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Dana
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zuletzt 11. Nov.

Kennt jemand die Gefärtenschmiede?

Hallo zusammen, ich bin vor über einem Jahr auf Instagram auf die Gefährtenschmiede aufmerksam geworden und muss nach langer Zeit der Beobachtung zugeben, dass mir die Trainingsansätze sehr zusagen. Gibt es hier jemanden, der bereits Erfahrungen sammeln konnte und gerne berichten möchte? Das würde mich sehr freuen. Liebe Grüße Dana mit Cara
 
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Julia 🐾Nero
25. Juli 09:17
Das würde mich auch interessieren. Ich verstehe unter Reaktanz, den Widerstand gegen das Einschränken der Freiheit, mit der Folge, alles zu tun, um die eingeschränkte Freiheit wiederzuerlangen. Das können Hunde sehr wohl zeigen und sind dabei auch recht erfinderisch in ihren Handlungen. Oder verstehe ich Reaktanz falsch?
Das ist komplett vermenschlicht.
Hunde haben kein abstraktes Konzept von Freiheit.

Wenn du einen Hund festhälst und er sich rauswinden will, dann nicht weil ihm "Freiheit" entzogen wird, sondern weil er sich situativ unwohl/bedrängt/bedroht fühlt.
Nicht weil er kognitiv Wert auf eine ihm zustehende Freiheit/Entscheidungsfreiheit legt.

Wenn ein Hund nicht auf den Rückruf hört, dann nicht weil er "frei" sein will, sondern weil seine Impulskontrolle noch nicht stark genug und der Impuls/Reiz zu groß ist.
Da ist keine kognitive Bewertung von "ich komme nicht, WEIL du das möchtest und mich einschränkst", worauf die ganze Umkehrpsychologie basiert.

Um am Beispiel aus dem E-Book zu bleiben, ein Hund zieht nicht nach vorne, weil er sich in seiner Freiheit eingeschränkt fühlt und sich deshalb widersetzen will, sondern weil er aufgeregt ist und impulsiv Reize wie Gerüche aufsuchen will.
Er zieht nicht, weil er kognitiv eine Entscheidungs/Freiheitsberaubung erkennt und sich dieser widersetzen will.

Die Darstellung ein Hund würde etwas tun, nur weil der Mensch es nicht möchte, unterstellt dem Hund Absicht sich zu widersetzen, nur um sich zu widersetzen und das finde ich kein gutes Mindset im Training/Zusammenleben.

Freiheit ist ein menschliches Konstrukt, das philosophische Züge hat und durch situationsunabhängige Werte und Ambitionen geprägt ist (und kulturelle Prägung!).

Ich recherchiere meine Quellen eigentlich gerne selber, aber da ich noch mit dem Instagram Profil beschäftigt bin, hier einfach eine Zusammenfassung von ChatGPT.

🧠 1. Hunde verfügen nicht über ein Konzept von "Freiheit"
Quelle: Wynne, C. D. L. (2021). Dog Is Love: Why and How Your Dog Loves You.

Argument: Hunde handeln primär assoziativ und instinktiv, nicht deliberativ. Reaktanz setzt ein mentales Modell von Entscheidungsfreiheit voraus – das ist kognitiv zu komplex für Hunde.

🔬 2. Reaktanz erfordert metakognitive Fähigkeiten
Quelle: de Waal, F. B. M. (2016). Are We Smart Enough to Know How Smart Animals Are?

Argument: Reaktanz erfordert ein Verständnis dafür, dass jemand anderes einem die Wahlfreiheit nimmt. Hunde reflektieren nicht über eigene Entscheidungsfreiheit oder fremde Absichten in dieser Weise – zumindest gibt es keine belastbaren Belege dafür.

🧪 3. "Ungehorsam" ist oft Missverständnis oder Stress, keine Reaktanz
Quelle: Rooney, N. J., & Cowan, S. (2011). "Training methods and owner-dog interactions: Links with dog behaviour and learning ability." Applied Animal Behaviour Science, 132(3), 169–177.

Argument: Was wie absichtlicher Widerstand aussieht, ist oft Stressverhalten, Unsicherheit oder Übersprungshandlung. Hunde reagieren auf Druck mit Flucht, Meideverhalten oder „Ungehorsam“, aber nicht, um bewusst eine Einschränkung zu kontern.

📉 4. Fehlende stabile Belege in der Literatur für echte Reaktanz bei Tieren
Meta-Analyse: Stevens, J. R. (2014). "The Challenges of Understanding Animal Cognition." Cognition, 135, 72–77.

Argument: Die psychologische Reaktanztheorie ist auf Menschen zugeschnitten. Bei Tieren, insbesondere Hunden, fehlt ein belastbarer experimenteller Nachweis dafür, dass sie sich aus einem Wunsch nach Selbstbestimmung gegen Einschränkungen wenden.

🟨 Abgrenzung: Reaktanz vs. Frustration
Ein häufiger Fehler ist die Verwechslung von Reaktanz mit Frustrationstoleranz.

Frustration: Wenn der Hund etwas nicht bekommt, das er will (z. B. Leckerli, Aufmerksamkeit), zeigt er Unruhe, Bellen, Jaulen.

Reaktanz: Wäre ein gezielter Widerstand gegen das Verbot weil es ein Verbot ist.

Das Verhalten bei Frustration ist emotional-reaktiv, nicht intentional-widerständig.
 
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Alex
25. Juli 09:41
Vielleicht meinst du damit ja auch ua meine Kommentare. Ich hab WOS mit unserem Schäferhund ausprobiert, in der Hoffnung endlich mal einen richtigen Trainingsweg gefunden zu haben. Was soll ich sagen - im Endeffekt war genau dieses Training unser Genickbruch. Ohne die nötige Führung und Anleitung ist unser Rüde erst recht extrem reaktiv geworden. Vom Support (den man ja für 50€ oder was zusätzlich buchen musste) habe ich auch nie eine gescheite Antwort bekommen. Es waren immer Aussagen wie „warte noch ab bis Modul so und so“ oder „das ändert sich noch“ bliblablub oft irgendwelche vorgefertigten Antworten eben. Ich war für unseren Hund irgendwann nur noch ein Bremsklotz den er hinter sich hergezogen hat, mehr nicht. Mit „der Hund wird lernen bei dir sein zu wollen“ hatte das absolut nix mehr zu tun. Nachdem es mich dann auch in ein absolut psychisches Tief gezogen hat musste ich einen Schlussstrich ziehen. Es ist schön für jeden bei dem es funktioniert, aber ich finde, das auch Negativerfahrungen ihren Platz finden sollten. Wie ich schon gesagt hatte löscht Anna ja selbst alles was negativ oder kritisch über ihr Programm gesagt wird. Ich finde es auch relativ problematisch zu sagen „diese EINE Methode funktioniert für jeden Hund“. Jeder Hund ist individuell und somit auch der Trainingsweg
Ich bin ja bei WOS erst noch am Anfang, habe aber auch ohne den Extrasupport zu buchen auf Mails mit individuellen Fragen sehr freundliche, ausführliche und hilfreiche Antworten bekommen.

Ich habe gerade aber auch etwas Probleme mit dem Freizeitmodus. Hoffe, das wird wieder besser.
 
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Leonie
25. Juli 09:54
Ich bin ja bei WOS erst noch am Anfang, habe aber auch ohne den Extrasupport zu buchen auf Mails mit individuellen Fragen sehr freundliche, ausführliche und hilfreiche Antworten bekommen. Ich habe gerade aber auch etwas Probleme mit dem Freizeitmodus. Hoffe, das wird wieder besser.
Wie gesagt ich freu mich für jeden für den es was ist. Ich war allerdings absolut unzufrieden und würde es mit meinem jetzigen Wissensstand zumimdest bei meinem Hundecharakter nicht mehr anwenden.
Bei nicht ganz so „Kontrollsüchtigen“ Rassen kann es bestimmt ganz gut funktionieren.

Weiter untern hatte ich konkretere Aussagen bzgl des Supports getroffen. Dafür das man extra nochmal so viel dafür gezahlt hat, hat man einfach immer dasselbe zu hören bekommen
 
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Kirsten
25. Juli 11:42
Das ist komplett vermenschlicht. Hunde haben kein abstraktes Konzept von Freiheit. Wenn du einen Hund festhälst und er sich rauswinden will, dann nicht weil ihm "Freiheit" entzogen wird, sondern weil er sich situativ unwohl/bedrängt/bedroht fühlt. Nicht weil er kognitiv Wert auf eine ihm zustehende Freiheit/Entscheidungsfreiheit legt. Wenn ein Hund nicht auf den Rückruf hört, dann nicht weil er "frei" sein will, sondern weil seine Impulskontrolle noch nicht stark genug und der Impuls/Reiz zu groß ist. Da ist keine kognitive Bewertung von "ich komme nicht, WEIL du das möchtest und mich einschränkst", worauf die ganze Umkehrpsychologie basiert. Um am Beispiel aus dem E-Book zu bleiben, ein Hund zieht nicht nach vorne, weil er sich in seiner Freiheit eingeschränkt fühlt und sich deshalb widersetzen will, sondern weil er aufgeregt ist und impulsiv Reize wie Gerüche aufsuchen will. Er zieht nicht, weil er kognitiv eine Entscheidungs/Freiheitsberaubung erkennt und sich dieser widersetzen will. Die Darstellung ein Hund würde etwas tun, nur weil der Mensch es nicht möchte, unterstellt dem Hund Absicht sich zu widersetzen, nur um sich zu widersetzen und das finde ich kein gutes Mindset im Training/Zusammenleben. Freiheit ist ein menschliches Konstrukt, das philosophische Züge hat und durch situationsunabhängige Werte und Ambitionen geprägt ist (und kulturelle Prägung!). Ich recherchiere meine Quellen eigentlich gerne selber, aber da ich noch mit dem Instagram Profil beschäftigt bin, hier einfach eine Zusammenfassung von ChatGPT. 🧠 1. Hunde verfügen nicht über ein Konzept von "Freiheit" Quelle: Wynne, C. D. L. (2021). Dog Is Love: Why and How Your Dog Loves You. Argument: Hunde handeln primär assoziativ und instinktiv, nicht deliberativ. Reaktanz setzt ein mentales Modell von Entscheidungsfreiheit voraus – das ist kognitiv zu komplex für Hunde. 🔬 2. Reaktanz erfordert metakognitive Fähigkeiten Quelle: de Waal, F. B. M. (2016). Are We Smart Enough to Know How Smart Animals Are? Argument: Reaktanz erfordert ein Verständnis dafür, dass jemand anderes einem die Wahlfreiheit nimmt. Hunde reflektieren nicht über eigene Entscheidungsfreiheit oder fremde Absichten in dieser Weise – zumindest gibt es keine belastbaren Belege dafür. 🧪 3. "Ungehorsam" ist oft Missverständnis oder Stress, keine Reaktanz Quelle: Rooney, N. J., & Cowan, S. (2011). "Training methods and owner-dog interactions: Links with dog behaviour and learning ability." Applied Animal Behaviour Science, 132(3), 169–177. Argument: Was wie absichtlicher Widerstand aussieht, ist oft Stressverhalten, Unsicherheit oder Übersprungshandlung. Hunde reagieren auf Druck mit Flucht, Meideverhalten oder „Ungehorsam“, aber nicht, um bewusst eine Einschränkung zu kontern. 📉 4. Fehlende stabile Belege in der Literatur für echte Reaktanz bei Tieren Meta-Analyse: Stevens, J. R. (2014). "The Challenges of Understanding Animal Cognition." Cognition, 135, 72–77. Argument: Die psychologische Reaktanztheorie ist auf Menschen zugeschnitten. Bei Tieren, insbesondere Hunden, fehlt ein belastbarer experimenteller Nachweis dafür, dass sie sich aus einem Wunsch nach Selbstbestimmung gegen Einschränkungen wenden. 🟨 Abgrenzung: Reaktanz vs. Frustration Ein häufiger Fehler ist die Verwechslung von Reaktanz mit Frustrationstoleranz. Frustration: Wenn der Hund etwas nicht bekommt, das er will (z. B. Leckerli, Aufmerksamkeit), zeigt er Unruhe, Bellen, Jaulen. Reaktanz: Wäre ein gezielter Widerstand gegen das Verbot weil es ein Verbot ist. Das Verhalten bei Frustration ist emotional-reaktiv, nicht intentional-widerständig.
1. Die Quelle ist ein Buch keine Studie.
Gibt es da nähere Infos?

2. Ebenfalls ein Buch, irgendeine liebe Person hat es mir mal zum Lesen vorgeschlagen, aber ich hatte es zu dem Zeitpunkt verworfen, weil es sich für meine eigentliches Interesse zu wenig auf Hunde bezieht. Grundsätzlich sicher mal ein interessantes Buch, wenn mir der Lesestoff ausgeht.
Ich habe große Zweifel, dass das angebrachte „Argument“ so im Buch steht, vielleicht weiß da jemand genaueres?

3. Diese Studie befasst sich nicht mit Reaktanz.
Ist aber sicher lesenswert für Leute die pro Strafen argumentieren möchten. Wo der oben beschriebene Text herkommt sehe ich so nicht.

Ingesamt erscheint es mir von Chat-GPT zusammengewürfelt ohne, dass die Aussagen wirklich unterstützt werden.

So wie ich es verstehe, geht es bei der Gefährtenschmiede nicht darum, dass jedes Verhalten, mit dem der Mensch nicht einverstanden ist, aus Reaktanz geschieht, sondern darum um das Phänomen zu wissen und entsprechend so zu trainieren, dass es einem nicht in die Quere kommt.

An Quellen zum Thema Freiheit beim Hund oder auch Entscheidungsfreiheit bin ich seeeeeehr interessiert, aber bitte lieber Quellen wo tatsächlich auch drinsteht, worüber gesprochen wird.
Ist ein wenig frustrierend, wenn man tatsächlich reinschaut und entsprechend nichts dazu findet.
 
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Julia 🐾Nero
25. Juli 11:58
1. Die Quelle ist ein Buch keine Studie. Gibt es da nähere Infos? 2. Ebenfalls ein Buch, irgendeine liebe Person hat es mir mal zum Lesen vorgeschlagen, aber ich hatte es zu dem Zeitpunkt verworfen, weil es sich für meine eigentliches Interesse zu wenig auf Hunde bezieht. Grundsätzlich sicher mal ein interessantes Buch, wenn mir der Lesestoff ausgeht. Ich habe große Zweifel, dass das angebrachte „Argument“ so im Buch steht, vielleicht weiß da jemand genaueres? 3. Diese Studie befasst sich nicht mit Reaktanz. Ist aber sicher lesenswert für Leute die pro Strafen argumentieren möchten. Wo der oben beschriebene Text herkommt sehe ich so nicht. Ingesamt erscheint es mir von Chat-GPT zusammengewürfelt ohne, dass die Aussagen wirklich unterstützt werden. So wie ich es verstehe, geht es bei der Gefährtenschmiede nicht darum, dass jedes Verhalten, mit dem der Mensch nicht einverstanden ist, aus Reaktanz geschieht, sondern darum um das Phänomen zu wissen und entsprechend so zu trainieren, dass es einem nicht in die Quere kommt. An Quellen zum Thema Freiheit beim Hund oder auch Entscheidungsfreiheit bin ich seeeeeehr interessiert, aber bitte lieber Quellen wo tatsächlich auch drinsteht, worüber gesprochen wird. Ist ein wenig frustrierend, wenn man tatsächlich reinschaut und entsprechend nichts dazu findet.
???
Ich habe weder behauptet, dass es wissenschaftliche Studien sind, noch war das die Anforderungen in dem Beitrag auf den ich geantwortet habe?

Ich habe auch explizit geschrieben, dass das eine kurze ChatGPT Abfrage ist und ich die Quellen nicht selbst recherchiert habe, weil ich mich gerade mit etwas anderem beschäftige.

Deinen Frust hast du dir selber zuzuschreiben. Such doch nach Quellen, die deine eigenen Anforderungen erfüllen für Reaktanz und Umkehrpsychologie bei Hunden, wenn du die Meinung vertrittst es sei so wie im E-book dargestellt oder auch allgemein belegbar. Dann bist du sicher weniger frustriert.
 
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Kirsten
25. Juli 12:17
Die Quellen habe ich teilweise aus eigenem Interesse am Thema untersucht, aber auch, weil ich es schwierig finde, wenn eigene Thesen teilweise mit scheinbar wissenschaftlichen Texten untermauert werden sollen.

Das sieht für Leute die sich selber nicht einlesen möchten schnell so aus, als müsste das automatisch so stimmen, weil das wohl jemand aus der Forschung genau so untersucht und bestätigt hätte (Was hier aber nicht der Fall ist).

Meine Frustration kriege ich gut gemanaged, so ernst ist es nicht 😬✌🏻
Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, wir reden hier wohl gerade nicht mehr auf sachlicher Ebene miteinander. Warum eigentlich?
 
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Julia 🐾Nero
25. Juli 12:53
Die Quellen habe ich teilweise aus eigenem Interesse am Thema untersucht, aber auch, weil ich es schwierig finde, wenn eigene Thesen teilweise mit scheinbar wissenschaftlichen Texten untermauert werden sollen. Das sieht für Leute die sich selber nicht einlesen möchten schnell so aus, als müsste das automatisch so stimmen, weil das wohl jemand aus der Forschung genau so untersucht und bestätigt hätte (Was hier aber nicht der Fall ist). Meine Frustration kriege ich gut gemanaged, so ernst ist es nicht 😬✌🏻 Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, wir reden hier wohl gerade nicht mehr auf sachlicher Ebene miteinander. Warum eigentlich?
Weil ich es für ein mieses rhetorisches Mittel erachte, wenn man etwas kritisiert, was ich nicht behauptet habe (die Quellen seien Studien, zumal du selber Bücher als valide Quellen akzeptierst, wenn sie dir zusagen -> Calming Signals) oder was ich explizit selber vorwegnehme (dass ich die Quellen nicht recherchiert habe).
In Kombination mit Anklage und Forderung steigt bei MIR die Reaktanz und sinkt die Kooperationsbereitschaft.

Vor allem wenn es wiederholt passiert.
Siehe weiter unten, wo ich die fehlende Transparenz über die Preise kritisiere und man daraus dreht, ich würde die irrationale Forderung stellen, das ganze Programm kostenfrei öffentlich zur Verfügung zu stellen.

Auch habe ich nicht behauptet, dass das ganze Konzept der Gefährtenschmiede auf Reaktanz und Umkehrpsychologie basiert, sondern das kostenlose E-book davon handelt. Und wenn das nicht fundiert ist, dann sollte man alles andere auch für prüfen und nicht einfach glauben, weil es die Jura Absolventin behauptet.

Übrigens ist es die Gefährtenschmiede, die sich stark über wissenschaftliche und psychologische Ansätze profiliert und gar keine Belege liefert. Unabhängig davon, ob man die dann als valide akzeptiert oder nicht.
 
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Kirsten
25. Juli 13:13
Weil ich es für ein mieses rhetorisches Mittel erachte, wenn man etwas kritisiert, was ich nicht behauptet habe (die Quellen seien Studien, zumal du selber Bücher als valide Quellen akzeptierst, wenn sie dir zusagen -> Calming Signals) oder was ich explizit selber vorwegnehme (dass ich die Quellen nicht recherchiert habe). In Kombination mit Anklage und Forderung steigt bei MIR die Reaktanz und sinkt die Kooperationsbereitschaft. Vor allem wenn es wiederholt passiert. Siehe weiter unten, wo ich die fehlende Transparenz über die Preise kritisiere und man daraus dreht, ich würde die irrationale Forderung stellen, das ganze Programm kostenfrei öffentlich zur Verfügung zu stellen. Auch habe ich nicht behauptet, dass das ganze Konzept der Gefährtenschmiede auf Reaktanz und Umkehrpsychologie basiert, sondern das kostenlose E-book davon handelt. Und wenn das nicht fundiert ist, dann sollte man alles andere auch für prüfen und nicht einfach glauben, weil es die Jura Absolventin behauptet. Übrigens ist es die Gefährtenschmiede, die sich stark über wissenschaftliche und psychologische Ansätze profiliert und gar keine Belege liefert. Unabhängig davon, ob man die dann als valide akzeptiert oder nicht.
Ich denke, da liegt ein Missverständnis vor. Die Bücher als Quelle habe ich nicht kritisiert. Es war eine Feststellung, dass diese beiden Quellen Bücher sind, und man sich somit nicht so schnell über den hier dargestellten Inhalt informieren kann.
Deswegen habe ich nachgefragt, ob da jemand genaueres zu sagen kann. Weil mich das eben interessiert.

Ich habe so kein Problem mit Büchern, ich lese selber sehr gerne und viel ☺️
Bücher, die ich empfehle, habe ich üblicherweise auch selber gelesen und kann auf Nachfragen eingehen (bezogen auf Calming Signals).
 
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Dogorama-Mitglied
25. Juli 15:22
1. Die Quelle ist ein Buch keine Studie. Gibt es da nähere Infos? 2. Ebenfalls ein Buch, irgendeine liebe Person hat es mir mal zum Lesen vorgeschlagen, aber ich hatte es zu dem Zeitpunkt verworfen, weil es sich für meine eigentliches Interesse zu wenig auf Hunde bezieht. Grundsätzlich sicher mal ein interessantes Buch, wenn mir der Lesestoff ausgeht. Ich habe große Zweifel, dass das angebrachte „Argument“ so im Buch steht, vielleicht weiß da jemand genaueres? 3. Diese Studie befasst sich nicht mit Reaktanz. Ist aber sicher lesenswert für Leute die pro Strafen argumentieren möchten. Wo der oben beschriebene Text herkommt sehe ich so nicht. Ingesamt erscheint es mir von Chat-GPT zusammengewürfelt ohne, dass die Aussagen wirklich unterstützt werden. So wie ich es verstehe, geht es bei der Gefährtenschmiede nicht darum, dass jedes Verhalten, mit dem der Mensch nicht einverstanden ist, aus Reaktanz geschieht, sondern darum um das Phänomen zu wissen und entsprechend so zu trainieren, dass es einem nicht in die Quere kommt. An Quellen zum Thema Freiheit beim Hund oder auch Entscheidungsfreiheit bin ich seeeeeehr interessiert, aber bitte lieber Quellen wo tatsächlich auch drinsteht, worüber gesprochen wird. Ist ein wenig frustrierend, wenn man tatsächlich reinschaut und entsprechend nichts dazu findet.
Genau - „dass einem die Reaktanz nicht in die Quere kommt“ ist meiner Meinung nach richtig interpretiert.
Letztendlich trainierst du mit dem Hund so, dass er auf dich achten muss. Du „zeigst Haltung“ und nimmst deinen Hund damit mit.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Juli 15:43
Ok ich revidiere meine Aussage, dass die Methoden sicher grundsolide sind. Ich habe aus gutem Willen Instagram runtergeladen und mich auf die Suche nach kostenlosen Sachen gemacht. E-book zur Leinenführigkeit runtergeladen. Wer glaubt hier wird nach neuestes wissenschaftlichen Erkenntnissen und Psychologie gearbeitet sollte bitte selber nachrecherchieren, ob das alles überhaupt stimmt und Sinn macht. Im E-Book wird behauptet Hunde würden aus Reaktanz handeln und man könne mit Umkehrpsychologie arbeiten. Beides ist aus kynologischer Sicht nicht nur nicht belegt, sondern gilt als absolut unwahrscheinlich, weil Hunde nicht die kognitive Komplexität für Reaktanz besitzen. Außerdem halte ich es für sehr ungünstig Menschen glauben zu lassen, ihr Hund würde irgendetwas aus Trotz machen. Hunde haben nach kynologischem Verständnis keine Trotzreaktionen! Was nach Trotz aussieht sind Meideverhalten, Stressreaktionen oder erlernte Reiz-Reaktion Muster. Der Nebensatz Umkehrpsychologie würde in Psychotherapie eingesetzt werden ist ebenfalls falsch. Das gilt als manipulativ, unethisch und langfristig schädlich! Es kann sein, dass die Übungen helfen (zum Beispiel weil sozialer Druck wegfällt, der Mensch in der Absicht den Hund vorlaufen zu lassen diesen nicht beachtet, wodurch der Hund sich an ihm orientiert und nicht anders rum usw. Aber nicht, weil der Hund davor aus Trotz gezogen hat), aber die Grundlage bzw Erklärung dafür wieso sie helfen ist einfach Pseudowissenschaft!
Ich find ehrlich gesagt ganz schön stark, dass du nun das ebook zur Leinenführigkeit geladen hast, es durchgelesen hast - und es als Quatsch abtust. Kann man machen. Man könnte es aber auch einfach ausprobieren. Einen Spaß draus machen. Es öfter wiederholen. Und dann mal schauen, was es mit dir und deinem Hund macht.
Aus deinen Beiträgen kommt so viel Groll rüber, denn ich überhaupt nicht verstehen kann.
Wer hier tatsächlich gescheitert ist, der mag hier seinen Frust und Ärger abladen.
Aber wer es wie du „nur blöd“, unethisch, sektenmässig FINDET - hm, find ich echt schwierig.

Mir ist hier ehrlich gesagt alles vollkommen egal, ich bin dort keine Kundin, ich bin nur Schmarotzer und nutze alles, was es dort „für umme“ gibt (und was hier bei Dogorama im „intrinsischen Thread“ offenbart wurde), und ich finds super. Es ist genau das, was ich lange gesucht habe. Zu 100% genau unser Ding, und ich rede nicht über irgendwelche pille palle Themen in der Hundeerziehung, sondern über sicheren Freilauf in Anwesenheit von Wild.
Plus: ich spreche sogar mit unserer „normalen“ Hundetrainerin über einiges aus der Gefährtenschmiede als auch mit der Jägerin, bei der wir trainieren. Und beide bestätigen die Ansätze. So richtiger „Quatsch“ kann’s also nicht sein - und man möge mir jetzt bitte nicht damit kommen, dass beide Trainerinnen dann wohl (auch) Nix drauf haben …. 😉