Der Hovawart ist ein beeindruckender Wächterhund, der nicht nur durch seine Arbeitsbereitschaft und Schutzeigenschaften besticht, sondern auch durch seinen liebenswerten und loyalen Charakter. Seine Intelligenz, Freundlichkeit und Anpassungsfähigkeit machen ihn zu einem idealen Begleiter für Familien, die bereit sind, die Bedürfnisse dieser großartigen Rasse zu erfüllen.
Gewicht: |
25 - 40 kg |
Größe: | Rüden: 63 - 70 cm Hündinnen: 58 - 65 cm |
Herkunft: | Deutschland |
Lebenserwartung: | 12 Jahre |
Temperament: | Wachsam, aktiv, sensibel, familiengebunden |
Farbe: | Blond, Schwarz, Schwarzmarken |
FCI-Standard: | Gruppe 2, Pinscher und Schnauzer - Molosser - Schweizer Sennenhunde |
Die Wurzeln des Hovawarts reichen bis ins Mittelalter zurück, als diese Hunde als Wachhunde an Höfen und Schlössern eingesetzt wurden. Der Name "Hovawart" stammt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet "Hofwart" oder "Wächter des Hofes". Sie waren bekannt dafür, ihre Familien und deren Besitz zu beschützen und wurden für ihre Intelligenz und Treue geschätzt. Allerdings wurden im Mittelalter viele Hunde, die als Wachhunde eingesetzt wurden, so bezeichnet. Erst zum Ende des 19 Jahrhunderts wurde die Bezeichnung auf die den heute ähnlichen Rassehunden beschränkt.
Die ersten Zuchtunternehmungen wurden in den 1930er Jahren gestartet. Kurt Friedrich König und sein Vater Bertram König hatten das Ziel, eine Rasse zu züchten, die von Natur aus einen starken Wach- und Schutzinstinkt hat. Um diese Eigenschaften zu verstärken, wurden Rassen wie Leonberger oder der Deutsche Schäferhund eingekreuzt. 1937 wurde der Hovawart dann als Rasse offiziell anerkannt.
Heute ist der Hovawart eine beliebte Rasse, die sich als wunderbarer Familienhund, Schutzhund und vielseitiger Arbeitshund bewährt hat. Viele Hundemenschen schätzen sein freundliches und treues Wesen, gepaart mit seiner Intelligenz und Arbeitsfreude.
Der Hovawart ist ein großer, kräftiger Hund mit einem harmonischen und ausgewogenen Körperbau. Die Rasse weist eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit dem Golden Retriever und dem Deutschen Schäferhund auf, unterscheidet sich jedoch in bestimmten Merkmalen und Proportionen.
Das Fell des Hovawarts ist lang, dicht und leicht gewellt, mit weicher, schützender Unterwolle. Die Rasse hat drei anerkannte Fellfarben: Schwarz mit braunen Abzeichen (Schwarzmarken), Schwarz und Blond. Die schwarze Farbe variiert von Tiefschwarz bis zu einem leicht verwaschenen Schwarz. Die blonde Farbe variiert von einem hellen Goldton bis zu einem warmen Honigblond. Schwarze und blonde Hovawarte können auch weiße Abzeichen an der Brust und an den Pfoten haben, die jedoch nicht zu ausgeprägt sein sollten.
Der Hovawart hat einen kräftigen Kopf mit breitem Schädel und ausgeprägter Stirn. Die Augen sind oval und dunkel und verleihen dem Hund einen aufmerksamen und freundlichen Ausdruck. Die Ohren sind mittelgroß, dreieckig, hängend und eng am Kopf angesetzt.
Der Hovawart zeichnet sich durch seine Treue und Anhänglichkeit aus. Er entwickelt eine enge Bindung zu seinen Besitzer:innen und ist sehr darauf bedacht, seine Familie zu beschützen. Diese Hunde sind besonders gut darin, die Stimmungen und Bedürfnisse ihrer Menschen wahrzunehmen und entsprechend darauf zu reagieren.
Ein weiterer bemerkenswerter Charakterzug des Hovawarts ist seine Intelligenz. Er ist ein sehr kluger Hund, der schnell lernt und gerne geistig gefordert wird. Mit seinem ausgeprägten Arbeitseifer eignet er sich hervorragend für verschiedene Aufgaben wie Schutzhundearbeit, Rettungshundearbeit oder als Therapiehund. Der Hovawart reagiert gut auf konsequente und positive Trainingsmethoden, was seine Lernfähigkeit zusätzlich fördert.
Trotz seiner Wachsamkeit und seines Schutztriebes ist der Hovawart ein ausgesprochen freundlicher und gutmütiger Hund. Er ist sehr sozial und verträgt sich in der Regel gut mit anderen Hunden und Haustieren. Gegenüber Fremden kann er jedoch zunächst zurückhaltend sein, was sich jedoch nach einer gewissen Eingewöhnungszeit legt.
Der Hovawart ist auch ein sehr geduldiger und toleranter Hund, der sich gut in Familien mit Kindern einfügt. Sein ruhiges und ausgeglichenes Wesen macht ihn zu einem angenehmen Begleiter, der sich an verschiedene Lebensumstände anpassen kann. Diese Hunde brauchen jedoch ausreichend Bewegung, geistige Anregung sowie eine solide Erziehung mit erfahrener Hand um zufrieden und ausgeglichen zu bleiben.
Bevor du dir einen Hovawart ins Haus holst, solltest du dich vergewissern, dass du genügend Zeit und Platz für diesen großen und aktiven Hund hast. Hovawarte brauchen täglich ausreichend Bewegung und lieben es, körperlich und geistig gefordert zu werden. Lange Spaziergänge, Wanderungen oder Hundesportarten wie Agility sind ideal, um deinen Hovawart fit und glücklich zu halten.
Da der Hovawart ein intelligenter und arbeitsfreudiger Hund ist, spielt auch die geistige Auslastung eine wichtige Rolle in seinem Leben. Erziehung und Training sollten von Anfang an konsequent und positiv sein. Der Hovawart reagiert besonders gut auf Belohnung und liebevolle Bestätigung. Eine gute Sozialisierung und der Besuch einer Hundeschule können helfen, deinem Hovawart ein ausgeglichenes Wesen und gute Manieren beizubringen. Eine erfahrene Hand ist hier auf jeden Fall ratsam. Der Hovawart eignet sich eher nicht für Anfänger.
Die Pflege eines Hovawarts ist im Allgemeinen unkompliziert. Sein langes, dichtes Fell sollte regelmäßig gebürstet werden, um Verfilzungen zu vermeiden und lose Haare zu entfernen. Während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst kann das Bürsten etwas häufiger erforderlich sein. Außerdem sollten Ohren, Augen und Zähne regelmäßig kontrolliert und gereinigt werden, um möglichen Infektionen vorzubeugen.
Abschließend ist es wichtig, dass du deinem Hovawart eine liebevolle und sichere Umgebung bieten, in der er sich sicher und wohl fühlt. Mit gegenseitigem Verständnis, Geduld und Zuneigung wird dein Hovawart zu einem treuen und glücklichen Begleiter, der dir viele Jahre Freude bereiten wird.
Durch die strengen Regulationen gilt die Rasse als sehr robust und gesund. Auch wenn sie im Vergleich zu anderen großen Rasse seltener daran erkranken, können die Rassevertreter an Gelenkproblemen, wie der Hüftgelenkdysplasie leiden. Eine gelenkschonende Bewegung im Welpen- und Junghundealter sowie ein solider Muskelaufbau und regelmäßige Bewegung im Erwachsenenalter können dem vorbeugen.
Zudem können Hovawarte Hypothyreose aufweisen. Das ist eine Störung der Schilddrüse, bei der nicht genügend Schilddrüsenhormone produziert werden. Dies kann zu verschiedenen Symptomen wie Gewichtszunahme, Lethargie, Haut- und Fellproblemen führen. Die Erkrankung kann in der Regel durch die Verabreichung von Schilddrüsenhormonen gut behandelt werden.
In selten Fällen können Hovawarte auch an Missbildungen der Lebergewebsstrukturen leiden. Diese können nur operativ entfernt werden.