Die Geschichte mit dem alten Wolf im Wald wird halt immer wieder bemüht als Argument und funktioniert nicht.
Ebenso wird in der Pro Barf Argumentation oft und gerne mit Natürlichkeit argumentiert, was toll klingt.
Dabei wird allerdings komplett ignoriert, dass NATÜRLICHE Ernährung sehr weit entfernt sein kann von OPTIMALER Ernährung und dass das längst nicht dasselbe ist.
Der freilebende Beutegreifer muss halt das fressen, was erwischt oder ersatzweise das, was er so findet. Das ist natürlich.
Und wenn der im Alter von 5 bis 6 Jahren Weg stirbt an Mangelernährung, einer Infektion ohne aus anderen Gründen dann ist das auch natürlich.
Dieses Lebenserwartung reicht längst für ausreichende Reproduktion und zum Erhalt der Art.
Aus Sicht der Natur ist zB ein Wolf von dem Alter für die nachfolgenden zwei Generationen, die schon da sind, Konkurrent um Futter und Lebensraum und deshalb eher lästig.
Völlig okay deshalb, wenn der langsam mal weg stirbt. Natur ist hart aber fair und gleichzeitig sehr sehr effizient.
Nur möchten die meisten Halter, die romantisch von Natur schwärmen, DIESE Natürlichkeit und DIESE Härte führen eigenen Liebling dann doch eher nicht haben.
Interessant ist, dass der youtubeende Tierarzt Karim Montasser in seinem Beitrag zu Barf zwei Veröffentlichungen benennt und zitiert, die von internationalen Wolfsexperten herausgegeben wurden als Handreichung zb für Tierpfleger, die Wölfe in Gefangenschaft zu versorgen haben und möchten dass Sie gesund bleiben und alt werden.
Wenn dort von den Wolfsexperten empfohlen wird, diesen Wölfen ein gutes Hundefutter zu geben, erscheint mir die Behauptung einigermaßen lächerlich, dass ein gefütterter, moderner Haushund angeblich wie ein wildlebender Wolf ernährt werden sollte.
Die Fütterung ursprünglicher zu gestalten, hat nichts mit der romantischen Vorstellung vom Wolf zu tun sondern ergibt sich aus der Erfahrung. Ich hab einen Hund der sich potentiell auch selbst mit Wild im Wald versorgen würde, wenn sie könnte, also ist das nicht ganz so fern. Das habe ich aus Gründen von Unverträglichkeiten mit meinem damaligen Rüden vor vielen Jahren begonnen, also aus gesundheitlichen Gründen. Ja der Wolf wird in freier Wildbahn oftmals wirklich nicht älter als 7, was mit der Fütterungsmethode nicht wirklich zusammenhängt, sondern hat meist andere Ursachen. Der Wolf in Gefangenschaft wird nämlich trotz Fleischfütterung durchaus älter. Der Wolf frisst ja auch pflanzliche Bestandteile durch den Panseninhalt oder Mageninhalt wenn man es richtig macht und ganze Futtertiere füttert. Angebliche Wolfsexperten gibt es viele, das is so n Thema. In der Praxis wird in Zoos und Wildparks nämlich kein Trockenfutter gefüttert, das habe ich noch nie gesehen oder gehört. Das wird auch nicht so gelehrt. Allein aus Beschäftigungsgründen ist das totaler Schwachsinn. Aber ich weiß ja auch nicht alles.