Mit deinem vorletzten Satz stimme ich dir voll und ganz zu. Auch dass man alle „Chemie“ ablehnt, halte ich für nicht zielführend und sehr gefährlich. Wenn es nötig ist, sollte der Hund das auch bekommen, gerade Antibiotika (die übrigens schon die Darmflora zerstören können, aber die kann man auch wieder aufbauen). Auf einem anderen Blatt stehen für mich die Floh- und Zeckenmittel und die Entwurmungen und da geht es ganz und gar nicht darum, ob und was da im Darm zerstört wird, denn dem ist nicht so. Trotzdem sind diese Sachen auch nicht ohne. Diese Erfahrung musste ich bei Mailo vor Jahren leider machen. Er wäre beinahe daran gestorben. Trotzdem verteufle ich diese Mittel nicht gänzlich, aber es gibt sie bei uns nur noch, wenn es wirklich dringend nötig ist. Wir sind z.B. gerade in Italien und da bekommt Mailo natürlich das Scaliborhalsband wegen der Mittelmeerkrankheiten und der Sandfliegen, die Herzwürmer übertragen können. Und wenn wir wieder zu Hause sind gibt es auf Anraten des Tierarztes auch eine Entwurmung wegen eben dieser Herzwürmer. Bei den Entwurmungen nach so einem Urlaub (1-2 mal jährlich) bleibt es bei uns aber auch und zu Hause gibt es pflanzliche Mittel gegen die Zecken. Die funktionieren auch gut. Muss halt jeder selber entscheiden, aber wenn man sowas schonmal erlebt hat, ist man da deutlich vorsichtiger und informiert sich lieber zweimal, denn mein Tierarzt hat mir erklärt, dass das Problem eben nicht der Darm ist, sondern die Leber. Die muss den Körper von diesen ganzen Mitteln wieder entgiften. Kommt das dann zu oft und zu viel auf einmal, schafft sie es manchmal nicht vollständig. Das ist bei ein zweimal auch noch kein Drama, aber irgendwann kann das Fass dann leider überlaufen und das willst du nicht erleben, glaub mir. Und das kann auch passieren, wenn der Hund die Mittel bisher jahrelang vertragen hat. Das ist ja das Gemeine daran (denn man wiegt sich in Sicherheit, weil es ja immer gut vertragen wurde), denn so war es bei uns damals auch. Also etwas Vorsicht und mal längere Pausen ist durchaus angebracht.
Ich wiederum bestreite nicht, dass es nicht für alle Hunde alles passt.
Aber auch die Leberwerte meiner Hündin sind super.
Und meine TÄ beispielsweise streitet auch nicht ab, dass Bravecto ein ziemlich heftiges Mittel ist. Sie rät sogar, die Zeit zwischen den Gaben zu vergrößern, weil die länger halten. Gerade, wenn man am unteren Ende der Kilozahl ist.
Aber ich habe einfach keine Lust auf Zecken und Mücken und schon gar nicht auf Leishmansiose, die a) durch Tiere aus dem Ausland und b) durch das Klima hier mittlerweile keine Ausnahme mehr ist.
Daher wechsle ich auch von Bravecto auf Advantix. Gleich, wenn das auch über die Haut aufgenommen wird. Aber es hält die Viecher wenigstens ab, was Bravecto nicht kann.
Lange Rede, kurzer Sinn.
Ja, Medikamente beeinflussen Leber, selten den Darm. ABER sie heilen vor allem bei einmaliger Gabe und da steht Nutzen/ Risiko in einem geringen Verhältnis.
Aber nochmal: Ja, es gibt immer wieder Fälle in denen Medikamente oder ähnliche Mittel, die auch Schaden anrichten können.
Das steht wiederum aber nicht im Verhältnis. Also, für mich nicht..