Ein Berner ist leider nach wie vor ein Hund, der viele erbliche Anfälligkeiten für Krankheiten hat. Zunächst solltest du dir also eine hochwertige Zucht aussuchen. (Mein persönlicher Tipp: vom Marienstätter Hof)
Speziell jetzt bei dieser Zuchtstätte kannst du nach Absprache die Zuchtstätte dort kennenlernen, und bei Kaffee und Kuchen oder einem Spaziergang mit den Bernern der Zucht/Familie herausfinden, ob ein Berner etwas für dich ist.
Denk bitte bei der Größe an Futterkosten und am Wichtigsten zu bedenken sind definitiv die Tierarztkosten, die ganz schnell die 2000-3000 Euro überschreiten können.
Definitiv ein kostenintensiver Hund.
Momentan habe ich leider keinen Berner mehr (es wird aber wieder einen geben🥰), aber einen BernerSennen-/XoloitzcuintleMix, der mich pro Tierarztbesuch (selbst bei normalen Besuchen (CheckUp, jährliche Impfungen, etc. ...)) immer mindestens 200-500 Euro kostet.
Letztes Jahr hatte er z. B. eine "lepische" Ohrenentzündung. Drei Besuche insgesamt beim Tierarzt innerhalb eines Monats. Kostenfaktor: circa 1600 € (natürlich spielt hier die neue GOT auch ne Rolle).
Ich möchte nur darauf hinweisen, dass man sich einen solchen Hund wie einen Berner Sennenhund leisten können muss.
Also bedenke, ob du das finanziell meistern könntest, wenn jetzt etwas gefunden werden würde, bei dem viele aufwändige Untersuchen und/oder eine OP nötig wären. Bei den Untersuchungen seien als Schlagwörter zu nennen:
-MagnetResonanzTomographie,
-ComputerTomographie
-Arthroskopie
-Punktionen (z. B. Gewebe-, Lumbal-, etc. ...)
Als Hund vom Charakter her, ist ein Berner einmalig. Die meisten großen Hunderassen sind Herdenschutzrassen,Hüterassen, Schutz-/Wachhundrassenu nd ähnliches, deren Bedürfnisse einen oftmals (siehe überfüllte Tierheime mit Hunde dieser Rassen) überfordern/überfordern können.
Ein Berner hat auch seine Bedürfnisse, allerdings ist der liebevolle Charakter hier ein Punkt, der einem das Leben oftmals einfacher macht.
Natürlich bellt er trotzdem über den Zaun, wenn da ein fremder steht (zumindest war es bei Abby oft so). Beschäftigt man diesen Hund aber artgerecht und ist er von Anfang an gut sozialisiert worden, ist er einmalig und relativ einfach zu "managen".
Natürlich ist es keine Hunderasse (wie eigentlich keine Hunderasse), die man länger als 4 Stunden alleine lassen sollte. Am besten dann auch nicht 5 mal die Woche je 4 Stunden oder länger/öfter. Man sollte also Zeit haben.
Ebenfalls die Gassirunden. Als erwachsener Hund sollte er zwar keine 2 Stunden täglich am Fahrrad mitlaufen (dann solltest du dich eher für einen Rhodesian Ridgeback entscheiden), aber er braucht ausgedehnte Spaziergänge und insgesamt mindestens 4 mal täglich. Ich erinnere mich, dass ich die langen Runden (manchmal 3-4 Stunden mit paar Pausen unterwegs, z. B. auf einer Wiese zum Schnüffeln
oftmals eher in den späten Nachmittag und Abend gelegt habe, und im Sommer (der Berner ist keine Hitzerasse😅, dafür aber eine Wasserratte) sollte man sowieso alles in den Morgen oder Abend legen (natürlich kurze Runden auch am Tag, aber dann eher im Schatten).
Als Beschäftigung sei hier Mantrailing, Futtersuchspiele, Dummyarbeit zu nennen. Abby und ich haben auch öfter fangen gespielt. Ich fange schon an zu weinen, wenn ich mich zurückerinnere.😅
Zughundesport ist nach Röntgenuntersuchung und dem Okay des Tierarztes auch absolut geeignet.
Bedenke abschließend noch, dass ein Welpe noch vielmehr Zeit in Anspruch nimmt, als ein ausgewachsener Hund. Es erfordert viel Konsequenz und Zeit einen Berner zu erziehen, aber das ist bei anderen Welpen genauso.
Mein Tipp, sollte es ein Welpe werden...besuche in jedem Fall eine gute Hundeschule, sowie anfangs eine Welpenspielgruppe, als auch eine Junghundegruppe. Als das erleichtert dir später vieles.
Mein Blacky hatte im ersten Jahr etliche Besitzer sowie NULL (!!!) Sozialisierung erfahren. Du kannst dir vorstellen, wie anstrengend das (besonders in der Pubertät) war. Und es ist es immer noch, obwohl es regelmäßig auch Fortschritte gibt. Da er in einem "Teufelskreis" seiner Verhaltensweisen steckt, werde ich vieles was damals versäumt worden ist, wohl auch niemals wieder aus ihm herausbekommen, aber wir arbeiten jeden(!!!) Tag daran, dass es stressfreier wird und dass diese Verhaltensmuster umgelenkt werden. Harte Arbeit. Das kannst du mir glauben. Zumal Verlustängste ebenfalls sehr stark bei ihm vorhanden sind. Aber es wird Schritt für Schritt besser..
ALSO: Solltest du dich für diese Rasse entscheiden -bedenke, dass du in einem ebenerdigen Haus mit Garten, aber mindestens in einer ebenerdigen Wohnung mit Garten wohnen solltest- denke daran, dass so ein Hund, den du auf der Straße siehst, der top neben Herrchen ohne Leine läuft, obwohl ihn aus 20 Metern Entfernung ein großer Rüde anbellt, dass das eine Menge Zeit und Konsequenz von Welpenan gekostet hat und nicht so nebenbei läuft, sondern das es einen großen Teil des Tages kostet, einen Hund zu haben, egal ob Berner oder Mischling. Selbst ein Chihuahua oder YorkshireTerrier will ausgelastet werden und nicht nur 2-3 Mal am Tag einmal die kleine Fußgängerzone hoch und dann wieder runterlaufen.
Ich hoffe, dass ich weiterhelfen konnte und nächstes Mal (leider geht es hier aber nicht) werde ich einen PodCast mit all dem aufnehmen😅🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣😂