Bei Hunden dieser Rasse kommt es immer wieder zu Verwechslungen. Bullterrier, Pitbull Terrier, Amstaff Terrier und Co sind alles Vierbeiner, die auf eine gemeinsame Familie zurückblicken. Dennoch sind es alles eigenständige Rassen. Sie wurden in anderen Ländern gezüchtet und unterschieden sich in Größe und Gewicht. Auch am Kopf kann man bei diesen Rassen gut einen Unterschied erkennen. Charakterlich ähneln sich diese Vierbeiner eng. Sie alle sind liebevolle und loyale Hunde, die unter zahlreichen Vorurteilen leiden müssen.
Gewicht: | Rüden: 13 - 17 kg Hündinnen: 11 - 15 kg |
Größe: | Rüden: 36 - 41 cm Hündinnen: 33 - 38 cm |
Herkunft: | Großbritannien |
Lebenserwartung: | 12 – 15 Jahre |
Temperament: | energiegeladen, mutig, anhänglich, loyal, liebevoll und tapfer |
Farbe: | alle Farben, gefleckt und gestromt |
FCI-Standard: | Gruppe 7, Terrier |
Im sogenannten Black Country, in Mittelengland rund um Birmingham und die Grafschaft Staffordshire traten etwa ab dem 18. Jahrhundert diese kleinen, bulligen Vierbeiner auf, die als Vorfahren der heutigen Staffordshire Bullterrier gelten.
Die Bull and Terrier genannten Hund wurden vor allem von den dort angesiedelten Bergleuten gehalten und auch konkret gezüchtet. Die Vierbeiner lebten mit ihren Haltern in den kleinen Arbeiterwohnungen. Dort hatten sie die Aufgabe, das häusliche Umfeld von Ratten frei zu halten.
Die Grausamkeit der Menschen hatte aber bereits ein neues Einsatzgebiet für diese Tiere gefunden. Man veranstaltete Wettkämpfe, bei denen es darum ging, welcher Hund in kürzester Zeit mehr Ratten beißen konnte. Auch wurden richtige Kämpfe Hund gegen Hund abgehalten. Auf die Tiere wurde gewettet, die Arbeiter besserten sich damit ihr Gehalt auf und die Hunde wurden zu regelrechten Statussymbolen. Ein guter Rattenbeißer konnte für ein schönes Zusatzeinkommen sorgen.
Im Jahr 1835 wurden jedoch die Hundekämpfe in England Gott sei Dank verboten. So sah man sich nach neuen Tätigkeiten und Aufgabengebieten für diese Vierbeiner um. Viele gelangten nun auch nach Amerika, wo eine andere Zuchtlinie angestrebt wurde. In England konzentrierte sich die Zucht auf gute Familientauglichkeit. Man wollte freundliche aber mutige, loyale und liebevolle Vierbeiner.
Im Jahr 1935 wurde der Staffordshire Bullterrier vom Kennel Club offiziell anerkannt. Hier legte man sehr viel Wert auf den Zusatz Staffordshire, da man sich von den amerikanischen Pitbulls abgrenzen wollte. Doch noch heute haben diese Rassen weltweit den Ruf Kampfhund und sie stehen auch in vielen Ländern auf der sogenannten Rasseliste.
Manche haben Angst und Respekt vor diesen Hunden, andere aber schwärmen, dass es keinen besseren Familienhund gibt, als einen Staffi. Wichtig ist hier natürlich die Erziehung. Auch wenn einiges immer noch in den Genen liegt, das größere Problem ist meist auf der anderen Seite der Leine zu finden und nicht bei den Vierbeinern selbst.
Die Staffis haben eine bullige, kräftige und imposante Erscheinung. Der Körper dieser Hunde ist kräftig, die Tiere selbst aber sind sehr wenig und schnell. Der Staffordshire Bullterrier ist quasi die kleinere Version der American Staffordshire Terrier. Die Englischen Staffis haben eher kurze Beine, aber sehr kräftige Hinterläufe mit einer enormen Schubkraft.
Auf seinem kräftigen Nacken sitzt ein quadratischer Kopf. Bei den Ohren spricht man von sogenannten Rosenohren. Bei diesen halben Stehohren ist die Ohrinnenseite teilweise nach außen gedreht. Das Kiefer ist kräftig und mit großen Zähnen ausgestattet. Die Augenfarbe ist meist passend zur Fellfarbe und kann dunkel bis hell sein. Das Fell kann beinahe alle Farben aufweisen. Es ist dicht, glatt und kurz und kann gestromt, gefleckt oder einfarbig sein.
Die mittellange Rute ist tief angesetzt. Die kleinen und kompakten Hunde mit dem großen Maul und den leicht hängenden Wangen haben häufig einen Ausdruck als würden sie lachen. Generell präsentieren sich die Staffis mit einer sehr freundlichen Optik.
Bei diesen Hunden handelt es sich um sehr intelligente Vierbeiner, die schnell lernen und auch einen ausgeprägten Will to Please aufweisen. Das hat den Vorteil, dass sie alles sehr schnell umsetzen.
Diese Vierbeiner sind furchtlos und zuverlässig. Sie bauen eine sehr enge familiäre Bindung auf und sind liebevoll und anhänglich. Staffis sind Schatten, die ihrem Herrchen oder Frauchen am liebsten überall hin folgen.
Staffordshire Bullterrier haben auch eine hohe Reizschwelle. Sie zeigen jedoch auch kaum Drohgebärden. Reicht es einem Staffi, dann teilt er dies seinem Gegenüber blitzschnell und unmittelbar mit. So wird die Situation für diese Hunde schnell, klar und effizient gelöst. Daher ist es wichtig, dass auf dieser Ebene mit den Hunden gut trainiert wird. Der Vierbeiner muss sich in dieser schnellen Handlung abrufen lassen. Mit dieser Art der Impulskontrolle sollte bereits im frühen Welpenalter begonnen werden.
Die Hunde brauchen eine sehr konsequente und liebevolle Erziehung. Staffordshire Bullterrier gehören, auch wenn sie leicht zu erziehen sind, unbedingt in erfahrene und auch in vernünftige Hände.
Bei diesen Vierbeiner dreht sich alles um Sozialisierung und Erziehung. Gut erzogene Staffordshire Bullterrier sind wunderbare und liebevolle Familienhunde, die keiner Fliege etwas zuleide tun. Sie sind verschmust und anhänglich, wollen ihrer Familie immer alles recht machen und setzen sämtliche Kommandos sofort um. Auch wenn du Vierbeiner manches Mal stur sein können, so hören sie am Ende des Tages doch.
Aufpassen musst du bei diesen Hunden auch, da sie eine sehr hohe Schmerzgrenze haben. Einem Staffordshire Bullterrier kann die gesamte Kralle fehlen und die Pfote stark bluten, und er wird es dir nicht melden. Im Sommer solltest du daher immer den Asphalt kontrollieren. Der Staffi läuft über den Asphalt und bemerkt nicht, dass er sich seine Ballen verbrennt.
Wichtig ist auch, dass du stets im Vorfeld abklärst, ob diese Rasse in deinem Bundesland auf der Rasseliste steht. Auch ist es mit Staffis oft nicht so einfach, eine neue Wohnung zu finden. Immer noch sind die Vorurteile große.
Auch beim Urlaub musst du dich im Vorfeld erkundigen. Es git Länder, in welche du mit einem Staffordshire Bullterrier besser nicht einreisen solltest.
Beim Spazieren kannst du ebenfalls häufiger mit Vorurteilen konfrontiert werden. Menschen, die diese Rasse nicht kennen, haben häufig Angst. Sobald sie deinen Hund jedoch kennengelernt haben, sind auch sie schnell davon überzeugt, wie toll und freundlich diese Hunde sind.
Bei der Haltung dieser Hunde ist es auch wichtig, dass du sie körperlich und geistig auslastet. Spazieren, spielen, trainieren und Sport sollten jedoch immer in einer guten Balance zur Ruhe aufweisen. Diese Hunde müssen auch gut lernen, zur Ruhe zu kommen.
Beim Staffi kann es durch Überzüchtung häufiger zu HD kommen. Es kommt zu einer frühen Abnützung der Gelenke, da die Hüfte eine Fehlstellung aufweist. Auch ED taucht bei dieser Rasse vermehrt auf.
Eine typische Staffi Krankheit ist L 2 HGA. Dabei kommt es zu epileptischen Anfällen und Muskelsteifheit. Dies wird durch Ablagerungen von Säuren ausgelöst, die das zentrale Nervensystem stören.
Erblich bedingt kann auch eine Trübung der Augenlinsen sein, welche zu einer Erblindung führen kann. Daher ist es wichtig, dass du deinen Staffi von einem verantwortungsvollen Züchter kaufst. Diese Züchter achten darauf, Gendefekte nicht in den Pool einzubringen und verpaaren nur gesunde Elternpaare.
Der Staffordshire Bullterrier hat öfter auch Allergien oder leidet unter Hautproblemen. Durch hochwertiges Futter und eine individuelle Diät können jedoch viele Allergien vermieden werden.