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Silvia
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 22
zuletzt 6. Feb.

Sozialverhalten

Hallo! Heute hätte ich gern mal die Meinung von erfahrenen Hundeleuten zu folgender Thematik, ich versuch mich kurz zu halten: Freddy ist bei Hundekontakten mit Dominanten/Selbstbewussten Hunden deeskalierend, und unterwürfig. Oft kommt es dann auch zum Spielen wenn der Kontakt lange genug besteht. Trifft er jedoch auch auf unsichere, ängstliche, unterwüfige oder luftikus- Hunde, geht er die sofort massiv an (er greift an, knurrt, schnappt und jagt diese) Da hilft auch kein längerer gemeinsamer Spaziergang.... Warum ist das so?! Ich würde gerne dieses Verhalten verstehen. Im Training bin ich diesbezüglich bereits und intensiviere dieses im Moment auch wieder. Ich bin gespannt auf eure Einschätzung ( natürlich ist keine 100% Einschätzung aufgrund ein paar geschriebener Zeilen möglich, dennoch interessieren mich eure Ideen und Erfahrungen).
 
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Steffi
Beliebteste Antwort
2. Feb. 19:45
Hört sich an, als könnte er doch arg unsicher sein. Gerade diese negativen Erfahrungen mit anderen Hunden, bei denen er stark beschwichtigen und deeskalieren muss, sind ja keine angenehmen Begegnungen. Dadurch kann es zu der Verknüpfung kommen, dass prinzipiell andere Hunde erst einmal schlecht sind und wenn diese ausnahmsweise nicht unfreundlich zu ihm sind, dann nutzt er die Gelegenheit, sich diese vom Hals zu schaffen. Klingt für mich nach unnötigem Stress für deinen Hund. Auch das Spielen mit fremden Hunden, die in ihm offenbar Unbehagen auslösen würde ich nochmal intensiv hinterfragen. Wie geschult ist da dein Auge? Hast du dich schon mehr mit Fiddeln auseinander gesetzt? Schau lieber, dass er positive Erlebnisse mit souveränen Hunden sammeln kann, um auch selbst etwas sicherer zu werden. Ein Hund, der immer irgendwie überfordert ist oder unzufrieden mit der Situation kann nur schwer wirklich gut handeln. Meine ist unsicheren Hunden gegenüber übrigens ähnlich gewesen, bis sie selbst gelernt hat, dass Hunde nicht immer schlimm sind. Sie hat wenige feste Freunde, die ihr helfen Selbstsicherheit zu gewinnen und an ihrer Kommunikation zu feilen. Das ist viel Wert.
 

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Celine
2. Feb. 19:37
Ich habe das Problem genau andersherum 😂
 
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Steffi
2. Feb. 19:45
Hört sich an, als könnte er doch arg unsicher sein. Gerade diese negativen Erfahrungen mit anderen Hunden, bei denen er stark beschwichtigen und deeskalieren muss, sind ja keine angenehmen Begegnungen. Dadurch kann es zu der Verknüpfung kommen, dass prinzipiell andere Hunde erst einmal schlecht sind und wenn diese ausnahmsweise nicht unfreundlich zu ihm sind, dann nutzt er die Gelegenheit, sich diese vom Hals zu schaffen. Klingt für mich nach unnötigem Stress für deinen Hund. Auch das Spielen mit fremden Hunden, die in ihm offenbar Unbehagen auslösen würde ich nochmal intensiv hinterfragen. Wie geschult ist da dein Auge? Hast du dich schon mehr mit Fiddeln auseinander gesetzt? Schau lieber, dass er positive Erlebnisse mit souveränen Hunden sammeln kann, um auch selbst etwas sicherer zu werden. Ein Hund, der immer irgendwie überfordert ist oder unzufrieden mit der Situation kann nur schwer wirklich gut handeln. Meine ist unsicheren Hunden gegenüber übrigens ähnlich gewesen, bis sie selbst gelernt hat, dass Hunde nicht immer schlimm sind. Sie hat wenige feste Freunde, die ihr helfen Selbstsicherheit zu gewinnen und an ihrer Kommunikation zu feilen. Das ist viel Wert.
 
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Silvia
2. Feb. 20:20
Hört sich an, als könnte er doch arg unsicher sein. Gerade diese negativen Erfahrungen mit anderen Hunden, bei denen er stark beschwichtigen und deeskalieren muss, sind ja keine angenehmen Begegnungen. Dadurch kann es zu der Verknüpfung kommen, dass prinzipiell andere Hunde erst einmal schlecht sind und wenn diese ausnahmsweise nicht unfreundlich zu ihm sind, dann nutzt er die Gelegenheit, sich diese vom Hals zu schaffen. Klingt für mich nach unnötigem Stress für deinen Hund. Auch das Spielen mit fremden Hunden, die in ihm offenbar Unbehagen auslösen würde ich nochmal intensiv hinterfragen. Wie geschult ist da dein Auge? Hast du dich schon mehr mit Fiddeln auseinander gesetzt? Schau lieber, dass er positive Erlebnisse mit souveränen Hunden sammeln kann, um auch selbst etwas sicherer zu werden. Ein Hund, der immer irgendwie überfordert ist oder unzufrieden mit der Situation kann nur schwer wirklich gut handeln. Meine ist unsicheren Hunden gegenüber übrigens ähnlich gewesen, bis sie selbst gelernt hat, dass Hunde nicht immer schlimm sind. Sie hat wenige feste Freunde, die ihr helfen Selbstsicherheit zu gewinnen und an ihrer Kommunikation zu feilen. Das ist viel Wert.
Danke für deine Einschätzung! Er ist tatsächlich ein sehr unsicherer Typ und geht generell eher nach vorn als sich zurückzuziehen. Er wird natürlich nicht unkontrolliert von mir Hundekontakten ausgesetzt, im Gegenteil- ich lasse ausschließlich gut ausgewählte Kontakte zu, die dann bisher auch gut harmoniert haben. Auch in der Tagesbetreuung die er immer wieder besucht, wird sehr genau geschaut in welche Gruppe er rein passt. Da war er bisher auch immer entspannt und es hat gut gepasst. Mit meiner Trainerin bin ich auch wöchentlich im Gespräch und Training. Ich möchte ihm halt zeigen und lernen, wie er gut kommunizieren kann. Er darf ja sagen : dich mag ich nicht/ mag nicht mit dir agieren.... aber halt nicht voll drauf los gehen und ggf nachjagen... Aber spannend, dass auch von dir gleich die Einschätzung mit der Unsicherheit kam. Hast du auch logisch erklärt wie das ganze Verhalten zustande kommen könnte!
 
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Steffi
2. Feb. 20:30
Danke für deine Einschätzung! Er ist tatsächlich ein sehr unsicherer Typ und geht generell eher nach vorn als sich zurückzuziehen. Er wird natürlich nicht unkontrolliert von mir Hundekontakten ausgesetzt, im Gegenteil- ich lasse ausschließlich gut ausgewählte Kontakte zu, die dann bisher auch gut harmoniert haben. Auch in der Tagesbetreuung die er immer wieder besucht, wird sehr genau geschaut in welche Gruppe er rein passt. Da war er bisher auch immer entspannt und es hat gut gepasst. Mit meiner Trainerin bin ich auch wöchentlich im Gespräch und Training. Ich möchte ihm halt zeigen und lernen, wie er gut kommunizieren kann. Er darf ja sagen : dich mag ich nicht/ mag nicht mit dir agieren.... aber halt nicht voll drauf los gehen und ggf nachjagen... Aber spannend, dass auch von dir gleich die Einschätzung mit der Unsicherheit kam. Hast du auch logisch erklärt wie das ganze Verhalten zustande kommen könnte!
Ich denke, bei manchen Hunden ist das wirklich ein sehr langer Lernprozess, der v.a. durch positive Lernerfahrungen gut voranschreitet. Meine Yukina ist jetzt drei und hat immernoch große Schwierigkeiten. Ich übe mit ihr viel Beschwichtigungsgesten und arbeite auch selbst weiter an meiner inneren Ruhe. Außerdem muss ich oft sehr gut managen (selbst splitten, ablenken, umlenken, Pausen einfordern, Distanz vergrößern) und das ist ja auch für mich anstrengend. Es gibt Zeiten, da freue ich mich über ihre Fortschritte und dann gibt es Zeiten, da könnte ich weinen, weil alles vergessen scheint (Hormone, Stress, ungünstige Begegnungen etc.). Aber im Großen und Ganzen wird es immer besser. Uns haben ein paar Dinge sehr geholfen. Click für Blick (am Anfang), Superleckerchen bei Hundesichtungen, B.A.T., in Ruhe schauen lassen und rückwärts nachschnüffeln zählen definitiv dazu.
 
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Sonja
2. Feb. 20:33
Unser Timmy 🌈 ist auch auf alle Schwächeren los gegangen, hat sogar einen Welpen gebissen. Er war im Tierschutz in einer 40köpfigen Hundegruppe untergebracht, ein 45cm-Hund unter 39 Großen. Hat sich nur in den Ecken verkrochen. Wir konnten ihn sofort mitnehmen, so froh waren die, ihn aus dieser Situation befreien zu können. Mit uns hat er eine Junghundegruppe im Hundeverein besucht. Da ist er genauso wie Du es beschreibst hinter Schwächeren her. Das hat ihn gelehrt, wie man sich behaupten kann. Ich war damals noch sehr unerfahren, die Trainer wussten auch nichts besseres als uns zugunsten der anderen Hunde aus der Gruppe zu schmeißen. Auf Spaziergängen wurde er dann immer mutiger und hat sich irgendwann auf alles gestürzt, was 4 Beine hatte. Mit Beißabsicht. Ich finde es heute noch schade, dass uns damals keiner helfen konnte, ihn zu resozialisieren. Aufgrund der Ähnlichkeit des Vorgehens würde ich also auch vermuten, dass Dein Hund gerade versucht, sein schwaches Ego zu stärken. Ich hoffe, Ihr bekommt bessere Unterstützung für dieses Problem als Timmy und ich.
 
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Silvia
2. Feb. 20:43
Unser Timmy 🌈 ist auch auf alle Schwächeren los gegangen, hat sogar einen Welpen gebissen. Er war im Tierschutz in einer 40köpfigen Hundegruppe untergebracht, ein 45cm-Hund unter 39 Großen. Hat sich nur in den Ecken verkrochen. Wir konnten ihn sofort mitnehmen, so froh waren die, ihn aus dieser Situation befreien zu können. Mit uns hat er eine Junghundegruppe im Hundeverein besucht. Da ist er genauso wie Du es beschreibst hinter Schwächeren her. Das hat ihn gelehrt, wie man sich behaupten kann. Ich war damals noch sehr unerfahren, die Trainer wussten auch nichts besseres als uns zugunsten der anderen Hunde aus der Gruppe zu schmeißen. Auf Spaziergängen wurde er dann immer mutiger und hat sich irgendwann auf alles gestürzt, was 4 Beine hatte. Mit Beißabsicht. Ich finde es heute noch schade, dass uns damals keiner helfen konnte, ihn zu resozialisieren. Aufgrund der Ähnlichkeit des Vorgehens würde ich also auch vermuten, dass Dein Hund gerade versucht, sein schwaches Ego zu stärken. Ich hoffe, Ihr bekommt bessere Unterstützung für dieses Problem als Timmy und ich.
Danke auch für deine Geschichte! Das zeigt mir, dass ich wohl grundsätzlich schon den richtigen Weg gehe. Ich habe das grosse Glück sowohl eine super Trainerin als auch eine fähige Hundepension- Führerin gefunden zu haben 🙏 ich hoffe ich bekomme das schnuffelige Untier noch einigermaßen hingebogen 🍀
 
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Dogorama-Mitglied
2. Feb. 21:05
Ich denke auch das er eher erst mal keinen Kontakt zu dominanten Hunden haben sollte. Für mich hört es sich auch erst mal grundsätzlich so an als ob er Hunde erst mal eher fernhalten will. Eventuell waren es zu viele negative Erfahrungen mit den dominanten Hunden für ihn. Da er eher sensibel und Unsicher ist wie du ja selbst beschreibst. Versuche mal die nächsten Gassirunden mit ruhigen souveränen Hunden zu machen. Es muss ja auch nicht gleich gespielt werden. Das kann man ja nach und nach machen wenn er sich sicherer fühlt. Er ist noch jung und kann da noch viel dazu lernen. Sollten doch auch mal ängstliche Hunde dabei sein, dann solltest du ihn immer wieder steuern so das er trotzdem ruhig mit diesen Hunden umgeht. Auch das kann er lernen. Toi Toi Toi das wird werden wenn er mehr positive Erlebnisse hat 👍👍👍🍀
 
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Dogorama-Mitglied
2. Feb. 22:55
Ich bin kein Experte und kann das nicht super erklären, aber Mirko Tomasini, ein Hundetrainer, hat mir das mal so erklärt: auch Unterwürfigkeit kann Aggression sein, sieht für den Menschen nur nicht auf den 1. Blick so aus. Es gibt bestimmt tolle Videos dazu. Vielleicht hilft dir das schauen dieser weiter, zu entscheiden, ob er wirklich unsichere Hunde angeht, oder solche, deren Aggressionsverhalten auf dem Versuch basiert, sich durch „scheinbare Unterwürfigkeit“ durchzusetzen. Vielleicht kann jemand das besser erklären 😅
 
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Steffi
2. Feb. 23:53
Ich bin kein Experte und kann das nicht super erklären, aber Mirko Tomasini, ein Hundetrainer, hat mir das mal so erklärt: auch Unterwürfigkeit kann Aggression sein, sieht für den Menschen nur nicht auf den 1. Blick so aus. Es gibt bestimmt tolle Videos dazu. Vielleicht hilft dir das schauen dieser weiter, zu entscheiden, ob er wirklich unsichere Hunde angeht, oder solche, deren Aggressionsverhalten auf dem Versuch basiert, sich durch „scheinbare Unterwürfigkeit“ durchzusetzen. Vielleicht kann jemand das besser erklären 😅
Argh, bei dem Namen klingeln meine Alarmglocken ^^ Ist das nicht dieser Leitwolf-Typ? Nee, von dem kann glaube nicht viel Gutes kommen. Wie soll Unterwürfigkeit denn Aggression sein? Das sind ja zwei grundlegend verschiedene Dinge. Vielleicht hast du dich da missverständlich ausgedrückt? Klingt für mich soweit nicht nachvollziehbar ^^
 
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Silvia
3. Feb. 06:17
Ich bin kein Experte und kann das nicht super erklären, aber Mirko Tomasini, ein Hundetrainer, hat mir das mal so erklärt: auch Unterwürfigkeit kann Aggression sein, sieht für den Menschen nur nicht auf den 1. Blick so aus. Es gibt bestimmt tolle Videos dazu. Vielleicht hilft dir das schauen dieser weiter, zu entscheiden, ob er wirklich unsichere Hunde angeht, oder solche, deren Aggressionsverhalten auf dem Versuch basiert, sich durch „scheinbare Unterwürfigkeit“ durchzusetzen. Vielleicht kann jemand das besser erklären 😅
Ich versteh schon, danke für diesen Denkansatz.
 

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