Ich hab mich bei Cinni, obwohl er von Welpe an schon unsicher ist, mit 1,5 Jahren erst für einen Chip und dann für eine richtige Kastration entschieden.
Mit etwas über einem Jahr fing er an auf sämtliche unkastrierte Rüden extrem aggressiv zu reagieren, wobei er zuvor meist sofort deeskaliert hat und wenn für ihn eine Hündin oder ein kastrierter Rüde besonders toll roch, war nur durch Anleinen zu verhindern, dass er sie besteigt. Ihn hat dann auch nicht interessiert, wenn die Hunde deutlich wurden mit abschnappen, knurren, bellen, was ihn zumindest anfangs noch beeindruckt hat. Er war draußen auch gar nicht mehr ansprechbar sondern nur mit Schnüffeln, Lecken und Markieren beschäftigt. Selbst ein Ball (er ist ein Balljunkie 🫣) war ihm dann total egal. Ich hatte auch immer das Gefühl bei Konfrontationen mit anderen Rüden im Freilauf, dass er eigentlich gar keine Konfrontation wollte, aber seine Hormone gesagt haben, doch du legst dich mit dem jetzt an😅.
Neben diesem veränderten Verhalten kamen auch Durchfall und noch schlechter Fressen als sonst hinzu, wenn er eine läufige Hündin gerochen hat. Außerdem hatten wir 2x eine Vorhautentzündung.
Gerade weil er so unsicher ist hatte ich anfangs echt Bedenken und auch, weil er erst 1,5 war und ich immer wieder gesagt bekam und immer noch bekomme, dass er nun nie erwachsen wird. Da er aber immer mehr eskalierte habe ich mich in Absprache mit unserer Tierärztin zunächst für einen Chip entschieden und da ich nur positive Veränderungen bemerkt habe bevor dieser auslief für eine richtige Kastration. Unsere Tierärztin hat aber auch direkt darauf hingewiesen, dass z.B. sein Ausrasten an der Leine nicht durch die Kastration gelöst wird sondern Trainingssache ist.
Cinni hat mit dem Chip draußen fast sofort weniger markiert, war wieder ansprechbar und auch nicht mehr so auf Krawall aus. Das Pöbeln an der Leine haben wir durch für uns völlig falsches Training im Verein leider selber verschlimmert und es hat glaube ich nicht direkt eine Verbindung zur Kastration bzw. wurde durch sie weder behoben noch verschlimmert. Unsicherer als vorher ist er auch nicht geworden, er frisst endlich vernünftig und hat weniger Stress, was sich bei ihm direkt bemerkbar macht.
Für uns war es die richtige Entscheidung auch wenn ich häufig das Gefühl habe mich dafür rechtfertigen zu müssen 🙄.