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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 25. Aug.

Warum lasst ihr kastrieren?

Es heisst ja man sollte nur kastrieren, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht, ich wundere mich aber immer ein bisschen, dass das bei so vielen Hunden der Fall ist. Gibt es tatsächlich so häufig schwere gesundheitliche Probleme rund um die Geschlechtsteile? Ich sorge mich ein bisschen, weil ich ja selbst einen intakten Hund hab...
 
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Kassandra
1. Sep. 13:00
Ein Teil der Probleme mag weg sein, andere tauchen dafür vielleicht auf und diese Masse an trotteligen Hundehaltern weiss dann erstrecht wieder nicht, wie damit umzugehen ist. Fazit - womöglich bisschen vom Regen in die Traufe und Kastration schützt vor Dummheit nicht.
Das mag durchaus sein.
Auch hier: was empfindet der "trottelige" Halter als das größere "Problem" den intakten Macho pöbler der bei jeder Rüdenbegegnung eskaliert (Abgabe nicht unwahrscheinlich ), oder den unsicheren Rüden der Angst vor der Mülltonne hat, aber einfach weitergezogen wird (Halter merkt nichtmal/versteht nicht das Hund ein Problem hat)

Wir neigen dazu hier alles immer primär aus Hundesicht zu sehen. Das ehrt uns, allerdings müssen wir meiner Meinung nach mehr das Team sehen.
 
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Dogorama-Mitglied
1. Sep. 13:00
Tatsächlich würde ich rammeln hier schon als Stress interpretieren. Wenn der Hund sich draußen vom lecken von pipi so sehr aufgeilt, das er sich danach Zuhause befriedigen muss, dann ist das auf jeden Fall mit viel Stress verbunden. Und damit für mich ein Zeichen von übertriebener Sexualität. Aber hieran sieht man ja wie unterschiedlich die Wahrnehmung ist. Für den einen normales Verhalten für den nächsten schon problematisches Verhalten. Und wie man hier gemerkt hat, gibt es auch bei Tierärzten keine einheitliche Meinung zu dem Thema.
Ja ich verstehe schon, dass du das übertrieben findest, mich würd aber ehrlich interessieren warum.

Warum ist Sexualität = übertriebene Sexualität.
Und warum ist sexuelle Erregung und Befriedigung als Stress zu qualifizieren?

Wertest du das nur beim Hund so, oder auch beim Menschen?

Womit begründet sich ein etwaiger Unterschied in der Beurteilung?
 
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Kassandra
1. Sep. 13:01
Viele geben dem Hund aber auch einfach nicht genügend Zeit. Die ersten vier Läufigkeiten waren hier eine Katastrophe. Erst danach pendelte sich alles langsam bei Suki ein und sie lernte mit dem Hormonchaos und dem Stress den das mit sich bringt umzugehen. Erst mit vier Jahren waren wir dann an einem Punkt wo ich sagen konnte das sie jetzt gut damit klarkommt. Zeit und Training, es braucht beides. Dann geht es oftmals ohne schnippeln.
Und genau dieses Durchhaltevermögen haben viele meiner Meinung nach einfach nicht. Und das ist sicher mit ein Grund warum viele junge Hunde medizinisch unnötig kastriert werden.
 
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Stella
1. Sep. 13:02
Das mag durchaus sein. Auch hier: was empfindet der "trottelige" Halter als das größere "Problem" den intakten Macho pöbler der bei jeder Rüdenbegegnung eskaliert (Abgabe nicht unwahrscheinlich ), oder den unsicheren Rüden der Angst vor der Mülltonne hat, aber einfach weitergezogen wird (Halter merkt nichtmal/versteht nicht das Hund ein Problem hat) Wir neigen dazu hier alles immer primär aus Hundesicht zu sehen. Das ehrt uns, allerdings müssen wir meiner Meinung nach mehr das Team sehen.
Ursache --- Wirkung

oder ... Warum ist das so ?
 
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Dogorama-Mitglied
1. Sep. 13:05
Trottelig finde ich jetzt persönlich nicht soooo nett --- aber ansonsten gebe ich dir da total recht .
"Trottelig" war die Überspitzung der immer wieder gern zitierten anonymen inkompetenten Kollegen.
 
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Stella
1. Sep. 13:07
"Trottelig" war die Überspitzung der immer wieder gern zitierten anonymen inkompetenten Kollegen.
Naja du weißt ja , es wird gleich wieder alles anders ausgelegt als es vielleicht gemeint war ...
 
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Dogorama-Mitglied
1. Sep. 13:07
Das mag durchaus sein. Auch hier: was empfindet der "trottelige" Halter als das größere "Problem" den intakten Macho pöbler der bei jeder Rüdenbegegnung eskaliert (Abgabe nicht unwahrscheinlich ), oder den unsicheren Rüden der Angst vor der Mülltonne hat, aber einfach weitergezogen wird (Halter merkt nichtmal/versteht nicht das Hund ein Problem hat) Wir neigen dazu hier alles immer primär aus Hundesicht zu sehen. Das ehrt uns, allerdings müssen wir meiner Meinung nach mehr das Team sehen.
Jaja, das ist schon so, ich muss es aber trotzdem für keine gute Lösung halten.
 
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Ina
1. Sep. 13:08
Und genau dieses Durchhaltevermögen haben viele meiner Meinung nach einfach nicht. Und das ist sicher mit ein Grund warum viele junge Hunde medizinisch unnötig kastriert werden.
Unnötig..... Genau..... Sollte genau an dieser Stelle nicht angesetzt werden.?
 
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Dogorama-Mitglied
1. Sep. 13:10
Ich habe jetzt die ganze Diskussion mitgelesen und bin generell ebenfalls der Meinung: Kastration ist immer eine Einzelfallentscheidung und zum Glück ist es heute nicht mehr so gängig wie früher, dass alle Hunde möglichst früh kastriert werden.

Bei Finn kam 4 Jahre lang immer wieder die Frage auf 'ist eine Kastration für ihn sinnvoll?'
Vor 2 Wochen habe ich mich dazu entschieden, leicht ist es mir aber nicht gefallen.
Er hatte immer massiven Stress mit Hündinnen. Wenn in der Nachbarschaft eine läufig war, konnte weder ordentlich geschlafen noch gefressen werden. Wenn es ganz schlimm war, lag er tagelang weinend und sabbernd vor der Tür und draußen ging es sowieso nur von einer Pipistelle zur Nächsten und natürlich war er absolut gar nicht ansprechbar. Spiel mit Hunden war auch nicht wirklich möglich: mit Mädels und Kastraten wurde nur geflirtet und alle intakten Rüden waren blöd.
Der Stress hat ihm dann auch auf den Magen geschlagen, da ist er sowieso sehr sensibel.
Ausschlaggebend für mich war aber letztendlich, dass er sich immer gejuckt hat. Die Pfoten, die Hoden, den Penis. Allergie konnten wir ausschließen, es lag am Stress.
Der Penis war zuletzt quasi dauerentzündet, weil er wund geschleckt war und wir sind morgens manchmal mit großen Flecken blutiger Flüssigkeit im Bett aufgewacht.
Ich habe mir dann von 3 verschiedenen Tierärzten die Meinung eingeholt und alle haben gesagt: Kastration.

Meine größte Sorge war und ist immer noch, dass er noch unsicherer als ohnehin schon wird.
Aber ich habe auch ganz viel Hoffnung, dass es ihm nach der Hormonumstellung besser geht und er endlich nicht mehr diesen Dauerstress hat.
Die nächsten Wochen werden es zeigen. 🙏🏻
 
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Kassandra
1. Sep. 13:11
Ja ich verstehe schon, dass du das übertrieben findest, mich würd aber ehrlich interessieren warum. Warum ist Sexualität = übertriebene Sexualität. Und warum ist sexuelle Erregung und Befriedigung als Stress zu qualifizieren? Wertest du das nur beim Hund so, oder auch beim Menschen? Womit begründet sich ein etwaiger Unterschied in der Beurteilung?
Sexuelle Erregung = pipi lecken würde ich noch als normal empfinden beim Hund.
Sexuelle Befriedigung = rammeln mit Höhepunkt, würde ich schon als zuviel empfinden für ein Leben eines Hundes in unserer heutigen Gesellschaft.

Ein Rüde der durch pipi lecken so erregt wird, das er sich befriedigen muss aber niemals decken darf wird meiner Meinung Zeit seines Lebens Stress haben weil er so stark erregt wird durch etwas Vergleichsweise harmloses (nur pipi, keine echte läufige Hündin).

In unserer heutigen Gesellschaft hat ein junger Rüde auch kaum Gelegenheiten läufige Hündinnen zu begegnen sodass er lernen kann wann es wirklich spannend für ihn ist. Aus diesem Grund würde ich das schon als hyper Sexualität im Leben eines modernen Hundes sehen.

So niedergeschrieben klingt das ein bisschen traurig, aber der moderne Hund hat so wenige Freiheiten heutzutage und muss soooooo gut funktionieren.