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Katrin
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zuletzt 28. Dez.

Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Noch nie wurde soviel Aufklärung betrieben wie heutzutage und trotzdem steigt die Anzahl an Qualzuchthunden. Durch Zufall bin ich auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte, quasi als Diskussionsgrundlage. https://kynologisch.net/qualzucht-psychologie-2/ Es ist etwas viel eröffnet einem aber eine neue Sicht auf das Problem und warum das durch einfaches Aufklären nicht lösbar ist. Mich würde interessieren ob diese Erklärung für euch nachvollziehbar ist? Welche Schlüsse ihr daraus zieht und ob sich eure Meinung über das halten von Qualzuchten dadurch ändert oder nicht? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben und bedenkt bitte das Qualzucht nicht nur brachyzephale Rassen betrifft. Liebe Grüße eure Katrin J. https://www.ardmediathek.de/video/story/leiden-auf-vier-pfoten-zuechten-wir-unsere-haustiere-kaputt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNjQ4MTg
 
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Kristina
1. Juni 18:19
Ja, es ist schwierig, einem wirklichen Angsthund zu helfen. Es dauert lange, lohnt sich aber dafür umso mehr.
Aber ich gebe euch Recht mit dem inflationären Gebrauch.
Fast jeder Hund ist scheinbar ein Angsthund, traumatisiert und/oder gemobbt.
 
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Susa
1. Juni 18:23
Der Stempel wird auch oft von außen aufgedrückt. Ich habe einen Hund der manchmal ängstlich ist. Grade Hundemenschen machen da gerne einen Angsthund draus. Das ist er aber wirklich nicht. Nur ein Schisser, der wirklich nicht von jedem angefasst werden möchte 🙃
Aber du kannst sozusagen normal spazieren gehen wenn da Fußgänger sind?

Die Hündin von meinem Freund bekommt schon Panik wenn sie nur Menschen sieht, hat die ganze Zeit eingeklemmte Route, Durchfall und nimmt auch keine Leckerli draußen. Ich denke das ist dann schon wirklich ein Angsthund.
 
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Vivi &
1. Juni 18:29
Aber du kannst sozusagen normal spazieren gehen wenn da Fußgänger sind? Die Hündin von meinem Freund bekommt schon Panik wenn sie nur Menschen sieht, hat die ganze Zeit eingeklemmte Route, Durchfall und nimmt auch keine Leckerli draußen. Ich denke das ist dann schon wirklich ein Angsthund.
Jein. Grundsätzlich schon, aber in der Fußgängerzone ist mein Hund übermäßig gestresst und an sitzenden Bettlern möchte er nicht nah vorbei gehen. Nicht mal für Snacks. Dementsprechend mache ich da auch Bögen und gehe diese Strecken bewusst ohne einen Fokus auf Leinenführigkeit. Park oder Wald sind gar kein Problem, nur zu viel Trubel ist nicht seins.
Streicheln lässt Pico sich nur von Menschen die er kennt und ausgewählten Fremden (er liebt Rentner).

Das ist Lichtjahre von einem echten Angsthund entfernt!
Ängstlicher Hund =/= Angsthund.
 
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Regina
1. Juni 18:39
Aber du kannst sozusagen normal spazieren gehen wenn da Fußgänger sind? Die Hündin von meinem Freund bekommt schon Panik wenn sie nur Menschen sieht, hat die ganze Zeit eingeklemmte Route, Durchfall und nimmt auch keine Leckerli draußen. Ich denke das ist dann schon wirklich ein Angsthund.
Das klingt wirklich nach Angsthund. Ich wollte ja mit meinem Post nicht sagen, dass es das nicht gibt. Aber wie Vivi schrieb, ihr Hund ist manchmal ein Schisser, aber das ist nicht gleich zu setzen. Ich hatte mal einen übelst misshandelten Hund, der jegliches Vertrauen in Menschen verloren hatte, vor Angst gepieselt hat, Durchfall bekam . Es hat gedauert, aber es war machbar, ihr ein schönes Hundeleben zu geben.
 
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Sonja
1. Juni 23:12
Ich bin heute und vor einigen Tagen mal wieder über zwei "online Artikel" gestolpert, bei denen es um "hündisches" ging . Bei beiden Artikel war als "Symbolbild" (Stock)Fotos von Qualzucht Rassen (Mops und Frenchie) gewählt , bei beiden wirklich extrem ausgeprägte QZ Merkmale. 😡....Bei dem einen Bericht kommentierte ich das es sich um eine QZ Rasse handle, mit Quellenangaben, keine 10 Minuten später war der Kommentar gelöscht....🥴...Bei der anderen nahm ich Kontakt über die angegebene Email Adresse auf... und fragte weshalb sie den unbedingt eine QZ Rasse als Symbolbild verwenden.... die Antwort kam heute, auch wenn ich nichts andres erwartete , aber vielleicht doch erhoffte, da der Verfasser (angeblich ) ein "HundetrainerIn" ist.. Also die Antwort war: das dieser Hund/Rasse keine QZ sei, (es war ein Mops abgebildet) , und ich da falsch informiert währe, ausserdem sei der Mops eine der beliebtesten Rassen in D, und deswegen hätten sie dieses Bild gewählt, um möglichst viele HH anzusprechen..😡🙄 .... Der Antwort lag natürlich auch das komplette OnlineKursangebot mit .."Höchstpreisen". bei .......da kannst dochwirklich nur 🤮🤬😓
 
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Salome
2. Juni 04:10
Aber ich gebe euch Recht mit dem inflationären Gebrauch. Fast jeder Hund ist scheinbar ein Angsthund, traumatisiert und/oder gemobbt.
Ich denke auch, dass traumatisiert nicht gleich traumatisiert ist. Falls das Sinn macht 😅


Fjäll hatte ein Trauma als sie bei uns ankam. Vermutlich davon dass sie vom Auto angefahren wurde. Man weiss das ja nicht. Auf jeden Fall schreckte sie Nachts oft hoch schrie und rannte gegen die Wand. Das ist dann irgendwo durch schon traumatisiert aber mit Hilfe von CBD Öl (damit sie überhaupt aufnahmefähig war, weil sie sonst zu gestresst war) legte sich das nach einem halben Jahr wie von selbst von daher wars dann doch nicht so schlimm das Trauma 🤔
 
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Sonja
2. Juni 06:33
Das Gefühl habe ich leider nicht selten beim Thema "Angsthund". Man möchte Leuten natürlich keine bösen Absichten unterstellen, aber er wirkt doch oft so, als ob Menschen ihre Hunde unterbewusst in einem Angstzustand halten, weil sie dadurch gebraucht und zu guten Samaritern werden. Wenn jeder Satz mit "Mein Angsthund" anfängt bekomme ich ein ungutes Gefühl.....
Ist mir auch schon aufgefallen das der Begriff "gerne" verwendet wird....Besonders bei Auslands TS Hunde, aber bei denen wird ja auch oft "gertettet" gebraucht und/oder " aus der Tötungsstation" betont...🤗, und (und oftmals , auch im gleichem Atemzug wird ...."...wie konntest auch...warum nicht...." verwendet wenn man erwähnt das der eigene Hund halt nicht aus solchen Quellen stammt.🤗.).....Aber mit dem Begriff "Angsthund" " traumatisierter Hund" oder auch "aggressiv /aggressiver Hund " wird einfach zu leichtfertig umgegangen ....Das es die gibt ( alle drei aufgezählten) streite ich nicht ab , aber alle drei sind Ausnahmen. Ich habe so einige Jahre in TS/TH gearbeitet (und tue es gelegentlich noch ehrenamtlich) , und in all den Jahren hatten ich/wir es sehr selten mit wirklich echten Angst-, Traumstisierten oder eben auch aggresiven Hunden zu tun..🤗 Ein ängstlicher Hund ist kein "Angsthund" , ein reaktiver oder auch pöbler ist noch lange nicht "aggressiv" , und auch ein Hund der einen "Schrecken" erlebt hat ist noch lange nicht ein "traumatisierter" Hund. etc..."Echte" Hunde aus den drei genannten Kategorien sind ganz andere "Kaliber" , und das Training von solchen "Eigenschaften" zu minimieren/eliminieren, stößt manchmal sogar "echte Profis", also Leute die sich darauf spezialisiert haben ( und damit meine ich nicht nur durch Kurs(e), oder ein zwei Jahre "Erfahrungen"🥴) vor schier unüberwindbaren Herausforderungen 🙃. Trainig von solchen Hunden dauert länger als ein paar Wochen oder zwei,drei Monate.... um es einigermassen in griff zu bekommen /kontrolieren zu können😉. Bei uns im Quartier gibt es ein "echte" Angsthündin. Die HH haben die nun seit gut zwei Jahren, und hatten davor auch schon ähnliche Hund/Hunde, die nehmen/nahmen auch solche Hunde zu "trainingszwecken" auf. Sind also wirklich erfahren. Ihre jetzige Hündin war eigentlich auch "nur" als Pflegehund vorgesehen, aber weil es ein "fast hoffnungsloser Fall ist" entschieden sie sich sie zu behalten...Sie haben die jetzt nun gut 2 Jahre, ein wirklicher Angsthund und auch durch irgend was traumatisiert . Als sie ankam war sie eher "lebendes Skelett als Hund"... und praktisch unmöglich mit der nur vor die Tür zu gehen , sie war ein "Häufchen Elend" ; zitterte, machte unter sich, eingeklemmt Rute, bei jeder raschereren Bewegung / lauterem Geräusch versuchte sie sich zu verstecken/wegzukommen oder "schmiss sich auf den Rücken" etc... Jetzt nach zwei Jahren ist sie erst soweit, und das was die meisten hier (und auch anderswo) als "Angsthund" bezeichnen würden. Sie ist nach wie vor ein ängstlicher unsicherer Hund, aber eben kein "echter Angsthund" mehr... ich begegne die öfters und langsam sieht man wie es besser wird, also die kleinen kleinsten Schritte macht. ...😉
 
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Susa
2. Juni 08:10
Es ist eigentlich schade, dass es nicht so viele Statistiken gibt, wo die Leute ihre Hunde herhaben und wieso sie sich für diese Rasse entschieden haben.

Gibt eigentlich nur die Tasso/Findefix Anmeldungen und die ist ja in den meisten Bundesländern freiwillig. Da sieht man wie weit verbreitet Qualzuchten sind, aber wo die Leute die gekauft haben erfährt man nicht.

Es würde mich auch interessieren, wie das Verhältnis von Tierschutzhunden zu "gekauften" Welpen ist.

Und besonders würde mich natürlich interessieren, wieso man sich zb für die französische Bulldogge entschieden hat. Ob es echt an Werbung, Socialmedia liegt oder einfach weil man auf den Straßen so viele sieht. So nach dem Motto "wenn so viele Leute die kaufen, kann es ja nicht schlecht sein"
 
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Jessica
2. Juni 08:41
Es ist eigentlich schade, dass es nicht so viele Statistiken gibt, wo die Leute ihre Hunde herhaben und wieso sie sich für diese Rasse entschieden haben. Gibt eigentlich nur die Tasso/Findefix Anmeldungen und die ist ja in den meisten Bundesländern freiwillig. Da sieht man wie weit verbreitet Qualzuchten sind, aber wo die Leute die gekauft haben erfährt man nicht. Es würde mich auch interessieren, wie das Verhältnis von Tierschutzhunden zu "gekauften" Welpen ist. Und besonders würde mich natürlich interessieren, wieso man sich zb für die französische Bulldogge entschieden hat. Ob es echt an Werbung, Socialmedia liegt oder einfach weil man auf den Straßen so viele sieht. So nach dem Motto "wenn so viele Leute die kaufen, kann es ja nicht schlecht sein"
Der VDH veröffentlicht die geboren Welpen Anzahl der Rassen.

https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/

Viel spaß damit
 
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Sabine
2. Juni 09:01
Der VDH veröffentlicht die geboren Welpen Anzahl der Rassen. https://www.vdh.de/ueber-den-vdh/welpenstatistik/ Viel spaß damit
In Deutschland gibt es leider keine zentrale Erfassung. Das heißt, es ist nur ein Stückchen vom Kuchen 🍰