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Dogorama-Mitglied
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Anzahl der Antworten 1281
zuletzt 25. Aug.

Warum lasst ihr kastrieren?

Es heisst ja man sollte nur kastrieren, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht, ich wundere mich aber immer ein bisschen, dass das bei so vielen Hunden der Fall ist. Gibt es tatsächlich so häufig schwere gesundheitliche Probleme rund um die Geschlechtsteile? Ich sorge mich ein bisschen, weil ich ja selbst einen intakten Hund hab...
 
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Simone
2. Sep. 19:58
Ja, kann ich mir vorstellen und glaube ich dir. Aber vielleicht würde sich dein Hund genauso verändern, wenn er kastriert wäre? Mir fehlt ein bisschen die Vergleichbarkeit. Letztendlich könnte man ja nur eine Aussage treffen, wenn man einen erwachsenen Hund kastriert, der vorher schon körperlich und geistig entwickelt war und dann beurteilen , ob er sich durch die Kastra positiv oder negativ verändert. Alles andere sind irgendwie nur Mutmaßungen....
Darüber gibt es Studien soweit ich weiß
Meine Hündin musste mit 7 Jahren kastriert werden das war vor ca 2 Monaten. Sie hat sich wesensverändert ins negative. Jetzt hat sie auch noch ein gesäuge Tumor bekommen und muss schon wieder operiert werden
 
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Michi
2. Sep. 19:59
Zu meinen Erfahrungen kann ich sagen...
Wir haben in der Türkei schon 1000 e und abertausende Hunde kastrieren lassen.
Straßenhunde, Hunde bei uns im Tierheim, die dann nach Deutschland gehen oder lebenslang im Tierheim bleiben.
Nicht bei einem war eine negative Änderung zu sehen.
Ganz im Gegenteil!
Die Hunde auf der Straße oder einige Langzeitinsassen bei uns, die vorher ängstlich waren, die waren auch nachher ängstlich.
Alle anderen legen ein mega Sozialverhalten an den Tag, so dass auch die neuen Besitzer darüber sehr glücklich sind.
Wohl gemerkt: ich rede über Tierschutzhunde !
Das heißt bitte nicht, dass ich uneingeschränkt für Kastration bei Privathunden bin !!
Hier war anfangs auch jemand der auf einer Pflegestelle schon viele Hunde betreut hat.
Sie hat die selbe Erfahrung gemacht.
 
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Michi
2. Sep. 20:00
Darüber gibt es Studien soweit ich weiß Meine Hündin musste mit 7 Jahren kastriert werden das war vor ca 2 Monaten. Sie hat sich wesensverändert ins negative. Jetzt hat sie auch noch ein gesäuge Tumor bekommen und muss schon wieder operiert werden
Das ist natürlich nicht gut für dich und deine Hündin.
Aber es gibt für alles Studien, für pro und kontra.
 
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Michi
2. Sep. 20:17
Darüber gibt es Studien soweit ich weiß Meine Hündin musste mit 7 Jahren kastriert werden das war vor ca 2 Monaten. Sie hat sich wesensverändert ins negative. Jetzt hat sie auch noch ein gesäuge Tumor bekommen und muss schon wieder operiert werden
Einen negativen Effekt kann ich mir aber bei Hündinnen tatsächlich deutlich eher vorstellen, als bei Rüden.
 
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Nina &
2. Sep. 20:22
Darüber gibt es Studien soweit ich weiß Meine Hündin musste mit 7 Jahren kastriert werden das war vor ca 2 Monaten. Sie hat sich wesensverändert ins negative. Jetzt hat sie auch noch ein gesäuge Tumor bekommen und muss schon wieder operiert werden
Das tut mir sehr leid für dich und ich hoffe für deine Maus, dass sie diese 2. OP gut verkraftet.
Ich frage mich aber, entstand der Tumor nun durch die jetzt fehlenden Hormone oder hätte er sich auch ohne Kastration gebildet?
Man sagt ja, Hündinnen sind nicht dafür gemacht, KEINE Welpen zu bekommen. Ob da was dran ist, weiß ich nicht. Unsere Züchterin allerdings hat immer um die 10 Hündinnen und alle, die ich mitbekommen habe, sind mindestens 13 Jahre alt geworden und hatten nie Gesäugetumore oder eine vereiterte Gebärmutter. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das einfach nur Glück ist 🤔
 
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Martina
2. Sep. 20:28
Wir müssen unseren leider kastrieren lassen, da er einseitigen Kryptorchismus hat, ansonsten würde ich ihn nicht kastrieren lassen.

Mein Hund davor war auch intakt, hatte auch nie darüber nachgedacht ihn kastrieren zu lassen.
 
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D
2. Sep. 20:30
Aber ist das auch bei Menschen der Fall, wenn zu wenig Hormon produziert wird und quasi nur bis "zur Norm" angeglichen wird? Oder betrifft das Risiko nur Fälle, in denen bewusst mehr Hormone als nötig hinzugefügt werden (also bei Geschlechtsangleichung, Bodybuilding, etc)
Sowohl als auch. Scheinbar hat es damit etwas zu tun dass das Hormon von außen zugeführt wird. Spannendes Thema, unter anderem daran hakt es dass es noch keine Pille für den Mann gibt.
Auch bei jungen Männern die aufgrund von Tumoren kein Testosteron mehr produzieren können. Da ist dann natürlich das Problem dass der Primärtumor wahrscheinlich durch Hormone ausgelöst wurde.
Hormone sind allgemein ein sehr komplexes Thema, das Wechselspiel im Körper ist faszinierender als jedes WM-Finalspiel 😅
 
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Dogorama-Mitglied
2. Sep. 20:33
Einen negativen Effekt kann ich mir aber bei Hündinnen tatsächlich deutlich eher vorstellen, als bei Rüden.
Liegt vielleicht daran, dass wir "negativer Effekt" aus menschlicher Perspektive betrachten.
Ein junger, wilder Rüde der gefühlt unendlich Energie und Power hat, sich messen will und pöbelt wird ruhiger, das ist aus genervter menschlicher Sicht erst mal positiv. Ist es aber auch positiv für den Hund?
Ruhiger und freundlicher kann genauso müder und apathischer/desinteressiert bedeuten. Dann klingt das schon wieder weniger positiv.

So manche Eltern würden ihre Teenies wohl auch gerne ruhig stellen, wenn sie könnten 😅. Bzw eigentlich weiß man ja inzwischen sogar, dass bei Jungs ADHS überdiagnostiziert wird. Gerade in den 90ern waren haufenweise gesunde Jungs auf Ritalin.
 
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Michi
2. Sep. 20:38
Liegt vielleicht daran, dass wir "negativer Effekt" aus menschlicher Perspektive betrachten. Ein junger, wilder Rüde der gefühlt unendlich Energie und Power hat, sich messen will und pöbelt wird ruhiger, das ist aus genervter menschlicher Sicht erst mal positiv. Ist es aber auch positiv für den Hund? Ruhiger und freundlicher kann genauso müder und apathischer/desinteressiert bedeuten. Dann klingt das schon wieder weniger positiv. So manche Eltern würden ihre Teenies wohl auch gerne ruhig stellen, wenn sie könnten 😅. Bzw eigentlich weiß man ja inzwischen sogar, dass bei Jungs ADHS überdiagnostiziert wird. Gerade in den 90ern waren haufenweise gesunde Jungs auf Ritalin.
Ich habe bisher bei allen von uns kastrierten Rüden keinerlei solche Dinge erlebt. Es geht ja auch nicht um ruhiger etc, sondern nur um das Sexualverhalten, was wegfällt. Also Erregtheit bei läufigen Mädels und Konkurrenzverhalten bei anderen Rüden .
Die Hunde ändern ja durch die Kastration nicht ihren Charakter.
Ein wilder, verspielter energetischer Hund , der bleibt das auch hinterher. Nur durch das Altern und die Reife wird sich das ein bisschen abschwächen .
 
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Eva
2. Sep. 20:40
Aber ist das auch bei Menschen der Fall, wenn zu wenig Hormon produziert wird und quasi nur bis "zur Norm" angeglichen wird? Oder betrifft das Risiko nur Fälle, in denen bewusst mehr Hormone als nötig hinzugefügt werden (also bei Geschlechtsangleichung, Bodybuilding, etc)
Ich kenne es so, dass ein sehr niedriges Testosteron Level mit Depressionen etc einhergehen kann und deswegen schon behandelt gehört, vielleicht habe ich da aber falsche Infos. Das mit den Tumoren kenne ich nur bei Frauen, wenn man damit versucht Wechselproblematiken aus dem Weg zu gehen.