Der Neufundländer ist ein anhänglicher, freundlicher und gutmütiger Hund, der sich durch seine Treue und seinen Beschützerinstinkt auszeichnet. Sein sanftes Wesen, seine Intelligenz und seine Anpassungsfähigkeit machen ihn zu einem geschätzten Familienmitglied und treuen Begleiter.
Gewicht: |
Rüden: 65 - 80 kg |
Größe: | Rüden: 69 - 71 cm Hündinnen: 63 - 66 cm |
Herkunft: | Neufundland |
Lebenserwartung: | 8 - 10 Jahre |
Temperament: | Sanftmütig, freundlich, verspielt, leicht erziehbar |
Farbe: | Schwarz, Braun, Weiß-Schwarz, Blau/ Silber |
FCI-Standard: | Gruppe 2, Pinscher und Schnauzer - Molosser - Schweizer Sennenhunde |
Der Neufundländer ist eine Hunderasse aus der kanadischen Provinz Neufundland. Die Geschichte des Neufundländers reicht mehrere Jahrhunderte zurück und ist eng mit der Entwicklung der Region und der Fischereiindustrie verbunden. Die Rasse ist für ihre Größe, Kraft, ihr freundliches Wesen und ihre Fähigkeit zu schwimmen bekannt. Die genauen Ursprünge der Rasse sind nicht eindeutig geklärt, man geht jedoch davon aus, dass sie aus einer Kreuzung verschiedener europäischer und einheimischer Hunderassen hervorgegangen ist. Jahrhundert kamen europäische Fischer und Siedler nach Neufundland und brachten ihre Arbeitshunde mit. Vermutlich wurden diese Hunde mit den einheimischen Hunden gekreuzt, wodurch der Neufundländer entstand.
Die Neufundländer wurden zunächst als Arbeitshunde eingesetzt, die den Fischern bei der Arbeit halfen. Sie zogen Netze an Land, halfen beim Ziehen von Booten und retteten Menschen und Gegenstände aus dem Wasser. Ihre Größe, Kraft und natürliche Schwimmfähigkeit machten sie zu idealen Helfern in der rauen Umgebung Neufundlands.
Im 19. Jahrhundert wurde die Rasse in Europa und Nordamerika immer beliebter. Neufundländer wurden als Zug- und Wasserrettungshunde eingesetzt. Ihr freundliches und sanftes Wesen machte sie auch zu beliebten Familienhunden und Begleitern.
Der Neufundländer ist ein großer, kräftig gebauter Hund. Das Fell des Neufundländers ist dicht, wasserabweisend und mittellang. Es hat eine weiche, dichte Unterwolle und ein etwas längeres, gröberes Deckhaar. Das Fell kann gerade oder leicht gewellt sein, ist aber niemals lockig. Es schützt den Hund wirksam vor Kälte und Nässe, was in der rauen Umgebung Neufundlands von entscheidender Bedeutung war. Die Rassevertreter gibt es in verschiedenen Farben, wobei Schwarz, Braun, Grau und Weiß-Schwarz möglich sind. Ein rein schwarzes Fell ist am weitesten verbreitet.
Der Kopf des Neufundländers ist massiv und breit mit einem ausgeprägten Übergang zwischen Stirn und Fang. Die Schnauze ist breit und tief, die Nase normalerweise schwarz. Die Augen sind mittelgroß, weit auseinander gesetzt und entsprechend der Fellfarbe dunkel. Die Ohren sind mittelgroß, dreieckig, an den Spitzen gerundet und hängen dicht am Kopf.
Der Neufundländer ist bekannt für sein freundliches und anhängliches Wesen, das ihn zu einem hervorragenden Familienhund und Begleiter macht. Diese Hunde werden für ihr sanftes und geduldiges Wesen geschätzt und zeichnen sich durch ihre Loyalität und Anhänglichkeit gegenüber ihren Besitzern aus.
Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften des Neufundländers ist seine natürliche Fähigkeit, mit Kindern umzugehen. Sie sind geduldig und tolerieren die Unbekümmertheit von Kindern oft besser als viele andere Hunderassen. Ihr sanftes Wesen macht sie zu idealen Spielkameraden und Beschützern für jüngere Familienmitglieder.
Trotz ihrer beeindruckenden Größe und Kraft sind Neufundländer im Allgemeinen sehr gutmütige und friedliche Hunde, die nicht leicht zu Aggressionen neigen. Sie kommen im Allgemeinen gut mit anderen Hunden und Haustieren aus und sind keine dominante oder streitsüchtige Rasse. Ihr freundliches und ausgeglichenes Temperament erleichtert die Integration in verschiedene Umgebungen und Haushalte.
Neufundländer sind intelligente Hunde, die aufgrund ihrer Arbeitsgeschichte in der Lage sind, verschiedene Aufgaben zu erlernen und auszuführen. Sie können gut trainiert und erzogen werden, wenn die richtige Herangehensweise gewählt wird. Eine positive, auf Belohnung basierende Methode ist für diese Rasse am effektivsten, da sie sehr empfindlich auf die Stimmung und die Emotionen ihres Besitzers reagieren.
Der Beschützerinstinkt des Neufundländers ist ebenfalls ein wichtiger Teil seines Charakters. Obwohl sie keine ausgeprägten Wachhunde sind, sind sie sehr aufmerksam und wachsam gegenüber ihrer Umgebung. Fremden gegenüber verhalten sie sich in der Regel zurückhaltend, bis sie erkennen, dass keine Gefahr besteht. Ihr natürlicher Rettungsinstinkt zeigt sich auch im Wasser, wo sie oft bereit sind, in Not geratenen Menschen und Tieren zu helfen.
Ein weiterer Aspekt des Neufundländers ist seine Ausdauer und seine Fähigkeit, mit unterschiedlichen Wetterbedingungen zurechtzukommen. Ihr dichtes Fell und ihr kräftiger Körperbau ermöglichen es ihnen, in kalter und nasser Umgebung zu gedeihen. Dies macht sie zu idealen Begleitern für Outdoor-Aktivitäten und Abenteuer.
Bei der Haltung und Erziehung eines Neufundländers gibt es einige Dinge zu beachten, damit der Hund gesund, glücklich und gut sozialisiert ist. Neufundländer sind anhängliche, freundliche und intelligente Hunde, die sich gut in Familien einfügen. Aufgrund ihrer Größe und Kraft sind sie jedoch nicht für jeden Haushalt geeignet.
Vor allem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass Neufundländer viel Platz benötigen. Sie sind große Hunde und brauchen ausreichend Platz, um sich bequem bewegen zu können. Idealerweise sollte der Hund Zugang zu einem sicheren, eingezäunten Garten haben, in dem er sich frei bewegen und spielen kann. Ein Haus mit viel Platz drinnen und draußen ist für einen Neufundländer am besten geeignet.
Die Erziehung eines Neufundländers sollte früh beginnen, da er schnell wächst und seine Größe und Kraft unerfahrene Halter:innen überwältigen kann. Die richtige Sozialisierung ist entscheidend für die Entwicklung eines gut angepassten und freundlichen Hundes. Neufundländer sollten schon als Welpen mit verschiedenen Menschen, Tieren und Umgebungen vertraut gemacht werden. Dies hilft, Ängste und Unsicherheiten abzubauen und fördert ein ausgeglichenes Verhalten.
Neufundländer sind intelligente Hunde, die sich in der Regel gut erziehen lassen. Bei der Erziehung sind jedoch Geduld, Konsequenz und Sanftmut wichtig.
Aufgrund des dichten Fells ist die Fellpflege ein wichtiger Aspekt bei der Haltung von Neufundländern. Regelmäßiges Bürsten, mindestens zwei- bis dreimal pro Woche, ist notwendig, um Verfilzungen und die Bildung von Haarballen zu verhindern. Während des Fellwechsels kann ein häufigeres Bürsten erforderlich sein. Die Pfoten sollten regelmäßig auf Verletzungen und eingewachsene Haare kontrolliert und die Ohren auf Anzeichen von Infektionen untersucht werden.
Neufundländer brauchen regelmäßige Bewegung, um gesund und fit zu bleiben. Lange Spaziergänge, Schwimmen und Spielen sind ideale Aktivitäten für diese Hunde. Es ist jedoch wichtig, die Belastung von Welpen und jungen Hunden zu überwachen, da sich ihr Körper noch im Wachstum befindet und übermäßige Belastung zu Gelenkproblemen führen kann.
Obwohl Zuchtvereine ihr Bestes tun, um die Gesundheit der Neufundländer zu gewährleisten, lassen sich einige rassetypische Erkrankungen nicht vollständig vermeiden. Bei dieser großen und schnell wachsenden Hunderasse treten leider häufig Gelenkprobleme auf, insbesondere in den Hüft- und Ellbogengelenken. Neufundländer sind auch anfällig für andere orthopädische Erkrankungen wie Kreuzbandrisse, dilatative Kardiomyopathie und Knochenkrebs.
Trotz dieser gesundheitlichen Risiken können eine sorgfältige Auswahl durch einen verantwortungsbewussten Zuchtverein sowie eine artgerechte Haltung, Pflege und Ernährung dazu beitragen, das Krankheitsrisiko für den Neufundländer zu verringern. Der Schwerpunkt liegt auf der Schaffung bestmöglicher Bedingungen für die Gesundheit und das Wohlbefinden dieser tollen Hunderasse.