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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 25. Aug.

Warum lasst ihr kastrieren?

Es heisst ja man sollte nur kastrieren, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht, ich wundere mich aber immer ein bisschen, dass das bei so vielen Hunden der Fall ist. Gibt es tatsächlich so häufig schwere gesundheitliche Probleme rund um die Geschlechtsteile? Ich sorge mich ein bisschen, weil ich ja selbst einen intakten Hund hab...
 
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Sonja
15. März 10:11
Zum deinem Punkt: du würdest einen Rüden nicht kastrieren wenn er Nase auf dem Boden und pipi leckt. Auch hier ist das eine Frage des Ausmaßes. Wenn der Rüde draußen nicht mehr entspannt spazieren gehen kann, weil er nur noch auf Mission ist und von einer pipi Stelle zur nächsten sprintet nur um sich da festzuschnüffeln minutenlangen. Und auch überhaupt nicht mehr ansprechbar ist auf der meisten Strecke des Spaziergangs, dann ist das einfach Stress! Und wenn der Sexualtrieb so stark ist das ein Hund draußen mehr Stress hat als Ruhe, dann ist das einfach besser für den Rüden wenn er keine Eier mehr hat! Sicherlich muss an vielen Stellen noch viel Aufklärung betrieben werden. Es gibt immer mal wieder die falsche Vorstellung das Kastration auch gegen jagen, an der Leine ziehen, und so einen Quatsch hilft. Das stimmt natürlich nicht und aus so einem Grund sollte auf jeden Fall erzogen werden, anstatt zu kastrieren. Nichtsdestotrotz ist Kastration meiner Meinung nach nicht so sehr zu verteufeln wie es hier von einigen dargestellt wird
Ne meiner schnüffelt und klappert/sabbert auch etc . kein grund um... an Kastration nur zu denken, wenn es auf einer Gassiweg mal extremer wird kommt er halt an die Führleine und ich geh den nächsten Tag woanders lang. Auch das festschnüffeln kann durch faires Training minimiert werden selbst bei der "Arbeit", wir machen Mantrailing. Wenn er halt im Training " zu sehr privat schnüffelt" wird abgebrochen und neu gestartet . Er darf durchaus auch "privat schnüffeln", oder auch mal drüber markierieren das bringt ihn von der Aufgabe nicht ab. Auch wen es ein paar Minuten dauert, auf mein "weiter geht's arbeit" ist er wieder voll in der Aufgabe. Das ist ganz einfach Trainingssache, und Einstellungssache des HH. Rionnag darf auch bei seiner Aufgabe/Arbeit Hund/Rüde sein und muss nicht wie eine Maschine ununterbrochen funktionieren...
 
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Yvonne
15. März 10:17
Ja du hast Recht mit dem Geschriebenen 😁 ich dachte nämlich du nennst mich einem Schwurbler 😅. Tatsächlich ist es leider weit verbreitet, dass jede Interaktion zwischen Hunden, die keine offensichtliche Aggression ist, ein Spiel ist. Wenn der Hund intakt auf der Hundewiese Stress macht, aber nach der Kastration um sein Leben fiddelt, dann freuen sich viele, weil er wieder spielt. Und oft glaubt man dann, dass eben die Eierchen der Grund dafür waren, dass der Hund nicht mehr "spielen" wollte.
Ich sag‘ ja immer wieder, das Thema Kastration ist viel zu umfangreich, um da pauschal dafür oder dagegen zu sein.
Das Schlimme ist, dass selten wirklich abgewogen wird, ob so ein Eingriff sinnvoll ist und pauschal eine Kastration als Allheilmittel gesehen wird.
Da fehlt es definitiv an Aufklärung.
Aber wer soll das leisten?
Wie bringt man die Informationen möglichst einfach an die betreffenden Leute?

Es gibt immer noch genügend Hundetrainer, die die Kastration auch als Allheilmittel sehen, obwohl sie auf einem anderen Wissensstand sein sollten.
Es gibt immer noch genügend Tierärzte, die das auch so sehen, auch unabhängig vom finanziellen Aspekt, obwohl sie auf einem anderen Wissensstand sein sollten.

Meine Tierärztin rät z. B. immer erst zu allen anderen Lösungen, wie Beziehungsarbeit, häusliches Management und was es da noch so alles gibt. Die führt Kastrationen nicht einfach durch, weil die Halter das wollen UND die klärt knallhart über alle möglichen Nebenwirkungen auf, wie Inkontinenz, mögliche negative Verhaltensveränderungen usw.

Es ist mit der Kastration aber auch das gleiche, wie generell mit dem Hundetraining:
Es wird immer die schnellste und einfachste Lösung gesucht.
Aber so funktioniert es im Leben nunmal nicht.
 
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Sonja
15. März 10:26
Ja, schließ die Tierheime in diesen Ländern, damit die Hunde stattdessen an den Ketten verrecken, auf Bäumen erhängt oder auf der Strasse erschlagen oder vergiftet werden. Alles definitiv besser als Kastration...!?
Nur mal so zum Nachdenken; Es wird immer wieder gesagt ach die armen Hunde in diesen Ländern...ja dort ist es teilweise so.... aber in D , Ö, CH etc. ist es nich anders /besser nur der Unterschied: es geschieht hierzulande "hinter verschlossenen Türen"....
 
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Kassandra
15. März 10:33
Nur mal so zum Nachdenken; Es wird immer wieder gesagt ach die armen Hunde in diesen Ländern...ja dort ist es teilweise so.... aber in D , Ö, CH etc. ist es nich anders /besser nur der Unterschied: es geschieht hierzulande "hinter verschlossenen Türen"....
Hier passiert auch viel Mist mit Hunden, aber es gibt hier so gut wie keine Straßenhunde! Ich würde sogar behaupten daß mindestens 80% der Hunde hier echt ein ganz vernünftiges leben führen. Nicht immer ein perfektes hundeleben aber die Grundbedürfnisse sind immer erfüllt. Wohingegen in Ländern wie Rumänien, Türkei, Marokko oder sonst wo definitiv die Mehrzahl der Hunde ihr Grundbedürfnisse nicht jeden Tag erfüllt bekommen, weil sie entweder an der Kette liegen, auf der Straße leben oder sich weitestgehend selbst überlassen werden.
Nur ein sehr kleiner prozenteil der Hunde dort führt ein gutes Leben wie dein oder auch mein Hund es führen darf
 
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Annett
15. März 10:35
Den einzigen Hund den ich kenne, der nicht irgendwann aufgehört hat mit allen anderen Hunden spielen zu wollen ist lustigerweise intakt.😂
👍😂😂 Hab heute gerade wegen einer langen Geburtstagsfeier unseren Nachbarshund von gegenüber, einen unkastrierten knapp 3-jährigen Rüden hier bei uns. Wie man im Video unschwer sehen kann, kommen die beiden bestens klar und keiner von beiden will überhaupt spielen. Sie ignorieren sich überwiegend und keiner missversteht da den anderen. Und unser Gast nimmt Mailo sehr für voll und war sichtlich beeindruckt, als der ihm beim letzten Mal eine kurze Ansage gemacht hat, wie er sich hier zu benehmen hat. Das war heute nicht mehr nötig. Hat er sich gemerkt. Soviel dazu, dass unkastrierte Rüden kastrierte nicht für voll nehmen.🤪😂😂
 
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Annett
15. März 10:48
Aber ein Tier zu kastrieren nur weil etwas möglicherweise vielleicht zu einem minimalen Teil sein könnte ist nicht angemessen. Ganz egal ob es vielleicht möglicherweise , zur Vermehrung eingesetzt wird, vielleicht möglicherweise dann besser hört, vielleicht möglicherweise weniger pöbelhaft ist, vielleicht möglicherweise auf Krankheiten weniger anfällig ist, vielleicht möglicherweise weniger Stress hat, möglicherweise sicht dann vielleicht besser mit Artgenossen versteht etc... Besonders wenn ein Hund halt ein grössere Pöbler ist, nicht mit allen verträglich , nicht immer "ansprechbar" ist, wird oft gesagt kastrieren ihn doch dann hast das "Problem" nicht mehr.....Aber wer von den HH die aus solchen Gründen kastrieren lassen gehen der Ursache wirklich auf de Grund, also lassen erst den Hormonspiegel testen bevor sie kastrieren lassen. ...🤔 Richtig kaum jemand, und auch viele TA schlagen das nicht vor sondern greifen einfach zum Skalpell .....das hat absolut nichts mit "medizinischer Empfehlung" zu tun. Eine "Medizinische Empfehlung" kann erst ausgesprochen weden wenn die Ursache (zweifelsfrei) ermittelt wurde . Aggressivität, Pöbelei, Stress , Fressunlust etc hat nunmal nicht immer mit Sexualität und Hormone zu tun. Rionnags ( intakt) beste Kumpels sind intakte Rüden. Die Hunde die ihn jedoch angegriffen, also auf ihn losgingen ( mehr als einmal passiert) und bissen ware hingegen alles kastrierte Rüden. Und bei jedem mal war er nicht der Aggressor. Er mag nicht jeden, muss er auch nicht, er hat auch einen "Endgegner", ...und einigen fremde Rüden sagt er halt mal Meinung , aber das ist durchaus durch faires Training kontrollierbar, dann bellt/knurrt er halt mal oder geht knurrt in die Leine, aber als aufmerksamer HH sieht man die Vorzeichen und kann es unterbinden, oder wenn man zu spät reagiert unterbrechen.
Es ist völlig richtig, dass all diese Dinge nicht unbedingt etwas mit den Hormonen zu tun haben müssen und zum Beispiel auch an fehlender Sozialisierung und falscher Erziehung liegen können. Ist das nicht klar und um das rauszufinden, gibt es eine ganz einfache und rückgängig zu machende Methode, die viele verantwortungsvolle Hundehalter erst einmal anwenden. Und das ist das setzen eines Kastrationchip’s. Der ist nicht endgültig und wenn man noch unsicher ist, kann es erst einmal damit ausprobiert werden. Bringt er keine Veränderung, kann man sich die Kastration sparen, denn dann hat das Verhalten andere Gründe, oder ist nach vielen Jahren schon zu sehr verinnerlicht.
 
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Annett
15. März 10:53
Würdest du einer Person die mit ihrem intakten Rüden echt Probleme hat (Training schon ausprobiert, aber nicht erfolgreich) eher empfehlen zu kastrieren (ggf auch erst Chip auf Probe) oder dazu raten ein neues Zuhause zu finden wo der Rüde intakt bleiben könnte?
Ich würde die Frage noch ausweiten. Angenommen, bei Mehrhundehaltung gibt es immer wieder hormonbedingte Probleme zwischen 2 intakten Rüden oder auch Hündinnen. Soll es für einen der beiden Hunde dann tatsächlich die bessere Lösung sein, weg zu müssen und abgegeben zu werden, statt kastriert zu werden, um das Problem zu lösen?
 
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Mel und
15. März 10:54
Wo ist jetzt der Unterschied, ob Hunde aus dem Ausland oder welche von hier Welpen in die Welt setzen? Außerdem setzen nicht die Hunde Welpen in die Welt, sondern deren verantwortungslose Halter und die stammen dann schon von hier. 🙈Den Gedankengang kann ich jetzt nicht wirklich nachvollziehen. Außer anerkannten Züchtern sollte gar niemand Hunde vermehren dürfen, denn etwas anderes ist das dann nicht, egal woher die Hunde stammen. Du bist eigentlich gegen Kastration, bei Hunden aus dem Ausland findest du sie aber richtig und wichtig… Das passt für mich nicht zusammen.
Hier gibt es bereits unzählige intakte Hündinnen von Hobby Züchtern die welpen produzieren könnten
Uns dann kommen noch welche aus dem Auslandstierschutz hinzu .
man konnte hier auch schon sehr oft lesen ,das Leute die hier keine Chance haben an einen Tierschutzhund zu kommen sich einfach einen aus dem Ausland holen .Erlebe ich auch hier im Umfeld!
Diese intakten Hündinnen (deren Welpen)kommen dann alle noch oben drauf auf unser "die Tierheime sind voll " Problem.Es gibt keinen Unterschied.. Aber das Hündinnen aus dem Ausland zusätzlich auch noch Welpen produzieren könnte man wenigstens verhindern!
 
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Annett
15. März 10:54
Leute kastrieren ihre Hunde, weil die nicht mehr spielen wollen? Sorry, das habe ich noch nie gehört. Ein erwachsener Rüde, der nicht mehr spielt, bekommt durch eine Kastration doch nicht eine Spiellaune wieder 🤨 Ist jetzt aber sehr an den Haaren herbeigezogen. Welcher Tierarzt unterstützt denn so eine Schwurbelei? Mein Dobby ist kurz vor seinem dritten Geburtstag kastriert worden und der ist immer noch der gleiche Poser, wie vorher. Der hat auch immer noch Bock zu pimpern, wenn Videlle in ihrer Standhitze ist. Der steht auch bei bei anderen Rüden intakt oder nicht, noch glasklar für sich ein und zeigt deutlich, dass Videlle seine Hündin ist. Einzig diese schlimme Unruhe während ihrer Standhitze ist deutlich besser geworden und er kann während dieser Zeit fressen und auch schlafen. Man sieht aber auch deutlich an vielen Antworten in diesem Themenbeitrag von über Kastration, dass das Schwarz/Weiß-Denken weit verbreitet ist. Wie beim Hundetraining. Schade.
👍👍
 
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Annett
15. März 11:09
Du hast es noch nie gehört, ich höre es ständig. Rüde, 2 Jahre, kommt nicht mehr auf Hundewiesen klar, wird gechhippt. Rüde, 1.5 Jahre, kann nicht mehr mit Hundefreundin laufen, wenn die läufig ist, also wird er kastriert. Und immer bedauert man, dass es einfach zu schade ist, dass der arme kleine Kerl nicht mehr spielen kann, weil er einfach so geil ist. Mir daher zu unterstellen, ich würde etwas an den Haaren herbei ziehen finde ich ziemlich mies. Zumal ich mir wirklich Mühe gebe, hier für beide Sichtweisen Verständnis zu zeigen. Sobald das Wort Schwurbelei ins Spiel kommt ist es eigentlich Zeit die Diskussion zu verlassen.
Sorry, aber genau so war es formuliert. Ich habe es tatsächlich auch so verstanden. Hunde würden angeblich sogar bis ins hohe Alter ständig spielen wollen, wenn sie kastriert sind und das ist absoluter Humbug. Allerdings weiß ich bei der Masse der Beiträge hier nicht mehr, ob das jetzt von dir kam. Und so wie du es schilderst, kastriert man dann ja nicht, damit der Hund bis ins hohe Alter spielt, weil er ja durch die Kastration angeblich auf dem Stand eines Welpen bleibt, sondern dass man ihm bei sehr hohem hormongesteuerten Verhalten durch eine Kastration wieder die Möglichkeit gibt, sich anderen Hunden gegenüber gemäßigter und angemessener zu verhalten. Das gibt einem jüngeren Hund dann unter anderem natürlich auch eher wieder die Möglichkeit, zu spielen und nicht nur permanent aufzureiten, weil er dauergestresst ist. Wenn ein solches Verhalten ständig im Vordergrund steht und überdurchschnittlich oft auftritt, obwohl die Hündin gar nicht läufig ist, dann ist das kein normales Verhalten mehr. Wenn der Hund dann aber richtig erwachsen ist und etwas älter wird, wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nach und nach weniger spielen, wie die meisten Hunde auch, egal ob kastriert oder nicht kastriert.