Das kommt drauf an. Ich hab die Hunde im örtlichen Tierheim ausgeführt seit ich 11 Jahre alt war, und zwar eben die, mit denen sonst keiner raus wollte, respektive Rottweiler, Schäferhunde, Dobermänner, Boxer. Und ich habe auch oft vernommen, wie sich Erwachsene darüber empört haben. Auf der anderen Seite musste ich 100 kg muskelbepackte Männer beobachten, die sich brav von einem Dackel haben spazieren führen lassen. Hundeführung hat nichts mit Größe, Kraft oder Alter zu tun oder anders: wenn Größe und Kraft zu den entscheidenden Faktoren werden, läuft grundsätzlich schonmal was mächtig schief. Ich will damit nicht sagen, das ich jedes Kind jeden Hund ausführen lassen würde. Ich bin mit den Tieren aufgewachsen, habe schon recht früh gewisse Grundregeln im Umgang mit ihnen gelehrt bekommen. Meine Patentante hat Rottweiler gezüchtet und mir beigebracht, mit welchen Tricks man als Frau oder Kind auch große Hunde sicher und entspannt führt. Aber meiner Erfahrung nach haben Kinder und Hunde auf einem instinktiven Level meist einen sehr guten Draht zueinander.
Wenn das so läuft, ist es natürlich toll und eine Wahnsinnsbestätigung für ein Kind. Ich will dir da auch echt nicht an den Karren fahren, natürlich kann ein fittes Kind, das sich im Fall des Falles bewußt ist, das jetzt der Laternenmast herhalten muss, besser in der Führung sein als ein geistesabwesender erwachsener Vollpfosten.
Leider hatte ich die Situation, dass der Retriever auf Oskar losgegangen ist, das Kind hat getan, was es konnte ( auf den Boden setzen, die Leine nicht loslassen, sich hinterher ziehen lassen.) Ich habe gebrüllt und gesehen dass wir Land gewinnen. Ist nix passiert. Mein Vertrauen in ein souverän den Hund führendes Kind ist logischerweise dadurch nicht allzu groß.