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Claudia
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Anzahl der Antworten 154
zuletzt 8. Dez.

Wird das Thema Giftköder zu wenig ernst genommen?

Ich glaube das Thema Giftköder wird zu leicht genommen und klein geredet. Erst heute ist es wieder passiert, ich war mit meinem Hund auf einer Hundewiese und habe dort einen Labrador getroffen. Ich bin dann mit der Besitzerin ins Gespräch gekommen und wir haben über Giftköder geredet.Es waren halt immer die Standard Antworten. "Ja,das ist ja so schlimm und wenn ich so jemanden erwische kann der was erleben!" Als ich sie dann gefragt habe ob ihr Hund ein Anti Giftköder Training gemacht hat/macht,kam nur die Antwort:"Nein,das ist ein Labrador der wird immer alles fressen!" und ungefähr so antworten 90% der Besitzer die ich frage. Ich finde es sind einfach nur Ausreden, jeder Hund könnte es irgendwann schaffen und wenn ich es nicht angehe weiß ich ja noch nicht mal wie mein Hund mitarbeitet. Ist das nicht einfach eine Faulheit unter der dann ein Hund leidet? Ja, mir ist bewusst, dass es bei vielen Hunden sehr schwer wird ihnen beizubringen nichts vom Boden zu fressen, aber ist das der Hund nicht wert? Wieso dann die ganzen Ausreden? Ich glaube die Leute denken:"Ach sowas wird mir schon nicht passieren.Das wäre ja sehr unwahrscheinlich.Wieso sollte ich, dann mit meinem Hund trainieren?" Aber wenn dann was passiert ist das Geschrei groß, dabei hätte man den Hund schützen können wenn man ein Training gemacht hätte. Aber man hat ja nicht geglaubt das es einen trifft und ihm lieber das Pfote geben beigebracht. Ich glaube ihr versteht worauf ich hinaus will. Was sagt ihr zum Thema? Findet ihr das es Unterschätzt und klein geredet wird? Ich freue mich auf eure Antworten.💚 Wenn es so einen Thread schon Mal gibt, bitte sagt es mir. Ich habe dazu nichts gefunden.
 
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Ca.
30. Juni 21:46
Leider gehört meine Nala auch zu den Staubsaugern. 😢 Wir haben im Rahmen der Erziehungskurse der Züchterin ein Anti Giftködertraining gemacht. Hat in diesem Rahmen auch funktioniert. Allerdings hatten wir dort den Hund an der kurzen Leine und einer von uns ging vorweg, um auf die vermeintlichen Köder aufmerksam zu machen und den Hund am Fressen zu hindern. In der Realität läuft sie aber meist vor mir her und schnüffelt an Allem. Wenn ich etwas ungewöhnliches sehe, reagiere ich sofort. Jedoch ist sie oftmals schneller. Wenn ich ihr was aus dem Maul nehmen will., knurrt sie mich an. Wenn ich Glück habe, will sie nach mir schnappen und was immer sie aufgenommen hat, fällt runter. Dann muss ich sie nur noch schnell genug wegziehen und die Leine fixieren, dass sie nicht mehr hinkommt. Allerdings findet sie auch oft Sachen, die nicht so offen rumliegen. 😢😢😢 Bisher hatte ich Glück und es hatte keine Auswirkungen. Aber ich kannte auch einen Hund, der das nicht überlebt hat. Ich würde das gerne trainieren, weiß aber nicht wirklich, wie.
Hier im Club wird dieses Thema behandelt und man wird angeleitet wie es zu trainieren gilt.
Du kannst natürlich bei einer guten Hundeschule trainieren.
 
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Ca.
30. Juni 21:47
Es gibt wie so oft keine 100%ige Sicherheit, leider. Dazu kommt das die Leute immer einfallsreicher werden was Giftköder angeht. Man muss es nichtmal sehen können. Man ist auch nirgends sicher, nichtmal im eigenen Garten. Es können welche über Zäune geworfen werden oder Vögel lassen aufgesammelte im Flug fallen oder eine vergiftete Maus schafft es noch ins Beet bevor sie dort stirbt und vom Hund gefressen wird.
Genau so isses 👍🏻
 
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Katrin
30. Juni 22:16
Ich erwähnte ja mehrmals das man dranbleiben muss. Es wird einem gezeigt wie man's machen soll/muss/kann.Es ist sozusagen die Startgrundlage, aber das ist ja bei allem so was in einer Welpen-Junghund Gruppe gezeigt bekommt , aber es ist nunmal so das eben das, also der "Start zum Ziel" das der Hund nichts Aufnimmt, von den meisten Hundebesitzer vergessen/vernachlässigt wird was bei den "Standartkommandos" anders ist. "AntiGiftköder Training" wird halt noch immer nicht als "Standartausbildung" angesehen...
Von einer Startgrundlage kann man leider bei vielen Hundeschulen nicht sprechen. Sicherlich gibt es auch welche die das Thema früh anpacken aber viele machen es halt auch nicht. Da liegt dann der Fokus auf Basics und dann auf Dinge die Spaß machen sollen wie Dummy, RO, Treiball oder sonstiges denn damit lässt sich viel mehr Kundschaft locken. Denn Spaß ist das was der Kunde mit seinem Hund haben will. Jagdersatz oder Antigiftködertraining bedeutet nämlich das Hund und Halter an einem Problem arbeiten sollen/müssen. Ich treffe ganz oft auf Halter denen es echt unangenehm ist wenn das Thema aufkommt weil deren Hund ,,trotz" Hundeschule jagen gegangen ist oder alles fressbare inhaliert. Sie zweifeln an sich, an dem Hund, an allem und genau DAS darf meiner Meinung nicht sein.
 
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Dogorama-Mitglied
1. Juli 04:09
Die Wahrscheinlichkeit, wenn ich meinen Hund darauf trainiere keine leckeren Sachen aufzunehmen, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich geringer dass er etwas aufnimmt. Logischerweise kann der Hund auch mal "versagen" und nimmt ganz schnell doch etwas auf, könnte es zufällig ein Giftköder sein. Diese Wahrscheinlichkeit ist aber dann auch deutlich geringer als den Hund generell in sein Verderben rennen lassen. Es funktioniert nicht, das Thema zu ignorieren um dann hinter sich sagen zu können: "Och ist halt passiert, ich habe den Giftköder nicht gesehen, ich konnte es nicht verhindern. Kauf ich mir halt neuen Hund."
Du hast vergessen: bevor ich mir (man sich) den neuen hund kaufe (kauft) muss ich ggfs tausende euros für eine nicht erfolgreiche Behandlung in einer tierklinik bezahlen. 🤑🤭🤗

Ironie beiseite:
Es war eine Studie zum Thema, die ich gewagt habe, hier mal zu erwähnen.
 
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Daniela
1. Juli 04:43
In unseren Welpen Junghund Gruppen waren immer nur 4-5 Teilnehmer und nicht selten auch zwei Trainerinnen... Trotz kleingruppen war/ist unsere Hundeschule nicht teurer als andere und um einiges günstiger als viele bekannte Hundeschulen die sich auf bestimmte " Promi -TrainerInnen" berufen.... Bei unserer wird außerdem gewaltfrei und mit positiver Verstärkung gearbeitet...Man kann sich sich die Hundeschulen und Training ansehen bevor man sich für eine entscheidet, viele bieten ja sogar eine Kostenlose Probestunde mit Hund in einer bereits vorhandenen Gruppe an...😉
Hier auf dem Land gibt's es halt nicht soviel Auswahl leider
 
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Sonja
1. Juli 06:32
Nach meiner Meinung sollte man mit einem Hund konsequent sein (wie mit Kinder) entweder darf er es oder eben nicht...🤗 Aber wenn der Hund nichts vom Boden nehmen und direkt fressen soll, schließt das Such, schnüffelspiele nicht aus, man "muss" als Mensch einfach etwas "erfinderisch" sein. Ich mache auch Schnüffelspiele mit Rionnag, auch im Wald, ABER die Leckerlis die er suchen darf/soll klemmen/kleben entweder an einem Baumrinde oder aber stecken in kleinen Stoff Beutelchen ähnlich Dummys nur kleiner (siehe Foto), habe ich mal günstig bei eBay gefunden ( Geschenkbeutel aus Stoff, Stoffgeschenkbeutel suchen😉),🤗. Ich stecke die Leckerchen dort rein und verstecke dann die Beutelchen. Damit machen wir verschiedene Schnüffelspiele die gleichzeitig auch eine gewisses "Training" sind, also suchen und bringen oder aber suchen und Anzeigen. Für Rionnag ist das Spass...🙃 An die paar Sekunden Verzögerung bis er die Belohnung bekommt(also bis ich die Leckerli aus dem Beutel hole und um gebe) hat er doch schnell gewöhnt. Direktes Leckerlisuchen machen wir nur in der Wohnung 😀. Rionnag kann also sehr wohl, auch draussen, unterscheiden ob er was suchen darf/soll, aber etwas was am Boden liegt zu ignorieren. Außerdem sollte man ja beim Start eines Schnüffelspieles aber auch allgemeiner Nasenarbeit ja immer ein Kommando geben. Das ist ja auch ein Grund weshalb Suchhunde nicht nach etwas suchen wenn sie nicht "im Dienst"sind, oder Fahrtenhunde/Jagdhunde bei normalen Spaziergang nicht Fährten suchen/folgen. 😉
 
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Frank
1. Juli 06:42
warum nicht einfach mit dem Training verbinden?
Ist doch klasse!
 
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Katrin
1. Juli 07:17
Suki darf tatsächlich trotzdem was vom Boden aufnehmen. Den Unterschied ob etwas vom Frauli kommt oder nicht können viele Hunde lernen.
 
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Sandra
1. Juli 07:56
Ich glaube das kommt auf den Hund an.
Intelligenz, Alter. Klar kann es anfangs verwirrend sein, deswegen so klar und einfach wie möglich agieren.
Generell denke ich dass jeder Hund das lernen kann. Bei manchen dauert es vielleicht länger und kostet mehr Geduld.

Wir machen viel Schnüffel und Suchspiele. Meine verhalten sich dann genau so als würden sie etwas unverhofft finden. Sie zeigen es an. Ich gebe das ok oder es kommt ein Nein und dann gibt es Ersatz. Oder sollte das Nein fehlgeschlagen haben „Spucks aus“ und dann kommt die Belohnung und das ist nicht immer etwas essbares.

Durch diese Spiele haben meine Hunde das Ganze von Anfang gelernt. Die jüngeren haben sich das korrekte Verhalten auch von den Älteren abgeschaut. Ich denke man kann das sehr gut fürs Training „nichts ohne Freigabe zu fressen“ nutzen. Ich mache das seit 35 Jahren so und das Training hat nur einmal versagt. Sally (Husky) war was Brötchen angeht aber auch unberechenbar, hatte sie im Gebüsch gefunden. Dennoch hat sie es unter sehr sehr viel Protest raus gerückt.

Ich bin ein großer Freund davon Hunden so viel wie möglich spielerisch bei zubringen. Es festigt sich ganz anders wenn sie es unter dem Aspekt „Spiel und Spaß“ lernen. Deswegen: warum Suchspiele und Antigiftköder Training nicht miteinander verbinden?
 
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Annett
1. Juli 10:48
Du redest mir aus der Seele. Nala, Golden Retriever Dame (4), neulich: Wir laufen an den Hinterlassenschaften einer wilden Grillstelle vorbei. Spannende Dinge liegen da im Gebüsch: Von angekokelter Wurstzipfel bis Taschentücher oder Red Bull Dosen.. oh je. Ich schaffe es, das gefrässige Hundevieh davon abzuhalten, zeige in die andere Richtung, und sie folgt sogar. Sofort mit Leckerli belohnt. Am nächsten Tag fast dasselbe (wieder ohne Leine, weil ich dachte mir, es hat ja geklappt, also super Übungssituation). Madame folgt wieder an der wilden Grillstelle vorbei, hört auf nein und aus, folgt meiner Richtungsweisung, aber, jetzt kommt es: Nach 5 Metern bleibt sie stehen. Schaut mich an. Das Leckerli habe ich schon in der Hand. Und ich weiß genau, dass der Hund bescheid weiß und die Situation komplett verstanden hat. Sie geht aber in die andere Richtung, zieht 1m neben der Grillstelle ein Baguette aus dem Gebüsch und haut damit ab. Ich hatte sogar Saitenwurststücke, das viel gepriesene "Superleckerli". Daher meine Skepsis.
Es gibt ganz bestimmt noch mehr Leidensgenossen für uns. Nala und Mailo wären da ein gutes Team.🤪😂🙈