Hmm bei Menschen wurde Ewigkeiten sofort immer der Blinddarm (ugs. hier für Appendix vermiformis) entfernt, da er als sinnloses Anhängsel galt. Mittlerweile weiß man, dass der Blinddarm durchaus eine Funktion erfüllt (lymphatisches Gewebe). Bei mir wurde er zb als Kind vorsorglich entfernt, ohne direkte medizinische Indikation.
Für mich gibt es hier in der Diskussion zu viel Emotionen und zu wenig Fakten. Wie sieht es tatsächlich mit der Lebenserwartung aus, mit dem Verhalten und mit den Folgen? Die Studienlage ist ja nicht schwarz/ weiß und wenn ich zb nur anhand dieser Studie eine Entscheidung treffen würde (was ich nicht tun würde), wäre eine Kastration alleine im Sinne der Lebenserwartung nicht von der Hand zu weisen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3629191/
Hündinnen leben danach um 26.3% und Rüden 13.8% länger- wenn ich meine Lebenserwartung um 26.3% erhöhen könnte, ohnehin keine Kinder plane und keine massiven Nebenwirkungen zu erwarten wären könnt ihr meine Eierstöcke gerne auch noch entfernen, eine weitere Narbe würde bei mir eh nicht auffallen. 😜
Das ganze ist jetzt natürlich nicht ganz ernst gemeint und wäre eher mal eine Aufforderung an alle hier weniger mit Emotion und mehr mit Fakten zu argumentieren.
Edit: ja ich weiß, dass Nebenwirkungen zu erwarten wären, darum die Aufforderung damit zu argumentieren und in Relation zu setzen
Hi Eva, mir hat dein Beitrag super gefallen! Hast du die Studie aber selber genau gelesen? Einige Sachen machen mir schon Sorgen. Es wurden über 40000 Hunde studiert und bei „cause of death“ kam ja raus, dass die Mehrheit der kastrierten Hunde an ziemlich üble Krebsarten starben, während nicht kastrierte an Trauma, Infektionskrankheiten und Degeneration, (möglicherweise Ernährungsbedingt?). Es wurden Daten aus Tierarztpraxen weltweit angeschaut, was überzeugt, aber eine OP fürs Kastrieren ist weltweit teuer. Kann es sein, dass die Kastrierten Hunde grundsätzlich besser medizinisch versorgt und besser gepflegt werden und so der „economic background of the owner“ eine Rolle spielt? Die Studie argumentierte, dass die Daten alle von Tierarztpraxen kamen, also kann Geld für Ernährung und Pflege keine Rolle spielen, aber auch sehr armen Menschen kratzen ihr letztes Geld für den Tierarzt zusammen wenn der geliebte Hund einen Traumatischenunfall hatte or ernsthaft krank wird. Leider ist es oft dann nur schon zu spät. Ich habe den Eindruck, das hier nicht Äpfel mit Äpfel vergleichen werden. Die Studie lässt kaum den Schluss zu, dass Tiere wegen der Kastration länger leben, sonder eher, das kastrierte Tiere häufiger an Krebs sterben und seltener an Trauma und Infektionskrankheiten.🤔