Home / Forum / Gesundheit / Warum lasst ihr kastrieren?

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 1281
zuletzt 25. Aug.

Warum lasst ihr kastrieren?

Es heisst ja man sollte nur kastrieren, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht, ich wundere mich aber immer ein bisschen, dass das bei so vielen Hunden der Fall ist. Gibt es tatsächlich so häufig schwere gesundheitliche Probleme rund um die Geschlechtsteile? Ich sorge mich ein bisschen, weil ich ja selbst einen intakten Hund hab...
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Stella
1. Sep. 12:35
Viele Menschen wissen aber tatsächlich gar nicht so viel über Hunde. Und hinterfragen sich aus diesem Grund nicht. Die meisten 0/8/15 Hundehalter haben wenn überhaupt einen Welpenkurs besucht, gehen einmal am Tag Gassi, sonst Garten, und haben mittlerweile Mal gehört das Schwanzwedeln nicht nur freundlich ist und verkünden daraufhin wie viel sich über Körpersprache beim Hund wissen. Diese Hundehalter wollen auch einen möglichst unkomplizierten Begleithund der sich quasi selbst erzieht und verstehen unter Training sitz, Platz, und vielleicht noch aus und einen Rückruf haben sie zwar versucht zu üben, aber "irgendwie ist der Hund stur" aber "der tut ja nix" Natürlich kann man diese Leute nochmal aufklären das Hund die Hormone zum erwachsen werden braucht, aber ich glaube das viele dieser Hundehalter (die meiner Meinung nach das Gros aller HH in Deutschland ausmacht) dann doch zu inkonsequent sind, und nicht genügend Durchhaltevermögen für ein langwieriges Training haben. Wenn diese HH dann den Hund kastrieren lassen, und danach einen Teil der Probleme weg sind dann ist das für den Hund vielleicht nicht optimal, aber auch meiner Meinung nach keine Katastrophe die direkt den Tierschutz aktiv werden lassen muss. (Sorry den Eindruck dass sofort Tierschutz geschriehen wird hab ich leider bei solchen Diskussionen zu oft)
Finde das was du geschrieben sehr gut , bis auf den letzen Absatz -- den nur bedingt . Da meine ich ja , spätestens da sollte der Tierarzt beratend zur Seite stehen . Auf den
,, Doktor ,, hört man vielleicht noch etwas eher , insofern man an den verantwortungsbewussten Tierarzt gerät .
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
1. Sep. 12:36
OK der Begriff sexmonster ist bei mir tatsächlich lustig gemeint gewesen. Das was du beschreibst ist für viele Hundehalter aber schon zu viel des guten. Ich würde auch nicht auf die Idee kommen meinem Hund ein rammelkissen anzubieten. Das wäre für mich schon ein Anzeichen von hyper Sexualität und damit Grund für Kastration.
Warum ist Interesse an sexueller Befriedigung ein Zeichen von Hypersexualität (= übertriebene Sexualität)?

Bzw, wäre dann für dich nur kein sexuelles Interesse ein "normales" Mass an sexuellem Interesse?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kassandra
1. Sep. 12:41
Finde das was du geschrieben sehr gut , bis auf den letzen Absatz -- den nur bedingt . Da meine ich ja , spätestens da sollte der Tierarzt beratend zur Seite stehen . Auf den ,, Doktor ,, hört man vielleicht noch etwas eher , insofern man an den verantwortungsbewussten Tierarzt gerät .
OK ja da bin ich bei dir.
Dadurch daß der Tierarzt ja eh involviert werden muss. Hat er eh Mitsprache Recht. Allerdings gibt es wir hier im Thread festgestellt auch sehr unterschiedliche Einstellungen der Tierärzte zum Thema Kastration. Dann kann man im Sinne des Hundes nur hoffen daß diese HH eher einen Tierarzt haben der nicht so schnell kastriert
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
1. Sep. 12:42
Ich glaube wir sind uns alle einig das Kastration vor der Pubertät prophylaktisch abzulehnen ist! Tierschutz im Ausland evtl ausgenommen aufgrund Vermehrung. Genauso das wir die Kastration aus medizinischen dringlichkeiten befürworten von denen einige hier echte Schauergeschichten berichtet hatten . Das ist doch schon einmal eine gute gemeinsame Basis! Die große Diskussion ist doch im Graubereich dazwischen. Ab wann hat der Hund Stress wegen seiner Hormone? Oder ab wann bekommt der Hund Stress weil Frauchen Stress wegen des hormonellen Verhalten des Hundes? Das ist doch sehr sehr unterschiedlich und abhängig vom Team. Und da finde ich das wir uns hier kein Urteil erlauben dürfen weil wir den Alltag des Teams nicht leben und auch nicht das persönliche empfinden des Teams. Was der eine für absolut normal empfindet, das stresst den nächsten und das überträgt sich auf den Hund. Warum sollte in einem solchen Fall nicht kastriert werden? Der gleiche Hund würde bei Halter 1 kastriert aber bei Halter 2 vielleicht nicht? Was ist richtig?
Ok, mit der selben Begründung könnte man sagen, wenn ein Hund viel bellt, durchtrennen wir ihm doch einfach die Stimmbänder.

Weil Bellen stresst auch Mensch und Hund und warum sollte da nicht auf stumm geschalten werden, wer will sich ein Urteil erlauben und jedenfalls besser keine Stimme als im Tierheim landen.

Oder etwa nicht...?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kassandra
1. Sep. 12:46
Warum ist Interesse an sexueller Befriedigung ein Zeichen von Hypersexualität (= übertriebene Sexualität)? Bzw, wäre dann für dich nur kein sexuelles Interesse ein "normales" Mass an sexuellem Interesse?
Tatsächlich würde ich rammeln hier schon als Stress interpretieren.
Wenn der Hund sich draußen vom lecken von pipi so sehr aufgeilt, das er sich danach Zuhause befriedigen muss, dann ist das auf jeden Fall mit viel Stress verbunden.
Und damit für mich ein Zeichen von übertriebener Sexualität.

Aber hieran sieht man ja wie unterschiedlich die Wahrnehmung ist. Für den einen normales Verhalten für den nächsten schon problematisches Verhalten. Und wie man hier gemerkt hat, gibt es auch bei Tierärzten keine einheitliche Meinung zu dem Thema.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
1. Sep. 12:50
Viele geben dem Hund aber auch einfach nicht genügend Zeit. Die ersten vier Läufigkeiten waren hier eine Katastrophe. Erst danach pendelte sich alles langsam bei Suki ein und sie lernte mit dem Hormonchaos und dem Stress den das mit sich bringt umzugehen. Erst mit vier Jahren waren wir dann an einem Punkt wo ich sagen konnte das sie jetzt gut damit klarkommt. Zeit und Training, es braucht beides. Dann geht es oftmals ohne schnippeln.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
1. Sep. 12:52
Viele Menschen wissen aber tatsächlich gar nicht so viel über Hunde. Und hinterfragen sich aus diesem Grund nicht. Die meisten 0/8/15 Hundehalter haben wenn überhaupt einen Welpenkurs besucht, gehen einmal am Tag Gassi, sonst Garten, und haben mittlerweile Mal gehört das Schwanzwedeln nicht nur freundlich ist und verkünden daraufhin wie viel sich über Körpersprache beim Hund wissen. Diese Hundehalter wollen auch einen möglichst unkomplizierten Begleithund der sich quasi selbst erzieht und verstehen unter Training sitz, Platz, und vielleicht noch aus und einen Rückruf haben sie zwar versucht zu üben, aber "irgendwie ist der Hund stur" aber "der tut ja nix" Natürlich kann man diese Leute nochmal aufklären das Hund die Hormone zum erwachsen werden braucht, aber ich glaube das viele dieser Hundehalter (die meiner Meinung nach das Gros aller HH in Deutschland ausmacht) dann doch zu inkonsequent sind, und nicht genügend Durchhaltevermögen für ein langwieriges Training haben. Wenn diese HH dann den Hund kastrieren lassen, und danach einen Teil der Probleme weg sind dann ist das für den Hund vielleicht nicht optimal, aber auch meiner Meinung nach keine Katastrophe die direkt den Tierschutz aktiv werden lassen muss. (Sorry den Eindruck dass sofort Tierschutz geschriehen wird hab ich leider bei solchen Diskussionen zu oft)
Ein Teil der Probleme mag weg sein, andere tauchen dafür vielleicht auf und diese Masse an trotteligen Hundehaltern weiss dann erstrecht wieder nicht, wie damit umzugehen ist.

Fazit - womöglich bisschen vom Regen in die Traufe und Kastration schützt vor Dummheit nicht.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kassandra
1. Sep. 12:53
Ok, mit der selben Begründung könnte man sagen, wenn ein Hund viel bellt, durchtrennen wir ihm doch einfach die Stimmbänder. Weil Bellen stresst auch Mensch und Hund und warum sollte da nicht auf stumm geschalten werden, wer will sich ein Urteil erlauben und jedenfalls besser keine Stimme als im Tierheim landen. Oder etwa nicht...?
Ich will gar nicht wissen, wie viele solchen anfragen bei Tierärzten ankommen.
Der Unterschied zur Kastration ist nur das du in Deutschland keinen Tierarzt findest der die Stimmbänder durchtrennt.
Viele behalten sich dann anders indem sie irgendwelche fiesen Ultraschall Geräte (Anti Bell) im Internet bestellen. Und es wird im schnell und aversiv abtrainiert!
Auch hier das ist alles nicht ideal. Und ja der Hund wird dort nicht perfekt gehalten.
Und ja aversive Trainingsmethoden sind scheiße.
Wir können nur aufklären, aber das können wir nur indem wir auch Verständis aufbringen für Leute die sich nicht anders zu helfen wissen.
Wenn wir nur mit "das ist falsch was du machst" kommen und "du handelst gegen das Tierschutzgesetz" holt man niemanden ab.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ina
1. Sep. 12:54
Viele Menschen wissen aber tatsächlich gar nicht so viel über Hunde. Und hinterfragen sich aus diesem Grund nicht. Die meisten 0/8/15 Hundehalter haben wenn überhaupt einen Welpenkurs besucht, gehen einmal am Tag Gassi, sonst Garten, und haben mittlerweile Mal gehört das Schwanzwedeln nicht nur freundlich ist und verkünden daraufhin wie viel sich über Körpersprache beim Hund wissen. Diese Hundehalter wollen auch einen möglichst unkomplizierten Begleithund der sich quasi selbst erzieht und verstehen unter Training sitz, Platz, und vielleicht noch aus und einen Rückruf haben sie zwar versucht zu üben, aber "irgendwie ist der Hund stur" aber "der tut ja nix" Natürlich kann man diese Leute nochmal aufklären das Hund die Hormone zum erwachsen werden braucht, aber ich glaube das viele dieser Hundehalter (die meiner Meinung nach das Gros aller HH in Deutschland ausmacht) dann doch zu inkonsequent sind, und nicht genügend Durchhaltevermögen für ein langwieriges Training haben. Wenn diese HH dann den Hund kastrieren lassen, und danach einen Teil der Probleme weg sind dann ist das für den Hund vielleicht nicht optimal, aber auch meiner Meinung nach keine Katastrophe die direkt den Tierschutz aktiv werden lassen muss. (Sorry den Eindruck dass sofort Tierschutz geschriehen wird hab ich leider bei solchen Diskussionen zu oft)
Damit hast du Recht und das ist das eigentliche Problem.... Das wir hier auch nicht lösen können....
Die Unwissenheit treibt viele dazu eine vermeintlich schnelle, einfache Lösung zu suchen..... Und dann wundert "man" sich dass die Kastration nicht den gewünschten Erfolg bringt.... Ausser dass die sexueller Triebe runtergefahren werden.... Aber wie gesagt, das entscheidet jeder für sich.....
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Stella
1. Sep. 12:57
Ein Teil der Probleme mag weg sein, andere tauchen dafür vielleicht auf und diese Masse an trotteligen Hundehaltern weiss dann erstrecht wieder nicht, wie damit umzugehen ist. Fazit - womöglich bisschen vom Regen in die Traufe und Kastration schützt vor Dummheit nicht.
Trottelig finde ich jetzt persönlich nicht soooo nett --- aber ansonsten gebe ich dir da total recht .