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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 25. Aug.

Warum lasst ihr kastrieren?

Es heisst ja man sollte nur kastrieren, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht, ich wundere mich aber immer ein bisschen, dass das bei so vielen Hunden der Fall ist. Gibt es tatsächlich so häufig schwere gesundheitliche Probleme rund um die Geschlechtsteile? Ich sorge mich ein bisschen, weil ich ja selbst einen intakten Hund hab...
 
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Mara-Lena
31. Aug. 18:42
Meiner hatte auch schon ganz früh Probleme mit Prostataentzündung. Nach der Kastration nicht mehr.

Ich würde es aber nicht machen, bevor sie Erwachsen sind (3 Jahre, bei den Größeren), weile s auch die Entwicklung beeinflusst und auch ängstliches-aggressives Verhalten steigern kann, so ohne Testosteron oder Östrogen.
 
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Lisa-Eileen
31. Aug. 18:46
Genau so ists bei mir auch.
Wenn man dann versucht aufzuklären hören sie eh nicht zu.🥴
 
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Dogorama-Mitglied
31. Aug. 19:45
Ich denke auch über einen kastrationschip nach ..Eigentlich bin ich überhaupt keine Freundin von sowas, aber ich muss leider sagen das Nio schon wirklich sehr sehr oft gestresst ist! Hier gibt es gefühlt IMMER und ÜBERALL Pipi Spuren von läufigen Hündinnen und wir können dem leider nicht ausweichen. Er schleckt sich wirklich übertrieben oft ..frisst teilweise schlecht ,er ist unruhig und wirkt einfach mega unzufrieden dann ,aber ich habe wirklich Angst vor negativen Folgen einer Kastration(wie Sina weiter unten beschrieben hat)und möchte eigentlich nicht in seinen Hormonhaushalt ergreifen . Ich mein,wenn damit ein Problem gelöst wird , (der Stress) er aber dann aber dafür andere Probleme bekommt ,physisch oder psychisch ,ist ihm ja auch nicht geholfen?! Ich bin da sehr unsicher ..Die Tierärztin wäre dafür
Den gleichen Gedanken haben wir auch. Ich merke es die Woche mal wieder sehr extrem bei waldi, kaum Hunger und nur am schnuppern und schlecken an der Pipistelle….
Haben auch keine Lust auf das negative der Kastration!
Der Nachbarhund wurde 2022 kastriert und am Anfang hieß es, es sei normal das er so oft bellt… das läge an der Kastration. Nur leider bellt er immer noch, selbst wenn wir auf der anderen Seite sind.
Ich möchte nicht, das waldi faul und träge wird oder am Tor steht und bellt ( da er das nicht macht) oder sonst an der Leine oder auf dem Hundeplatz pöbelt
 
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Katrin
31. Aug. 19:59
Meine ist intakt und bleibt es auch außer es wäre aus gesundheitlichen Gründen nötig. Sie hat weder mit Läufigkeit noch mit der Scheinträchtigkeit Probleme und blutet mir auch nicht die Bude voll da sie sich und die Umgebung sehr sauber hält.

Ihr Freundin aus Welpentage wurde kastriert weil sie jedesmal extrem geblutet hat und das zum Problem für die Hündin wurde.

Ich selber denke das da wo es für den Hund und manchmal auch für den Halter von Vorteil ist auch ruhig geschnippelt werden darf.
 
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Melanie
31. Aug. 20:01
Ich habe kastrieren lassen, weil ich meinen Hund nicht irgendwann von der Straße kratzen wollte. Wir haben eine große Hundedichte. Auch viele intakte Hündinnen, von denen gefühlt IMMER eine läufig ist. Solange ihm nur bei Kontakt zu läufigen Hündinnen die Sicherung rausgeknallt ist, durfte er seine Bömmelchen behalten. Aber als er anfing, schon bei Aufnahme einer Spur nicht mehr ansprechbar zu sein, wurde mir das zu gefährlich.
 
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Melanie
1. Sep. 06:42
Meine Hündin hat sich während der Eisprünge bis zur Dehydration erbrochen, wenn man ihr nicht rechtzeitig starke schmerzlindernde die Übelkeit unterdrückende Medikamente gab. Sie ging stark gekrümmt und stöhnte beim Aufstehen vor Schmerzen. Ich bekam Schmerzmittel aus der Krebsmedizin. Dazu blutete sie für einen Hund ziemlich stark, konnte wochenlang kaum Essen und war psychisch dadurch so beeinträchtigt, dass monatelang kaum Hundekontakt möglich war.
Ich hab ihr endoskopisch die Eierstöcke entfernen lassen, abgesehen von der nun wuchernden Unterwolle gab es keine unerwünschten Nebenwirkungen.
1,5 Jahre später liegt sie knapp im Normalgewicht, hungert sich aber wenigstens nicht mehr in den gefährlichen Bereich runter (jetzt 20kg, zeitweise18kg statt 21kg).
 
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Kristina
1. Sep. 07:30
Ich bin positiv überrascht, das hier viele die Kastration nicht als Teufelswerk verschreien.
Meine ist kastriert...und ja aus Krebsprävention. Mir auch egal ob jmd meint das wäre nur vorgeschoben. Zu der Zeit als diese Entscheidung zu treffen war, war es für mich die einzig richtige.
Wirklich gut fand ich den Hinweis in einer Antwort hier: jedes Hund & Mensch Team muss diese Entscheidung selbst treffen und das ist mMn auch richtig und gut.
Ich würde nie jmd zu oder abraten.
 
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Dogorama-Mitglied
1. Sep. 07:35
Meiner ist auch kastriert. Leider auch ziemlich früh. Die Trainerin hat zum Chip geraten weil er draußen einfach gar nicht klar kam und drinnen dann nur gefiept hat und auch nicht mehr richtig geschlafen hat.
Hat ihm das Leben sehr erleichtert und war für den Moment die richtige Entscheidung.

Nach dem Chip hat der Tierarzt gedrängt zu kastrieren und ich bin eingeknickt.

Im Nachhinein hätte ich es wahrscheinlich nicht endgültig machen sollen weil er mir sehr in die unterschiedlichsten Unsicherheiten gerutscht ist (Sexualhormone wirken als Gegenspieler zu stresshormonen) und ich sehe das jetzt auch sehr kritisch mittlerweile.
 
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Annabell
1. Sep. 08:08
Ich hab mich bei Cinni, obwohl er von Welpe an schon unsicher ist, mit 1,5 Jahren erst für einen Chip und dann für eine richtige Kastration entschieden.
Mit etwas über einem Jahr fing er an auf sämtliche unkastrierte Rüden extrem aggressiv zu reagieren, wobei er zuvor meist sofort deeskaliert hat und wenn für ihn eine Hündin oder ein kastrierter Rüde besonders toll roch, war nur durch Anleinen zu verhindern, dass er sie besteigt. Ihn hat dann auch nicht interessiert, wenn die Hunde deutlich wurden mit abschnappen, knurren, bellen, was ihn zumindest anfangs noch beeindruckt hat. Er war draußen auch gar nicht mehr ansprechbar sondern nur mit Schnüffeln, Lecken und Markieren beschäftigt. Selbst ein Ball (er ist ein Balljunkie 🫣) war ihm dann total egal. Ich hatte auch immer das Gefühl bei Konfrontationen mit anderen Rüden im Freilauf, dass er eigentlich gar keine Konfrontation wollte, aber seine Hormone gesagt haben, doch du legst dich mit dem jetzt an😅.
Neben diesem veränderten Verhalten kamen auch Durchfall und noch schlechter Fressen als sonst hinzu, wenn er eine läufige Hündin gerochen hat. Außerdem hatten wir 2x eine Vorhautentzündung.
Gerade weil er so unsicher ist hatte ich anfangs echt Bedenken und auch, weil er erst 1,5 war und ich immer wieder gesagt bekam und immer noch bekomme, dass er nun nie erwachsen wird. Da er aber immer mehr eskalierte habe ich mich in Absprache mit unserer Tierärztin zunächst für einen Chip entschieden und da ich nur positive Veränderungen bemerkt habe bevor dieser auslief für eine richtige Kastration. Unsere Tierärztin hat aber auch direkt darauf hingewiesen, dass z.B. sein Ausrasten an der Leine nicht durch die Kastration gelöst wird sondern Trainingssache ist.
Cinni hat mit dem Chip draußen fast sofort weniger markiert, war wieder ansprechbar und auch nicht mehr so auf Krawall aus. Das Pöbeln an der Leine haben wir durch für uns völlig falsches Training im Verein leider selber verschlimmert und es hat glaube ich nicht direkt eine Verbindung zur Kastration bzw. wurde durch sie weder behoben noch verschlimmert. Unsicherer als vorher ist er auch nicht geworden, er frisst endlich vernünftig und hat weniger Stress, was sich bei ihm direkt bemerkbar macht.
Für uns war es die richtige Entscheidung auch wenn ich häufig das Gefühl habe mich dafür rechtfertigen zu müssen 🙄.
 
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Dogorama-Mitglied
1. Sep. 08:15
Wir haben kastrieren lassen, weil unsere Große eine massive Gesäugegeschwulst (über beide Gesäugeleisten) bereits in der ersten Läufigkeit entwickeln hatte, die sich über mehrere Monate hingezogen hatte. Wurde uns in der Tierklinik zu geraten und glücklicherweise hat es keinerlei negative Auswirkungen auf sie gehabt. Zum Thema Erkrankungen: klar besteht das Risiko einer hormonbedingten Tumorerkrankung (wie bei uns Menschen auch), aber abgesehen vom Narkoserisiko gibt es dann wohl bei verschiedenen Hunderassen die Tendenz zu anderen Tumorerkrankungen (in einem anderen Thread wurde die Studie glaube ich gepostet?). Deswegen sollte man mM das für und wieder immer mit dem kompetenten Tierarzt seines Vertrauens besprechen. Ich werfe noch eine provokante Ansicht in den Raum: ich komme noch aus einer Generation in der es verpönt war, wenn der nicht-Zuchthund nicht kastriert war. Damals (vor maximal 10 Jahren?) war das Argument, dass damit Upps-Würfe verhindert werden weit vertreten und kein Tierheim/ Tierschutzverein hat unkastrierte Tiere (egal ob Hund, Katze oder Kleintier abgegeben). Warum jetzt so ein Hass auf die Menschen aufkommt, die ihre Hunde kastrieren lassen, kann ich persönlich nicht nachvollziehen.
Ja früher war das üblich, aber deshalb nicht unbedingt sinnvoll.
Ich denke halt, dass man sich inzwischen bewusster fragt, warum man seinem Tier grundlos wichtige Organe amputieren sollte.