Ich habe jetzt die ganze Diskussion mitgelesen und bin generell ebenfalls der Meinung: Kastration ist immer eine Einzelfallentscheidung und zum Glück ist es heute nicht mehr so gängig wie früher, dass alle Hunde möglichst früh kastriert werden.
Bei Finn kam 4 Jahre lang immer wieder die Frage auf 'ist eine Kastration für ihn sinnvoll?'
Vor 2 Wochen habe ich mich dazu entschieden, leicht ist es mir aber nicht gefallen.
Er hatte immer massiven Stress mit Hündinnen. Wenn in der Nachbarschaft eine läufig war, konnte weder ordentlich geschlafen noch gefressen werden. Wenn es ganz schlimm war, lag er tagelang weinend und sabbernd vor der Tür und draußen ging es sowieso nur von einer Pipistelle zur Nächsten und natürlich war er absolut gar nicht ansprechbar. Spiel mit Hunden war auch nicht wirklich möglich: mit Mädels und Kastraten wurde nur geflirtet und alle intakten Rüden waren blöd.
Der Stress hat ihm dann auch auf den Magen geschlagen, da ist er sowieso sehr sensibel.
Ausschlaggebend für mich war aber letztendlich, dass er sich immer gejuckt hat. Die Pfoten, die Hoden, den Penis. Allergie konnten wir ausschließen, es lag am Stress.
Der Penis war zuletzt quasi dauerentzündet, weil er wund geschleckt war und wir sind morgens manchmal mit großen Flecken blutiger Flüssigkeit im Bett aufgewacht.
Ich habe mir dann von 3 verschiedenen Tierärzten die Meinung eingeholt und alle haben gesagt: Kastration.
Meine größte Sorge war und ist immer noch, dass er noch unsicherer als ohnehin schon wird.
Aber ich habe auch ganz viel Hoffnung, dass es ihm nach der Hormonumstellung besser geht und er endlich nicht mehr diesen Dauerstress hat.
Die nächsten Wochen werden es zeigen. 🙏🏻
Hier ist für mich eine ganz klare medizinische Indikation ...
Alles Gute für deinen Finn und möge es ihm schnell besser gehen 🍀