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Joe
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 713
zuletzt 1. Aug.

Beichtstuhl zum Thema Hund

Gleich vorweg - hier werden unschöne Reaktionen Hunden gegenüber beschrieben. Wer zart besaitet ist, bleibe bitte fern. Ebenso alle, die sich in moralisierender Entrüstung gefallen und ihren Selbstwert über die Aburteilung Anderer aufpolieren wollen. Dies ist eine WERTUNGSFREIE Zone, wer das nicht einhält wird rausgeschmissen!!! (Man kann sagen "mich schockiert das hier". Man kann NICHT sagen - auch nicht implizit - "ihr gehört in Therapie und solltet keine Kinderbekommen") Wieder mal aus gegebenem Anlass - weil in einem anderen Thread gerade anschaulichst vorgeführt wird, wie ein Shitstorm entsteht, wie auf Basis magerster Informationen vorverurteilt und zu radikalen Massnahmen aufgerufen wird, möchte ich ein Gegenprojekt versuchen. Wer sich traut, kann hier Verfehlungen gegen seine Hunde/Tiere beichten, auch die, die uns auf den ersten Blick wie die übelten Tierquäler aussehen lassen. Und dann den Kontext dazu liefern, um die Situation zu erklären. Mal gucken, ob jemand antwortet...
 
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Atemue
26. Juli 00:53
So, um mal was zwischen die Diskussion zu werfen und zum eigentlichen Thread Thema zurück zu kommen, hier ein schwerer Fehltritt von mir. Zufällig genau heute (morgen, also Freitag, beginnt für mich erst wenn ich geschlafen habe) habe ich leider eine Dummheit begangen und mir hinterher ziemliche Vorwürfe gemacht. Finja ist leider kein Freund von Artgenossen, weshalb ich sonst auch immer brav die Umgebung im Auge habe, gerade wenn sie frei laufen kann und sie sofort an die Leine nehme, wenn ein anderer Hund auftaucht. Heute war ich aber tatsächlich einen Augenblick abgelenkt und da stand plötzlich dieser kleiner Hund direkt vor ihr. Finja ist natürlich sofort drauf und hat den Armen ordentlich in die Mangel genommen. Ich hab sie in Panik lautstark zusammgebrüllt, nach ihr gegriffen (ich weiß, soll man nicht, zum Glück hab sie unfallfrei sofort erwischt) und vom Hund weggezogen. Bei den Besitzern hab mich sofort entschuldigt und gefragt ob der andere Hund in Ordnung ist. Finja hat zwar noch nie zugebissen, aber das macht es für den anderen Hund definitiv trotzdem zu keiner schönen Erfahrung. Ich gehe davon aus, dass der andere körperlich in Ordnung war, weil sie nach einem kurzen Check wortlos gegangen sind. Natürlich gab es für meine Unachtsamkeit einen Grund, wenn auch banal. Ich war heute mit einer Freundin verabredet, die uns im Auto abholen sollte. Leider hatten wir aneinander vorbei kommuniziert und während ich auf dem einen Parkplatz gewartet habe, hat sie auf der anderen Seite meines Wohnblocks in einer Sackgasse geparkt. Wir sind dann hinterm Haus über die Wiese gegangen, weil ich Finja da eben auch kurz von der Leine lassen konnte. Die Sackgasse ist direkt nach der Wiese und da die Straße wirklich selten befahren wird, welche ich schon von weitem kommen sehen kann, hab ich Finja nicht wieder angeleint, in der Erwartung, wir steigen sofort ins Auto ein. Allerdings war meine Freundin nirgends zu sehen und in meiner Verwirrung hab ich sofort zum Handy gegriffen, um sie zu fragen wo sie ist. Finja stand brav bei Fuß und nirgendwo Hunde oder Autos. Als ich vom Handy wieder hochsah, saß plötzlich der kleine Hund vor Finja und das Unglück war geschehen. Ich habe daraus definitiv gelernt und werde mich nicht noch mal dazu hinreißen lassen nach dem Handy zu greifen bevor der Hund nicht an der Leine ist. Meine Freundin war übrigens, nachdem ich ihr gesagt hatte, dass wir auf dem anderen Parkplatz standen, losgefahren um genau dorthin zu kommen, während Finja und ich uns auf den Weg zu ihrem Standort machten. 😅
 
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Joe
26. Juli 00:53
Jetzt wird es langsam absurd. Es ist eine Sache Emotionen für sich zuzulassen und zu leben. Eine ganz andere ist es die eigenen negativen Emotionen an einem Lebewesen auszulassen, der diese nicht versteht und darunter leidet. Jeder Mensch der zB als Kind Erfahrungen mit Gewalt (physisch oder psychisch) aus Überforderung gemacht hat, weiss auch, dass das dauerhaft etwas mit einem macht. Völlig egal, ob es der Person danach "leidet getan" und sie es "bereut hat" Die Moralvorstellungen sind hier teilweise so unterirdisch. Hauptsache man kann sich selbst Luft machen, ohne Rücksicht auf andere. Wo ist da die Reue, von der ihr sprecht? Ihr heisst es doch immer noch gut. Aber mit dem Hund üben wir dann fleißig "Impulskontrolle"
Verstehst du die Bedeutung von WERTUNGSFREI?? Oder ist das im Wortschatz der Hochmütigen so garnicht vorhanden?
 
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Joe
26. Juli 01:02
Ich hab in meinem Leben sehr viele sehr dumme Sachen gemacht und bin dabei auch häufiger auf die Schnauze geflogen, aber ich halte mich halt mittlerweile daran, dass die Freiheit eines Menschen da aufhört wo die eines anderen (Menschen oder Tieres) beginnt. Du hast dann halt vielleicht eine andere Moralvorstellung. Und ich urteile nicht, sondern äußere meine Meinung.
Doch du verurteilst, ganz heftig sogar, und merkst es noch nichtmal. Allein schon, dass du mir mindere Moralvorstellungen unterstellst ist ein plakatives Beispiel dafür. Hast du meinen Beitrag gelesen? Hab ich irgendwo gesagt, dass ich mein Verhalten ok finde??? Erst lesen, dann denken, dann schreiben!
 
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Joe
26. Juli 01:07
Das stimmt. Daher mag ich den Thread auch. Ich muss aber auch sagen,dass ich ziemlich erschrocken war. Ich dachte ja eher daran, dass Dinge aus Unwissenheit passiert sind. Wasserflasche genutzt, Hund zu lange alleine gelassen, Anti-Bell-Halsband, etc. Handgreiflichkeiten habe ich nicht erwartet. Das ist ja aus meiner Sicht ein Problem größer als die Hundeerziehung. Das sind ja wirklich emotionale Probleme, die es aufzuarbeiten gilt. Da ist ja keine Missinformation geschehen. Wechsle mal das Wort Hund gegen Kind aus. Oder Mann und Frau. Das man da geschockt ist, ist denke ich verständlich. Für mich ist es wichtig, dass die Menschen reflektieren und sich ggf Hilfe suchen.😊
Die Überschrift des Threads heisst BEICHTSTUHL! Beichten tut man nicht kleine Unwissensheiten sondern beschämende Verfehlungen. Wenn du mit sowas nicht umgehen kannst, lies hier nicht mit.
 
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Joe
26. Juli 01:10
Das stimmt. Daher mag ich den Thread auch. Ich muss aber auch sagen,dass ich ziemlich erschrocken war. Ich dachte ja eher daran, dass Dinge aus Unwissenheit passiert sind. Wasserflasche genutzt, Hund zu lange alleine gelassen, Anti-Bell-Halsband, etc. Handgreiflichkeiten habe ich nicht erwartet. Das ist ja aus meiner Sicht ein Problem größer als die Hundeerziehung. Das sind ja wirklich emotionale Probleme, die es aufzuarbeiten gilt. Da ist ja keine Missinformation geschehen. Wechsle mal das Wort Hund gegen Kind aus. Oder Mann und Frau. Das man da geschockt ist, ist denke ich verständlich. Für mich ist es wichtig, dass die Menschen reflektieren und sich ggf Hilfe suchen.😊
Bitte begibt dich mit deinen Verurteilungen in einen anderen Thread. Es gibt ja wahrlich genug in denen man mit vermeintlicher moralischer Überlegenheit bestens aufgehoben ist.
 
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Anja
26. Juli 01:14
Das stimmt. Daher mag ich den Thread auch. Ich muss aber auch sagen,dass ich ziemlich erschrocken war. Ich dachte ja eher daran, dass Dinge aus Unwissenheit passiert sind. Wasserflasche genutzt, Hund zu lange alleine gelassen, Anti-Bell-Halsband, etc. Handgreiflichkeiten habe ich nicht erwartet. Das ist ja aus meiner Sicht ein Problem größer als die Hundeerziehung. Das sind ja wirklich emotionale Probleme, die es aufzuarbeiten gilt. Da ist ja keine Missinformation geschehen. Wechsle mal das Wort Hund gegen Kind aus. Oder Mann und Frau. Das man da geschockt ist, ist denke ich verständlich. Für mich ist es wichtig, dass die Menschen reflektieren und sich ggf Hilfe suchen.😊
Die Menschen haben doch reflektiert und, zumindest was ich gelesen habe, gesagt, das sie das so nie wieder machen würden. Ich möchte keine Worte auswechseln......Hund gegen Kind usw. Es geht hier um eingesehende Fehler mit dem Hund.
 
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Sonja
26. Juli 02:04
Der Ersteller des Threads kann übrigens unpassende, nicht zum Thema gehörende Kommentare, Provokationen, etc. bei den Admins monieren und löschen lassen.
Das kann übrigens jeder, nicht nur die/der TE.
 
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Sonja
26. Juli 02:30
Selbstbeherrschung ist nix anderes wie ein kurzzeitiges unterdrücken von Emotionen. Kurzzeitig weil das Fass in die man diese Emotionen steckt irgendwann voll ist. Dann kann es böse enden. Sinnvoller wäre es doch manche Emotionen zuzulassen damit dieses Fass nicht überläuft. Hier bei uns darf zB geschrien, geschimpft, geflucht, wütend aufgestampft und mit Türen geknallt werden und ja ab und an fliegt auch mal was durch die Gegend. Wir lassen also diese Emotionen ein Stück weit zu. Jetzt gibt es aber nicht nur den Normalo sondern auch viele impulsive Menschen auf der Welt die es noch lernen müssen. Der Gedanke das man mit 30 sich selbst immer unter Kontrolle haben sollte klingt theoretisch ganz nett aber das wars auch schon. Jeder Mensch der Emotionen empfindet ist in jedem Alter anfällig für unkontrollierte impulsive Handlungen. Solange er damit niemanden schadet sehe ich darin auch kein großes Problem.
Katrin, wir sind ja meistens nicht einer Meinung. Aber hier sprichst Du mir gerade aus der Seele. Ich verfüge durchaus über Selbstbeherrschung, und Entspannungstechniken machen mein Leben (und das der anderen) seit vielen Jahren leichter. Aber ich lasse meine Wut lieber raus, statt sie zu horten. Aus Überzeugung. Denn wenn ich mir sofort Luft mache, geschieht das noch halbwegs kontrolliert, und ist sehr schnell wieder vorbei. Und was ich dann auch immer mache, meistens lauter werden, trifft keinen Unschuldigen. Wenn ich meinem Hund 5 x sage, was er tun soll, er das auch sichtlich weiß, aber willentlich ignoriert, halte ich es nicht für verwerflich, laut zu werden. Wenn mein Hund trotz monatelangem Training, mit einem Seitenblick auf mich einschätzend, ob ich weit genug weg bin, etwas vom Boden aufnimmt, was potentiell gefährlich ist, halte ich es für legitim, einen Schreckreiz anzuwenden. Als Erziehungsmethoden sehe ich das nicht, da gebe ich positiven Methoden den Vorrang. Aber auf den Hund zu reagieren, indem ich freundlich herumsäusele, obwohl ich auf 180 bin, das wäre nicht authentisch, was wiederum der Hund bemerkt, was wiederum verhindert, dass er mich ernst nimmt. Also wenn jemand eine so sanfte Seele ist, dass nie rumgeschrien wird, sollte derjenige es auch nicht anfangen. Aber wer der Typ ist, der sich lieber sofort kurz und heftig Luft verschafft, soll das tun. Meine Erfahrung ist, dass die Hunde das richtig verstehen. Besser als wenn jemand alles in sich rein frisst und dann nachtragend ist. Natürlich hat das alles Grenzen. Ich bin damit aufgewachsen, dass Hauen, Prügeln, Schlagen eine normale Erziehungsmaßnahme ist, die man nicht nur aus Überforderung einsetzt. Zum Glück habe ich eine andere Sichtweise kennen gelernt, und würde meine Hunde niemals verprügeln. Für andere ist ein kleiner Klapps auf die Nase, den ich durchaus bewusst gebe, schon schlimmste Misshandlung. Für die Hunde, denen ich mal einen Klapps gebe, ist es keine. Ich finde, das ist die Hauptsache, dass man die zum Hund passende Grenze nicht überschreitet.
 
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Andrea
26. Juli 02:31
Vielleicht sollte auch bedacht werden, dass man hier nur liest und in den geschilderten Situationen nicht dabei war. Also erstellt das Gehirn ein Bild aus dem gelesenen. Das Gelesene wird interpretiert und durch die eigenen Erfahrungen ergänzt, was dadurch aber nicht dem realen Ereignis entspricht. Daher kann die geschilderte Situation viel harmloser gewesen sein, als man sie sich vorstellt. Zudem möchte ich noch daran erinnern, dass es noch gar nicht sooo lange her ist, dass es völlig normal war, Kinder "körperlich zu züchtigen". Noch viel kürzer her ist das Umdenken bei der Hundeerziehung. Ich denke, dass diese alten Verhaltensmuster in der Hundeerziehung immer noch bei vielen (im Unterbewusstsein) vorhanden sind und in den Stresssituationen/der Überforderung dann durchbrechen. Daher finde ich es erfreulich, dass zwar diese alten Verhaltensmuster noch vorhanden sind, aber als falsch erkannt werden.
 
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Luisa und
26. Juli 04:43
Sina und Mary Lou erinnern mich an Leute, die auf Instagram Leuten folgen, die sie nicht leiden können, nur um dann zu haten, wenn die etwas machen, was denen nicht passt. Ihre Beiträge sind wenig (gar nicht) hilfreich, sondern einfach nur herablassend. Es ist anmaßend aus dem kleinen Ausschnitt eines Lebens zu einer Therapie zu raten. Das sollte jeder für sich selbst entscheiden, bzw. gibt es dafür das nähere Umfeld, welches dazu raten kann, wenn es das für angebracht hält. Vielen von uns war wahrscheinlich gar nicht bewusst, dass sie überhaupt so wütend werden können. Und jede dieser Personen hat dann darüber nachgedacht (sich selbst reflektiert) und entschieden es nie wieder zu tun. Und ich glaube, bei den meisten waren es einmalige Ausrutscher. Wir sind hier alle keine prügelnden Ehepartner, die den Partner krankenhausreif schlagen, am nächsten Tag mit Pralinen und einer Entschuldigung kommen, sagen, dass sie es nie wieder tun und abends dann ihren Partner wieder verprügeln, weil die Klorolle falsch herum hängt. Solche Menschen brauchen eine Therapie. Ihr könnt euch aber gerne auf n Kaffee treffen und euch mit euren Erfolgsstorys selbst beweihräuchern.