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Larissa
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zuletzt 11. Okt.

Kastration bei der Hündin

Ich habe mal eine Frage an die Allgemeinheit, sie steht ihr zu dem Thema Kastration bei einer Hündin ? Unsere Hundeschule sagt man soll aufjedenfall bis nach der 3. Läufigkeit warten, da die Hündinnen das Östrogen zum Reifen und für die Bildung der knochen und sehnen brauchen. Ich selber hatte früher eine Hündin die war kastriert , die andere nicht meine Amy hat mit 12 Krebs in der Gebärmutter entwickelt und hätte eine OP nicht überlebt. Ich habe Angst das sich die Gebärmutter entzündet oder die milchleisten und sich dadurch Tumore bilden deshalb möchte ich meine Hündin eigentlich nach der 3. Läufigkeit kastrieren lassen. Aber die Meinungen gehen da sehr weit auseinander. Viele sagen auch wenn man alles raus nimmt, dass sich die anderen Organe im Bauchraum verschieben. Was sind eure Erfahrungen und Einstellung dazu ? Ich möchte für meine Hündin nur das beste. Bisher war sie einem läufig mit 10 Monaten, war 12 Wochen später scheinträchtig, hat meinen Freund als ihr Baby angesehen und leicht Milch in den hinteren zitzen entwickelt, aber hat auch nicht wirklich gelitten. Jetzt ist sie 16 Monate. Sie war allerdings 2 Wochen in den Stehtagen hat sich uns und auch anderen Hündinnen sehr stark angeboten. Mich selber stört das bluten auch nicht. Wie steht ihr zur Sterilisation wenn man die Eierstöcke nur durchtrennt und die Gebärmutter drin lässt ? Ich freue mich auf eure Antworten und Erfahrungen.
 
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Sonja
11. Okt. 10:09
Kastration ohne medizinische Indikation kommt für mich nicht in Frage. Suki steuert nun ihre 6.Läufigkeit an. Sogar nach der 5. konnte ich nochmal einen Entwicklungsschub was die geistige Reife angeht feststellen. Ja auch Suki durchlebt während der Läufigkeit mal stressige Zeiten. Das Hirn schaltet sie öfter mal aus oder sie ruht vermehrt etc. Das sind aber alles Dinge die man durchaus händeln kann und die einfach mit dazu gehören wenn man sich eine Hündin ins Haus holt. Hier wurde es dann auch von mal zu mal besser. Eine prophylaktische Kastration weil vielleicht mal was sein könnte finde ich einfach nur falsch. Die Läufigkeit gehört bei Hündinnen halt mit dazu.
Kastration bedeutet nicht Stillstand bei der Entwicklung und Reife. Shiba hat sich trotz Kastration zu einem normalen erwachsenen Hund entwickelt. Mit Hormonen wäre sie vielleicht eine andere, aber ein geistiges Kind ist sie sicher nicht. Natürlich hat die Kastration einen Einfluss auf die Entwicklung, aber von Kastrationsgegnern wird das gerne überspitzt dargestellt und verallgemeinert. Und damit wiederum meine ich nicht Dich, Katrin, ich greife nur einen Satz aus Deinem Beitrag auf.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Okt. 10:11
Ich halte nichts von Kastrationen, egal ob Rüde oder Hündin , wenn nicht unbedingt gesundheitlich nötig. Kastration also nur wenn bereits gesundheitliche Probleme bestehen, oder der Hund extrem leidet. Alles andere ist im Grunde Tierschutzwiedrig und nicht erlaubt. Dazu gehört auch die Prävention wenn keine Auffälligkeiten vorhanden sind. Also weil es möglicherweise zu Krebs oder andere Krankheiten/Probleme kommen könnte, aber zur Zeitpunkt der beschlossenen Kastration keine vorhanden sind.... Ganz salopp ausgedrückt; bei Frauen/Mädchen entfernt man ja auch nicht die Gebärmutter oder Brüste nur weil eine Möglichkeit bestehen könnte das sie Krebs bekommen, ..,. könnten...,. warum also bei Tieren 🤔... Deine unkastrierter Hündin bekam im hohen Alter "Gebärmutter-Krebs" , aber da heißt ja nicht daß sie wenn sie kastriert gewesen wäre keinen Krebs bekommen hätte, dann wäre es halt halt eine andere Art gewesen.....Es gibt so viele Arten von Krebs...🤗....und nicht wenige Lebewesen sind nunmal "genetisch prädestiniert" daran zu ekranken
Ich sehe das ganz genauso und frage mich manchmal ob wir Menschen bei uns selbst genauso handeln würden. Oder ob wir es bei uns selbst weniger als selbstverständlich betrachten. Wenn gesundheitliche Probleme vorliegen ist es klar das eine Kastration nötig ist. Dann muss bei uns ja auch gehandelt werden. Ich bin manchmal echt verwirrt und erschrocken wie selbstverständlich und als Allheilmittel die Kastration betrachtet wird.Nicht falsch verstehen wenn ein Hund sehr stark leidet dann ist das für mich ebenfalls ein gesundheitlicher Grund. Wir Menschen greifen manchmal so extrem voreilig in die Natur ein und finden es schon nervig wenn ein Hund rollig wird oder eine natürliche Läufigkeit durchläuft die vielleicht auch mal bissel anstrengender ist. Bei uns ist es doch auch oft nicht viel anders. Die Regel kann schmerzhaft sein. Rollige Männer nervig...Ich wollte hier eigentlich nix mehr schreiben weil man direkt angegriffen wird wenn man kein Befürworter einer voreiligen und sehr frühen Kastration ist. Aber trotzdem ist das meine Meinung....
 
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Dogorama-Mitglied
11. Okt. 10:48
Unsere Nalani ist jetzt zwei Jahre alt, hat vor wenigen Monaten ihre dritte Läufigkeit durchgemacht. Jede verlief anders, bei ihrer letzten haben wir gemerkt, dass sie sich vom Wesen verändert hat, für uns durchaus zum positiven. Sie möchte nicht mehr auf jeden Hund zustürmen, oft reicht ein kurzes Nase-an-Nase-Hallo und es geht weiter. Auf Gassigängen ist sie aufmerksamer und passt sich uns immer öfter an, was Tempo und Wegstrecke angeht. Wir haben zwar grundsätzlich über Kastration und Sterilisation nachgedacht, doch das Fazit war eindeutig: Wozu? Sie ist ein Einzelhund, während der Läufigkeit selektieren wir ihre Kontakte und die "Begleiterscheinungen" wie Müdigkeit/Trägheit, Anhänglichkeit und trotzdem draussen umtriebig sein gehören einfach dazu. Ich selbst breche ja auch nicht in Jubel aus, wenn es wieder soweit ist. Hunde haben keinen Aufziehschlüssel im Rücken, ich erwarte von ihnen nicht, dass sie als lebende, fühlende Wesen jeden Tag gleich drauf sind. Und was Krebserkrankungen angeht, bin ich zwar auch der Meinung, dass jede Art davon ein Riesenmist ist, aber tatsächlich auch zum Leben dazugehört. Die Wahrscheinlichkeit dafür steigt mit dem Alter an. Je älter ein Lebewesen wird, desto höher ist das Risiko, an Krebs zu erkranken. Dessen bin ich mir bewusst. Aber wie hoch das Risiko bei unserer Kleinen sein wird und welche Faktoren noch eine Rolle spielen, ist mir unwichtig. Ich sorge dann eher jetzt für ein abwechslungsreiches, erfülltes Hundeleben mit allen Umständen, Erscheinungen und Abenteuerlust, als ihr durch eine Kastration, die jetzt und heute eher Nachteile bringen könnte, einer Erkrankung aus dem Weg zu gehen, die eventuell eintreten könnte. Wer sagt mir denn, dass, wenn ich sie jetzt kastrieren ließe, um geschlechtsspezifischem Krebs vorzubeugen, sie nicht später einen ganz anderen Krebs entwickeln wird?
 
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Celine
11. Okt. 10:52
Mein erster Hund war ein Rüde und intakt. Es wollten so viele Ärzte sinnlos kastrieren?? Sein bester Buddy war selbst ein intakter Rüde. 🤷🏻‍♀️ Meine Hündin wurde leider kastriert (kommt aus dem Tierschutz). Sie ist definitiv nicht träge aber wirkt geistig leider nicht vollständig entwickelt. Ich würde nur kastrieren, wenn gesundheitliche Gründe vorliegen, da jedes Organ eine Funktion im Körper besitzt.
 
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Katrin
11. Okt. 12:01
Kastration bedeutet nicht Stillstand bei der Entwicklung und Reife. Shiba hat sich trotz Kastration zu einem normalen erwachsenen Hund entwickelt. Mit Hormonen wäre sie vielleicht eine andere, aber ein geistiges Kind ist sie sicher nicht. Natürlich hat die Kastration einen Einfluss auf die Entwicklung, aber von Kastrationsgegnern wird das gerne überspitzt dargestellt und verallgemeinert. Und damit wiederum meine ich nicht Dich, Katrin, ich greife nur einen Satz aus Deinem Beitrag auf.
Stillstand nicht aber es verlangsamt. Hinzu kommt das die Hormone sich ja nicht nur auf den Sexualtrieb auswirken. Eine Kastration führt immer zu einem Ungleichgewicht im kompletten Hormonhaushalt. Wenn ich mir eine Hündin anschaffe dann sollte ich damit auch klar kommen solange der Hund nicht unter den körperlichen und psychischen Vorgängen leidet. Meiner Erfahrung nach tun das die wenigsten in einem Ausmaß das eine Kastration gerechtfertigt ist. Die Gesundheit der Hündin steht natürlich immer an erster Stelle.
 
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Uschi
11. Okt. 12:19
Wir haben einen Rüden,der bald 6 Jahre wird,ich habe keine Sekunde bereut,das er nicht kastriert ist, Ohne medizinischen Grund würde ich nicht in die Natur eingreifen und Wauzi ihr natürliches dasein lassen
 
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Dogorama-Mitglied
11. Okt. 12:34
Unsere Hündinnen (ausser die in der Zucht) wurden alle nach der 1. Läufigkeit kastriert. Es gab bei keiner je Probleme. Die unkastrierten bekammen alle zwischen 9. und 12. LJ Tumore an der Milchleiste und Gebärmuttereiterungen. Lilo wurde nach der 1. Läufigkeit minimalinvasiv kastriert, dass geht nur, wenn es keine Gebärmutterebtzündung im Vorfeld gab. Leo bekamen wir mit 8 Monaten bereits kastriert.
 
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Heike
11. Okt. 13:04
Meine Suki (7) musste kürzlich wegen einer akuten Gebärmutterentzündung per Not-Op kastriert werden und das mitten in der Läufigkeit. Da ich viele Hündinnen kenne, die irgendwann eine Gebärmutterentzündung bekommen und dann sofort operiert werden müssen, mit besonders hohem OP-Risiko, frage ich mich im Nachhinein, ob es nicht doch besser ist, nach der 2 Läufigkeit geplant zu kastrieren. Sie hat die OP gut überstanden aber es war sehr dramatisch. Wenn dann eine Hündin vielleicht 11 oder 12 ist bei solch einer Not-OP wird es sicher noch schwieriger.
 
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Sonja
11. Okt. 13:23
Stillstand nicht aber es verlangsamt. Hinzu kommt das die Hormone sich ja nicht nur auf den Sexualtrieb auswirken. Eine Kastration führt immer zu einem Ungleichgewicht im kompletten Hormonhaushalt. Wenn ich mir eine Hündin anschaffe dann sollte ich damit auch klar kommen solange der Hund nicht unter den körperlichen und psychischen Vorgängen leidet. Meiner Erfahrung nach tun das die wenigsten in einem Ausmaß das eine Kastration gerechtfertigt ist. Die Gesundheit der Hündin steht natürlich immer an erster Stelle.
Ich will damit auch nur sagen, dass es Hündinnen gibt, die trotz Kastration ganz normal sind. Bei Shiba habe ich keine verlangsamte Entwicklung feststellen können, und auch Ronja war ganz normal. Grundsätzlich stimme ich Dir ja zu, dass man so einen invasiven Eingriff nur mit sehr gutem Grund vornehmen sollte, und nicht nur, weil es bequemer ist, wenn die Hündin nicht läufig wird. Das war auch ein Grund für die Kastration von unseren beiden Rüden, bei denen der Eingriff vergleichsweise harmlos ist. So kann Nala möglicherweise intakt bleiben.
 
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Sonja
11. Okt. 13:27
Ich weiß nicht, ob das hier schon thematisiert wurde. Ich finde es bei Tierschutzhunden richtig, dass sie grundsätzlich kastriert werden. Der unkontrollierten Vermehrung von Hunden muss etwas entgegen gesetzt werden. Schön ist, wenn die Tierschützer die Möglichkeit haben, das erst im passenden Alter zu machen. Aber die Realität sieht meist anders aus.