Ich habe ne Menge schlechte Erfahrungen mit Ärzten, für Mensch wie auch Tier. Sehr viel lief schief, habe vertraut wo ich nicht hätte vertrauen dürfen. Hatte eine ganze Zeit lang extremes Misstrauen. Fand dann für Hund und Mensch die „richtigen“ oder besser gesagt passenden Ärzte. Seitdem hat sich sehr viel getan. Ich fand wieder vertrauen aber nicht mehr blindes vertrauen wie es einmal war.
Ich überprüfe alles, jede Blutuntersuchung, jede Röntgenaufnahme, jede Diagnose, jedes Medikament, jede Impfung. Ich habe mir dadurch sehr viel eigenes Wissen angeeignet, was mir immer wieder zu gute kommt, da ich dann direkt in der Praxis schon die richtigen Fragen stellen und auch Hinterfragen kann. Und ich habe auch schon mal Therapien abgelehnt, was sich dann als vollkommen richtig herausstellte.
Da sind so einige Dinge in der Vergangenheit passiert, die meiner Meinung nach nicht hätten passieren dürfen.
Katze an Leukämie erkrankt, wie kann das sein, ist doch geimpft. War sie aber gar nicht. Keiner unserer Katzen hatte die Leukämie in der Kombiimpfung mit drin. Warum der TA dies nicht geimpft hat ist mir schleierhaft. Hätte ich alles so überprüft wie ich es heute tue, dann wäre es aufgefallen und meine Katze wäre nicht daran verstorben. Nur mal als ein Beispiel erwähnt.
Dennoch, trotz Vertrauensprobleme, wird nicht gezögert zum TA zu fahren, wenn bei Hund oder Katze was auffällt. Lieber einmal mehr als zu wenig, auch wenn es der teure Wochenendnotdienst ist. Da frag ich gar nicht erst lange irgendwo rum. Als Ersthundebesitzer kann ich mir vorstellen, dass es oft nicht ganz einfach ist die Situation einzuschätzen und dann im Forum fragen ist immer noch besser als ignorieren. Irgendwann kann man aber auch unterscheiden ob es etwas ist, dass bis Montag warten kann oder ob sofort der TA angebracht ist.
Sich austauschen halte ich allerdings für sehr wichtig. So mancher muss sich plötzlich mit einer ihm/ihr unbekannten Erkrankung auseinander setzen und da ist das Schwarmwissen und die Erfahrungen anderer durchaus Goldwert. Dieses Schwarmwissen hatte meiner diabetischen Hundedame Sally das Leben gerettet. Der TA war mit ihrem Fachwissen am Ende, die Erfahrungen anderer in einem Forum für Zuckerkranke Hunde haben mich dann in eine Therapierichtung gewiesen, an die meine TA nicht gedacht hat, weil sie damit keine Erfahrung hatte. Mit dieser Diabetes Therapie, nämlich die für den Menschen, leicht angepasst auf den Hund, konnte Sally dann tatsächlich alt werden.
Auch viele Tips und Tricks bezüglich „Kleinigkeiten“, wie kriege ich die Tablette in den Hund, wie gebe ich korrekt Augentropfen und Ähnliches, kreative Problemlösungen usw findet man eher im Schwarmwissen als beim TA.
Tierarzt absolut notwendig. Schwarmwissen, Austausch extrem hilfreich, manchmal aber auch verunsichernd und verängstigend aufgrund Spekulation. Auch diesbezüglich sollte man nicht blind vertrauen.