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Dogorama
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zuletzt 21. Mai

Wird zu selten entwurmt? Wurmbefall bei Hunden in Deutschland

Wir möchten heute mal das Thema Wurmbefall bei Hunden ansprechen. 🐶🪱 Der Bundesverband für Tiergesundheit e.V. macht aktuell wieder darauf aufmerksam, dass Hunde häufig von Würmern betroffen sind. Die Symptome können sehr unterschiedlich ausfallen. Besonders gefährlich sind Parasiten, die auch auf Menschen übertragbar sind (sogenannte Zoonosen). Regelmäßige Wurmkuren sind daher extrem wichtig, genauso wie das Entfernen der Hundehaufen. Aktuelle Studien haben gezeigt, dass Darmparasiten in vielen Stadtparks vorkommen. In Deutschland wurden in fast drei Viertel aller Parks Fadenwürmer gefunden, darunter Spulwürmer, Hakenwürmer und Peitschenwürmer. 😮 Besonders Spulwürmer sind weit verbreitet und stellen ein großes Infektionsrisiko für Hunde und Menschen dar. Wie geht ihr mit dem Thema um? • Entwurmt ihr eure Hunde regelmäßig? • Nutzt ihr Wurmtests, und wenn ja, wie sind eure Erfahrungen damit? • Hatte euer Hund schon einmal Würmer? Wie habt ihr das bemerkt und behandelt? Mehr lesen unter: https://dogorama.app/de-de/blog/wird-zu-selten-entwurmt-wurmbefall-bei-hunden-in-deutschland/
 
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Dogorama-Mitglied
8. Juli 16:48
Ich habe den Blogbeitrag bis zu diesem Punkt gelesen und dann zugeklappt: "Es ist durch klinische Studien belegt, dass Würmer im Immunsystem Mechanismen aktivieren, die Krankheiten abwehren können, wie z. B. Allergien oder Autoimmunerkrankungen. Aus diesem Grund werden Würmer sogar schon zu therapeutischen Zwecken eingesetzt, z. B. bei Multipler Sklerose. Die Patienten werden absichtlich mit Würmern „infiziert“, welche dann die Immunabwehr aktivieren." Würmer helfen also, Krankheiten abzuwehren, indem die Immunabwehr aktiviert wird? Mag sein. Aber die angeführten Krankheiten - Allergien oder Autoimmunerkrankungen, zu denen auch MS gehört - werden bekämpft, indem man die Immunabwehr runter fährt, denn bei diesen Krankheiten gibt es eine Überreaktion des Immunsystems. Und diese Krankheiten können auch nicht "abgewehrt" werden, denn sie sind angeboren. Ich vermute mal, dass der Rest auch nicht seriöser ist.
Dazu gab es von der TU Berlin einen spannenden Vortrag.

https://youtu.be/V8cwPRjY8Ro?si=iFSiaS94nmylxuZb
 
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L.
8. Juli 16:50
Ich habe den Blogbeitrag bis zu diesem Punkt gelesen und dann zugeklappt: "Es ist durch klinische Studien belegt, dass Würmer im Immunsystem Mechanismen aktivieren, die Krankheiten abwehren können, wie z. B. Allergien oder Autoimmunerkrankungen. Aus diesem Grund werden Würmer sogar schon zu therapeutischen Zwecken eingesetzt, z. B. bei Multipler Sklerose. Die Patienten werden absichtlich mit Würmern „infiziert“, welche dann die Immunabwehr aktivieren." Würmer helfen also, Krankheiten abzuwehren, indem die Immunabwehr aktiviert wird? Mag sein. Aber die angeführten Krankheiten - Allergien oder Autoimmunerkrankungen, zu denen auch MS gehört - werden bekämpft, indem man die Immunabwehr runter fährt, denn bei diesen Krankheiten gibt es eine Überreaktion des Immunsystems. Und diese Krankheiten können auch nicht "abgewehrt" werden, denn sie sind angeboren. Ich vermute mal, dass der Rest auch nicht seriöser ist.
Die Theorie dahinter ist, dass Wurminfektionen beim Menschen das Immunsystem "beschäftigen", ohne jedoch Schaden zu verursachen. Man vermutet, dass die hygienischen Lebensbedingungen dafür sorgen, dass das Immunsystem "zu wenig Arbeit" hat und daraufhin den eigenen Körper bekämpft. Denn tatsächlich ist die Häufigkeit von Autoimmunerkrankungen in Ländern mit schlechter Grundhygiene und Infektionskrankheiten deutlich geringer. Jedoch ist zu bedenken, dass zusätzlich die Lebenserwartung dort geringer ist und viele Wurmerkrankungen auch Todesfälle verursachen.

Der Gedankengang ist durchaus Gegenstand aktueller Untersuchungen. Jedoch lässt sich daraus nicht ableiten, dass es ohne den hygienischen Standard und ohne Prophylaxe sicherer und gesünder wäre (eher im Gegenteil) und erstrecht lässt sich dies nicht auf den Hund übertragen. Es gab zu diesem Thema auch bereits Studien, die untersucht haben, ob die Immunkrankheiten durch gezielte Wurminfektionen behandelbar sind, dies war jedoch nicht der Fall.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Juli 16:51
Man könnte zwischen einem Wurmbefall und einer Wurmerkrankung unterscheiden, jedoch ist es Standard von einem asymptomatischen und einem symptomatischen Befall zu sprechen. Die meisten Wurmarten verursachen erstmal einem asymptomatischen Befall. Dies bedeutet jedoch nicht, dass keine Schäden und keine Gefahr daraus hervorgehen kann, ganz im Gegenteil. Ein Wurmbefall ist nicht physiologisch und sollte bekämpft, wenn dieser festgestellt wird. Anders ist es bei einem Giardienbefall, dort ist eine Therapie nur bei Symptomen empfohlen, da tatsächlich viele Hunde Träger sind ohne und Schäden und ohne Symptome. Die "Gesamtheit der chemischen Wirkstoffe" hat nach aktuellen Forschungsstand keinen negativen Einfluss bei einem gesunden Hund und der richtigen Anwendung. Die Leber z.B. ist für diese Arbeit ausgelegt und zeigt keine Schädigungen nach Impfungen, Wurmkuren, Zeckenschutz etc. Die Wirkstoffe sind exakt auf den Hund angepasst und werden, z.B. im Falle von Wurmkuren, teilweise kaum vom Organismus aufgenommen und verstoffwechselt. Die Wirkweisen der Wirkstoffe, auch die Langzeitwirkung, ebenso wie Wechselwirkungen sind ausreichend getestet. Die Lebenserwartung der Hunde ist unteranderem aufgrund der Prophylaxe-Maßnahmen gestiegen. Es gibt bei Spulwürmern zwar kurzzeitig eine gewisse Immunitätsbildung, dies betrifft jedoch z.B. nicht die hypobiotischen Stadien. Eine Reaktivierung kann jederzeit stattfinden. Für die Immunmechanismen ist zusätzlich ein antigener Stimulus notwendig, es kommt aber oft erst zu geringen Infektionen, die keine Immunantwort auslösen, sodass patente Infektionen entstehen. Es können also so oder so relevante Infektionen und Erkrankungen entstehen. Das Immunsystem bekämpft den Wurmbefall über Abkapselung des Erregers (Granulombildung), wo bestimmte Zellen des Immunsystems einerseits durch zellschädigende Substanzen die Parasiten schädigen (eosinophile Granulozyten) und andererseits durch bestimmte Zellen die abgestorbenen Erreger abbauen (Makrophagen). Dies alles stellt sich als eine Entzündung dar. Die Würmer haben jedoch einige Mechanismen (z.B. eigene Abkapselung) um dies zu umgehen, sodass ein Wurmbefall erstmal nicht ausreichend vom Immunsystem erkannt und auch nicht bekämpft wird.
Aber ein asymptomatischer Hund mit Giardien steckt Hunde an, die sehr wohl Symptome entwickeln können.
Finde die Begründung etwas eigenartig.
 
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L.
8. Juli 17:01
Aber ein asymptomatischer Hund mit Giardien steckt Hunde an, die sehr wohl Symptome entwickeln können. Finde die Begründung etwas eigenartig.
Es geht hier zwar nicht um Giardien und auch dazu habe ich bereits etwas geschrieben, ich kann mich aber gerne noch einmal wiederholen: Giardien kommen aktuell ubiquitär vor und eine Ansteckung ist nahezu nicht vermeidbar. Demnach sind nahezu alle Hunde infiziert, eine symptomatische Infektionen und eine starke Erregerausscheidung wird durch das Immunsystem verhindert. Es kann also gut sein, dass sich ein Hund, der z.B. regelmäßig auf Hundewiesen unterwegs ist, nach jeder Behandlung erneut infiziert und dies durchaus alle zwei Wochen. Hat der Hund keine Symptome, so ist eine Therapie dessen nicht zielführend und im Falle von Metronidazol auch schädlich für das Darmbiom. Zusätzlich sind Giardien schlecht behandelbar und Rezidive sind sehr häufig. Letztendlich sind dramatische Krankheitsverläufe bei Tieren oder Menschen äußerst gering.

Je nach Wurmart schaut dies dort gänzlich anders aus. Es können massive Schäden bishin zu lebensbedrohlichen Erkrankungen entstehen.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Juli 17:04
Es geht hier zwar nicht um Giardien und auch dazu habe ich bereits etwas geschrieben, ich kann mich aber gerne noch einmal wiederholen: Giardien kommen aktuell ubiquitär vor und eine Ansteckung ist nahezu nicht vermeidbar. Demnach sind nahezu alle Hunde infiziert, eine symptomatische Infektionen und eine starke Erregerausscheidung wird durch das Immunsystem verhindert. Es kann also gut sein, dass sich ein Hund, der z.B. regelmäßig auf Hundewiesen unterwegs ist, nach jeder Behandlung erneut infiziert und dies durchaus alle zwei Wochen. Hat der Hund keine Symptome, so ist eine Therapie dessen nicht zielführend und im Falle von Metronidazol auch schädlich für das Darmbiom. Zusätzlich sind Giardien schlecht behandelbar und Rezidive sind sehr häufig. Letztendlich sind dramatische Krankheitsverläufe bei Tieren oder Menschen äußerst gering. Je nach Wurmart schaut dies dort gänzlich anders aus. Es können massive Schäden bishin zu lebensbedrohlichen Erkrankungen entstehen.
Giardien kommen ubiquitär vor und nahezu alle Hunde sind infiziert?
Wärst du so nett die Quelle zu teilen?
Ich hoffe es ist ok, wenn ich nicht alle 2500 Beiträge danach durchsuche.

Meinen Hund habe ich auch mit Giardien bekommen.
Panacur nach 5-5-5 Schema und er wird seitdem seit über einem Jahr negativ auf Giardien getestet.
Hab wohl Glück, allerdings sind wir auch nicht in stark frequentierten Gebieten unterwegs.
 
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L.
8. Juli 17:05
Aber ein asymptomatischer Hund mit Giardien steckt Hunde an, die sehr wohl Symptome entwickeln können. Finde die Begründung etwas eigenartig.
Hierzu noch einmal die ESCCAP-Empfehlung:

Ob Ihr Tier bei einem Giardien-Befall behandelt werden muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die Ihre Tierärztin/Ihr Tierarzt bei der Behandlung berücksichtigt. Wenn Krankheitszeichen wie Durchfall, Appetitmangel oder Erbrechen auftreten, ist eine medikamentöse Behandlung sinnvoll. Ein Wiederauftreten trotz Behandlung ist möglich.

Sind keine Krankheitszeichen vorhanden, muss nach Übertragungs- und Ansteckungsrisiko entschieden werden.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Juli 17:16
Man könnte zwischen einem Wurmbefall und einer Wurmerkrankung unterscheiden, jedoch ist es Standard von einem asymptomatischen und einem symptomatischen Befall zu sprechen. Die meisten Wurmarten verursachen erstmal einem asymptomatischen Befall. Dies bedeutet jedoch nicht, dass keine Schäden und keine Gefahr daraus hervorgehen kann, ganz im Gegenteil. Ein Wurmbefall ist nicht physiologisch und sollte bekämpft, wenn dieser festgestellt wird. Anders ist es bei einem Giardienbefall, dort ist eine Therapie nur bei Symptomen empfohlen, da tatsächlich viele Hunde Träger sind ohne und Schäden und ohne Symptome. Die "Gesamtheit der chemischen Wirkstoffe" hat nach aktuellen Forschungsstand keinen negativen Einfluss bei einem gesunden Hund und der richtigen Anwendung. Die Leber z.B. ist für diese Arbeit ausgelegt und zeigt keine Schädigungen nach Impfungen, Wurmkuren, Zeckenschutz etc. Die Wirkstoffe sind exakt auf den Hund angepasst und werden, z.B. im Falle von Wurmkuren, teilweise kaum vom Organismus aufgenommen und verstoffwechselt. Die Wirkweisen der Wirkstoffe, auch die Langzeitwirkung, ebenso wie Wechselwirkungen sind ausreichend getestet. Die Lebenserwartung der Hunde ist unteranderem aufgrund der Prophylaxe-Maßnahmen gestiegen. Es gibt bei Spulwürmern zwar kurzzeitig eine gewisse Immunitätsbildung, dies betrifft jedoch z.B. nicht die hypobiotischen Stadien. Eine Reaktivierung kann jederzeit stattfinden. Für die Immunmechanismen ist zusätzlich ein antigener Stimulus notwendig, es kommt aber oft erst zu geringen Infektionen, die keine Immunantwort auslösen, sodass patente Infektionen entstehen. Es können also so oder so relevante Infektionen und Erkrankungen entstehen. Das Immunsystem bekämpft den Wurmbefall über Abkapselung des Erregers (Granulombildung), wo bestimmte Zellen des Immunsystems einerseits durch zellschädigende Substanzen die Parasiten schädigen (eosinophile Granulozyten) und andererseits durch bestimmte Zellen die abgestorbenen Erreger abbauen (Makrophagen). Dies alles stellt sich als eine Entzündung dar. Die Würmer haben jedoch einige Mechanismen (z.B. eigene Abkapselung) um dies zu umgehen, sodass ein Wurmbefall erstmal nicht ausreichend vom Immunsystem erkannt und auch nicht bekämpft wird.
Dankeschön für diese Antwort!
 
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L.
8. Juli 17:20
Giardien kommen ubiquitär vor und nahezu alle Hunde sind infiziert? Wärst du so nett die Quelle zu teilen? Ich hoffe es ist ok, wenn ich nicht alle 2500 Beiträge danach durchsuche. Meinen Hund habe ich auch mit Giardien bekommen. Panacur nach 5-5-5 Schema und er wird seitdem seit über einem Jahr negativ auf Giardien getestet. Hab wohl Glück, allerdings sind wir auch nicht in stark frequentierten Gebieten unterwegs.
Quelle Buch: Parasitologie für die Tiermedizin

Fleischfresser sind weltweit häufig mit Giardien befallen. Die Prävalenz von einem Giardienbefall bei adulten Hunden liegt bei über 15%, bei Jungtieren bei über 70%, sowie auch bei Tieren mit Kontakt zu hoher Tierdichte (Tierheim, Hundepark etc.).

Nun ist natürlich "nahezu alle Hunde" von mir eine Übertreibung, da ich dies bereits mehrfach erklären durfte. Die meisten Hunde waren jedoch mindestens einmal infiziert und aufgrund der sehr hohen Prävalenz kommt es immer wieder zu Reinfektionen. Auf diesen Kontext bezieht sich die Therapieempfehlung. Ein Stadthund, der täglich den Hundepark besucht, hat dort natürlich ein gänzlich anderes Risiko als ein Hund vom Land.

Noch einmal die korrigierte ESCCAP-Empfehlung:
Ob eine Therapie eines Giardia-befallenen Tieres sinnvoll ist oder nicht hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine Behandlung ist bei Vorliegen gastrointestinaler Symptome angezeigt. Die Behandlung einer Giardiose ist in manchen Fällen von variablem oder unsicherem Erfolg, so dass die Infektion trotz Therapie bestehen bleiben kann. Häufig kommt es aber auch unmittelbar nach einer Behandlung zur Reinfektion. Daher ist ein Hinweis an den Tierhalter, dass Rezidive möglich oder sogar wahrscheinlich sind, angebracht.

Schlussfolgernd bedeutet dies, dass die Chemotherapie nicht die Elimination der Erreger sichert. Außerdem wird nicht generell empfohlen, klinisch unauffällige Giardia-Träger zu behandeln.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Juli 17:20
Hierzu noch einmal die ESCCAP-Empfehlung: Ob Ihr Tier bei einem Giardien-Befall behandelt werden muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die Ihre Tierärztin/Ihr Tierarzt bei der Behandlung berücksichtigt. Wenn Krankheitszeichen wie Durchfall, Appetitmangel oder Erbrechen auftreten, ist eine medikamentöse Behandlung sinnvoll. Ein Wiederauftreten trotz Behandlung ist möglich. Sind keine Krankheitszeichen vorhanden, muss nach Übertragungs- und Ansteckungsrisiko entschieden werden.
Wärst du noch so nett die Quelle zu teilen, dass nahezu alle Hunde mit Giardien infiziert sind?

Das was ich dazu finde ist folgende Angabe:
Giardien kommen bei ca. 17 Prozent der Hunde und rund 12 Prozent der Katzen in Deutschland vor.

https://www.msd-tiergesundheit.de/fokusthemen/giardien-und-wuermer/haeufig-gestellte-fragen/#:~:text=Je%20seltener%20die%20Tiere%20entwurmt,der%20Katzen%20in%20Deutschland%20vor.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Juli 17:23
Quelle Buch: Parasitologie für die Tiermedizin Fleischfresser sind weltweit häufig mit Giardien befallen. Die Prävalenz von einem Giardienbefall bei adulten Hunden liegt bei über 15%, bei Jungtieren bei über 70%, sowie auch bei Tieren mit Kontakt zu hoher Tierdichte (Tierheim, Hundepark etc.). Nun ist natürlich "nahezu alle Hunde" von mir eine Übertreibung, da ich dies bereits mehrfach erklären durfte. Die meisten Hunde waren jedoch mindestens einmal infiziert und aufgrund der sehr hohen Prävalenz kommt es immer wieder zu Reinfektionen. Auf diesen Kontext bezieht sich die Therapieempfehlung. Ein Stadthund, der täglich den Hundepark besucht, hat dort natürlich ein gänzlich anderes Risiko als ein Hund vom Land. Noch einmal die korrigierte ESCCAP-Empfehlung: Ob eine Therapie eines Giardia-befallenen Tieres sinnvoll ist oder nicht hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine Behandlung ist bei Vorliegen gastrointestinaler Symptome angezeigt. Die Behandlung einer Giardiose ist in manchen Fällen von variablem oder unsicherem Erfolg, so dass die Infektion trotz Therapie bestehen bleiben kann. Häufig kommt es aber auch unmittelbar nach einer Behandlung zur Reinfektion. Daher ist ein Hinweis an den Tierhalter, dass Rezidive möglich oder sogar wahrscheinlich sind, angebracht. Schlussfolgernd bedeutet dies, dass die Chemotherapie nicht die Elimination der Erreger sichert. Außerdem wird nicht generell empfohlen, klinisch unauffällige Giardia-Träger zu behandeln.
Ah sorry wir haben gleichzeitig geschrieben 😉.

Bei 17% der adulten Tiere lohnt sich die Behandlung meiner Meinung nach schon.
Aber ja, wenn sich der eigenen Hund auf der Hundewiese ansteckt und man sie dennoch immer wieder besucht, ist eine Therapie nahezu sinnlos, da gebe ich dir Recht.

Ich bin jedenfalls froh, dass meiner sie nicht mehr hat und habe auch ein Interesse, dass es so bleibt.