Vielleicht hilft Dir eine Antwort, die Du Dir vorher überlegst und dann einfach anwendest - und Dich dann auch auf keine Diskussion einlässt.
Ich kenne es, dass man die Ungerechtigkeit, die einem durch andere Menschen widerfährt, gerne richtig stellen möchte. Aber das ist nicht unbedingt notwendig - vor allem, wenn man auf resistente Gegenüber trifft... 🙄
Mit unserer etwas ängstlichen Hündin, die eher zum Angriff übergeht als in die Flucht, ist es auch von Fall zu Fall verschieden und ich muss einschätzen, wie die konkrete Situation am besten gelöst werden kann - es gibt keine allgemeingültige Lösung, aber wir haben ein Repertoire, aus dem wir auswählen können und das uns zunächst einmal eine gewisse Grundsicherheit gibt.
Freilaufende Hunde sind tatsächlich das größte Problem und ich rechne grundsätzlich damit, dass diese nicht angeleint werden, selbst wenn ich darum bitte - da kann ich dann nur schauen, wie wir am günstigsten die Situation lösen.
Ein HH, der aber diese Grundregel "Hund an der Leine - Hund an die Leine" nicht respektiert und das vielleicht noch mit einem großen Hund, der nicht abrufbar ist, der macht etwas falsch und dem sind andere egal.
Häufig wissen sie zeitgleich ganz genau, was für ihren Hund, alle anderen und für die gesamte Menschheit das Beste ist und halten nicht hinter dem Berg mit ihrem vermeintlichen Wissen.
Sehr unangenehme Menschen...
Und ja, das ist übergriffig! Schließlich hat man sie nie um Rat gebeten.
Meine Strategie wäre also, diesen Menschen mit ihrem allumfassenden Wissen dahin zu verweisen, wo sie bleiben sollen: bei sich.
Und das kann man höflich und bestimmt tun, auch wenn innerlich die Hutschnur platzt.
Ein einfacher Satz wie zum Beispiel "Ich kenne meinen Hund am besten und möchte darüber nicht diskutieren," macht sowohl Deinem Gegenüber als auch Dir selber klar, dass die Energie gerade nicht in ein Gespräch gesteckt wird, sondern in die Begleitung Deines Hundes in der Situation.
Im Zweifelsfall muss natürlich noch der freilaufende Hund in seine Schranken gewiesen werden und Du kannst ein "also rufen Sie bitte Ihren Hund zurück/nehmen ihn an die Leine, wenn das nicht funktioniert" hinterher schieben und Dich erst um den eigenen Hund kümmern, wenn das geklärt ist.
Das kann man zunächst sogar in Situationen üben, die nicht so "bedrohlich" sind, zum Beispiel, indem man von weitem schon mitteilt, dass man gerne mit Abstand vorbei gehen möchte - einfach mal zurufen und eine Reaktion einfordern.
Damit setzt Du den Fokus auf das, was Du möchtest und gar nicht so sehr auf die Begründung - die ist ja eigentlich auch für andere völlig egal.
Wenn man erstmal anfängt zu erklären, finden manche halt ständig etwas, was sie besser wissen und nicht selten ist das dann vielleicht ungerecht - weil sie eben nicht alles wissen.
Wer ein nettes Gespräch sucht und dann nach Gründen fragt, hat eine andere Intention und ich glaube, das muss man sich bewusst machen.
Diejenigen, die belehren, haben nicht das Wohl des Hundes im Kopf, sondern den Wunsch, sich zu profilieren.
Jemand mit Respekt und wirklichem Wissen über Hunde und Menschen weiß dann nämlich auch, dass nicht nur der Hund lernen muss, sondern auch der Mensch. Und zwar beide im eigenen Tempo und mit der Zeit, die es braucht, um für solche Situationen die passenden Strategien und Reaktionen zu finden.
Wir leben mittlerweile seit drei Jahren mit Hund hier und kennen die meisten Hunde, so dass wir es einschätzen können.
Die Zeit spielt Dir mit Sicherheit auch einen Vorteil zu, wenn Du weißt, wie Dein Hund auf die regelmäßigen Hundebegegnungen reagiert und wie Ihr bei jedem einzelnen damit umgehen könnt.
Die "blöden" werden von alleine Abstand halten, wenn sie merken, dass sie bei Dir mit ihrem (Besser)Wissen nicht ankommen - das wird dann nämlich schnell langweilig.😅
Also einfach mal testen, wie eine klare Absage an gute Ratschläge und keine Rechtfertigung wirken, um solche übergriffigen Bemerkungen gleich abzuschwächen.
Dann haben diese vermutlich auch nicht mehr so große Wirkung auf Dich, weil Dir viel schneller bewusst wird, dass es sich nicht lohnt, sich von diesen Leuten gekränkt zu fühlen. 👍🏻☀️