Ich finde das kommt ein wenig auf die Situation an.
Wenn man wie wir sehr häufig auf einem engen Feldweg läuft, der aktuell durch hohes Gras eigentlich nur ein Trampelpfad ist, aber auch in den weniger bewachsenen Zeiten nur einen guten Meter breit, kann der Hund nicht wirklich frei entscheiden ob er Kontakt will oder nicht. Wenn ich da lang stapfe, muss er mit. Er darf nicht ins Feld, also kann er nicht auf den ihm angenehmen Abstand ausweichen.
Wenn mir da ein anderes Team entgegen kommt, hole ich ihn auch ran. Weil auch das andere Team nicht die Möglichkeit hat, auszuweichen. (Also mal abgesehen davon, dass es den meisten hier leider total egal ist, wenn der Hund durchs Feld tobt 🙈)
Sind alle freundlich und interessiert, ist dann auf (meist nonverbale) Absprache auch Kontakt ok.
Auf weitläufigen Flächen ist das anders und da lasse auch ich meinen Hund deutlich freier entscheiden - natürlich nur, wenn das andere Team sich offen für Kontakt zeigt. In unserem Alltag mit den überwiegend extrem frontalen Begegnungen, die ihm auch sichtbar unangenehm sind, weiche ich aber deutlich häufiger auf anleinen und an einer dafür geeigneten Stelle zur Seite gehen/stellen aus. Und da ist es dann wirklich nicht hilfreich, wenn der andere Hund dann nicht unter Kontrolle gehalten wird. Denn wenn dann auch noch 2 Menschen auf dem Trampelpfad im Weg rum stehen, ist definitiv nicht Platz genug für ordentliche Kommunikation (Wayne bevorzugt fiddeln) und es wird deutlich schneller unschön. Zwar immer noch nicht "gefährlich", aber eine Erfahrung, die keiner der Beteiligten gebrauchen kann.
Darüber hinaus ist mein Hund auf unter 5-10m leider nicht mehr sicher abrufbar. Also rufe ich ihn vorher ran und auch an Ecken, Kurven etc läuft er bei mir. Somit kommen wir nicht in die Situation. (Vielleicht klappts auch mittlerweile, aber ich fordere es nicht mit fremden Leuten heraus...)
Außer ein anderer Hund kommt an, der Halter pennt und ruft ihn dann, wenn er 2m ran ist und ich meinen Hund schon frei gegeben habe. Dann steh ich doof da 🙈 Hat sich bisher noch keiner drüber beschwert, aber wenn man frühzeitig den Hund im eigenen Radius hat und kommuniziert, kommt es gar nicht erst zu so einer Situation.
Ja klar, es gibt zu Allem Ausnahmesituationen oder Hunde, mit denen das aus verschiedenen Gründen, zB wegen Vorbelastungen, nicht so gut geht.
Das ist bei Sunny aber erstmal nicht der Fall, da geht's um einen Welpen, den man imho eher zum souveränen Selbstmanager von Begegnungen erziehen sollte, anstatt ihm von vorne weg Nervosität und Unsicherheit in solchen Situationen zu vermitteln.
Bez schmale Feldwege, grad da würd ich tendenziell nicht stehen bleiben und rumfummeln, sondern zügig weiter gehen.
Hund kann voraus oder zurückfallen und wenn er ein paar Schritte ins Feld macht zum Ausweichen geht das davon auch nicht kaputt.
Oder ich nehm ihn, wenn unbedingt nötig, im Gehen neben mich, je nach Anspannung entweder frei oder kurzer, leichter Griff ins Halsband.
Zack, weiter, wieder losgelassen, Situation erledigt.
Klar klappt auch das manchmal nicht so bilderbuchreif, dann adjustiert und korrigiert man die Situation halt ein bisschen.
Aber ich schaff zumindest nicht schon vorweg unnötiges Gerede, Stopps oder Unruhe, nichts was den Hund auf die Idee bringen könnte, dass er sich da jetzt wegen irgendwas gröber aufregen müsste.