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Joe
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 713
zuletzt 1. Aug.

Beichtstuhl zum Thema Hund

Gleich vorweg - hier werden unschöne Reaktionen Hunden gegenüber beschrieben. Wer zart besaitet ist, bleibe bitte fern. Ebenso alle, die sich in moralisierender Entrüstung gefallen und ihren Selbstwert über die Aburteilung Anderer aufpolieren wollen. Dies ist eine WERTUNGSFREIE Zone, wer das nicht einhält wird rausgeschmissen!!! (Man kann sagen "mich schockiert das hier". Man kann NICHT sagen - auch nicht implizit - "ihr gehört in Therapie und solltet keine Kinderbekommen") Wieder mal aus gegebenem Anlass - weil in einem anderen Thread gerade anschaulichst vorgeführt wird, wie ein Shitstorm entsteht, wie auf Basis magerster Informationen vorverurteilt und zu radikalen Massnahmen aufgerufen wird, möchte ich ein Gegenprojekt versuchen. Wer sich traut, kann hier Verfehlungen gegen seine Hunde/Tiere beichten, auch die, die uns auf den ersten Blick wie die übelten Tierquäler aussehen lassen. Und dann den Kontext dazu liefern, um die Situation zu erklären. Mal gucken, ob jemand antwortet...
 
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An
26. Juli 06:30
Menschen hier als schwach in der Psyche bezeichnen und hoffen das die keine Kinder kriegen ist schon zu urteilen als wäre man selbst heilig. Das ist sehr überheblich und arrogant. Gehört meiner Meinung nach in keinen thread
 
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Daniela
26. Juli 06:37
Katrin, wir sind ja meistens nicht einer Meinung. Aber hier sprichst Du mir gerade aus der Seele. Ich verfüge durchaus über Selbstbeherrschung, und Entspannungstechniken machen mein Leben (und das der anderen) seit vielen Jahren leichter. Aber ich lasse meine Wut lieber raus, statt sie zu horten. Aus Überzeugung. Denn wenn ich mir sofort Luft mache, geschieht das noch halbwegs kontrolliert, und ist sehr schnell wieder vorbei. Und was ich dann auch immer mache, meistens lauter werden, trifft keinen Unschuldigen. Wenn ich meinem Hund 5 x sage, was er tun soll, er das auch sichtlich weiß, aber willentlich ignoriert, halte ich es nicht für verwerflich, laut zu werden. Wenn mein Hund trotz monatelangem Training, mit einem Seitenblick auf mich einschätzend, ob ich weit genug weg bin, etwas vom Boden aufnimmt, was potentiell gefährlich ist, halte ich es für legitim, einen Schreckreiz anzuwenden. Als Erziehungsmethoden sehe ich das nicht, da gebe ich positiven Methoden den Vorrang. Aber auf den Hund zu reagieren, indem ich freundlich herumsäusele, obwohl ich auf 180 bin, das wäre nicht authentisch, was wiederum der Hund bemerkt, was wiederum verhindert, dass er mich ernst nimmt. Also wenn jemand eine so sanfte Seele ist, dass nie rumgeschrien wird, sollte derjenige es auch nicht anfangen. Aber wer der Typ ist, der sich lieber sofort kurz und heftig Luft verschafft, soll das tun. Meine Erfahrung ist, dass die Hunde das richtig verstehen. Besser als wenn jemand alles in sich rein frisst und dann nachtragend ist. Natürlich hat das alles Grenzen. Ich bin damit aufgewachsen, dass Hauen, Prügeln, Schlagen eine normale Erziehungsmaßnahme ist, die man nicht nur aus Überforderung einsetzt. Zum Glück habe ich eine andere Sichtweise kennen gelernt, und würde meine Hunde niemals verprügeln. Für andere ist ein kleiner Klapps auf die Nase, den ich durchaus bewusst gebe, schon schlimmste Misshandlung. Für die Hunde, denen ich mal einen Klapps gebe, ist es keine. Ich finde, das ist die Hauptsache, dass man die zum Hund passende Grenze nicht überschreitet.
Ganz großes Kino Sonja, DANKE, DANKE, DANKE! Mit jedem Wort aus der Seele gesprochen!
 
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An
26. Juli 06:51
Das ist es ja, heucheln bringt bei einem Hund nichts, weil sie das spüren. War mit meiner Kira die Züchterin besuchen, sie hat ein Rudel von 6 Hunden zuhause. Als Kira einmal gebellt hat, kam der ganze Rudel auf sie drauf gestürzt und sie wurde erstmal heftig gemaßregelt. Die Hunde können untereinander so grob sein. Aber das hat meiner Kira geholfen zu verstehen das sie in einem Rudel, das schon Jahre besteht, nichts zu Kamelen hat. Wenn Hunde sich untereinander Maßregeln, wird das noch lange nicht so verurteilt, als wenn Menschen mal ihre Hunde Maßregeln und etwas schroff werden! Ich kann über meinen Hund sagen, das sie auf präzise, soldaten ähnliche kurze Sätze mehr hört als auf, „mach bitte Sitz“. Sie braucht etwas strenge wie in Worten als auch körpersprachlich. Sonst tanzt sie uns auf der Nase und das wiederum ist Teil einer Erziehung.
 
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Daniela
26. Juli 06:58
Durch diesen Thread habe ich einige Mitglieder hier nun ganz anders als sonst wahrgenommen. Worüber ich mich echt freue. Manch eine kam mir bisher immer sehr politisch korrekt vor, wo ich manchmal echt die Augen rollen musste bei dem ein oder anderen Beitrag in anderen Threads. Nach der hier nun gelesenen Beichte: jetzt verstehe ich rückblickend ihre Beiträge ganz anders. Nämlich aus der Erkenntnis heraus, selbst mal Fehler gemacht zu haben, jemanden in einen ähnlichen Fehler hineinlaufen zu sehen und nun einen guten Rat zu erteilen. Bei anderen, die mir immer einfach nur perfekt und mehr als perfekt erschienen und wo ich so oft dachte: „oh man, das möchte ich auch, aber das schaffe ich nie!“, auch da tut es mir sooooo gut zu lesen, dass es selbst in perfekten Teams kritische Phasen gab und richtigen Stress. Ich meine das im absolut positiven Sinne: dass es zur Wahrheit gehört, dass nicht immer alles super ist, dass Welpen der Horror sein können, und dass der spätere Junghund dann der Teufel persönlich sein kann, dass es verdammt, verdammt schwierig sein kann, zu einem Team zusammenzuwachsen. UND: dass es sich lohnt dran zu bleiben. Weiter zu machen.
 
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Liz
26. Juli 07:13
Zu Beichten habe ich nur eine Sache: dass ich meinen Großen immer noch viel zu sehr verwöhne. Gestern hat er mich beim Sport genervt und ich habe ihn körpersprachlich von der Yoga Matte geschickt (mehrmals). Dann hat er aufgegeben und sich in sein Bett gelegt. Ich hätte schon wieder heulen können, weil er mir so leid tat und ja nur bei mir liegen wollte..Aber mit sowas tun wir unseren Hunden viel mehr an, als wenn man mal laut wird oder die Rappeldose wirft. Diese fehlende Konsequenz. Ich weiß dass wir im Training weiter sein könnten, sehe es ja an meinem kleinen. Bei ihm habe ich dieses Mitleid nicht und bin immer konsequent und klar 😅 und der ist immer im Fokus und arbeitet mit mir, da rede ich mir ein, dass es am Charakter liegt und der große oben stur und sehr an Außenreizen interessiert ist… Zu Aversiven Methoden: ich finde, dass ich nicht Beichtenswert, solange es mit dem Tierschutz konform geht. Ich war einmal echt sauer (der kleine hat das neue 100 Euro orthopädie Bett zerfressen), musste mich echt ins Bad sperren, schreien und in ein Kissen hauen. Da war aber generell der Stresspegel schon enorm und ich denke dass das menschlich ist und man dem Hund nicht nachhaltig schadet, wenn man ihn einmal ungerechterweise einen Klaps gibt oder anschreit. Ist nicht schön aber passiert. Korrekturen, die hart aber gezielt sind, zählen für mich da nicht zu. Die sind je nach Hund auch effektiv für ein besseres zusammenkommen. Der kleine ist extrem frech und da fliegt auch mal die Leine oder der Schlüsselbund, wenn er zum 10ten mal hinter einer Schleppleine hinterher jagt, obwohl er genau weiß, dass er das nicht soll. Oder was totes am Strand aufnimmt 😅 Den großen würde ich niemals so grob behandeln, der ist einfach so ein Mimöschen.
 
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Daniela
26. Juli 07:55
Zu Beichten habe ich nur eine Sache: dass ich meinen Großen immer noch viel zu sehr verwöhne. Gestern hat er mich beim Sport genervt und ich habe ihn körpersprachlich von der Yoga Matte geschickt (mehrmals). Dann hat er aufgegeben und sich in sein Bett gelegt. Ich hätte schon wieder heulen können, weil er mir so leid tat und ja nur bei mir liegen wollte..Aber mit sowas tun wir unseren Hunden viel mehr an, als wenn man mal laut wird oder die Rappeldose wirft. Diese fehlende Konsequenz. Ich weiß dass wir im Training weiter sein könnten, sehe es ja an meinem kleinen. Bei ihm habe ich dieses Mitleid nicht und bin immer konsequent und klar 😅 und der ist immer im Fokus und arbeitet mit mir, da rede ich mir ein, dass es am Charakter liegt und der große oben stur und sehr an Außenreizen interessiert ist… Zu Aversiven Methoden: ich finde, dass ich nicht Beichtenswert, solange es mit dem Tierschutz konform geht. Ich war einmal echt sauer (der kleine hat das neue 100 Euro orthopädie Bett zerfressen), musste mich echt ins Bad sperren, schreien und in ein Kissen hauen. Da war aber generell der Stresspegel schon enorm und ich denke dass das menschlich ist und man dem Hund nicht nachhaltig schadet, wenn man ihn einmal ungerechterweise einen Klaps gibt oder anschreit. Ist nicht schön aber passiert. Korrekturen, die hart aber gezielt sind, zählen für mich da nicht zu. Die sind je nach Hund auch effektiv für ein besseres zusammenkommen. Der kleine ist extrem frech und da fliegt auch mal die Leine oder der Schlüsselbund, wenn er zum 10ten mal hinter einer Schleppleine hinterher jagt, obwohl er genau weiß, dass er das nicht soll. Oder was totes am Strand aufnimmt 😅 Den großen würde ich niemals so grob behandeln, der ist einfach so ein Mimöschen.
Genauso. Es kommt immer drauf an. Hast du einen sensiblen Hund, dann musst du einfach ganz anders mit ihm umgehen, weicher. Und genau: den Punkt erkennen, wo dich dein Sensibelchen manipuliert - das ist dann der Punkt, wo du selbst dann auch wieder etwas „hochschalten“ solltest 😉. Meine beiden sind keine Sensibelchen, ich würde sie mal ungefähr mit Navy Seals vergleichen. Die können harte Ansagen ab, brauchen sie sogar ziemlich oft. Haben wir gerade im Jagdersatztraining herausgefunden. Wir stockten an einer Stelle und kamen nicht weiter. Die Jägerin bat mich dann mal, an einer bestimmten Stelle dann nicht mit dem bisherigen motivierenden Tonfall das Kommando zu geben, sondern keine Scheu und Scham zu haben und knackig und streng das Kommando zu geben. Ergebnis: die Spielregel kam im richtigen Ton zur richtigen Zeit, der begeisterte Arbeitseifer blieb auf gleichbleibend hohem Level und der militärische Ton führte lediglich zu einem deutlich wahrnehmbaren „AHA! DAS meint Frauchen also!“ Meine Erfahrung mit MEINEN Hunden ist: einmal knackig, einmal streng, einmal den Kopf zurecht rücken und die Sicherungen wieder rein bekommen, das bringt bei meinen Hunden mit 1000PS deutlich mehr, als das sich gegenseitige Aufreiben an 18 Monaten Richtungswechsel mit 15 kg Leckerlies. Deswegen ist es oft so schwierig, wenn unterschiedlichste Leute mit unterschiedlichsten Hunden und mit echten Erfahrungen oder nur angelesenen oder ge-YouTube-ten idealvorstellungen aufeinandertreffen. Idealvorstellungen sind super und wenn man einen leichtgängigen Hund dazu hat ist es einfach perfekt. Und ausrasten, Maßregelung ist in jedem Fall Scheiße und Nix, worauf man stolz sein sollte. Aber mal läuft es so im Leben, und dann halt mal in die andere Richtung. Das wichtigste ist immer und immer wieder: zuhören, hinterfragen, selbstreflektieren, feinjustieren, immer wieder. Ich finde hier bei Dogorama wirklich nichts schlimmer, als dieses ständige aburteilen- selbst wenn ein gewisses Maß an Verständnis aufgebracht wird, dann kommt dennoch ein „Aber“ und die entsprechende Klatsche. Und das eben zumeist nur theoretisierend und ohne eigenen Erfahrungsbericht. Für mich sind solche Beiträge erstens ein Ärgernis und zweitens wertlos.
 
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Vivi
26. Juli 08:15
Ich habe hier ein Sensibelchen. Aber eigentlich ist Pico kein Sensibelchen, er wurde nur misshandelt. Das merke ich in allen Situationen in denen er sich sicher fühlt. Da wird er zu einem ganz anderen Hund. Selbstbewusst, stark, neugierig und mit einem großen Radius. In diesen Situationen muss ich ganz anders korrigieren als meist im Alltag. Da muss ich ihn körpersprachlich einfangen und teilweise richtig Druck ausüben (vorne über beugen). Wenn ich das so mache wenn er verunsichert ist (Innenstadt, viele Menschen, viele Hunde), dann bricht er mir komplett weg. Das tut mir dann weh, weil es komplett das Gegenteil von dem ist, was ich in unserer Beziehung will. In solchen Situationen muss ich Sicherheit geben. Aber manchmal muss ich trotzdem korrigieren. Und da dann die Balance zu finden ist für mich sehr schwer. Inzwischen geht das meistens. Solange Pico mich anschaut reicht ein Blick und ein Kommando bei Fuß. Aber bei Panik kann er nicht mehr denken. Und so selbstverständlich er sich inzwischen bewegt, zwischendurch kommt manchmal noch die Angst. Nur bei Dingen die er kennt, alles neue bekommt er problemlos hin... Und dieser Kontrast zwischen einem Hund den ich fast körperlich Maßregeln muss (verbal geht bei einem schwerhörigen Hund nicht gut), der im nächsten Moment ein totales Sensibelchen sein kann, der ist für mich wirklich schwierig. Wobei für mich das schlimmste daran ist den selbstbewussten Pico zu sehen und zu verstehen was für ein beeindruckender Hund in ihm steckt und wie sehr ihn seine Vergangenheit einschränkt. Hier auf dogorama, und inzwischen auch in diesem Thread, wird ja ordentlich kritisiert. In meinem echten Leben ist das nicht so extrem. Ich denke mir zwar schon mal "Das ist eine harte Korrektur", aber wenn man den Hund dazu kennenlernt, dann ist es oft besser nachvollziehbar. Und das wichtigste man redet drüber! Ich hatte am Ende eines gemeinsamen Gassi Gangs mal etwas zu hart an der Leine geruckt (ein leichter Leinenruck / Zuppler ist ein normaler Teil unserer Kommunikation). Daraufhin habe ich mit meiner Freundin darüber gesprochen wie frustriert ich in dem Moment war und wir haben alles raus gelassen. Sie konnte das gut nachvollziehen und hat von ihrer eigenen Frustration im Training erzählt. Das hat echt geholfen und danach konnte ich wieder einfühlsamer mit Pico umgehen.
 
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Sabrina
26. Juli 08:39
Joe cool ich finde das richtig super das du dich hier für die Leute so einsetzt! Top und Hut ab ! Zu den anderen beiden Damen hier die nichts besseres zu tun haben als zu verurteilen , sucht euch ein anderes hobby ! Ihr redet hier die Leute die offen über ihre Fehler sprechen nieder, das ist mal richtig scheisse! Jeder der hier beichtet hat und das ist deutlich zu lesen eh schon ein maximal schlechtes Gewissen! So Scheiß Kommentare wie von euch beiden haben hier nigs zu suchen! Da stimm ich Joe cool absolut zu! Wenn ihr unzufrieden mit eurem Leben seit dann ändert es, aber hört auf euch an anderen Menschen die Fehler eingestehen so aufzupolieren! Das ist abartig, unmenschlich und zeigt was für einen widerlichen Charakter ihr habt!
 
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Daniela
26. Juli 08:41
Ich habe hier ein Sensibelchen. Aber eigentlich ist Pico kein Sensibelchen, er wurde nur misshandelt. Das merke ich in allen Situationen in denen er sich sicher fühlt. Da wird er zu einem ganz anderen Hund. Selbstbewusst, stark, neugierig und mit einem großen Radius. In diesen Situationen muss ich ganz anders korrigieren als meist im Alltag. Da muss ich ihn körpersprachlich einfangen und teilweise richtig Druck ausüben (vorne über beugen). Wenn ich das so mache wenn er verunsichert ist (Innenstadt, viele Menschen, viele Hunde), dann bricht er mir komplett weg. Das tut mir dann weh, weil es komplett das Gegenteil von dem ist, was ich in unserer Beziehung will. In solchen Situationen muss ich Sicherheit geben. Aber manchmal muss ich trotzdem korrigieren. Und da dann die Balance zu finden ist für mich sehr schwer. Inzwischen geht das meistens. Solange Pico mich anschaut reicht ein Blick und ein Kommando bei Fuß. Aber bei Panik kann er nicht mehr denken. Und so selbstverständlich er sich inzwischen bewegt, zwischendurch kommt manchmal noch die Angst. Nur bei Dingen die er kennt, alles neue bekommt er problemlos hin... Und dieser Kontrast zwischen einem Hund den ich fast körperlich Maßregeln muss (verbal geht bei einem schwerhörigen Hund nicht gut), der im nächsten Moment ein totales Sensibelchen sein kann, der ist für mich wirklich schwierig. Wobei für mich das schlimmste daran ist den selbstbewussten Pico zu sehen und zu verstehen was für ein beeindruckender Hund in ihm steckt und wie sehr ihn seine Vergangenheit einschränkt. Hier auf dogorama, und inzwischen auch in diesem Thread, wird ja ordentlich kritisiert. In meinem echten Leben ist das nicht so extrem. Ich denke mir zwar schon mal "Das ist eine harte Korrektur", aber wenn man den Hund dazu kennenlernt, dann ist es oft besser nachvollziehbar. Und das wichtigste man redet drüber! Ich hatte am Ende eines gemeinsamen Gassi Gangs mal etwas zu hart an der Leine geruckt (ein leichter Leinenruck / Zuppler ist ein normaler Teil unserer Kommunikation). Daraufhin habe ich mit meiner Freundin darüber gesprochen wie frustriert ich in dem Moment war und wir haben alles raus gelassen. Sie konnte das gut nachvollziehen und hat von ihrer eigenen Frustration im Training erzählt. Das hat echt geholfen und danach konnte ich wieder einfühlsamer mit Pico umgehen.
Du drückst es so schön aus: du hast einen besonderen Hund und du willst einfach nur, dass ihr ein wunderbares Team seid. Und arbeitest und investierst irre viel. Machst feinjustierung, der Situation und Stimmung angemessen. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen: das ist unfassbar viel Arbeit, ständig, immer, andauernd, ohne jede Ausnahme. Und dann passiert was, du handelst und reagierst unangemessen, es tut einem sofort leid und du denkst: boah, so will ich das hier aber echt nicht …. Wichtig ist dabei: es zu erkennen, daran gemeinsam wachsen. Und derjenige, der so eine Situation von außen beobachtet: es kann auch anders sein, als wie man es selbst gerade interpretiert. In deinem Fall ist das körperliche vollkommen normal, da pico nicht hören kann- daher würde sich jede Kritik daran von vornherein verbitten.
 
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An
26. Juli 08:46
Genauso. Es kommt immer drauf an. Hast du einen sensiblen Hund, dann musst du einfach ganz anders mit ihm umgehen, weicher. Und genau: den Punkt erkennen, wo dich dein Sensibelchen manipuliert - das ist dann der Punkt, wo du selbst dann auch wieder etwas „hochschalten“ solltest 😉. Meine beiden sind keine Sensibelchen, ich würde sie mal ungefähr mit Navy Seals vergleichen. Die können harte Ansagen ab, brauchen sie sogar ziemlich oft. Haben wir gerade im Jagdersatztraining herausgefunden. Wir stockten an einer Stelle und kamen nicht weiter. Die Jägerin bat mich dann mal, an einer bestimmten Stelle dann nicht mit dem bisherigen motivierenden Tonfall das Kommando zu geben, sondern keine Scheu und Scham zu haben und knackig und streng das Kommando zu geben. Ergebnis: die Spielregel kam im richtigen Ton zur richtigen Zeit, der begeisterte Arbeitseifer blieb auf gleichbleibend hohem Level und der militärische Ton führte lediglich zu einem deutlich wahrnehmbaren „AHA! DAS meint Frauchen also!“ Meine Erfahrung mit MEINEN Hunden ist: einmal knackig, einmal streng, einmal den Kopf zurecht rücken und die Sicherungen wieder rein bekommen, das bringt bei meinen Hunden mit 1000PS deutlich mehr, als das sich gegenseitige Aufreiben an 18 Monaten Richtungswechsel mit 15 kg Leckerlies. Deswegen ist es oft so schwierig, wenn unterschiedlichste Leute mit unterschiedlichsten Hunden und mit echten Erfahrungen oder nur angelesenen oder ge-YouTube-ten idealvorstellungen aufeinandertreffen. Idealvorstellungen sind super und wenn man einen leichtgängigen Hund dazu hat ist es einfach perfekt. Und ausrasten, Maßregelung ist in jedem Fall Scheiße und Nix, worauf man stolz sein sollte. Aber mal läuft es so im Leben, und dann halt mal in die andere Richtung. Das wichtigste ist immer und immer wieder: zuhören, hinterfragen, selbstreflektieren, feinjustieren, immer wieder. Ich finde hier bei Dogorama wirklich nichts schlimmer, als dieses ständige aburteilen- selbst wenn ein gewisses Maß an Verständnis aufgebracht wird, dann kommt dennoch ein „Aber“ und die entsprechende Klatsche. Und das eben zumeist nur theoretisierend und ohne eigenen Erfahrungsbericht. Für mich sind solche Beiträge erstens ein Ärgernis und zweitens wertlos.
Genau so geht es mir mit meinem Hund. 😃👏 Sie ist ein Soldat und möchte auch das ich mit ihr so umgehe. Anders will sie einfach nicht. Das ist ihr zu „weichei“ dann macht sie nur blödsinn und ist unkonzentriert.