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Markus
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Anzahl der Antworten 33
zuletzt 16. Juni

Wie Trainiere ich die "Zweitklingel" ab?

Micky bellt wenn es klingelt. Sogar wenn im Fernseher zB in einem Film ein Telefon klingelt bellt er. Man soll den Klingelton leise abspielen und den Hund zB auf die Decke schicken. Wenn er ruhig ist soll man ihn loben. Es dauert aber immer bis er im Körbchen ist und selbst dann sitzt er noch steif und starrt Richtung Tür. Oder er bellt, wenn jemand die Haustür aufschließt. Es reicht sogar schon, wenn meine Frau ihr Fahrrad draußen am Geländer ankettet. Was kann ich tun, um ihm das Verhalten abzutrainieren? Mir gehen langsam die Ideen aus
 
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Nadine
15. Juni 16:45
Eine Frage an diejenigen, die ihren Hund loben/bestätigen fürs melden. Sie macht ihr das, wenn ihr nicht zu Hause seid? Dann kann ja niemand den Hund bestätigen und die Aufgabe des "Abcheckens" übernehmen, bzw. sich kümmern und die "Bedrohung" einschätzen und der Hund bellt weiter, weil er sich verantwortlich fühlt.
Das gleiche gilt auch für jeden anderen Ansatz, ich kann auch nicht "abbrechen" oder "korrigieren" (ich mag die Wörter nicht), wenn ich nicht da bin.

Durch Nachschauen hat mein Hund gelernt, dass die meisten Geräusche überhaupt kein Problem sind. Demnach muss er nicht mehr bellen und meldet generell nur noch sehr wenig. Einzige Ausnahme, wenn jemand länger direkt vor unserer Tür rum steht. Da finde ich es aber auch gar nicht schlecht, dass er da übernimmt.
 
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Andreas
15. Juni 16:50
Eine Frage an diejenigen, die ihren Hund loben/bestätigen fürs melden. Sie macht ihr das, wenn ihr nicht zu Hause seid? Dann kann ja niemand den Hund bestätigen und die Aufgabe des "Abcheckens" übernehmen, bzw. sich kümmern und die "Bedrohung" einschätzen und der Hund bellt weiter, weil er sich verantwortlich fühlt.
..dann bellt Rocky bis die Person wieder weg ist.. Inzwischen schauen schon die Nachbarn..
Also .. Alles so, wie wir es wollen. Hier gab es leider schon Einbrüche in der Nachbarschaft 😔

Gegenüber wurde beispielsweise vom Grundstück ein nagelneues Motorrad gestohlen. Der Eigentümer (ein Polizist) sagte zu mir... "... Mist.. Mit Rocky wäre das nicht passiert. "

Die Nachbarn schauen zum Glück verständnisvoll und freundlich auf den manchmal meldenden Rocky..

Würde ich das Melden abstellen wollen, dann passt für mich der Ansatz von Trudy Tective
 
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Trudy
15. Juni 17:03
Naja gut @ Andreas und Nadine.
Dann ist euch das Anschlagen ja offenbar in einem bestimmten Rahmen doch recht. Markus schreibt aber, er will es seinem Hund abtrainieren und ich gehe so weit zu behaupten, dass wir beide nicht unbedingt Schutzhunde haben. 😁
Somit sind eure Ratschläge dann nur bedingt für Markus praktikabel.

Und wenn ihr ihn erst seit Ostern habt, Markus, und er schon ein etwas reiferes Alter hat, ist das ja eh noch am Anfang der Eingewöhnung. Da freue ich mich, dass ihr so gute Fortschritte macht! 🙌🏼🪻
 
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Andreas
15. Juni 17:05
Naja gut @ Andreas und Nadine. Dann ist euch das Anschlagen ja offenbar in einem bestimmten Rahmen doch recht. Markus schreibt aber, er will es seinem Hund abtrainieren und ich gehe so weit zu behaupten, dass wir beide nicht unbedingt Schutzhunde haben. 😁 Somit sind eure Ratschläge dann nur bedingt für Markus praktikabel. Und wenn ihr ihn erst seit Ostern habt, Markus, und er schon ein etwas reiferes Alter hat, ist das ja eh noch am Anfang der Eingewöhnung. Da freue ich mich, dass ihr so gute Fortschritte macht! 🙌🏼🪻
..ja.. Du hast Recht. Deinen Ansatz halte ich diesbezüglich für sinnvoll. Besonders treffend ist für mich Deine Bemerkung zu... "..wie denkt mein Hund?!"

Für meinen Schatz geht kaum etwas über... ".. Ich erfülle meine Aufgabe gut.." 🐾❤️ Das macht ihn glücklich..
 
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Nadine
15. Juni 17:11
Naja gut @ Andreas und Nadine. Dann ist euch das Anschlagen ja offenbar in einem bestimmten Rahmen doch recht. Markus schreibt aber, er will es seinem Hund abtrainieren und ich gehe so weit zu behaupten, dass wir beide nicht unbedingt Schutzhunde haben. 😁 Somit sind eure Ratschläge dann nur bedingt für Markus praktikabel. Und wenn ihr ihn erst seit Ostern habt, Markus, und er schon ein etwas reiferes Alter hat, ist das ja eh noch am Anfang der Eingewöhnung. Da freue ich mich, dass ihr so gute Fortschritte macht! 🙌🏼🪻
Markus will, dass der Hund nicht mehr bei jeder Klingel bellt. Das habe ich mit meinem Ansatz erreicht.

Auch wenn ich ihn jedes Mal gestraft hätte wenn er bellt, würde meiner wenn er alleine ist sicher nicht einfach entspannt liegen bleiben, wenn Leute direkt vor unserer Tür stehen und evtl noch gegen die Tür hauen.
Aber wenn Leute einfach nur vorbei gehen (großes Mehrfamilienhaus, Wohnungstür direkt an aufzug und Treppe), ignoriert er das mittlerweile zu 99%, weil es einfach keinen Grund für ihn gibt, darauf zu reagieren.
 
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Frank
15. Juni 21:16
Eine Frage an diejenigen, die ihren Hund loben/bestätigen fürs melden. Sie macht ihr das, wenn ihr nicht zu Hause seid? Dann kann ja niemand den Hund bestätigen und die Aufgabe des "Abcheckens" übernehmen, bzw. sich kümmern und die "Bedrohung" einschätzen und der Hund bellt weiter, weil er sich verantwortlich fühlt.
Wenn du nicht da bist um dein "nein" zu kommandieren - was macht dann dein Hund?

Meiner hat Gelassenheit gelernt indem ich ihm gezeigt habe dass die Aufregung sich nicht lohnt weil"s dafür keinen Grund gibt.
Nimm dem Geschehen (z.B. die Klingel) die Bedeutung, dann brauchst du nichts kommandieren und kannst den Hund auch mal alleine lassen.
 
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Sonja
15. Juni 21:51
Die hier vorgebrachten unterschiedlichen Ratschläge sind verwirrend und widersprüchlich, weil unerwähnt bleibt, aus welcher Motivation und Gefühlslage heraus der Hund anschlägt.

Habe ich einen selbstbewussten Hund, der es als seine Aufgabe ansieht, zu melden, ist Trudy's Vorgehensweise erfolgversprechend. Dann trifft es möglicherweise auch zu, was sie dem Hund unterstellt, zu denken.
Habe ich aber einen unsicheren Hund, oder zumindest bei Klingelgeräuschen unsicheren Hund, geht es nicht um Gehorsam, denn das ändert nichts an der Unsicherheit. Dann ist Nadine's Ansatz der richtige, denn dem Hund wird beigebracht, dass er keine Angst zu haben braucht, und keine Aufgabe erfüllen muss, der er nicht gewachsen ist.

Bei uns ging es längere Zeit sehr laut zu, wenn jemand auf das Grundstück kam (ländliche Alleinlage, extrem ruhig, keine Klingel nötig). Bei Post- und Paketboten habe ich trainieren können - und mit Auf den Platz schicken und Gehorsam einfordern bin ich kläglich gescheitert. Mit Nadine's Methode dagegen hat es gut funktioniert, 5 Hunde sind inzwischen entspannt. Also nicht gehorsam, nicht nur still, sondern sie heben nicht mal mehr den Kopf. Obwohl Ella aufgeregt bellt.
Ella ist eine Angsthündin, die mit der Situation noch überfordert ist. Bei ihr ergänze ich das Training mit Click für Blick. Es braucht noch Zeit, aber ich sehe Fortschritte.
Ella denkt auf keinen Fall so, wie Trudy das unterstellt hat. Sie meldet auch nicht, sondern ruft nach Beistand.

Die Hunde bellen auch, wenn mein Mann auf den Hof fährt, bis er sie begrüßt hat. Nach vielen Ansätzen, die erfolglos waren, habe ich auch dafür einen Weg gefunden. Ich habe immer Leckerli in der Hosentasche, und die habe ich mit überschwänglichem Lob an jeden Hund verteilt, der zu mir gekommen ist. Nala war die erste, die das verknüpft hat. Sie kommt nun immer sofort zu mir, ohne zu bellen, wenn mein Mann vorfährt. Inzwischen haben sich das noch 2 abgeschaut. Ist auch ein Weg.
 
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Andreas
16. Juni 03:11
Die hier vorgebrachten unterschiedlichen Ratschläge sind verwirrend und widersprüchlich, weil unerwähnt bleibt, aus welcher Motivation und Gefühlslage heraus der Hund anschlägt. Habe ich einen selbstbewussten Hund, der es als seine Aufgabe ansieht, zu melden, ist Trudy's Vorgehensweise erfolgversprechend. Dann trifft es möglicherweise auch zu, was sie dem Hund unterstellt, zu denken. Habe ich aber einen unsicheren Hund, oder zumindest bei Klingelgeräuschen unsicheren Hund, geht es nicht um Gehorsam, denn das ändert nichts an der Unsicherheit. Dann ist Nadine's Ansatz der richtige, denn dem Hund wird beigebracht, dass er keine Angst zu haben braucht, und keine Aufgabe erfüllen muss, der er nicht gewachsen ist. Bei uns ging es längere Zeit sehr laut zu, wenn jemand auf das Grundstück kam (ländliche Alleinlage, extrem ruhig, keine Klingel nötig). Bei Post- und Paketboten habe ich trainieren können - und mit Auf den Platz schicken und Gehorsam einfordern bin ich kläglich gescheitert. Mit Nadine's Methode dagegen hat es gut funktioniert, 5 Hunde sind inzwischen entspannt. Also nicht gehorsam, nicht nur still, sondern sie heben nicht mal mehr den Kopf. Obwohl Ella aufgeregt bellt. Ella ist eine Angsthündin, die mit der Situation noch überfordert ist. Bei ihr ergänze ich das Training mit Click für Blick. Es braucht noch Zeit, aber ich sehe Fortschritte. Ella denkt auf keinen Fall so, wie Trudy das unterstellt hat. Sie meldet auch nicht, sondern ruft nach Beistand. Die Hunde bellen auch, wenn mein Mann auf den Hof fährt, bis er sie begrüßt hat. Nach vielen Ansätzen, die erfolglos waren, habe ich auch dafür einen Weg gefunden. Ich habe immer Leckerli in der Hosentasche, und die habe ich mit überschwänglichem Lob an jeden Hund verteilt, der zu mir gekommen ist. Nala war die erste, die das verknüpft hat. Sie kommt nun immer sofort zu mir, ohne zu bellen, wenn mein Mann vorfährt. Inzwischen haben sich das noch 2 abgeschaut. Ist auch ein Weg.
Ja.. die Motivations- und die Gefühlslage sind entscheidend.
Allerdings fordere zB ich.. keinen Gehorsam, sondern bestätige ihn bzw lenke seine Motive in die von mir gewünschte Richtung.
Ich habe einen Hüte- und Wachhund.

Das ist für mich ein Grundkonzept in der Hundeausbildung.. Man nutze seine Anlagen und arbeite niemals gegen diese..

Wie bedeutend dabei die individuellen und die rassebedingten Unterschiede bei Hunden sind..oder eben nicht..halte ich für ein neues Thema.
 
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Matthias
16. Juni 04:03
Am Gehorsam arbeiten wir. Es klappt schon vieles, aber noch nicht alles. Es dauert halt (haben den Hund erst seit Ostern und er ist fast 8 Jahre alt). Aber wir haben schon einiges erreicht.
Ostern ist ja erst knapp 2 Monate her. Der braucht auch Zeit, um die Geräusche einzuordnen. Und wenn er auf einmal gar nicht bellen soll, obwohl er das aber vorher immer beim Sound der Klingel gewohnt war, dann ist das gar nicht mal so einfach. Aber möglich ist es schon. Allerdings würde ich vermuten, dass dieser Prozess zeitlich eventuell etwas länger dauern könnte. Insbesondere, wenn der Hund sein ganzes Leben lang anderes gewohnt war.
 
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Markus
16. Juni 06:46
Ich muss gestehen, dass ich mir nicht sicher bin, welche Motivation Micky hat. Ich vermute aber, es hat eher was mit Beschützer als mit Angst zu tun. Er muss also noch seinen Platz im "Rudel" finden und ihm muss klar werden, dass er sich nicht kümmern muss sondern wir.

Wenn er bellt sträuben sich seine Nackenhaare und er springt gezielt zur Tür, schaut sich aber auch schonmal nach uns um.

Generell ist er ein kleiner Kontrolleur. Wenn wir zb in die Küche gehen kommt er uns schon mal hinterher und schaut nach. Wenn nix aufregendes passiert dreht er sich wieder rum. Er läuft auch durchs Haus und sucht nach seinem "Rudel", wenn mal nicht alle in seiner Reichweite sind.

Besonders extrem war es vor ein paar Tagen. Ich bin mit ihm Gassi gegangen und meine Frau ist mit dem Rad an uns vorbei gefahren. Da ist er völlig ausgetickt und hat gewinselt und gebellt und wollte ihr hinterher.

Mir ist klar, dass 2 Monate nicht viel Zeit ist und das es dauert, eingefahrene Rituale los zu werden. Die Zeit bekommt er auch.