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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 25. Aug.

Warum lasst ihr kastrieren?

Es heisst ja man sollte nur kastrieren, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht, ich wundere mich aber immer ein bisschen, dass das bei so vielen Hunden der Fall ist. Gibt es tatsächlich so häufig schwere gesundheitliche Probleme rund um die Geschlechtsteile? Ich sorge mich ein bisschen, weil ich ja selbst einen intakten Hund hab...
 
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Dogorama-Mitglied
23. Aug. 17:16
Hallo ihr Lieben, ich habe nach einem Beitrag gesucht, wo es um zu frühe Kastration und die Folgen geht. Nun bin ich hier am lesen und frage mich, welche Erfahrungen ihr evt. mit eurem Tierschutzhund gemacht habt. Die kommen heute ja schon kastriert aus dem Ausland, keiner weiß wie alt die Hunde wirklich sind, zu früh kastriert bringt eine Menge Nachteile und gesundheitliche Probleme mit sich. Ich erzähle euch mal etwas von Copper und würde mich freuen, wenn ihr euren Beitrag und eure Erfahrungen mit mir teilt. Copper kommt aus Sibirien, dem Tierschutz das letzte siebte Leben e.V. Am 10.09.2022 zog er bei uns ein, er hatte einen langen weiten Weg hinter sich und war dementsprechend erschöpft, unsicher und sehr sehr ängstlich. Copper kam mit einer Altersangabe von 2 Jahre und war kastriert. Er hatte gleich gefressen und getrunken, unheimlich Angst vor meinem Mann und alles was draußen passierte war ihm unheimlich. Er pullerte im Sitzen, das machte mich stutzig, dann legte er ein Welpenverhalten an den Tag, welches paar Monate dauerte, seine Pfoten waren groß, Copper klein mit 43 Risthöhe, er war tapsig, lernbegierig und schnell erschöpft, war stubenrein, konnte alleine bleiben und schlief ganz viel. Er lernte alles sehr langsam mit vielen Rückschlägen, brauchte für alles viel Zeit und Geduld. Mit Copper sind wir nach drei Monaten zum ersten Mal zu unserem Tierarzt, weil wir dachten, er hat eine Fehlstellung der Vorderpfoten. Copper wurde untersucht und geröntgt. Diagnose, Arthrose in den Vorderpfoten, Wachstumsfugen noch nicht zu, nach Beurteilung seines Gebiss, gesamt Kontition, Entwicklung etc. Copper war im Dezember 2022 gerade 9 Monate und keine zwei Jahre. Ergebnis in den 3 Jahren, die er bei uns lebt: Immer noch tapsig, Kopf gegenüber seinem Körperbau relativ klein, Risthöhe 60 cm, Hinterbeine sehr hoch, immer mal wieder unsicher und ängstlich, er kann nicht richtig spielen, rennen ist seine Welt und kampeln mit Herrchen. Copper tut seit einem Jahr den Rücken aufbäumen, sein Penis wird dabei knochenhart, er hat dann eine Erektion und weiß nicht wohin mit sich. Wir dachten er hat es mit dem Bauch, Blase, innere Organe, alles ohne Befund. Dann nahm ich an, dass es vielleicht mit der Teilamputation seiner Rute zusammenhängt, oder der Bauchspeicheldrüse (damit hat er auch manchmal Probleme) Nein, es ist fehlendes Testosteron, Copper hatte keine Möglichkeit ein richtig imposanter Rüde zu werden. Er hat Welpenfell, wird es immer haben und all die anderen kleinen und größeren Problemchen.Teilweise wird er mir gegenüber knurrig. Wir lieben ihn so wie er ist, nur Schade, was eine zu frühe Kastration an unvorhersehbaren Folgen mit sich bringt. Jetzt gucken wir noch mal mit einem Verhaltenstraining, was es positiv bewirken kann. Ich danke Joe Cool für die Eröffnung des Beitrages und bin erleichtert, dass ich euch meine Erlebnisse mit Copper und der Kastration mitteilen konnte. Danke.
Ach das tut mir leid, dass sich Cooper so plagen muss 🫣

Gibt es eigentlich sowas wie eine Hormonersatztherapie für Hunde...?
 
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Katrin
23. Aug. 17:18
Ach das tut mir leid, dass sich Cooper so plagen muss 🫣 Gibt es eigentlich sowas wie eine Hormonersatztherapie für Hunde...?
Copper kann Testosteron gespritzt bekommen, wir haben das am Donnerstag mit unserem TA besprochen und streben das im Nov. an. Wollen aber noch die Verhaltenstherapie abwarten.
 
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Katrin
23. Aug. 17:26
Ich hab schon viele Tierschutzhunde, gerade Rüden die zu früh kastriert wurden erlebt. Gefühlt 80% von denen sind Angsthunde und werden für immer Junghunde bleiben. Außerdem werden diese oft von anderen Rüden sexuell bedrängt, weil sie nach läufiger Hündin riechen. Und oft werden diese auch von nicht kastrierten Hündinnen eher unfreundlich behandelt, da sie wie Konkurrenz riechen. Auffällig ist eben auch, dass die meisten Meldungen von entlaufenden Hunden Tierschutzhunde sind. Es ist halt echt fragwürdig junge Hunde, die wer weiß was durchgemacht haben, schon direkt zu kastrieren und ihnen noch den letzten Rest Mut und Selbstbewusstsein zu nehmen bzw. Gar nicht erst zuzulassen dass sie dies werden.Mit Folgen für das restliche Leben. Andererseits ist es natürlich schwierig so viele Hunde in einem Heim unkastriert zu beherbergen.
Ich gebe dir vollkommen Recht. Vor ein paar Jahren war es noch so, dass junge Hunde aus dem Tierschutz unkastriert ins neue zu Hause gekommen sind und es dann die Auflage gab, zum richtigen Zeitpunkt zu kastrieren. Ich hätte nie gedacht, was das für Folgen hat. Gott sei Dank hatte Copper mit Rüden und Weibchen bisher keine negativen Erfahrungen gemacht. Er ist freundlich, geht Stress aus dem Weg und bei ihm bekannten Hunden schlichtet er sogar. Er hat seinen festen Hundekreis und darüber sind wir froh.
 
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Dogorama-Mitglied
23. Aug. 17:31
Copper kann Testosteron gespritzt bekommen, wir haben das am Donnerstag mit unserem TA besprochen und streben das im Nov. an. Wollen aber noch die Verhaltenstherapie abwarten.
Sehr interessant, danke für die Info!

Bitte sag dann mal durch, ob ihr das macht und wie es sich gegebenenfalls auswirkt.
 
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Katrin
23. Aug. 17:41
Sehr interessant, danke für die Info! Bitte sag dann mal durch, ob ihr das macht und wie es sich gegebenenfalls auswirkt.
Ich gebe dir bescheid, bezüglich Testosteron Ersatztherapie und Verhaltenstraining
 
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Leandra
23. Aug. 18:38
Die Hundebesitzer sind oft einfach "trainierfaul" würde ich behaupten.
Es wird sich oft eine totale Verhaltensänderung erhofft.
 
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Tim
23. Aug. 19:34
Ich gebe dir vollkommen Recht. Vor ein paar Jahren war es noch so, dass junge Hunde aus dem Tierschutz unkastriert ins neue zu Hause gekommen sind und es dann die Auflage gab, zum richtigen Zeitpunkt zu kastrieren. Ich hätte nie gedacht, was das für Folgen hat. Gott sei Dank hatte Copper mit Rüden und Weibchen bisher keine negativen Erfahrungen gemacht. Er ist freundlich, geht Stress aus dem Weg und bei ihm bekannten Hunden schlichtet er sogar. Er hat seinen festen Hundekreis und darüber sind wir froh.
Für die Zukunft, so eine Klausel im Vertrag ist rechtswidrig. Daran muss man sich nicht halten. Weil der Vertrag im Grunde aussagt, dass man einem Tier ohne medizinischen Grund Schmerzen und Leid zufügen muss. Soweit ich weiß ist es auch eigentlich nicht mehr üblich.
 
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Tim
23. Aug. 19:34
Copper kann Testosteron gespritzt bekommen, wir haben das am Donnerstag mit unserem TA besprochen und streben das im Nov. an. Wollen aber noch die Verhaltenstherapie abwarten.
Das ist wirklich interessant, habe ich auch noch nie gehört.
 
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Kerstin
25. Aug. 11:58
Für die Zukunft, so eine Klausel im Vertrag ist rechtswidrig. Daran muss man sich nicht halten. Weil der Vertrag im Grunde aussagt, dass man einem Tier ohne medizinischen Grund Schmerzen und Leid zufügen muss. Soweit ich weiß ist es auch eigentlich nicht mehr üblich.
Das ist auch gut so, dass das rechtswidrig ist. Man muss ja auch erstmal einen Tierarzt finden, der das dann macht.
 
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Tim
25. Aug. 12:47
Das ist auch gut so, dass das rechtswidrig ist. Man muss ja auch erstmal einen Tierarzt finden, der das dann macht.
Das ist leider viel zu einfach.