Ich komme zu solchen Behauptungen in dem ich mir viele Interaktionen von Hunden anschaue. Kastrierte Hunde sind charakterlich niemals vollwertig und werden von anderen unkastrierten Hunden auch nie für voll genommen.
Natürlich funktionieren kastrierte Hunde untereinander problemlos. Da ist die natürliche Entwicklung halt auch nicht gegeben. Eine Kastration ist unnatürlich.
Man muss sich nur anschauen, wie eine unkastrierter Rüde reagiert, wenn er von einem kastrierten Rüden und einem unkastrierten Rüden blöd angemacht wird. Die Reaktionen sind komplett unterschiedlich. Den einen sieht er als Konkurrenz, den anderen kann er nicht für voll nehmen.
Die Beschreibungen im letzten Absatz würden nur zutreffen, wenn alle Hunde gleich wären.
Dem ist aber nicht so.
Selbstbewusstsein und Souveränität hat nichts mit einer Kastration zu tun.
Jeder Hund hat vor der Kastration völlig andere Bedingungen. Das fängt beim Charakter an, ob es ein introvertierter oder extravertierter Hund ist. Ob er unsicher oder selbstbewusst ist. Ob er über eine gesunde Sozialkompetenz verfügt oder nie gelernt hat, sozial zu kommunizieren.
Dann kommt noch das Alter dazu, ob er früh kastriert wird oder später, wenn die Pubertät schon durch ist und ein erwachsener, ausgereifter Hund kastriert wird.
Da kommen noch etliche andere Faktoren hinzu, die das alles beeinflussen.
Wie gesagt, die Aussage im letzten Abschnitt entbehrt jeglicher Grundlage, um pauschal zu sagen, Kastraten werden von intakten Rüden nicht ernst genommen.
Meine jahrelangen Beobachtungen von unterschiedlich zusammengesetzten Hundegruppen, inklusive meines eigenen Rüden, haben da etwas ganz anderes ergeben.