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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 26. Apr.

König der Qualzuchten - Cavalier King Charles Spaniel

Der Cavalier King Charles hat die traurige Ehre, wohl eine der grauenhaftesten Qualzuchtrassen überhaupt zu sein. Neben diversen "Standardleiden" wie Brachyzephalie, Herzproblemen und HD hat er noch zwei ganz besondere Arschkarten gezogen: Die Syringomyelie, eine neurologische Erkrankung des Rückenmarkes mit Schmerzen, Empfindungssörungen und Nervenlähmungen. Und die absolute Krönung - die Chiari Malformation, eine massive Deformation des Schädelknochens, die dazu führt, dass das Gehirn zu wenig Platz hat und ein Teil des Kleinhirns durch das Hinterhauptsloch auf den Rückenmarkskanal gedrückt wird. Aber sie sind ja sooo süss...
 
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Vivi &
21. Apr. 08:58
Ich finde es schlimm, dass der CKC so einen wunderbaren Charakter hat. Wäre die Rasse gesund, wäre das mein perfekter Hund für die Rente. Nicht umsonst ist CKCxPudel ein total beliebter mix in den USA. Hier ist der CKC eher eine Seltenheit (zum Glück).

Wenn die nur nicht so furchtbar kaputt gezüchtet wären…
 
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Nina &
21. Apr. 09:26
Ich glaube, das Problem beim CKC ist, dass die so niedlich sind. Die langen Schlappohren, das schöne Fell usw. Da vermutet man jetzt nicht auf den ersten Blick, dass das Gehirn nicht in den Kopf passt.
Die Leute müssen einfach anfangen, sich genau über die Rasse der Wahl zu informieren, damit man auch weiß, was auf einen zukommt. Was die Bedürfnisse UND die Gesundheit angeht. Aber dann hat der Nachbar oder der Bekannte so einen und das ist ja so ein Lieber und dann holt man sich auch so einen.

Und oft wird ja auch nicht offen drüber gesprochen. Alle Frenchie Besitzer, die ich kenne, behaupten, ihr Hund sei gesund und frei atmend. Sicher gibt es auch andere. Würde man da offen sagen "ich hab blauäugig dem Züchter vertraut und mich leider nicht genug informiert, der hat nun die und die Probleme", dann würde das vielleicht mehr Leuten die Augen öffnen.
 
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Lena
21. Apr. 12:08
Natürlich ist Kupieren eine Amputation. Du hattest aber geschrieben, dass eine kurze Rute immer kupiert ist und da habe ich geschrieben, dass das eben nicht immer so ist, weiter nichts.
Das hab ich zwar so nicht geschrieben🙈, aber dann war es nur ein Missverständnis und dann is ja alles gut 🙃

Ich hatte geschrieben „Kupieren ist eine Amputation. Die werden ja nicht so geboren. Also können „kupierte Rassen“ nicht gezüchtet werden.“
Das bedeutet aber nicht, dass es keine Hunde mit kurzer Rute von Geburt an gibt.
Nur nennt man das dann eben nicht „kupiert“. 😉
Mir ging es um das Wort.
 
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Regina
21. Apr. 12:57
Ich denke, dass jemand, der sich in eine bestimmte Rasse "verguckt" hat, zwar nach der Rasse googelt, aber die ersten Treffer, die Google anzeigt, befassen sich nicht mit dem Thema. Wenn der Interessent aber hier auf das Thema gestossen ist, würde er "Rasse x Qualzucht" googeln und entsprechende Treffer bekommen. Also finde ich es gut, dass QZ immer mal wieder thematisiert wird. Ich selber wusste das z. B. vom CKC auch nicht...
 
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Sonja
23. Apr. 06:57
Ich glaube, das Problem beim CKC ist, dass die so niedlich sind. Die langen Schlappohren, das schöne Fell usw. Da vermutet man jetzt nicht auf den ersten Blick, dass das Gehirn nicht in den Kopf passt. Die Leute müssen einfach anfangen, sich genau über die Rasse der Wahl zu informieren, damit man auch weiß, was auf einen zukommt. Was die Bedürfnisse UND die Gesundheit angeht. Aber dann hat der Nachbar oder der Bekannte so einen und das ist ja so ein Lieber und dann holt man sich auch so einen. Und oft wird ja auch nicht offen drüber gesprochen. Alle Frenchie Besitzer, die ich kenne, behaupten, ihr Hund sei gesund und frei atmend. Sicher gibt es auch andere. Würde man da offen sagen "ich hab blauäugig dem Züchter vertraut und mich leider nicht genug informiert, der hat nun die und die Probleme", dann würde das vielleicht mehr Leuten die Augen öffnen.
Das "Problem" beim CKC ist halt auch, dass, das QZ Merkmal und daraus folgende Probleme nicht so offensichtlich ist. Auch die Symptome sind oftmals nicht so offensichtlich obwohl, das sollte man nicht abstreiten, vorhanden ist. Auch ist es , der Öffentlichkeit wohl noch nicht bekannt , da nur Bildgebende Diagnostik ( also CT etc) der Grad der Betroffenheit (beim lebenden Hund) festgestellt werden kann. Und seien wie mal ehrlich, solange ein CT beim CKC nicht Standart für die "Zuchttauglichkeits Bescheunigung" ist, wird es immer extremer/schlimmer werden. Die meisten "Züchter" ( auch VDH/FCI) machen kein CT , ein Grund dafür sind sicherlich die Kosten...🥴. Ich könnte mir gut vorstellen das auch andere Spaniel - Rassen , und teilweise auch Rassen mit ähnlicher Schädelform davon betroffen sind. Aber selbst wen es bekannter und offensichtlicher währe, würde das leider bei vielen HH denken nichts ändern..😱..kennt an doch von Frenchie Mops und Co. "Interessanterweise" "sehen" die meisten bei einem "Hasenrücken DSH" (einige auch beib einem mit greadem Rücke) sofort das es ein QZ Merkmal ist, selbst überzeugte " mein Frenchie ist aber gesund/freiatemend" Besitzer...
 
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Julia 🐾Nero
25. Apr. 09:12
Auch wenn der Käufer natürlich eine große Verantwortung trägt, finde ich es nicht zielführend sich immer auf diesen einzuschießen und ihm jegliche Menschlichkeit und Mitgefühl abzusprechen.

Wenn man ehrlich ist informieren sich auch Käufer von Nicht-QZ Rassen sehr oft nicht über die Welpen, die sie sich anschaffen.
Bzw es tritt ein selektiver Informationsfluss statt und man sucht und liest eben das, was man lesen möchte.
Da sind QZ-Halter nicht anders als andere HH, die unüberlegt ungeeignete Rassen auswählen.

Ich persönlich sehe eine große Verantwortung beim Gesetzgeber und bei Zuchtverbänden wie dem VDH. Solange QZ legal ist und der VDH stolz QZ Rassen und Züchter präsentiert, wird es immer uninformierte Käufer geben (so wie bei gesunden, aber völlig ungeeigneten Rassen eben auch).

Das perfide ist ja, dass die meisten QZ als Welpe und Junghund tatsächlich ziemlich fit und gesund erscheinen.
Das Brachyzephalie Syndrom ist eben eine fortschreitende Krankheit, die mit der Zeit immer gravierendere Folgen hat. Aber mit 6 Monaten bis 2 Jahren sind die meisten QZ noch agil, rennen und toben.
Da die Verschlechterung des Gesundheitszustandes schleichend passiert, setzt natürlich auch ein langsamer Normalisierungs und Gewöhnungszustand beim Halter ein, eine zunehmde Desensibilisierung.

Interessant finde ich, dass man bei der Google Suche nach dem Cavalier King Charles Spaniel als erstes zu lesen bekommt, dass er die "Langnasen" Variante des King Charles Spaniel ist, was doch den Eindruck vermittelt, man würde die "bessere" Wahl treffen.
 
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Katrin
25. Apr. 10:32
https://youtu.be/YejI4BOIrWU?si=qytOL0c4IV4zXXQr

Ein Video von Dr. Karim Montasser, auch über den Cavalier

Warum mehr Nase nicht die Lösung ist.
 
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Hanna
25. Apr. 13:30
Mir reicht es, wenn auch nur eine Person durch die Überschrift in sich ein vages Interesse für das Thema entdeckt. Aber ein bescheidenes Denken in solchen Nuancen ist wohl nicht Jederpersons Sache... Echte Zeitverschwendung finde ich, dass du hier rumnölst dass der Thread Zeitverschwendung ist. Wenn er dir nich zusagt, bleib ihm fern.
Also ich finde es sehr informativ hier. Vllt grade weil man es dem CKC nicht sofort ansieht, ist Aufklärung so wichtig. Wollte mir zwar keinen anschaffen, fand die Hunde aber schon "süß" und charakterlich toll. Jetzt kann ich mit etwas mehr Wissen und fundierter Meinung durch die Welt gehen und selbst wenn ich es nicht für ne Abwägung zwecks eigenem Hund brauche, kann ich im Bekannten-/Familen- und Freundeskreis sinnvoll mitreden.
Aufklärung ist wichtig und man weiß nie, um wie viele Ecken es doch die Welt ein Stückchen verändert!
 
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Nina &
25. Apr. 14:52
Wie überall bestimmt die Nachfrage über das Angebot. Kein Züchter wird aufhören zu züchten, solange es so viele Abnehmer gibt.
Ich finde Aufklärung super und mega wichtig, aber ich denke, dass man eigentlich ganz am Anfang starten muss. Bei den Kindern. Die muss man aufklären und ihnen zeigen, was richtig und was falsch ist, so wie in allen Bereichen. Denn sie sind es, die dann später mit offenen Augen durch die Welt gehen. Ich würde fast behaupten, dass so ziemlich jeder, der sich hier einsetzt für Aufklärung, das von zu Hause schon so mitbekommen hat. Den Umgang mit Tieren, die Verantwortung usw. Ich kenne es aus meiner Kindheit nicht anders, erst wurden die Tiere versorgt, dann gab es Abendessen.

Ich will damit nicht sagen, dass man Erwachsene nicht belehren kann, aber einen Erwachsenen zum Umdenken zu bringen, ist weitaus schwieriger, als es einem Kind gleich richtig beizubringen. Wenn man Kindern erklärt, dass der CKC zwar sehr niedlich aussieht, aber eben diverse Probleme hat, verstehen das die meisten und sind sogar tief betroffen. Natürlich wäre es besser, es würde sich sofort etwas ändern, aber machen wir uns nichts vor, das wird es nicht. Aber wenn wir unsere Kinder zu besseren Menschen machen, dann haben wir vielleicht eine Generation, die eben bei der Hundewahl nicht mehr nach niedlichen Schlappohren und großen Kulleraugen geht wie bei dem CKC und damit sinkt die Nachfrage an dieser Rasse und es wird für Züchter wieder lukrativer, gesunde Hunde zu züchten.
 
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Katrin
25. Apr. 17:57
In einer Population von 329 deutschen Cavaliere wiesen erschreckende 97,1 Prozent eine Chiari-ähnliche Malformation auf. Auch sämtliche andere Untersuchungen zur Verbreitung der Krankheit resultierten bisher darin, dass nahezu alle Exemplare der Rasse von der Schädelmissbildung betroffen sind.

Die VDH Welpenstatistik von 2023: 782
2021 waren es sogar 1048

https://fluffology.de/post/der-cavalier-king-charles-spaniel--geboren-um-zu-leiden