Ja klar, es gibt zu Allem Ausnahmesituationen oder Hunde, mit denen das aus verschiedenen Gründen, zB wegen Vorbelastungen, nicht so gut geht.
Das ist bei Sunny aber erstmal nicht der Fall, da geht's um einen Welpen, den man imho eher zum souveränen Selbstmanager von Begegnungen erziehen sollte, anstatt ihm von vorne weg Nervosität und Unsicherheit in solchen Situationen zu vermitteln.
Bez schmale Feldwege, grad da würd ich tendenziell nicht stehen bleiben und rumfummeln, sondern zügig weiter gehen.
Hund kann voraus oder zurückfallen und wenn er ein paar Schritte ins Feld macht zum Ausweichen geht das davon auch nicht kaputt.
Oder ich nehm ihn, wenn unbedingt nötig, im Gehen neben mich, je nach Anspannung entweder frei oder kurzer, leichter Griff ins Halsband.
Zack, weiter, wieder losgelassen, Situation erledigt.
Klar klappt auch das manchmal nicht so bilderbuchreif, dann adjustiert und korrigiert man die Situation halt ein bisschen.
Aber ich schaff zumindest nicht schon vorweg unnötiges Gerede, Stopps oder Unruhe, nichts was den Hund auf die Idee bringen könnte, dass er sich da jetzt wegen irgendwas gröber aufregen müsste.
Bei uns gibt es auch kein "paar Schritte ins Feld". Das ist an den Seiten zwar sowieso schon kaputt, aber eben vermutlich weil da alle Hunde rennen. Da mach ich nicht mit. Mal ganz abgesehen davon, dass es zum Teil Getreide ist und den Hund durch die Grannen spazieren zu lassen definitiv nicht die beste Option. Schritt ins Feld gibt's explizit nur mit mir gemeinsam an von mir bestimmten Stellen.
Griff ins halsband ist auf 20 cm Weg auch nicht wirklich hilfreich, da der Platz nur zum aneinander vorbei drücken reicht. Oder man geht ins kniehohe Gras, wo aber mein Spezialist es hasst zu laufen. Ich würde die Situation also für ihn gleich doppelt unangenehm machen. Glaube nicht, dass meiner im speziellen da was sinnvolles lernen würde...
Die Stopps sind übrigens bei mir meistens von Wayne ausgehend. Der zeigt schon auf weitere Entfernung durch stehen bleiben an, dass er da eigentlich gar nicht hin will. Die anderen Hunde auch sehr häufig, wie ich es wahrnehme, aber das scheint den Haltern nicht aufzufallen. Und während ich dann mit ihm stehen bleibe und zur Seite gehe (was oft er vorschlägt), läuft der andere Hund mit dem Halter weiter.
Ich frage mich, wer in der Situation mehr (richtiges) lernt...
Das gilt natürlich nicht für jeden Hund und jede Begegnung. Aber gerade da jeder Hund und jede Begegnung anders ist, gibt es nicht die eine richtige Lösung. Ziel sollte doch sein, dass sich jeder respektvoll verhält. Ob das jetzt passiert, indem ich meinen Hund erst anleine, frage und wieder los lasse, indem ich Bögen gehe, mich in der nächsten Höhle verschanze oder mich per Rauchzeichen mit dem anderen Team verständige, ist doch erst mal egal.
Wobei ich es sehr wünschenswert fände, wenn auch die Körpersprache der Hunde beachtet und verstanden werden würde. Dann würden deutlich weniger Hunde in Begegnungen gezwungen werden (unabhängig von Freilauf und Leine) und in den wirklich schönen und entspannten Begegnungen wären auch alle Beteiligten entspannter.