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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 25. Aug.

Warum lasst ihr kastrieren?

Es heisst ja man sollte nur kastrieren, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht, ich wundere mich aber immer ein bisschen, dass das bei so vielen Hunden der Fall ist. Gibt es tatsächlich so häufig schwere gesundheitliche Probleme rund um die Geschlechtsteile? Ich sorge mich ein bisschen, weil ich ja selbst einen intakten Hund hab...
 
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Annett
3. Sep. 10:27
Wie wir sicher alle wissen, spielen sich die Hormone nicht nur im Geschlechtsteil ab, sondern auch zwischen den Ohren😉Wenn Rüden bei läufigen Hündinnen total ausflippen haben diese armen Männer totalen Stress, sie dürfen nicht decken ,was ja eigentlich in der Natur normal wäre und umgekehrt würden die Hündinnen auch gern gedeckt werden, geht aber leider nicht. Also Stress auf beiden Seiten, müssen wir das unseren Hunden antun? Warum ist das Thema Kastration bei Hunden immer so ein Problem? Jedes männliche Pferd , bis auf ein paar Ausnahmen, wird im Alter von circa 1 1/2 Jahren kastriert.
Finde ich auch. Und es hätte zudem noch den Nebeneffekt, dass nicht jeder, dem es mal eben in den Sinn kommt (wenigstens einmal im Leben🙈), seine Hündin oder seinen Rüden mal decken lässt und Welpen produziert. 🙈🙈 Mein erster Hund damals war bis zum Schluss intakt und Mailo jetzt kam bereits kastriert aus dem Auslandstierschutz zu mir. Ich habe also den Vergleich. Mailo und auch wir haben ein wesentlich entspanntes Leben, als das damals der Fall war. Mein erster Hund damals war jedes Mal über längere Zeit dauergestresst, denn jede Läufigkeit in der Umgebung war unsere. Selbst in der Wohnung hat er dann unentwegt gejammert. In den letzten Jahren war die Prostata stark vergrößert und dann kam dort ein Tumor hinzu, weshalb ich ihn mit knapp 16 Jahren einschläfern lassen musste. Bei unkastrierten Rüden hat er immer den Macker raushängen lassen. Das war mehr als stressig. Damals war es hier bei uns aber überhaupt nicht üblich, Hunde zu kastrieren und später hat der Tierarzt dann gemeint, wenn das Verhalten schon zu lange ist, ist es so verinnerlicht, dass eine Kastration mit 7 Jahren da auch nichts mehr bringt. Deshalb stand das auch nie zur Debatte. Diese ganzen Probleme habe ich mit Mailo alle nicht. Ich habe bisher nichts Negatives durch die Kastration feststellen können. Er ist ein gechillter Hund, wird im November nun 14 Jahre und ist seit reichlich 12 1/2 Jahren bei mir. Ob sich nach der Kastration sein Verhalten zu vorher geändert hat, kann ich jetzt nicht sagen, denn da war er noch nicht bei mir.
 
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Ina
3. Sep. 10:34
Entschuldige bitte ich möchte niemanden zu Nahe treten ... aber ... hier hätte deine Freundin eingreifen müssen und bei der Versorgung der Kitten helfen müssen oder sich Hilfe holen müssen . Ich verstehe nicht wie man da nichts unternimmt den Babys zu helfen . Finde ich mega traurig ....
Und dazu nach 16 Wochen erneut Nachwuchs, Freigängerkatzen nicht zu kastrieren finde ich ehrlich gesagt verantwortungslos.....
Wo will man denn mit all den Kitten hin.... Die vielen verwilderten Hauskatzen fristen bestimmt kein schönes Leben...
Aber das ist ein anderes Thema.....
 
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Sonja
3. Sep. 10:34
Ich bin überhaupt kein Gegner einer Kastration, woraus liest du das denn? Ich hatte drei kastrierte Hunde und nun zwei intakte. Ich vertrete hier lediglich die Meinung, dass es auch ohne Kastration geht und dass ein intakter Hund durchaus auch mit Läufigkeit gut händelbar ist. Sogar in der Hundeschule und dies auch von rüdenhaltern (intakten Rüden) gleichfalls so gesehen wird in meinem Umfeld. Ich möchte nur dafür Werbung machen. Nichts weiter. Einerseits wird hier im Thread mMn sehr für Kastration „geworben“, wie super dann alles ist. Was ich nicht ganz fair den Tieren gegenüber empfinde. Denn intakt kann gleichfalls alles super sein. Und nur dies berichte ich aus meiner persönlichen Erfahrung. Ganz zu Anfang dieses Threads hatte ich es bereits geschrieben, dass meine ersten Hunde kastriert wurden, weil man es halt früher einfach so gemacht hat. Und ja: auch mit denen war alles super. Dafür mache ich jetzt aber keine Werbung, für ein „dafür“ gibt es hier schon genug 😉
Deine Beschreibung klang nach Werbung, Hündinnen intakt zu lassen. Zum Kastrationsgegner wollte ich Dich nicht abstempeln.
 
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Ute
3. Sep. 10:41
Das Problem sind halt die nicht kastrierten Freigänger. Hier in Nds gibt es schätzungsweise gut 200.000 freilebende Katzen. Inzwischen leihen die TH schon Lebendfallen aus damit Privatleute die Streuner einfangen. Bei Katzen ist eine Kastration meiner Meinung nach alternativlos und eine absolute Pflichtmaßnahme.
Trotzdem geht es bei Katzen weniger um die Unversehrtheit des Individuums sondern vielmehr um das Problem, das der Mensch mit den Sträunern hat. Gäbe es bei uns soviele Strassenhunde wie im Ausland, würde die Diskussion eine andere sein.
 
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Nicole
3. Sep. 10:45
Ist das schlecht oder nur anders? Und kann man das durch proteinreiches Futter und Training ausgleichen?
Jaein.

Kannst du nicht wirklich.

Das meiste Testo wird ja in den Hoden produziert, vereinfacht ausgedrückt, das ist aber wiederum für die Proteinsynthese zuständig ist.

Du kannst also zwar den Proteingehalt erhöhen durchs Futter dir fehlt aber ein entscheidender Stoff der hilft das ganze umzuwandeln.

Ein ,unterentwickelter Brustkorb’ hat in der Regel auch Einfluss auf die Stellung der Vorderen Gliedmaßen. (Beine und Pfoten)

Ich denke das lässt sich nur sehr begrenzt aufholen.
 
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Katrin
3. Sep. 10:51
Trotzdem geht es bei Katzen weniger um die Unversehrtheit des Individuums sondern vielmehr um das Problem, das der Mensch mit den Sträunern hat. Gäbe es bei uns soviele Strassenhunde wie im Ausland, würde die Diskussion eine andere sein.
Das ist aber halt ein wichtiger Unterschied. Zuviele verwilderte Katzen sind sind halt ein massives Problem. Weniger für uns Menschen sondern in erster Linie für die Natur.

Glücklicherweise gibt es hier keine Staßenhundproblematik und ich hoffe das bleibt auch so. Deswegen sind wir in der Lage im Interesse und zum Wohle des Hundes entscheiden zu können ob und wann eine Kastration sinnvoll ist oder nicht.
 
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Bernadette
3. Sep. 10:59
Hypersexualität sollte nicht vom Besitzer sondern dem Tierarzt diagnostiziert werden, aber eben nach eingehenden Labortests. Eventuell lässt sich das durch Medikamente runter Regeln. Ich bin aber überzeugt das es manchen Tierärzten reicht was der Besitzer erzählt. Leider.
Bei uns hat das der TA diagnostiziert und uns dringend dazu geraten kastrieren zu lassen… wir waren da selbst noch etwas unsicher und haben erst mal den Chip setzen lassen. Als es sich damit extrem gebessert hat, haben wir uns für ne Kastration entschieden und ich bereue es keine Sekunde 🤷🏻‍♀️
 
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Katja
3. Sep. 11:00
Das Problem sind halt die nicht kastrierten Freigänger. Hier in Nds gibt es schätzungsweise gut 200.000 freilebende Katzen. Inzwischen leihen die TH schon Lebendfallen aus damit Privatleute die Streuner einfangen. Bei Katzen ist eine Kastration meiner Meinung nach alternativlos und eine absolute Pflichtmaßnahme.
Ist bei meiner Ma in NRW auch so: werden eingefangen, kastriert und wieder freigelassen. Der Nachbar hatte den Tierschutzverein angerufen und die kamen dann…
 
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Dogorama-Mitglied
3. Sep. 11:04
Das ist aber halt ein wichtiger Unterschied. Zuviele verwilderte Katzen sind sind halt ein massives Problem. Weniger für uns Menschen sondern in erster Linie für die Natur. Glücklicherweise gibt es hier keine Staßenhundproblematik und ich hoffe das bleibt auch so. Deswegen sind wir in der Lage im Interesse und zum Wohle des Hundes entscheiden zu können ob und wann eine Kastration sinnvoll ist oder nicht.
Genau! Katzen sind eine massive Bedrohung für unser Ökosystem und die Biodiversität. Abgesehen von Singvögel und Mäusen, haben sie unsere Reptilenbestand massiv dezimiert.
Nicht umsonst zählt die Hauskatzen zu den gefährlichsten invasiven Arten. Ich wäre auch für eine Kastrapflicht bei freigängern.

https://de.wikipedia.org/wiki/100_of_the_World%E2%80%99s_Worst_Invasive_Alien_Species
 
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Sonja
3. Sep. 11:16
Jaein. Kannst du nicht wirklich. Das meiste Testo wird ja in den Hoden produziert, vereinfacht ausgedrückt, das ist aber wiederum für die Proteinsynthese zuständig ist. Du kannst also zwar den Proteingehalt erhöhen durchs Futter dir fehlt aber ein entscheidender Stoff der hilft das ganze umzuwandeln. Ein ,unterentwickelter Brustkorb’ hat in der Regel auch Einfluss auf die Stellung der Vorderen Gliedmaßen. (Beine und Pfoten) Ich denke das lässt sich nur sehr begrenzt aufholen.
Danke für die Antwort.

Allerdings habe ich auch hier meine Zweifel. Das liest sich ein bisschen, als würde man durch Frühkastration seinen Hund daran hindern, sich gesund zu entwickeln. Wie bei der Ängstlichkeit und der Welpenhaftigkeit glaube ich auch hier, dass das wenige Einzelfälle sind. Das glaube ich, weil Michi und ich keine negativen Auswirkungen sehen konnten. Und weil ich glaube, wenn das der Regelfall wäre, würden sehr viele Tierärzte anders mit Frühkastrationen umgehen.
Ich mag mich aber irren.

Bezüglich der Proteinsynthese kenne ich mich nicht aus, frage mich aber, wie Hündinnen das mit ihrem spärlichen Testosteron machen. Und warum es so viele sportliche kastrierte Hunde gibt.