Der Lhasa Apso ist eine kleine, robuste Hunderasse, die ursprünglich aus den Hochlagen des Himalaya stammt. Er ist bekannt für sein langes, üppiges Fell, das in vielen Farben vorkommen kann, und für seine dunklen, mandelförmigen Augen, die oft vom Fell verdeckt werden.
Aufgrund seiner Vergangenheit als Tempelwächter ist der Lhasa Apso ein wachsamer und unabhängiger Hund, der Fremden gegenüber oft zurückhaltend ist. Trotz seiner geringen Größe ist er kein Schoßhund, sondern ein aktiver und neugieriger Begleiter. Er ist intelligent und lernfähig, zeigt aber oft einen eigensinnigen Charakter.
Gewicht: |
Rüden: 6 – 8 kg |
Größe: | 25 – 28 cm |
Herkunft: | Tibet |
Lebenserwartung: | 12 - 14 Jahre |
Temperament: | Freundlich, intelligent, lebensfroh, mutig |
Farbe: | Schwarz, Weiß, Creme, Braun, Goldfarben |
FCI-Standard: | Gruppe 9, Gesellschafts- und Begleithunde |
Der Ursprung des Lhasa Apso liegt in den Höhen des Himalaya-Plateaus. Seit über zweitausend Jahren wird diese Hunderasse ausschließlich von Mönchen und gut betuchten Menschen gezüchtet und gehalten.
Ursprünglich dienten sie als Wächter von Tempeln und Klöstern und genossen einen heiligen Status. Man glaubte, dass die Seele eines verstorbenen Hundebesitzers in den Körper seines Lhasa Apsos übergeht.
Der Lhasa Apso galt auch als Glücksbringer für seinen Besitzer, war aber nicht verkäuflich. Dank der Großzügigkeit des damaligen Dalai Lama, der diese wertvollen Hunde gelegentlich an ausländische Diplomaten verschenkte, wurden sie in vielen Teilen der Welt eingeführt.
Die Rasse gelangte erstmals in den 1920er Jahren nach England und etwa zehn Jahre später nach Amerika. In England war der Lhasa Apso zunächst unter dem Namen Lhasa Terrier bekannt, wurde aber seit Anfang der 1930er Jahre unter seinem richtigen Namen Lhasa Apso geführt.
Die genaue Bedeutung des Namens ist jedoch unklar. Lhasa verweist auf die Hauptstadt Tibets. Apso könnte abgeleitet sein von "Apso seng kye", was auf Tibetisch "bellender Wachhund" bedeutet, oder von "rapso", dem tibetischen Wort für Ziege. Wenn die zweite Deutung zutrifft, könnte der Name eine Anspielung auf das lange, drahtige Fell des Lhasa-Apso sein.
Der Lhasa Apso ist ein kleiner, robuster Hund, der für sein schönes, langes Fell bekannt ist. Die Farbe des Fells ist sehr variabel und reicht von schwarz, weiß, honigfarben, sandfarben, dunkelgrau, schieferfarben bis hin zu Farbkombinationen. Das Fell ist dicht, nicht gelockt, aber manchmal gewellt, mit guter Unterwolle. Das üppige Haar bedeckt oft die Augen, die dunkel und mandelförmig sind und einen klugen und durchdringenden Blick haben.
Die Ohren des Lhasa Apso sind hängend und stark behaart. Die Schnauze ist mittellang und wird stolz in die Luft gestreckt. Sein Körper ist länger als hoch, was ihm ein einzigartiges rechteckiges Aussehen verleiht. Der Schwanz ist ebenfalls lang behaart und wird fröhlich über dem Rücken getragen.
Obwohl das Fell des Lhasa Apso sehr schön ist, benötigt es viel Pflege, um gesund und schön zu bleiben. Das Fell muss regelmäßig gebürstet werden, um Verfilzungen zu vermeiden, und manche Besitzer halten es kurz, um die Pflege zu erleichtern.
Der Lhasa Apso ist für seinen stolzen und unabhängigen Charakter bekannt. Aufgrund seiner Geschichte als Wachhund in tibetischen Klöstern zeigt er oft einen ausgeprägten Wachinstinkt und kann Fremden gegenüber zurückhaltend oder misstrauisch sein. Diese Hunde sind bekannt für ihre Fähigkeit, zwischen bekannten und unbekannten Personen zu unterscheiden. Sie sind auch dafür bekannt, dass sie ihr Territorium und ihre Familie beschützen.
Trotz ihrer geringen Größe sind Lhasa Apsos keine Schoßhunde. Sie sind kräftig, aktiv und neugierig. Sie lieben lange Spaziergänge und Spiele, brauchen aber auch ihre Ruhephasen. Sie passen sich gut an verschiedene Lebensumstände an, auch in Wohnungen, solange sie genügend Auslauf und geistige Anregung bekommen.
Lhasa Apsos sind ihren Bezugspersonen gegenüber oft anhänglich und loyal, können aber auch ihren eigenen Kopf haben. Sie sind intelligent und lernen schnell, können aber auch stur sein, wenn es darum geht, Befehle zu befolgen. Eine geduldige, konsequente und liebevolle Erziehung ist daher besonders wichtig.
Ein weiteres Merkmal des Lhasa Apsos ist seine Langlebigkeit. Diese Rasse wird oft 15 Jahre und älter, was bedeutet, dass die Entscheidung, einen Lhasa Apso zu adoptieren, oft eine langfristige Verpflichtung ist. Insgesamt ist der Lhasa Apso ein treuer, intelligenter und selbstbewusster kleiner Hund, der eine starke Bindung zu seiner Familie aufbaut.
Die Erziehung eines Lhasa Apsos erfordert eine Mischung aus Geduld, Konsequenz und Verständnis für den unabhängigen Charakter dieser Rasse. Lhasa Apsos sind intelligent und lernfähig, können aber auch stur und eigensinnig sein. Daher ist eine Erziehungsmethode, die auf positiver Verstärkung beruht, am effektivsten.
Es ist wichtig, bereits im Welpenalter mit der Sozialisierung zu beginnen. Da Lhasa Apsos dazu neigen, Fremden gegenüber misstrauisch zu sein, ist es wichtig, ihnen schon früh viele verschiedene Menschen, Orte und Situationen zu zeigen. Dies hilft ihnen, Vertrauen aufzubauen und zu gut sozialisierten Hunden heranzuwachsen.
Das Training sollte immer konsequent sein. Das bedeutet, dass bestimmte Verhaltensweisen immer gleich behandelt werden sollten, unabhängig davon, wer das Training durchführt. Wenn der Lhasa Apso einmal gelernt hat, dass er mit einem bestimmten Verhalten durchkommt, kann es schwierig sein, dieses Verhalten später zu ändern.
Da Lhasa Apsos oft eine starke Bindung zu ihrer Familie aufbauen, können sie zu Trennungsangst neigen, wenn sie zu lange allein gelassen werden. Daher ist es wichtig, ihnen beizubringen, dass es in Ordnung ist, auch mal alleine zu sein.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Erziehung eines Lhasa Apsos Geduld, Konsequenz und Verständnis erfordert. Mit der richtigen Herangehensweise kann diese einzigartige Rasse jedoch ein treuer und liebevoller Begleiter sein.
Wie alle Hunderassen kann auch der Lhasa Apso an bestimmten rassetypischen Krankheiten leiden. Hier sind einige der Gesundheitsprobleme, die bei dieser Rasse häufiger auftreten können:
Augenprobleme: Aufgrund ihres langen Fells und ihrer Gesichtsstruktur sind Lhasa Apsos anfällig für Augenprobleme wie Entzündungen, Trockenheit und Infektionen. Eine regelmäßige Pflege und Kontrolle der Augen kann helfen, solche Probleme zu vermeiden. Zum Beispiel: Progressive Retina-Atrophie (PRA): Eine Augenkrankheit, die zu einer fortschreitenden Verschlechterung des Sehvermögens und schließlich zur Erblindung führt.
Patellaluxation: Dies ist eine häufige Erkrankung bei kleinen Hunderassen, die das Kniegelenk betrifft. Bei einer Patellaluxation springt die Kniescheibe aus ihrer normalen Position, was zu Schmerzen und Lahmheit führen kann.
Hüftgelenksdysplasie: Hierbei handelt es sich um eine genetische Erkrankung, bei der der Oberschenkelknochen nicht richtig in das Hüftgelenk passt. Dies kann zu Arthritis oder sogar Lahmheit führen. Züchter sollten ihre Hunde auf Hüftgelenksdysplasie untersuchen lassen, bevor sie mit ihnen züchten.
Generell gilt der Lhasa Apso als gesunder und robuster Hund. Problematisch sieht es jedoch in der übertriebenen Showzucht aus. Deshalb ist es wichtig, sich nach einer seriösen Zuchtorganisation umzusehen.