Die hier vorgebrachten unterschiedlichen Ratschläge sind verwirrend und widersprüchlich, weil unerwähnt bleibt, aus welcher Motivation und Gefühlslage heraus der Hund anschlägt.
Habe ich einen selbstbewussten Hund, der es als seine Aufgabe ansieht, zu melden, ist Trudy's Vorgehensweise erfolgversprechend. Dann trifft es möglicherweise auch zu, was sie dem Hund unterstellt, zu denken.
Habe ich aber einen unsicheren Hund, oder zumindest bei Klingelgeräuschen unsicheren Hund, geht es nicht um Gehorsam, denn das ändert nichts an der Unsicherheit. Dann ist Nadine's Ansatz der richtige, denn dem Hund wird beigebracht, dass er keine Angst zu haben braucht, und keine Aufgabe erfüllen muss, der er nicht gewachsen ist.
Bei uns ging es längere Zeit sehr laut zu, wenn jemand auf das Grundstück kam (ländliche Alleinlage, extrem ruhig, keine Klingel nötig). Bei Post- und Paketboten habe ich trainieren können - und mit Auf den Platz schicken und Gehorsam einfordern bin ich kläglich gescheitert. Mit Nadine's Methode dagegen hat es gut funktioniert, 5 Hunde sind inzwischen entspannt. Also nicht gehorsam, nicht nur still, sondern sie heben nicht mal mehr den Kopf. Obwohl Ella aufgeregt bellt.
Ella ist eine Angsthündin, die mit der Situation noch überfordert ist. Bei ihr ergänze ich das Training mit Click für Blick. Es braucht noch Zeit, aber ich sehe Fortschritte.
Ella denkt auf keinen Fall so, wie Trudy das unterstellt hat. Sie meldet auch nicht, sondern ruft nach Beistand.
Die Hunde bellen auch, wenn mein Mann auf den Hof fährt, bis er sie begrüßt hat. Nach vielen Ansätzen, die erfolglos waren, habe ich auch dafür einen Weg gefunden. Ich habe immer Leckerli in der Hosentasche, und die habe ich mit überschwänglichem Lob an jeden Hund verteilt, der zu mir gekommen ist. Nala war die erste, die das verknüpft hat. Sie kommt nun immer sofort zu mir, ohne zu bellen, wenn mein Mann vorfährt. Inzwischen haben sich das noch 2 abgeschaut. Ist auch ein Weg.