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Alexandra
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zuletzt 14. Mai

Kastration Hund aus dem Tierschutz

Hallo zusammen, mich beschäftigt seit Tagen folgendes: ich habe meinen Ari(ist jetzt 5,5 Monate) im September aus dem Tierschutz geholt, in dem Vertrag steht drin das ich verpflichtet bin ihn Kastrieren zu lassen, aber ich denke halt ich möchte es nur machen wenn es wirklich nötig ist. Jetzt hab ich den Vertrag unterschrieben und es steht drin wenn ich dem nicht nachkomme das ich Summe xxx zahlen muss. Was kann ich da machen? Ist das überhaupt rechtens das man es muss ? Liebe Grüße
 
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Dogorama-Mitglied
29. Apr. 12:20
Kastration kann genauso " gesund " wie ungesund sein. Genauso wie intakt. Kastrierte Tiere haben eine nicht weniger lange Lebenserwartung. Krankheiten, wie Krebs treten bei kastrierten wie unkastrierten Tieren auf. Eventuell andere Formen .
Eine Kastration ist ein massiver Eingriff in den Hormonhaushalt.
Egal ob Hunde, Katzen, Meerschweinchen oder Hengste.
Dass es Menschen bei vielen Tieren nicht interessiert ist kein Argument dafür, dass es keine negativen Auswirkungen hat.
Die Biologie hat schon ihren Sinn.
Testosteron ist zum Beispiel wichtig für die Knochendichte und ist ein Gegenspieler zum Stresshormon.

Angenommen es gäbe wirklich keine negativen Auswirkungen (was ich ehrlich gesagt nicht glauben kann), jede Operation ist ein Risiko.

Wieso lässt du deinen privaten Hund nicht kastrieren, wenn es überhaupt keine Nachteile gibt?

Ich will mich auch gar nicht streiten, ich kann deinen Standpunkt sehr gut verstehen.
 
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Katja
29. Apr. 12:29
Ich gestehe, vor 10 Jahren war ich unseriös. Ich war sechs Mal im Tierheim, es folgte Hausbesichtigung, X Fragebögen. Alles durch. Und erst bei der Abholung legte man uns den Wisch vor. Ich habe unterschrieben. Mit meiner TÄ gesprochen und dann das ganze ausgesessen. Die Frist war vorbei, das Tierheim hat mich nie angeschrieben.
Find ich nicht schön, da bin ich voll bei Michi: jeder kann frei entscheiden, ob er einen solchen Vertrag unterschreibt oder eben nicht!
Vorher schon wissen, dass man sich eh nicht dran halten wird…überlegt mal: wer möchte auf der Gegenseite so behandelt werden?

Früher wurden Verträge mal per Handschlag besiegelt und es haben sich alle dran gehalten, weil man sich vertraut hat. Heute unterschreibt niemand mehr etwas, bevor es nicht von mindestens 3 Anwälten geprüft wurde… find ich echt schade, ich mache gerne Verträge per Handschlag!😀
PS: Verdiene übrigens mein Geld in einer amerikanischen Firma mit Dingen, wo immer eine ganze Armada an Rechtsanwälten mit am Tisch sitzt…

Wenn bestimmte Gründe nach Übernahme dafür sprechen, nicht zu kastrieren, kann man doch miteinander reden. Glaube nicht, dass eine seriöse Organisation vernünftigen Argumenten nicht zugänglich ist. Ist halt immer eine Einzelfallentscheidung.

Fänd‘s nämlich echt schade, wenn Orgas entweder immer früher kastrieren (wir kennen auch ein paar Hunde… ist echt nicht schön für den Hund!) oder aber nur ältere, schon kastrierte Tiere vermitteln, nur um sicher die Vermehrung zu unterbinden.
Und alles nur, weil sich Leute einfach über (unterschriebene!) Vereinbarungen hinwegsetzen.
Find ich nicht ok.
 
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Michi
29. Apr. 12:30
Eine Kastration ist ein massiver Eingriff in den Hormonhaushalt. Egal ob Hunde, Katzen, Meerschweinchen oder Hengste. Dass es Menschen bei vielen Tieren nicht interessiert ist kein Argument dafür, dass es keine negativen Auswirkungen hat. Die Biologie hat schon ihren Sinn. Testosteron ist zum Beispiel wichtig für die Knochendichte und ist ein Gegenspieler zum Stresshormon. Angenommen es gäbe wirklich keine negativen Auswirkungen (was ich ehrlich gesagt nicht glauben kann), jede Operation ist ein Risiko. Wieso lässt du deinen privaten Hund nicht kastrieren, wenn es überhaupt keine Nachteile gibt? Ich will mich auch gar nicht streiten, ich kann deinen Standpunkt sehr gut verstehen.
Mein Hund hat vor einer Woche einen Chip bekommen, denn jetzt ist er alt genug.
Bei der Fülle an Tieren, mit denen ich zu tun habe, kann ich sagen, dass kastrierte Tiere( vor allem männliche) ein weitaus friedlicheres Leben führen können. Ich habe noch nie eine negative Veränderung bemerkt.
Von den Hengsten brauchen wir da garnicht zu sprechen.
Ich habe Meerschweinchen gezüchtet.
Jedes Böckchen, das kastriert ist , hat die Möglichkeit ein friedliches Leben zu führen.
Meine Böckchen wurden frühkastriert. Für Meerschweinchen die beste Kastrationsform. Kann nicht jeder Tierarzt und ist auch teurer.
In unserem Tierheim in der Türkei wäre Rudelhaltung nicht möglich. Selbst wenn alle Mädels kastriert wären, würde es mächtige Beissereien unter den Rüden geben.
Auf der Straße ebenso.
Bei Katzen habe ich noch nie gehört, dass sich eine Kastration negativ ausgewirkt hätte.
Ich habe mein Leben lang beruflich und privat mit Tieren zu tun.
Ich hatte privat auch ( Tierschutz ) Schweine. Kastrierte Eber sind ein Traum .
Unkastriert möchtest du keinen als Haus Hoftier haben.
 
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Michi
29. Apr. 12:32
Find ich nicht schön, da bin ich voll bei Michi: jeder kann frei entscheiden, ob er einen solchen Vertrag unterschreibt oder eben nicht! Vorher schon wissen, dass man sich eh nicht dran halten wird…überlegt mal: wer möchte auf der Gegenseite so behandelt werden? Früher wurden Verträge mal per Handschlag besiegelt und es haben sich alle dran gehalten, weil man sich vertraut hat. Heute unterschreibt niemand mehr etwas, bevor es nicht von mindestens 3 Anwälten geprüft wurde… find ich echt schade, ich mache gerne Verträge per Handschlag!😀 PS: Verdiene übrigens mein Geld in einer amerikanischen Firma mit Dingen, wo immer eine ganze Armada an Rechtsanwälten mit am Tisch sitzt… Wenn bestimmte Gründe nach Übernahme dafür sprechen, nicht zu kastrieren, kann man doch miteinander reden. Glaube nicht, dass eine seriöse Organisation vernünftigen Argumenten nicht zugänglich ist. Ist halt immer eine Einzelfallentscheidung. Fänd‘s nämlich echt schade, wenn Orgas entweder immer früher kastrieren (wir kennen auch ein paar Hunde… ist echt nicht schön für den Hund!) oder aber nur ältere, schon kastrierte Tiere vermitteln, nur um sicher die Vermehrung zu unterbinden. Und alles nur, weil sich Leute einfach über (unterschriebene!) Vereinbarungen hinwegsetzen. Find ich nicht ok.
Ganz genau so ist es. Es wird immer auf die bösen Tierschützer geschimpft, die nicht ehrlich sind .
Bücher könnte ich schreiben über die Unehrlichkeit der Interessenten.
Mit offenen Karten spielen wäre wünschenswert!
Beiderseits !
 
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Katja
29. Apr. 12:38
Eine Kastration ist ein massiver Eingriff in den Hormonhaushalt. Egal ob Hunde, Katzen, Meerschweinchen oder Hengste. Dass es Menschen bei vielen Tieren nicht interessiert ist kein Argument dafür, dass es keine negativen Auswirkungen hat. Die Biologie hat schon ihren Sinn. Testosteron ist zum Beispiel wichtig für die Knochendichte und ist ein Gegenspieler zum Stresshormon. Angenommen es gäbe wirklich keine negativen Auswirkungen (was ich ehrlich gesagt nicht glauben kann), jede Operation ist ein Risiko. Wieso lässt du deinen privaten Hund nicht kastrieren, wenn es überhaupt keine Nachteile gibt? Ich will mich auch gar nicht streiten, ich kann deinen Standpunkt sehr gut verstehen.
Da widerspreche ich Dir keineswegs!
Aber wenn das Thema für jemanden wichtig ist, gibt es Wege, sich einen Hund ohne entsprechende Verpflichtung (z.B. über einen Züchter) anzuschaffen. Es steht jedem frei und dafür muss man nicht die Bestrebungen der Tierschutz-Orga‘s gegen unkontrollierte Vermehrung unterlaufen… das ist für mich gefühlt doch irgendwie recht heuchlerisch. Nicht mein Fall.
 
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Sonja &
29. Apr. 12:40
Es muss ja jeder selber wissen, wie er damit umgeht. Bei Dogorama wirst du für die Entscheidung sicher gefeiert. Ich persönlich hätte es gut gefunden mit der Orga nochmals Kontakt aufzunehmen und deine Entscheidung zu begründen. Miteinander reden kommt immer gut !
Die Situation war damals so, unterschreiben oder keine Freigabe. Ich hatte keine Zeit mir Gedanken zu machen, mich zu informieren.

Erst beim Gespräch mit meiner TÄ wurde ich aufgeklärt.
 
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Katja
29. Apr. 12:49
Die Situation war damals so, unterschreiben oder keine Freigabe. Ich hatte keine Zeit mir Gedanken zu machen, mich zu informieren. Erst beim Gespräch mit meiner TÄ wurde ich aufgeklärt.
Du, ich kann das gut nachvollziehen, Sonja! Wir haben mit der Orga auch um Polli gekämpft allerdings aus anderen Gründen.
Manchmal läuft‘s eben so und im Nachhinein würd man‘s vielleicht anders machen.

Würd mir echt nur wünschen, dass Leute sich generell früher darum Gedanken machen und nicht erst, wenn sie sich schon in einen Hund im Internet verliebt haben.

Das sollte eben EIN Kriterium sein, wenn man sich entscheidet, wo man sich einen Hund holt.
Und bei der Rettung eines Tierschutzhundes gehört das Thema eben auch dazu!
 
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Dogorama-Mitglied
29. Apr. 12:50
Ich hoffe du redest mit dem TS-Verein und findest eine Lösung bzw. machst das auch wirklich sobald Ari alt genug ist und nicht erst in 5 Jahren. Du musst sonst damit rechnen dass du auf die Liste kommt und keinen Hund mehr adoptieren kannst, weil die Vereine dir nicht trauen.

Ich finde es auch nicht gut dass viele dagegen sprechen. Der Vertrag wurde nunmal unterschrieben, sonst hätte man ja auch keinen Junghund adoptieren brauchen. Einige (oder viele, ich weiß es nicht) wollen nicht dass der Hund plötzlich trächtig wird bzw. eine läufige Hündin besteigt (weil man nicht aufgepasst hat), weil es genug Hunde gibt die ein Zuhause suchen

Wie gesagt: rede bitte mit dem TS-Verein
 
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Michi
29. Apr. 12:53
Die Situation war damals so, unterschreiben oder keine Freigabe. Ich hatte keine Zeit mir Gedanken zu machen, mich zu informieren. Erst beim Gespräch mit meiner TÄ wurde ich aufgeklärt.
Wie gesagt, dass das erst so spät kommuniziert wurde, das war blöd.
Aber wenn man tatsächlich von Anfang an weiß, dass das der Orga wichtig ist, dann sollte man fairerweise von eine Adoption absehen.
 
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Dogorama-Mitglied
29. Apr. 12:55
Eine Kastration ist ein massiver Eingriff in den Hormonhaushalt. Egal ob Hunde, Katzen, Meerschweinchen oder Hengste. Dass es Menschen bei vielen Tieren nicht interessiert ist kein Argument dafür, dass es keine negativen Auswirkungen hat. Die Biologie hat schon ihren Sinn. Testosteron ist zum Beispiel wichtig für die Knochendichte und ist ein Gegenspieler zum Stresshormon. Angenommen es gäbe wirklich keine negativen Auswirkungen (was ich ehrlich gesagt nicht glauben kann), jede Operation ist ein Risiko. Wieso lässt du deinen privaten Hund nicht kastrieren, wenn es überhaupt keine Nachteile gibt? Ich will mich auch gar nicht streiten, ich kann deinen Standpunkt sehr gut verstehen.
Also ich wäre froh, wenn meiner nicht kastriert wäre… ich rede hier nur von meiner persönlichen Erfahrung. Wir haben Dobby mit 7 Monaten von einer TS (wirkte seriös, alle anderen waren auch zufrieden). Er wurde uns als unkastriert vermittelt, mit der Auflage ihn dann zu kastrieren. Am Telefon hab ich mit der Vermittlerin gesprochen, dass wir das individuell wie er sich entwickelt entscheiden. Also abgesprochen und kein Problem für beide.
Problem war dann mur das mein 7 Monate alter Hund schon kastriert ankam. Anhand des Narbenzustands muss dies mit 3/4 Monaten passiert sein. Laut TS nicht von ihnen, aber mal nachschauen war wohl nicht möglich.
Naja wir hatte /haben:
- spät schließende Wachstumsfugen, anfangs hat die Hüfte bei fast jedem Schritt gekracht.HD und ED werden kommen
- stressanfällig ohne Ende, aufgrund des fehlenden Testosteron
- Cortison braucht ewig! Um abzubauen
- bei Hundebegegnungen muss ich aufpassen, da sich mein 2 jähriger eher wie ein Riesenbaby aufführt

Die Liste kann ich ewig weiterführen, also gesundheitlich haben wir einiges im petto. Ich bin auch dagegen etwas zu unterschreiben, was ich sowieso nicht macht. Ehrlichkeit währt am längsten!
Aber das ist die Schattenseite der Frühkastration, wie sie doch einfach von vielen TS gemacht wird. Sollte jemand wieder ein ausländischer TShund einziehen, dann NUR unkastriert!