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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 25. Aug.

Warum lasst ihr kastrieren?

Es heisst ja man sollte nur kastrieren, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht, ich wundere mich aber immer ein bisschen, dass das bei so vielen Hunden der Fall ist. Gibt es tatsächlich so häufig schwere gesundheitliche Probleme rund um die Geschlechtsteile? Ich sorge mich ein bisschen, weil ich ja selbst einen intakten Hund hab...
 
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Kassandra
31. Aug. 14:04
Ich denke auch über einen kastrationschip nach ..Eigentlich bin ich überhaupt keine Freundin von sowas, aber ich muss leider sagen das Nio schon wirklich sehr sehr oft gestresst ist! Hier gibt es gefühlt IMMER und ÜBERALL Pipi Spuren von läufigen Hündinnen und wir können dem leider nicht ausweichen. Er schleckt sich wirklich übertrieben oft ..frisst teilweise schlecht ,er ist unruhig und wirkt einfach mega unzufrieden dann ,aber ich habe wirklich Angst vor negativen Folgen einer Kastration(wie Sina weiter unten beschrieben hat)und möchte eigentlich nicht in seinen Hormonhaushalt ergreifen . Ich mein,wenn damit ein Problem gelöst wird , (der Stress) er aber dann aber dafür andere Probleme bekommt ,physisch oder psychisch ,ist ihm ja auch nicht geholfen?! Ich bin da sehr unsicher ..Die Tierärztin wäre dafür
Ja das gleiche Problem mit den pipi stellen haben wir auch.
Ein Chip bringt zwar den Hormonhaushalt richtig schön durcheinander aber lasst euch wenigstens ein Gefühl dafür entwickeln ob der Charakter sich verändert oder nicht.

Ich Frage mich manchmal ob wirklich sooooo viele Hündinnen läufig sein können so viel wie Carl pipi leckt. Ich tippe mittlerweile wirklich eher darauf das nur noch Hunde oder wenigstens Hündinnen pipi sein muss um sich minutenlang festschnüffeln zu können.
Das einzige was dann noch hilft wenn er sich festgeschnüffelt hat ist ihm entweder von der pipi Stelle abzudrängen mit dem Knie oder ihn weiterzuzerren.das führt dann wiederum zu nur noch Stress auf den Spaziergängen.

Und jetzt können mir alle erklären wie ich dem jungen intakten selbstbewussten Rüden beibringen soll jede pipi Stelle links liegen zu lassen weil Frauchen ja so viel spannender sein muss. Geschweige denn die Anwesenheit einer läufigen Hündin.
Das hab ich 2x erlebt das Carl die Gelegenheit hatte eine "läufige" Hündin (einmal einige Tage vor der Standhitze und einmal 1 Woche nach der Standhitze) zu beschnüffeln. Carl war nicht mehr er selbst, 100% triebgesteuert. Selbst das spielen mit bekannten Hunden wurde komplett egal und er stand nur noch am Zaun und hat versucht zu der Hündin zu kommen. Und dann soll mir Mal jemand erklären wie ich dagegen antrainieren soll.

Weil wir diesen Fall jetzt nicht so oft haben und wir wirklich nur das "Problem" mit dem festschnüffeln haben ist das mit dem Chip bei uns auch noch nicht beschlossen, aber Carl ist schon sehr sexgesteuert.
Neulich wollte er eine befreundete Hündin besteigen. Die ist von läufig so weit entfernt wie es nur geht. Naja er hat sie bestiegen und er ist auch zum Höhepunkt gekommen, hab es so gerade noch geschafft zu verhindern das er in die Hündin eindringt und seinen Penis an die Seite geschoben. Aber auseinanderziehen könnten wir sie nicht weil Carl sie wie ein irrer an sie geklammert hat.
Und wer sowas schonmal erlebt hat, der überlegt sich durchaus ob er mit einem hormongesteuerten sexmonster herumlaufen will, das an manchen Tagen selbst nicht mehr auf seine Hormone klar kommt. In dem Fall gibt es eigentlich keine echte medizinische Indikation zur Kastration, aber es erleichtert das Leben für alle Beteiligten doch. Und da werde ich einen Teufel tun und Leute verurteilen die sich zu diesem Schritt entschieden haben.

Was ich nicht gut finde sind Frühkastrationen. Die finden in Deutschland zum Glück fast nicht mehr statt, lassen sich allerdings im Tierschutz nicht wirklich verhindern.
 
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Nicole
31. Aug. 14:11
Aber natürlich gibt es trotzdem auch gute Gründe zum kastrieren.

- z.b. in Fällen von Kryptorchismus beim Rüden (aber auch da gibt es mittlerweile neuere Studien z.b. der Uni Utrecht wo eher Monitoring empfohlen wird um frühzeitig Entartung zu entdecken)
- gemischt Geschlechtliche Haltung, wenn sichere Trennung nicht verhindert werden kann.
- Hypersexualität
- und auch wenn dann wirklich Wochenlang Futter verweigert werden würde.
 
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Jasmin
31. Aug. 14:40
Wie wir sicher alle wissen, spielen sich die Hormone nicht nur im Geschlechtsteil ab, sondern auch zwischen den Ohren😉Wenn Rüden bei läufigen Hündinnen total ausflippen haben diese armen Männer totalen Stress, sie dürfen nicht decken ,was ja eigentlich in der Natur normal wäre und umgekehrt würden die Hündinnen auch gern gedeckt werden, geht aber leider nicht. Also Stress auf beiden Seiten, müssen wir das unseren Hunden antun? Warum ist das Thema Kastration bei Hunden immer so ein Problem? Jedes männliche Pferd , bis auf ein paar Ausnahmen, wird im Alter von circa 1 1/2 Jahren kastriert.
Einen Hengst artgerecht zu halten ist sehr schwierig. Nicht wenig Hengste sind in Einzelhaltung im Hochsicherheitstrakt. Wobei ich auch Hengste kenne die sind Lämmchen und super in der Gruppe reitbar. Und leben ganz ohne Stress in der Herde. Aber das Haltungsproblem habe ich ja bei einem Hund definitiv nicht.
 
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Regina
31. Aug. 14:42
Ich denke auch über einen kastrationschip nach ..Eigentlich bin ich überhaupt keine Freundin von sowas, aber ich muss leider sagen das Nio schon wirklich sehr sehr oft gestresst ist! Hier gibt es gefühlt IMMER und ÜBERALL Pipi Spuren von läufigen Hündinnen und wir können dem leider nicht ausweichen. Er schleckt sich wirklich übertrieben oft ..frisst teilweise schlecht ,er ist unruhig und wirkt einfach mega unzufrieden dann ,aber ich habe wirklich Angst vor negativen Folgen einer Kastration(wie Sina weiter unten beschrieben hat)und möchte eigentlich nicht in seinen Hormonhaushalt ergreifen . Ich mein,wenn damit ein Problem gelöst wird , (der Stress) er aber dann aber dafür andere Probleme bekommt ,physisch oder psychisch ,ist ihm ja auch nicht geholfen?! Ich bin da sehr unsicher ..Die Tierärztin wäre dafür
Die Hündin musste ich krankheitsbedingt vor einem Jahr kastrieren lassen, überhaupt keine Veränderung vom Wesen her. Vom Gewicht auch keine Veränderung , weil wir gleich nach der Kastration das Futter etwas rationiert haben.
Den letzten Rüden habe ich kastrieren lassen -10kg Hund- , da er immer von größeren unkastrierten Rüden gebissen wurde. Nach der Kastration nie mehr.
Der jetzige, wegen Hypersexualität, war ganz extrem.
Alles vollends zurückgegangen, kei markieren.
Alle 3 Hunde haben sich vom Wesen her nicht verändert.
 
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Christian
31. Aug. 14:46
Alle Bullenkälber die ich kenne werden kastriert wenn sie nicht in die Zucht sondern in die Mast gehen. Mag regional unterschiedlich sein (geht hier aber am Thema vorbei).
Falsch, Standard ist Bullenmast, Ochsen gibt es nur noch selten …
 
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Jasmin
31. Aug. 14:47
Ich denke medizinische Indikation ist ein ein dehnbarer Begriff.
Bin grundsätzlich ein Freund davon sich genau zu überlegen macht es Sinn. Meiner ist wirklich entspannt. Wenn die Nachbarshündin läufig ist, will er auch mal stalken und nicht groß fressen. Da handelt es sich aber um 1,2 Tage und mit bisschen Strenge frisst er dann nämlich doch.
Kastrieren lassen sehe ich (abgesehen von Prostata, Gebärmutterentzümdung etc.) nur in Extremfällen als sinnvoll an. Heißt- extremer Stress oder Hypersexualität. Der Hund meiner Eltern war zb. Eine absolute Katastrophe. Total drüber. Null zur Ruhe gekommen und nur mit Weibern und seinen Hormonen beschäftigt. Für ihn war es die richtige Entscheidung.
Bei privater Haltung von beiden Geschlechtern bin ich übrigens kein Freund von Kastration. Sollte
Man sich vor der Anschaffung überlegen was man während der Läufigkeiten macht 🤷‍♀️
 
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Angelika
31. Aug. 14:49
2 unserer Hunde waren bereits kastriert, als sie zu uns kamen. 2 weitere, beides Rüden, haben wir im Alter von etwa 9 Jahren kastrieren lassen. Der eine hat sich ständig den Hodendack wundgeleckt, nichts half. Der andere bekam Probleme mit Blase, Prostata etc., starke Schmerzen, Blut im Urin. Für beide war es eine Erlösung/Erleichterung.
 
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Doris
31. Aug. 15:23
Mich werden wahrscheinlich gleich alle steinigen, aber ich bin ganz klar für eine Kastration. Wir haben eine Hündin aus dem Tierschutz und haben die Auflage bekommen, sie kastrieren zu lassen. Für mich völlig in Ordnung. Ich kenne keine Hündin hier bei uns die bis ins hohe Alter intakt war. Alle hatten dann irgendwann, auch im hohen Alter, eine Gebärmutterentzündung und wären fast daran gestorben. Dann doch besser in jungen Jahren kastrieren, wenn der Hund das besser verpackt als im hohen Alter. Ich finde man muss den Hunden, egal ob Rüde oder Hündin den Stress nicht zumuten. Rüden haben übrigens dadurch auch im Alter Probleme mit der Prostata. Ich würde es immer wieder machen. So jetzt könnt ihr mich steinigen.
Warum dich steinigen? Ich finde, jede Meinung kann ein Denkanstoß sein. Und Gott sei Dank gibt es ja die Meinungsfreiheit. Auch wenn nicht jeder deiner Meinung ist, kann man sie einfach akzeptieren und muss nicht immer direkt jemanden angehen
 
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Sonja
31. Aug. 15:52
Ich hatte bis her ,4 Rüden und davon waren ,/sind 2 Kastriert.......mein Filou wurde vor ca .23 Jahren Kastriert, da er aus den Wurf unserer Hündin war und wir ihn nach Abgabe, wieder zu uns geholt haben da seine neuen Besitzer nicht mit ihn klar kamen, Spike ist seit letztes Jahr Oktober Kastriert, vorher haben wir aber erst ein Homonchip setzen lassen um zu sehen ob sich überhaupt was ändert.......bei ihn war das Problem ,das er so ein starken sexualltrieb hatte das er nur unter Stress stand und auch nicht mehr in der Lage war mit anderen Hunden zu kommunizieren.....unsere TA hat uns sehr ausführlich, darüber aufgeklärt was so ein Stress mit der Gesundheit des Hundes macht
 
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Dogorama-Mitglied
31. Aug. 16:00
Ich finde um die Kastration wird zu viel Wirbel gemacht. Bei Katzen, Pferden, Kühen, Frettchen etc. Macht keiner ein Ding draus. Beim Hund ist das auf einmal ein riesen Thema und total problematisch.

Die Hündin meiner Kindheit wurde kastriert. Sie war insgesamt nicht gesund und es war klar, dass sie niemals Welpen bekommen soll. Also wurde sie kastriert. Das war kein Thema, es gab keine Nebenwirkungen und ihr ging es gut damit.

Mein Rüde kam kastriert aus dem Tierschutz. Ich hätte es wahrscheinlich nicht gemacht sonst, ein großes Problem ist es aber nicht für mich. Außerdem schiebt es dem Gedanken "Och kleine Picos wären schon süß" direkt einen Riegel vor.