Der Name Shetland Sheepdog ist vielen kein Begriff. Hier wird diese Rasse immer nur Sheltie genannt. Optisch sehen diese Hunde wie kleine Collies aus. In ihrer Geschichte kommen Collies zwar auch vor, jedoch handelt es sich beim Shetland Sheepdog um eine eigenständige und eigene Rasse. Diese hübschen Hunde mit ihrem üppigen Fell und dem freundlichen Wesen sind beliebte Familienhunde und ideal für sportlich aktive Menschen, die gerne viel Zeit in der freien Natur verbringen. Hier erfährst du nun, woher diese Rasse kommt und worauf du achten solltest, wenn du überlegst, einem Sheltie ein Zuhause zu geben.
Gewicht: | Rüden: 8 - 12,5 kg Hündinnen: 6,5 - 11 kg |
Größe: | Rüden: 34 - 37 cm Hündinnen: 34 - 36 cm |
Herkunft: | Shetland Inseln |
Lebenserwartung: | 12 – 14 Jahre |
Temperament: | agil, energiegeladen, wachsam, verspielt |
Farbe: | sable, dar sable, dreifarbig, blue merle, schwarz weiß, schwarz und loh |
FCI-Standard: | Gruppe 8, Apportierhunde - Stöberhunde - Wasserhunde |
Wie der Name bereits vermuten lässt, stammt diese Rasse ursprünglich von den Shetland Inseln ab. Diese Inseln befinden sich 200 km vor der Schottischen Küste und sind auch für die kleinen Shetland Ponys und die ebenfalls kleinwüchsigen Shetland Schafe bekannt.
Seine ursprüngliche Aufgabe lässt sich auch einfach am Namen erkennen. Der Sheltie war dafür verantwortlich, die Schafe im Zaum zu halten.
Auf den felsigen, moorreichen Inseln lebten Bauern in einfachen Verhältnissen und waren lange Zeit sehr abgeschieden von der Außenwelt. Aus Skandinavien siedelten sich mit den Walfängern und Fischern diverse Spitze auf der Insel an. Aus England hatten die Bauern Border Collies und größere Arbeits-Collies. Diese Hunde verpaarten sich untereinander. Die Bauern kümmerten sich aber nicht direkt um die Verpaarung, daher gibt es keine genauen Aufzeichnungen, wie die heutigen Shelties genau entstanden sind.
Auch einige Spanielrassen lebten auf den Inseln und können ebenfalls maßgeblich an der Entstehung der Shelties beteiligt sein. Darauf kann man auch schließen, da in Aufzeichnungen von 1909 von schwarz-braunen Shelties nachzulesen ist.
Die Shelties, die eigentlich nicht absichtlich gezüchtet wurden, jedoch einfach entzückend aussahen, kamen nun ab etwa 1890 durch Seeleute auf das Festland und nach Großbritannien. Besucher der Shetland Inseln waren von den flauschigen Welpen entzückt und bald waren diese Hunde ein beliebtes Souvenir. Die armen Shetland Bauern waren froh, sich mit den Welpen ein kleines, zusätzliches Einkommen generieren zu können.
Nach der Jahrhundertwende machte man sich jedoch an die Arbeit, die Rasse zu erhalten und sich mit einer konkreten Zucht zu befassen. 1908 wurde der Shetland Collie Club in Lerwick gegründet. Der erste festgelegte Rassestandard war jedoch utopisch. Wollte man einfach einen Miniatur-Collie, der lediglich 30,5 cm groß und 6,5 kg schwer sein sollte.
Da der Collie zu jener Zeit bereits sehr populär war und es sich hier um eine teure Hunderasse handelte, wurde von Collie Züchtern ein Verbot erwirkt, diese neue Rasse als Collie zu bezeichnen. So entstand der Name Shetland Sheepdog.
1909 stellte man die ersten Shelties auf Ausstellungen vor. 1914 wurde der English Shetland Sheepdog Club gegründet und ab den 1920-er Jahren begann die Zucht der Shelties mit verlässlichen Aufzeichnungen zur Rassegeschichte.
Die Shelties haben ein edles, fast majestätisches Erscheinungsbild. Sie laufen auch sehr elegant und graziös. Die Hunde können jedoch auch ein ordentliches Tempo vorlegen. Der Körper ist symmetrisch, die Mähne lang und das Fell üppig. Die kleinen Sheepdogs sehen einfach zauberhaft aus.
Diese Hunde haben einen kleinen Kopf mit einer sehr schönen Form. Die Ohren sind weit hinten angesetzt und spitzen sich nach vorne hin zu. Um den Hals gestaltet sich die Mähne als elegante Halskrause.
Unter dem langen Haar befindet sich eine dichte Unterwolle. Die Farben sind meist weiß mit schwarz und braun in vielen Schattierungen. Sehr beliebt aber ist die Farbe blue merle, die eigentlich aus einem Gendefekt resultiert.
Bei den Shelties handelt es sich um sehr temperamentvolle Hunde. Das elegante und niedliche Aussehen täuscht oft darüber hinweg, welche Naturburschen in den Hunden stecken.
Shelties sind freundlich, fröhlich und sehr verspielt. Sie sind klug und selbstbewusst und auf Menschen bezogen. Sie haben ein sehr sensibles Gemüt und sind besonders einfühlsam.
Diese Hunde haben kaum Jagdtrieb und sind auch so sehr einfach zu erziehen. Manches Mal können sie etwas stur sein, doch auch das lässt sich durch liebevolle Konsequenz korrigieren. Diese Eigenschaften machen den Shetland Sheepdog zu einem großartigen Familienhund, der auch für Anfänger geeignet ist.
Wenn du dafür sorgst, dass dein Sheltie genügend Auslauf und Auslastung hat, kann das Zusammenleben auch in einer kleinen Stadtwohnung durchaus harmonisch verlaufen. Diese Hunde sind jedoch sehr wachsam und melden fremde Geräusche und Besucher mit Gebell an. Shelties sind dabei niemals aggressiv.
Bekannt sind Shelties für ihre Intelligenz und das Talent, Kommandos und Kunststücke sehr schnell zu lernen. Die Hunde sind zudem sehr anhänglich und auch kinderlieb. Aktive Familien sind somit das ideale Umfeld für diese Rasse.
Die ehemaligen Hütehunde benötigen viel Bewegung, geistige Auslastung und eine Aufgabe. Die Hunde eignen sich für alle Arten von Hundesport. In vielen Wettbewerben können Shelties glänzen. Du kannst mit deinem Sheltie auch eine Ausbildung zum Therapiehund oder Assistenzhund machen. Auch als Rettungshunde kommen sie immer wieder zum Einsatz.
Wichtig ist auch, dass diese Vierbeiner einen engen Familienanschluss haben. Die sensiblen Tiere brauchen die Nähe zur Familie. Zudem können sie mit Strenge und Härte schlecht umgehen.
Vor allem bei blue merle Verpaarungen kommt es vermehrt zu Taubheit oder Blindheit. Daher ist es wichtig, hier Welpen lediglich von einem verantwortungsvollen Züchter zu kaufen. Sogenannte Vermehrer züchten häufig diese beliebte blue merle Welpen, ohne dabei auf eine genetisch korrekte Verpaarung zu achten. Das Ergebnis sind kranke Tiere, die häufig nicht sehr alt werden.
Bei Shelties kommt auch häufiger der MDR1 Defekt vor. Hierbei handelt es sich um eine Unverträglichkeit auf gewisse Medikamente. Auch für Herzkrankheiten und Epilepsie sind Vertreter dieser Rasse etwas anfälliger. Shelties erkranken in seltenen Fällen auch an einer Dermatomyositis. Dies ist eine Haut und Muskelerkrankung, die sich jedoch sehr gut behandeln lässt.