Home / Forum / Gesundheit / Warum lasst ihr kastrieren?

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 1281
zuletzt 25. Aug.

Warum lasst ihr kastrieren?

Es heisst ja man sollte nur kastrieren, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht, ich wundere mich aber immer ein bisschen, dass das bei so vielen Hunden der Fall ist. Gibt es tatsächlich so häufig schwere gesundheitliche Probleme rund um die Geschlechtsteile? Ich sorge mich ein bisschen, weil ich ja selbst einen intakten Hund hab...
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
2. Sep. 22:00
Das ist bei Rassehunden mit entsprechendem Fell wahrscheinlich schon ein Problem. Vielleicht pendelt es sich ja nach einer gewissen Zeit ein?
Leider nein
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
2. Sep. 22:01
Vielleicht meldet sich die betreffenden Person zu Wort. So wie ich die Geschichte in Erinnerung habe wurde und wird viel trainiert. Aber in dem Fall scheint eine Art Dauerwelpe entstanden zu sein mit mangelnder Konzentrationsfähigkeit, sehr schwierigem und langwierigen Lernverhalten und anderen Problemchen. Leidensdruck ist also auf tiersicher und menschlicher Seite vorhanden. Wenn man bei Leidensdruck kastrieren sollte, wieso sollte man dann nicht auch Hormone zuführen dürfen? Verstehe nicht ganz, wieso du es problematisch siehst in den Hormonhaushalt einzugreifen, wenn eine Hormontherapie erfolgt aber nicht, wenn kastriert wird? 🤔 Oder habe ich deinen Kommentar falsch verstanden? Wie früh die Kastration erfolgt ist weiß ich nicht mehr, es hatten sich bei der Geschichte aber auch Kastrationsbefürworter und TS Leute zu Wort gemeldet, dass es viel zu früh erfolgt ist.
Meine erste Frage zu dem Fall wäre, warum davon ausgegangen wird, dass ein Dauerwelpe "entstanden" ist? Also wieder die Frage, warum man das der Kastration zuschreibt?
Dass viel trainiert wurde, wollte ich nicht in Frage stellen. Ich wollte nur betonen, dass ein Eingriff in den Hormonhaushalt wohl überlegt sein sollte.
Und das gilt selbstverständlich für die Hormongabe UND für die Kastration. Ich bin keine Kastrationsbefürworterin und auch keine Kastrationsgegnerin. Ich bin dafür, den Einzelfall zu betrachten, alles kritisch zu hinterfragen und dann zu entscheiden.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
2. Sep. 22:02
Aber ganz ehrlich, wieviele intakte Hunde in dem Alter haben genau diese Probleme? Alleine in der Hundeschule , in der ich mit Müsli bin gefühlt jeder 2. Die Pubertät klopft halt immer an. Bei dem Einen komplizierter, bei dem anderen einfacher. Und manchmal ( oft ?) sind die Leute überfordert und machen sehr viel falsch, auch wenn sie es selber anders sehen. Das dann auf die Kastration zu schieben, ich weiß ja nicht.... So ein bisschen wie : ja ich kann ja nix dafür...
Verstehe bei Sonja und dir nicht so ganz, wieso ihr eure persönlichen, positiven Erfahrungen mit Kastration als gültiges Argument anbringt, aber persönliche, negative Erfahrungen von anderen Menschen mit Kastration hinterfragt, negiert oder von mangelnder Kausalität ausgeht.

Wenn jemand sagt mein Hund hat sich durch Kastration nicht verändert oder positiv verändert reicht es als Evidenz, wenn jemand von negativen Konsequenzen berichtet, dann ist es eine Ausrede, wäre sowieso passiert und die Kastration könne nicht zweifelsfrei als Ursache angesehen werden.
Ein kleiner Doppelstandard liegt schon vor, oder bilde ich mir das ein?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
2. Sep. 22:03
Nein das waren alles folgen, weil sie nichts mehr hat keine Gebärmutter etc. Sprich 0 Hormone Deswegen gibt es sogar Schermaschine speziell für kastrierte Hunde. Man spricht auch von Kastratenfell
Da sprichst Du einen wichtigen Punkt an, den ich bisher außer Acht gelassen habe. Bei meinen Hündinnen wurden / werden nur die Eierstöcke entfernt, die Gebärmutter bleibt drin.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Michi
2. Sep. 22:03
Verstehe bei Sonja und dir nicht so ganz, wieso ihr eure persönlichen, positiven Erfahrungen mit Kastration als gültiges Argument anbringt, aber persönliche, negative Erfahrungen von anderen Menschen mit Kastration hinterfragt, negiert oder von mangelnder Kausalität ausgeht. Wenn jemand sagt mein Hund hat sich durch Kastration nicht verändert oder positiv verändert reicht es als Evidenz, wenn jemand von negativen Konsequenzen berichtet, dann ist es eine Ausrede, wäre sowieso passiert und die Kastration könne nicht zweifelsfrei als Ursache angesehen werden. Ein kleiner Doppelstandard liegt schon vor, oder bilde ich mir das ein?
Wenn man diesen Hund vorher schon besessen hat, dann kann man das ja beurteilen.
Aber wenn man einen kastrierten Hund übernimmt, dann fehlt da ja wohl etwas die Grundlage !
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kerstin
2. Sep. 22:06
Was ich nicht verstehe: Wenn es nur um die Verhinderung der Fortpflanzung geht, warum sterilisiert man Rüden dann nicht, statt sie gleich zu kastrieren? Das wäre nur ein kleiner Eingriff. Warum macht das keiner?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Michi
2. Sep. 22:06
Alexa und Simone sagen, dass sich ihre Hündinnen nach der Kastration negativ verändert haben.
Das ist für mich einleuchtend, denn sie kannten ihre Hündinnen vorher intakt.
Bei einem bereits kastrierten Hund ist es für mich nicht einleuchtend, die Probleme auf die Kastration zu schieben.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
2. Sep. 22:08
Wenn man diesen Hund vorher schon besessen hat, dann kann man das ja beurteilen. Aber wenn man einen kastrierten Hund übernimmt, dann fehlt da ja wohl etwas die Grundlage !
Gut aber es haben sich ja auch Leute mit negativen Erfahrungen zu Wort gemeldet, deren Hunde in ihrem Besitz kastriert wurden. Der Zusammenhang wurden da ja ebenfalls angezweifelt.
Aber gut, lassen wir es sein, ich glaube wir kommen gerade eh nicht mehr weiter.
Ich bin eigentlich ziemlich sicher, dass wir alle das Beste für Hunde wollen und keiner (bis auf wenige Ausnahmen, die sich aber nur sehr kurz gemeldet haben) eine Kastration leichtfertig befürwortet oder komplett ausschließt.

Als zweifelsfreien Fall verlinke ich noch mal die case study. Da ist die Kausalität zwischen fehlendem Testosteron und gesundheitlichen Beschwerden deutlich, da durch Hormontherapie alle Probleme behoben werden konnten. Ist aber auch nur ein Fallbeispiel und natürlich keine ausreichende Beweislage, um kategorische Empfehlungen zu geben.
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1938973621000581
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Michi
2. Sep. 22:10
Was ich nicht verstehe: Wenn es nur um die Verhinderung der Fortpflanzung geht, warum sterilisiert man Rüden dann nicht, statt sie gleich zu kastrieren? Das wäre nur ein kleiner Eingriff. Warum macht das keiner?
Weil es nicht nur um die Verhinderung der Fortpflanzung geht, sondern hier beschrieben wurde, dass einige Rüden extrem gestresst bei löufigen Hündinnen sind .
Sterilisation wird von so gut wie keinem Tierarzt mehr angeboten.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Michi
2. Sep. 22:11
Gut aber es haben sich ja auch Leute mit negativen Erfahrungen zu Wort gemeldet, deren Hunde in ihrem Besitz kastriert wurden. Der Zusammenhang wurden da ja ebenfalls angezweifelt. Aber gut, lassen wir es sein, ich glaube wir kommen gerade eh nicht mehr weiter. Ich bin eigentlich ziemlich sicher, dass wir alle das Beste für Hunde wollen und keiner (bis auf wenige Ausnahmen, die sich aber nur sehr kurz gemeldet haben) eine Kastration leichtfertig befürwortet oder komplett ausschließt. Als zweifelsfreien Fall verlinke ich noch mal die case study. Da ist die Kausalität zwischen fehlendem Testosteron und gesundheitlichen Beschwerden deutlich, da durch Hormontherapie alle Probleme behoben werden konnten. Ist aber auch nur ein Fallbeispiel und natürlich keine ausreichende Beweislage, um kategorische Empfehlungen zu geben. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1938973621000581
Das denke ich auch.
Niemand macht oder entscheidet hier etwas leichtfertig!