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zuletzt 26. Apr.

König der Qualzuchten - Cavalier King Charles Spaniel

Der Cavalier King Charles hat die traurige Ehre, wohl eine der grauenhaftesten Qualzuchtrassen überhaupt zu sein. Neben diversen "Standardleiden" wie Brachyzephalie, Herzproblemen und HD hat er noch zwei ganz besondere Arschkarten gezogen: Die Syringomyelie, eine neurologische Erkrankung des Rückenmarkes mit Schmerzen, Empfindungssörungen und Nervenlähmungen. Und die absolute Krönung - die Chiari Malformation, eine massive Deformation des Schädelknochens, die dazu führt, dass das Gehirn zu wenig Platz hat und ein Teil des Kleinhirns durch das Hinterhauptsloch auf den Rückenmarkskanal gedrückt wird. Aber sie sind ja sooo süss...
 
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Julia 🐾Nero
19. Apr. 11:24
Aber alle sind gesundheitlich eingeschränkt , es gibt keine gesunden Brachys... Das ist die harte Realität, wer das nicht sieht hat eine rosa Brille auf. Der eine Brachy keucht halt bereits bein 15 Grad der andere bei 18 , der eine nach 1km der andere nach 2 ....da gibt's kein unterschied...
Das habe ich auch nicht behauptet.
Wer aber keinen Unterschied zwischen einem Boxer mit leichter Brachyzephalie und einem Mops ohne Gesicht erkennt leugnet ebenfalls die Realität.
Es gibt eben doch "ein bisschen" krank und grenzwertig "nicht lebenswert" krank.
Schön wäre gar nicht krank, da sind wir uns alle einig.
 
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Jasmin
19. Apr. 11:26
Ich habe beim Gassi gehen mal eine Frau getroffen, die eine französische Bulldogge bei sich hatte. Die war frisch operiert und wollte gerne spielen, durfte es aber nicht. Bin mit der Frau ins Gespräch gekommen und sie erzählte mir, dass eigentlich ihre Tochter den Hund von Freunden übernommen hatte, also auch. Der Hund war dann aber von Anfang an mehr bei ihr und ihrem Mann. Irgendwann haben sie ihn ganz übernommen. Sie meinte noch, dass sie eigentlich gar nicht darüber nachgedacht hätten, sich überhaupt einen Hund anzuschaffen. Vielleicht war das auch genau der Grund, warum sie so offen über die Probleme des Hundes gesprochen hat. Sie sagte, dass sie ihn total lieben würde, sich aber nie im Leben jemals wieder eine französische bulldogge anschaffen würde. Sie hatte schon wahnsinnig viel Geld für Tierärzte und Tierkliniken ausgegeben und sie von Glück sagen könnten, dass sie und ihr Mann es sich leisten könnten.
So jemand wohnt hier auch in der Nähe. Die lieben den frenchie aber sagen selber er sei ne Qualzüchtung. Ihr Sohn hatte ihn angeschafft und sie haben ihn jetzt. 6er im Lotto für den Hund. Aber die wollen nächstes Mal definitiv keinen Frenchie mehr
 
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Julia 🐾Nero
19. Apr. 11:32
Bei den meisten QZ Rassen gibt's ja nicht nur ein QZ Merkmal. Das übersehen halt viele. Auch ein "Frenchie" der eine lange Nase hätte und somit keine Atemprobleme ist /wäre dennoch eine QZ, schon wegen der Schädelform, deformierten Wirbelsäule, fehlender Rute, zu kompakter Körperbau etc...
Deswegen schrieb ich ja, dass es Rassen mit wenigen und schwach ausgeprägten Qualzuchtmerkmalen gibt und Rassen mit vielen und stark ausgeprägten Qualzuchtmerkmalen.
Dass bei Mops und Co viel mehr kaputt ist, als die Plattnase macht sie ja besonders "schlimm". Ein RR ohne Ridge ist eine andere Hausnummer.
 
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Claudia
19. Apr. 11:34
Bei Brachys z.B. ist es gar Nicht möglich eine "normale Anatomie" heranzuzüchten, auch das ganze " retro & rückzucht" zeugs ist absoluter Quatsch. Auch die allerersten Franchie , Mops, Bulldoggen, CKC etc hatten niemals eine normale Anatomie. Schon die Rasse-Gründungstiere waren verkrüppelte Geschöpfe , ihre Anatomie entstand durch Gendefekte, es wurden dann immer die ohnehin behindertesten zur Weiterzucht ausgesucht. Genau mit den Welpen die normalerweise,( also in freier Natur ohne hilfe der Menschen) nicht überleben würden , resp das paarungsalter nicht erreichen würden wurden die Rassen gegründet, .. Man kann nicht etwas rück-züchten was noch nie vorhanden war...
Tatsache ist doch, dass man hier und auch draußen viele dieser Hunde sieht. Wie man diese hä ...🫢 Hunde süß finden kann ist mir ein Rätsel
 
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Julia 🐾Nero
19. Apr. 11:36
Tatsache ist doch, dass man hier und auch draußen viele dieser Hunde sieht. Wie man diese hä ...🫢 Hunde süß finden kann ist mir ein Rätsel
Auch die Rassen deines Mischlings können/sind von Brachyzephalie betroffen.
Daher sage ich ja, dass es ein Spektrum ist und man differenziert betrachten muss.
 
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Claudia
19. Apr. 11:43
Auch die Rassen deines Mischlings können/sind von Brachyzephalie betroffen. Daher sage ich ja, dass es ein Spektrum ist und man differenziert betrachten muss.
Bei meinem Hund wurde das tierärztlich ausgeschlossen
 
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Julia 🐾Nero
19. Apr. 11:52
Bei meinem Hund wurde das tierärztlich ausgeschlossen
Ich schrieb ja auch, dass die RASSEN, die in deinem Hund stecken von Brachyzephalie betroffen sein können bzw sind und nicht dein individueller Hund.
Dass es auch INNERHALB einer Rasse ein Spektrum an Qualzuchtausprägung gibt habe ich ebenfalls geschrieben.
So gibt es Boxer, die kaum unter einer leichten Brachyzephalie leiden, es gibt Boxer, die bei moderater Anstrengung vermehrt hecheln und es gibt welche, die sind von Mops atemtechnisch nicht weit entfernt. Das nennt man Spektrum.
 
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Sonja
19. Apr. 11:57
Deswegen schrieb ich ja, dass es Rassen mit wenigen und schwach ausgeprägten Qualzuchtmerkmalen gibt und Rassen mit vielen und stark ausgeprägten Qualzuchtmerkmalen. Dass bei Mops und Co viel mehr kaputt ist, als die Plattnase macht sie ja besonders "schlimm". Ein RR ohne Ridge ist eine andere Hausnummer.
Ich glaube es ist nicht zielführend, sich an Begrifflichkeiten aufzuhängen. Im Kern ging es darum, dass Qualzucht nun mal Qualzucht ist. Es steckt immer Leid für den Hund dahinter. Ob nun viel oder wenig spielt eigentlich keine Rolle, denn auch wenig Leid ist Qual genug.
Dass manche Listen Rassen mit MDR1 und heterozygotem Merle da mit rein nehmen halte ich für übertrieben, denn daraus entsteht für den Hund keine Einschränkung. MDR1 wird bereits mit relativ einfachen Mitteln heraus gezüchtet, ist zudem in den Standards reinerbig verboten. Und über mischerbiges Merle kann man gerne für die Zukunft diskutieren. Ich brauche die Farbe jetzt nicht (auch wenn ich sie zur Zeit zufällig habe. Nicht der Farbe wegen ausgesucht), aber alle Vererber sofort verbannen geht auch nicht. Leiden tun die Tiere heterozygot auch nicht, nicht mal ein bisschen und auch nicht später im Leben. Das sieht bei "echten" Qualzuchtmerkmalen aber anders aus. Und da wären wir wieder bei der Ausgangsargumentation. Um das aufzugreifen: "ein bisschen tot" geht auch nicht. Sicherlich gibt es qualvolle und sanfte Tode. Aber tot ist man trotzdem.
 
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Claudia
19. Apr. 14:16
Ich schrieb ja auch, dass die RASSEN, die in deinem Hund stecken von Brachyzephalie betroffen sein können bzw sind und nicht dein individueller Hund. Dass es auch INNERHALB einer Rasse ein Spektrum an Qualzuchtausprägung gibt habe ich ebenfalls geschrieben. So gibt es Boxer, die kaum unter einer leichten Brachyzephalie leiden, es gibt Boxer, die bei moderater Anstrengung vermehrt hecheln und es gibt welche, die sind von Mops atemtechnisch nicht weit entfernt. Das nennt man Spektrum.
Das habe ich sehr wohl verstanden. Deshalb kann ich trotzdem über meinen Hund berichten
 
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Julia 🐾Nero
19. Apr. 15:55
Ich glaube es ist nicht zielführend, sich an Begrifflichkeiten aufzuhängen. Im Kern ging es darum, dass Qualzucht nun mal Qualzucht ist. Es steckt immer Leid für den Hund dahinter. Ob nun viel oder wenig spielt eigentlich keine Rolle, denn auch wenig Leid ist Qual genug. Dass manche Listen Rassen mit MDR1 und heterozygotem Merle da mit rein nehmen halte ich für übertrieben, denn daraus entsteht für den Hund keine Einschränkung. MDR1 wird bereits mit relativ einfachen Mitteln heraus gezüchtet, ist zudem in den Standards reinerbig verboten. Und über mischerbiges Merle kann man gerne für die Zukunft diskutieren. Ich brauche die Farbe jetzt nicht (auch wenn ich sie zur Zeit zufällig habe. Nicht der Farbe wegen ausgesucht), aber alle Vererber sofort verbannen geht auch nicht. Leiden tun die Tiere heterozygot auch nicht, nicht mal ein bisschen und auch nicht später im Leben. Das sieht bei "echten" Qualzuchtmerkmalen aber anders aus. Und da wären wir wieder bei der Ausgangsargumentation. Um das aufzugreifen: "ein bisschen tot" geht auch nicht. Sicherlich gibt es qualvolle und sanfte Tode. Aber tot ist man trotzdem.
Einen binären Zustand (tot oder lebendig) mit einem Spektrum (Ausprägung eines Merkmals) gleich zustellen halte ich einfach nicht für sinnvoll.

Das Problem ist nämlich, dass Relativierung in beide Richtungen funktioniert.
Ein American Staffordshire Terrier ist auch brachyzephal, aber das Ausmaß und damit verbundene Leid ist einfach nicht mit dem Ausmaß und dem damit verbundenen Leid eines King Charles zu vergleichen.
Zudem der King Charles noch weitere, stark ausgeprägte Qualzuchtmerkmalen mitbringt.
Es gibt einen Grund, aus dem man ausgerechnet den King Charles in Norwegen verboten hat.

Wer sagt, dass ein Amstaff genauso schlimm ist wie ein Mops, da beide von Brachyzephalie betroffen sind (wenn auch in völlig unterschiedlichem Ausmaß), sagt gleichzeitig, dass ein Mops genauso "wenig" schlimm ist wie ein Amstaff.
Und das relativiert das Leid der Rassen mit vielen und stark ausgeprägten Qualzuchtmerkmalen.

Wer mit Nuancen nicht umgehen kann und Leid als binäre wahrnimmt, also da oder nicht da, der kann natürlich weiter so denken.
Ich glaube persönlich aber nicht, dass man so der Thematik gerecht wird.