Anouk ist kein einfacher Hund & pöbelt aufgrund von Unsicherheit stark an der Leine. Mittlerweile sehen die meisten Menschenbegegnungen (auf einer für sie komfortablen Distanz) recht entspannt aus & ich bin unheimlich stolz auf ihren Fortschritt.
Was sie leider absolut triggert sind Fahrräder. Gerade waren wir fast schon zu Hause als ein kleiner Junge (vielleicht 7 & ohne Eltern) aus dem Feldweg schoss, worauf Anouk natürlich lauthals reagiert hat. Ich kann sie immer halten und habe sie direkt versucht aus der Situation zu entnehmen, als sie mir bellend zwischen meine Beine nach hinten gegangen ist (natürlich weiterhin nah an mir & angeleint). Ich hab also mit dem Kopf über der Schulter nach hinten geschaut, wo der kleine Junge gefühlt immer näher mit einem Lächeln im Gesicht an uns ran kam. Anouk pöbelt zwar auch bei Artgenossen, diese mag sie jedoch Alle - bei Menschen und Kindern fehlt aber das Vertrauen und diese möchte sie auch nicht in ihrer unmittelbaren Nähe haben. Ich bete immer Jeden der sie versucht zu locken/einfach an sie herantritt, dies bitte zu unterlassen, weil sie unsicher ist und ich niemals wollen würde, dass sie aus Angst doch einmal zwickt. Über das laute Bellen von Anouk konnte ich kaum drüberreden,habe mich aber wirklich hilflos gefühlt, da ich sie aus ihrer Position nicht nach vorne holen konnte, sonst wäre ich aus dem Gleichgewicht gekommen.
Aus meiner Verzweiflung heraus habe ich also mehrmals “Geh doch bitte weg!” gerufen, nach dem 2/3. Mal hat es der Junge dann auch verstanden und hat sich von uns entfernt. Sobald sie sich wieder an mir orientieren konnte bin ich gleich weiter in Richtung zuhause. Fühle mich danach immer so so grottig, wenn so etwas passiert, weil ich mir keine Feinde machen möchte, ich aber für den Schutz beider Parteien aber lieber einmal durchgreife, bevor die Situation eskaliert. Ich bin mir auch absolut bewusst, dass Kinder nichtmal zwangsläufig provozieren möchten, sondern dass sie es nicht besser wissen, wenn ihre Eltern sie nicht über den richtigen Umgang mit fremden Tieren aufklären. Es ist einfach nur ärgerlich monatelang mit seinem Tier zu trainieren, solche Ereignisse (eine ähnliche Situation ist uns vor 2 Wochen passiert) zu haben, die beide Parteien einfach nur aufwühlen.
Möchte nur dazusagen, dass ich klar weiss, dass wenn jemand an uns vorbeiradelt/skatet etc. ICH meinen Hund zu managen habe, was zwar nicht immer lautlos, aber immer ohne ein Gefährden der jeweiligen Personen passiert. Ich spreche hier nur von Fällen, wo der persönliche Raum von mir und meinem Hund absichtlich missachtet wird, weil Leute es witzig finden zu provozieren oder sich ihr gegen unseren Willen nähern.
Vorhin beim Spaziergang ist es uns auch passiert, dass unerwartet eine Familie aus einer Seitenstraße kam. Wir sind zur Seite ausgewichen, weil Koko manchmal Probleme mit kleinen Kindern hat, und diese zwei waren nichtmal hüfthoch. Er hat brav sitz gemacht, die Leute liefen vorbei, und ich dachte zuerst "puh, gut geschafft"...bis ich merkte, dass das kleine Mädchen von hinten an uns heranschlich. Nicht mit böser Absicht, wahrscheinlich nur neugierig, aber die Eltern haben sich auch Null dafür interessiert, dass deren kleine zu einem Hund mit Maulkorb hingeht, mit dem offensichtlich gerade geübt wird. Da musste ich dann auch derjenige sein, der mit "Komm nicht näher, geh bitte", etwas ruppig versucht hat, einen Vorfall zu vermeiden. Hat auch geklappt, aber das man sich danach trotzdem etwas schlecht fühlt, kenne ich 😅