Pudel

Vor noch einigen Jahren war der Pudel ein absoluter Modehund. Gefühlt in jedem zweiten Haushalt war ein Pudel zu finden. Der Hype um diese Rasse ließ etwas nach. Vor allem aber Zwergpudel gewinnen zur Zeit wieder mehr an Beliebtheit. Vor allem in Asien besteht ein enormer Hype um den Pudel. Das liegt auch daran, dass der thailändische regierende König ein bekennender Pudel-Fan ist. Erst bei seinem letzten längeren Aufenthalt in Deutschland durften 30 seiner Pudel mit einer Privatmaschine mitreisen.

Diese lustigen und liebevollen Vierbeiner sind tolle Familienhunde. Zudem sind sie äußerst intelligent. Daher wurden früher Pudel vor allem gerne im Zirkus verwendet. Auch heute kommen in Fernsehshows merklich viele Pudel vor, wenn es darum geht, knifflige Tricks aufzuführen. Diese agile Rasse hat auch enormen Spaß am Erlernen von Kunststücken. Es wirkt auch, als wären diese eleganten Tiere in gewisser Weise stolz darauf, wenn sie im Mittelpunkt stehen.

Steckbrief

Gewicht (Großpudel) Rüden: 20 - 25 kg 
Hündinnen: 18 - 23 kg
Größe (Großpudel): Rüden: 50 - 62 cm
Hündinnen: 45 - 55 cm
Gewicht (Klein-, Mittelpude) Rüden: 8 - 12 kg 
Hündinnen: 7 - 11 kg
Größe (Klein-, Mittelpude): Rüden: 38 - 45 cm
Hündinnen: 35 - 43 cm
Gewicht (Zwergpudel) Rüden: 4,5 - 6 kg 
Hündinnen: 3,5 - 5 kg
Größe (Zwergpudel): Rüden: 30 - 35 cm
Hündinnen: 28 - 33 cm
Gewicht (Toypudel) Rüden: 2,5 - 3 kg 
Hündinnen: 25 - 27 kg
Größe (Toypudel): Rüden: 26 - 28 cm
Hündinnen: 25 - 27 cm
Herkunft: Frankreich - Deutschland
Lebenserwartung: 18 – 20 Jahre
Temperament: aktiv, verspielt
Farbe: schwarz, weiß, apricot, creme, blau, grau, silber, rot, braun, sable, schwarz-weiß
FCI-Standard: Gruppe 9, Gesellschafts- und Begleithunde

Woher stammt der Pudel?

Der Ursprung dieser Rasse geht bis ins 14. Jahrhundert zurück. Somit handelt es sich beim Pudel um eine alte Rasse. Ursprünglich wurde diese Hunderasse als Wasserjagdhund gezüchtet. Einen Hinweis darauf gibt der ursprüngliche Name des Pudels. Diese lautete Canis Familiaris Aquaticus.

Der heutige Name dürfte in Deutschland entstanden sein, wo auch der Ursprung der Rasse angenommen wird. Pudel leitet sich von Budeln oder Pfudel ab. Budeln bedeutet planschen im Wasser und Pfudel ist eine alte Bezeichnung für Pfütze. Die enge Verbindung zwischen Pudel und Wasser ist aber deutlich sichtbar.

Der ursprüngliche Pudel ist der Kleinpudel. Toypudel, Zwergpudel und auch Großpudel wurden erst in späterer Zeit gezüchtet.

Der Pudel war ein beliebter Jagdhund, da er große Freude am Apportieren und am Schwimmen hatte. Die Vorfahren der heutigen Pudel wurden sogar erfolgreich als Hütehunde eingesetzt.

Ein Fun Fact über den Pudel ist auch die Schur. Bereits in früheren Jahrhunderten war es modern, dem Pudel ein spezielles Haarkleid zu verpassen. So trugen die Pudel am Hofe und in adeligen Häusern zu Zeiten des Rokoko eine Weste.

In den 1880-er Jahren waren die sogenannten Schnürenpudel sehr populär. Diese trugen lange Dreads, die äußerst pflegeintensiv waren.

Die Abstammung des Pudels sorgt auch heute noch für unterschiedliche Meinungen. Einige glauben fest daran, dass der Pudel vom Seidenhund abstammt. Eine andere Vermutung besagt, dass der Pudel aus einer Kreuzung zwischen Jagdhunden und zottigen Hütehunden entstanden ist.

Auch wenn Deutschland eigentlich als Herkunftsland des Pudels angenommen wird, so erkämpfte sich Frankreich in den 1930-er Jahren das Recht, als Ursprungsland des Pudels zu gelten. Auch Russland war hier mit im Rennen.

Heute gibt es den Pudel in vier Größen. Seit den 1990-er Jahren ist auch der Toypudel im Rassestandard vermerkt. 

Großpudel
© SaevichMikalai

 

Wie sieht der Pudel aus und was sind die Merkmale des Pudels?

Generell waren Pudel immer nur einfarbig. Seit den 1980-er Jahren werden auch zweifarbige Hunde zugelassen. Hierbei dürfen es jedoch nur weiße Pudel mit schwarzen Platten, genannt Harlekin, oder schwar-loh, black und tan Pudel sein.

Das Fell des Pudels ist sehr markant und zeichnet sich durch das feine, dichte, wollige und gekräuselte Haar aus. Das Fell muss sich immer weich anfühlen. Eine Besonderheit ist, dass dieses Fell ständig wächst. Daher muss der Pudel auch immer geschoren und getrimmt werden.

Pudel haaren nicht, da sie keinen Fellwechsel zu bestimmten Jahreszeiten haben. Daher sind sie auch für Menschen geeignet, die allergisch auf Hundehaare reagieren.

Der Pudel hat einen kurzen Rücken. Der Bauch verläuft hochgezogen, was ihm eine besonders elegante Optik verleiht. Der Körperbau ist quadratisch. Der Pudel läuft elegant, federnd und leicht tänzerisch.

Meist sind die Augen des Pudels braun oder schwarz und sind leicht schräg gestellt. Die Nase ist ebenfalls schwarz. Lediglich bei Fellfarben wie braun oder apricot haben die Vierbeiner bernsteinfabige Augen und eine braune Nase.

Der Schwanz ist hoch angesetzt. Er wird stolz über den Rücken gebogen, oder gerade getragen.

Wie sind der Charakter und das Wesen vom Pudel?

Es handelt sich beim Pudel um Vierbeiner, die sehr intelligent sind und sich auch lange und gut konzentrieren können. Sie sind von Natur aus sehr aktiv und haben einen guten Instinkt. Pudel sind treu und loyal und lassen sich auch gut erziehen.

Diese Rasse gilt auch als sehr mutig. Auch bestechen die Tiere durch ihr freundliches Wesen. Die lebhaften und verspielten Hunde sind tolle Familienhunde. Sie können gut mit anderen Vierbeinern sozialisiert werden, der Jagdtrieb steckt jedoch immer in den Genen.

Pudel sind auch für Anfänger gut geeignet. Wenn du dir einen Pudel nach Hause holen möchtest, solltest du jedoch besonders viel Zeit für das Tier haben. Pudel bauen eine sehr enge Bindung zur Familie auf und wollen am liebsten überall dabei sein. Sie sind anhänglich und nicht unbedingt zum Alleine-sein gemacht.

Pudel sind auch sehr sensibel. Die Tiere haben feine Antennen und erkennen die Emotionen ihrer Bezugspersonen äußerst schnell. Daher eignen sich diese Hunde ausgezeichnet als Therapiehunde. Gerne wird der Pudel mit in Pflegeeinrichtungen genommen.

Auch wenn die Rasse sehr agil ist und liebend gerne über Wiesen und durch Wälder saust, so sind die Hunde auch begnadete Kuschler. Sie sind ausgeglichen und finden gut zur Ruhe.

Was muss man bei der Haltung eines Pudels beachten?

Wenn du eine kleine Stadtwohnung besitzt, so eignet sich vielleicht ein Toy- oder Kleinpudel besser für dich. Generell aber sind Pudel sehr genügsam und passen sich gut an.

Da das Fell ständig wächst, musst du immer Termine beim Hundefriseur einplanen. Du kannst aber auch selbst wunderbar lernen, deinem Pudel die benötigte Schur zu verpassen.

Pudel zählen zu den Hunden mit enorm hoher Lebenserwartung. Nicht selten werden Pudel mehr als 20 Jahre alt. Das sollte dir bewusst sein, denn mit dem Kauf eines Pudels übernimmst du für das Tier die Verantwortung auf dessen Lebenszeit.

Da Pudel nicht gerne alleine bleiben, solltest du dich im Vorfeld erkundigen, ob du deinen Vierbeiner mit zur Arbeit nehmen kannst. Pudel sind beliebte Bürohunde, die dort alle im Nu um den Finger wickeln. Auch für den Urlaub musst du frühzeitig eine Lösung finden. Für den Vierbeiner ist es am besten, wenn du einen Urlaub mit Hund planst.

Was sind typische Erkrankungen des Pudel?

Beim Pudel gibt es einige Erbkrankheiten, die rassetypisch sind. Wenn du deinen Vierbeiner von einem verantwortungsvollen Züchter hast, können diese zu großem Maße vermieden werden. Der Züchter führt regelmäßige Gentests durch und verpaart nur Tiere, die gesund sind.

Beim Pudel kommen Ohrenentzündungen häufiger vor als bei anderen Rassen. Auch neigen Pudel dazu, einen fehlenden Tränen-Nasenkanal zu haben. Es kann zu Augenerkrankungen wie dem Grauen Star oder einer progressiven Retinaatrophie führen.

Patellaluxationen sind ebenfalls pudeltypisch und es kann zu Krankheiten wie Fallotsche Tetralogie, dem Legg-Calvé-Perthes Syndrom und Mikroophthalmie, zu klein ausgebildete Augäpfel und Sebadenitis kommen. Bei dieser zerstören körpereigene Abwehrkräfte die Talgdrüsen und es kommt zum Haarausfall.

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