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Antonia
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Anzahl der Antworten 52
zuletzt 1. Dez.

Starkes Kratzen/ blutig Kratzen

Hallo! Wir sind sehr ratlos und machen und große Sorgen. Unser Hund (Goldie-Labrador Mix) hat seit Monaten starken Juckreiz und kratzt sich alles blutig. Er wirkt sehr traurig, kaputt und hilflos. Aktuell sieht er schrecklich aus: Überall im vorderen Bereich (Brust, Hals usw) und im Gesicht fehlt Fell, es ist blutig gekratzt und rötlich oder schwärzlich. Die Tierärztin hat eine Allergie vermutet. Futtermittel wurde ausgeschlossen und er hat Tabletten und Spritzen bekommen gegen den Juckreiz. Letzteres wirkt nicht mehr so schlimm ist es. Die Sachen haben nur kurzzeitig über wenige Wochen jeweils Wirkung gezeigt. Hat irgendjemand so etwas schon einmal gehört? Tipps was wir machen können damit er endlich wieder normal wird? Die Tierärzte aus unserer Hauspraxis können nicht wirklich helfen bzw wirken sie ratlos. HILFE Dankeschön schon einmal!
 
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Antonia
30. Okt. 21:37
Neben Blutbild und was ich als idee oben schon geschrieben hatte , hier noch etwas gegen die jetzigen Symptome die deine Maus gerade hat..... Meine jetzige Hündin hatte eine Zecke in der Ohrmuschel, wo der Kopf drin geblieben war, ist jetzt raus aber sie hatte starken Juckreiz. Sie hat sich auch ständig gekratzt. Ihre Kratzspuren haben sich auch entzündet gehabt und es war auch leicht blutig. Das hört sich bei dir ja auch so an als wenn die Haut sich auch schon entzündet hätte.... Wir haben da eine tolle Salbe bekommen die auch den Juckreiz nimmt und auch die Entzündungshemmend wirkt: Flammazine 10mg/g Creme und noch Tabletten gegen Entzündung Apoquel 5,4mg morgens und abends 1 Tablette.....die Wirkung tritt gut und schnell ein. Und das Ohr heilt gut ab. Meine Hündin ist aber klein mit knapp 10kg, müsste natürlich bei euch andere Dosierung sein. Wäre aber wenigstens schonmal was damit die Entzündung und Juckreiz gestillt wird. Sprich es mit deinem Tierarzt mal ab. Ich drücke euch ganz fest die Daumen.
Apoquel hat er schon bekommen und das hat super geholfen. Jedoch ist es keine Dauerlösung und nur Symptombehandlung statt Ursachenfindung.

Ich finde das interessant, jedoch schließe ich das bei Taavi aus, da der Problembereich sehr sehr groß ist (kompletter Brust & Kopfbereich)
Ich bin mir sicher wenn er drankommen würde, würde er sich den ganzen Körper aufkratzen.
 
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Antonia
30. Okt. 21:38
Könnt ihr einen Abstrich machen lassen und das einschicken lassen? Vielleicht ist es eine bakterielle Infektion, nur leider war das Antibiotikum das falsche und der Keim Resistent dagegen? Wie sieht es mit der Darmflora aus? Das kann ganz schön viele Probleme mit sich ziehen, wenn die gestört ist.
Wie und wo kann man das machen? Läuft das über den Tierarzt?

Das weiß ich leider nicht.

Wir sind halt maßlos überfordert da es alles sein kann…
 
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Christine
30. Okt. 21:47
Ich habe leider keinen Rat anzubieten,aber ich will euch wenigstens gute Besserung wünschen.Das hört sich ja ganz schrecklich an.Hoffentluch geht es ihm bald besser!
 
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Birgit
30. Okt. 21:51
Ja Tierärzte nehmen den Abstrich... Dann weiss man auch welches Antibiotika greift und welches Resestent ist.

Ja, das ist eine wahnsinnige Belastung für euch, das geht einem auch unter die Haut ....und auch die finanzielle Seite ist echt schwer
 
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Birgit
30. Okt. 21:55
Das Cushing Syndrom kann auch starken Juckreiz auslösen. Wünsche gute Besserung🙏
 
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Yvonne
30. Okt. 21:58
Also ich würde das Thema Cortison direkt ansprechen. Wenn es z.B. eine Autoimmunerkranung, Nesselsucht oder ähnliches ist, könnt ihr ewig nach einem Auslöser/Allergie suchen und werdet nie etwas finden.
Auch wenn es eine Allergie ist, kann Cortison durchaus helfen. Antihistaminika könnten auch helfen.

Jetzt versteh ich, wie ihr die Diät gemacht habt.
Ich hab selbst einen Allergiker zu Hause, und lese immer die gesamte Zusammensetzung bis ins kleinste Detail und z.b. ein nicht genau genanntes Protein fällt bei mir definitiv durch. Und bis ich wusste, was er nicht verträgt, wurde alles genau verglichen. Leider wissen Tierärzte häufig nicht so genau, was sie da für Nahrung empfehlen.

Ja, es kann leider alles sehr teuer werden.... Dann würde ich definitiv vorerst keine Unweltallergien testen lassen.
Ich habe zwischendrin Tagebuch geführt: was isst er (also auch die eine geklaute Himbeere), wo waren wir (Wiese, Sand, Wasser....), welche Medikamente hat er bekommen und wie waren die Symptome. Des kostet nix und vielleicht sieht man nach ein paar Woche einen roten Faden.... Vor allem welche Medikamente er schon hatte, sind bei einem Tierarztwechsel/Zweitmeinung sehr hilfreich.

Vielleicht könnt ihr mit dem Besitzer des anderen Hundes sprechen, was der für ein Antibiotikum hatte. Wenn es der gleiche Wirkstoff war, hätte es vermutlich gewirkt. Sofern es der gleiche Auslöser ist - als schnelle erste Lösung. Den Abstrich macht der Tierarzt, wird aber sicher einiges Kosten. Solltet ihr aber trotzdem in Erwägung ziehen. Am besten gleich Bakterien, Parasiten und Pilze.

Könnt ihr eurem Hund was anziehen? Z.b. Socken oder ein Tshirt für den Brustbereich damit er sich nicht so viel Kratzen kann? Wundheilung juckt leider auch. Somit entsteht ein gewisser Teufelskreis. Und die Krallen sind ja selten sauber, das kann dann ja zu weiteren Infektionen führen.

Falls ihr Trockenfutter gebt: Hunde können auf Milben im Futter allergisch reagieren....

Wünsche euch und eurem Hund alles Gute. Hoffentlich findet ihr bald eine Lösung.
 
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Brigitte
30. Okt. 22:21
Hallo,
hat sich den irgendwas verändert bei euch?
Neues Futter,Neues Hundebett,neue Pflanzen,neue Farbe der Wände,Neuer Teppich, Neues Putzmittel,Neue Leckerli, neue Pflegemittel?
Gebt ihr Medikamente gegen Zecken.....
Habt ihr da eventuell ein anderes Produkt?

Milben im Futtermittel?

Hat der Hund Milben,Flöhe....?


Ansonsten muss man da leider Ausschlussdiagnostik betreiben.
Hat er Auffälligkeiten Stuhlgang, Sodbrennen, Erbrechen ...?

Wurde ein Allergietest gemacht?
Sollten Allergien sich bestätigen kann man eine Desensibilisierung versuchen.

Wie sind die Laborwerte?
Leberwerte,Nierenwerte,Entzündungswerte, Schilddrüsenwerte, Hormone....

Autoimmunkrankheit muss ausgeschlossen werden.

Pilzbefall?
Bakterien?
Ein Abstrich kann da Klarheit schaffen.

Wie seid ihr bei dem Ausschlussverfahren wegen Futtermittelunverträglichkeit vorgegangen.Das dauert ja an sich schon ein paar Monate.

Holt euch am besten auch nochmal eine Zweitmeinung.

Wir haben ein Spezialshampoo und ein Mousse zur Pflege

Aber wichtig ist ja eine Diagnose zu stellen.
Damit man auf die passenden Medikamente zurück greifen kann.

Akupunktur kann die Leistung der Leber/Niere steigern,falls da die Problematik liegen sollte.

Das Kratzen muss man unbedingt unterbinden.
Dabei kommen dann noch unzählige Keime rein.
Kragen/Body

Auf die offenen Stellen kann man z.B Manukahonig geben.

Aber wie gesagt man muss eine Diagnose stellen um dem Hund helfen zu können.
Wirken die Tierärzte nicht kompetent,dann solltest du unbedingt einen Wechsel in Betracht ziehen.
Vielleicht kann dir hier jemand einen guten empfehlen der in deiner Nähe ist.
 
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Brigitte
30. Okt. 22:31
Bei schweren Fällen kann Apoquel auch über längere Zeit gegeben werden.

Wenn ihm Apoquel geholfen hat deutet dies schon auf eine Allergie.
Also würde ich mit einem großen Allergietest starten.
 
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Kerstin
30. Okt. 22:42
Ich bin mir nicht sicher ob es Cortioson war, aber hat auf jeden Fall Tabletten bekommen die gut geholfen haben und dann Spritzen. Diese hat jedoch bei der zweiten schon nicht mehr gewirkt. Parasitenbefall haben wir ausgeschlossen, da er regelmäßig ein Mittel gegen alle möglichen Parasiten bekommt und wir ihn eben auch oft und gründlich gewaschen haben in letzter Zeit. Wir haben ihm erst mindestens 6-8 Wochen ein Futter gegeben, welches einfach eine Proteinquelle hat wogegen weniger Hunde allergisch sind (Pferd) und dann haben wir ein sogenanntes anallergenic Futter genommen und an sich eine Ausschlussdiät darstellen soll. Ich kann dir die Wikrungsweise nicht genau erklären aber es sollen keine fleischlischen Proteine drinnen sein. Das kriegt er jetzt schon locker 4 Monate. Umweltallergien habe wir ihn noch nicht groß testen können bzw weiß ich nicht wie. Es gibt ja tausendes was es in dem Fall sein könnte… Und ja, wir wollten gern eine Zweitmeinung einholen. Jedoch ist es finanziell irgendwann sehr belastend, da wir schon sehr sehr viel Geld in die bisherigen Behandlungen/Therapiemöglichkeiten reingesteckt haben und es leider irgendwann einteilen müssen wenn da so wahnsinnig viel Geld fließt.
Vielleicht vom vielen waschen und oder mit einem Sampoo was er nicht verträgt
Hunde soll man ja nicht oft waschen oder baden
 
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Akie
31. Okt. 05:46
Ich bin mir nicht sicher ob es Cortioson war, aber hat auf jeden Fall Tabletten bekommen die gut geholfen haben und dann Spritzen. Diese hat jedoch bei der zweiten schon nicht mehr gewirkt. Parasitenbefall haben wir ausgeschlossen, da er regelmäßig ein Mittel gegen alle möglichen Parasiten bekommt und wir ihn eben auch oft und gründlich gewaschen haben in letzter Zeit. Wir haben ihm erst mindestens 6-8 Wochen ein Futter gegeben, welches einfach eine Proteinquelle hat wogegen weniger Hunde allergisch sind (Pferd) und dann haben wir ein sogenanntes anallergenic Futter genommen und an sich eine Ausschlussdiät darstellen soll. Ich kann dir die Wikrungsweise nicht genau erklären aber es sollen keine fleischlischen Proteine drinnen sein. Das kriegt er jetzt schon locker 4 Monate. Umweltallergien habe wir ihn noch nicht groß testen können bzw weiß ich nicht wie. Es gibt ja tausendes was es in dem Fall sein könnte… Und ja, wir wollten gern eine Zweitmeinung einholen. Jedoch ist es finanziell irgendwann sehr belastend, da wir schon sehr sehr viel Geld in die bisherigen Behandlungen/Therapiemöglichkeiten reingesteckt haben und es leider irgendwann einteilen müssen wenn da so wahnsinnig viel Geld fließt.
Umweltallergien kannst du per Intrakutantest testen lassen. Dabei werden Allergene in die Haut gespritzt und die Reaktion dokumentiert. Die meisten Hunde werden dafür leicht sediert, weil auch der netteste Hund irgendwann keine Lust mehr hat. Je nach Ergebnis könnt ihr eine Desensibilisierung beginnen. Das ganze läuft über euren Tierarzt.

Ansonsten: wir hatten das gleiche Problem. Anton konnte sich in Sekunden blutig kratzen, hat büschelweise Fell verloren. Ich konnte nicht mal alleine auf die Toilette gehen, er musste rund um die Uhr beaufsichtigt werden, weil er sich sonst malträtiert hat. Er musste Ausschlussdiät über Ausschlussdiät machen, ohne Erfolg. Von Royal Canin Anallergenic hat er sein komplettes Fell verloren und war dann wirklich sehr lange Zeit nackt. In der LMU haben wir erfahren, dass manche Hunde auf die Inhaltsstoffe reagieren, obwohl das eigentlich nicht sein sollte.

Wir haben drei Jahre lang um jedes Quäntchen Gesundheit gekämpft. Am Ende hat geholfen: die Kombination aus selbst gekochtem Futter (Känguru/Kürbis), eine Desensibilisierung, Verhaltenstherapie und ein Zufallstreffer mit einem Cortisonpräparat, das unsere Tierärztin ausprobieren wollte. Danach hat er ein Jahr lang Apoquel genommen, um stabil zu bleiben; seit ungefähr 6 Wochen haben wir Apoquel gegen Zenrelia getauscht, ein neues Medikament. Es geht ihm jetzt seit etwas über einem Jahr gut, zum ersten Mal in seinem Leben. Deshalb lohnt es sich, dran zu bleiben! Wenn eure Haustierarztpraxis euch nicht weiterhelfen kann, wende dich an eine Klinik. Wichtig ist, darauf zu achten, dass dort Fachtierärzt:innen für Dermatologie arbeiten. Du kannst z.B. über die Homepage des European College of Veterinary Dermatology anzeigen lassen, welche Spezialist:innen es in Deutschland gibt, da findest du sicherlich auch jemanden in deiner Nähe.

Alles Gute für euch! Gib die Hoffnung nicht auf. 🍀 Wenn du das Bedürfnis hast, dich auszutauschen, schreib mir gerne eine Nachricht.