Der Elo ist eine verhältnismäßig junge Rasse, die weder vom VDH, noch von der FCI anerkannt ist. 1987 begann die Geschichte des Elos. Marita und Heinz Szobries hatten sich damals das Ziel gesetzt, einen neuen Familien- und Gesellschaftshund zu züchten, der freundlich, ausgeglichen, robust und belastbar ist, und aufgrund seiner hohen Reizschwelle auch problemlos in Familien mit Kindern leben kann. Die Szobries starteten das Zuchtprojekt mit drei Ausgangsrassen: Eurasier, Bobtail und Chow Chow. Auf diese drei Bezug nehmend nannten sie die entstehende Hunderasse zunächst „Eloschaboro“. Später wurde daraus die Kurzform „Elo“, die sie als Marke schützen ließen. Zur Erweiterung des Genpools und Verbreiterung der Zuchtbasis wurden schließlich noch Samojeden und Dalmatiner mit eingekreuzt. Als Variante wurde auch noch der Klein-Elo entwickelt. Diese Zucht begann mit Pekingese und Kleinspitz. Die nachfolgenden Generationen verpaarte man mit größeren Elos und kreuzte schließlich noch Japanspitz ein, um die kleinere Variante des Elos zu festigen.
Bei der Auswahl aller Zuchthunde achtete man vor allem auf das Wesen und die Gesundheit der Hunde. Welche Wesensmerkmale dies sind, kann man sehr detailliert bei der 1993 gegründeten „Elo Zucht- und Forschungsgemeinschaft“ (EZFG e.V.) nachlesen. Insgesamt 22 Merkmale werden dort aufgelistet, darunter zum Beispiel auch die „Veranlagung zu schneller Stubenreinheit“, ein „vorhandenes Sättigungsgefühl“, „fehlender bis geringer Jagdtrieb“, „ausgeprägte Wachsamkeit“ sowie „angemessene Begrüßung vertrauter Menschen mit keiner bis geringer Neigung zum Anspringen oder Freudengebell“. Obwohl das Aussehen der Hunde bei der Zucht nicht im Vordergrund steht, hat die EZFG einen Standard festgelegt und schreibt darin, dass „ein ansprechendes, harmonisches Äußeres jedoch erwünscht und ebenfalls Zuchtziel“ ist.
Der Klein-Elo wird bei einem Gewicht von bis zu 15 kg bis 45 cm groß, der Groß-Elo wird 46 cm bis 60 cm groß und wiegt dabei bis zu 35 kg. Es werden zwei Fellarten unterschieden: Der rauhaarige Elo, dessen Fell trotzdem weich sein soll, und der glatthaarige Elo, der weniger und kürzeres Fell im Gesicht und an den Beinen hat. Farblich ist so ziemlich alles erlaubt, wobei der Elo 1/3 bis 1/4 Weißanteil haben sollte. So gibt es ein-, zwei-, aber auch dreifarbige Elos, gescheckte Varianten, einfarbige Hunde mit Tupfen oder Abzeichen. Die Stehohren sollen mittelgroß sein und die Rute einfach gerollt über dem Rücken getragen werden.
In Deutschland, der Schweiz, Österreich, Belgien und den Niederlanden gibt es weniger als 200 anerkannte Elo-Züchter. Um zur Zucht zugelassen zu werden, ist eine Ankörung erforderlich. Dabei werden die Hunde in einem Wesens- und Standardtest bewertet. Zusätzlich gibt es medizinische Untersuchungen in Bezug auf Hüftgelenksdysplasie, Patellaluxation und verschiedene Augenerkrankungen.
Dadurch, dass die Rasse noch sehr jung und die Population verhältnismäßig klein ist, besteht die Gefahr der Inzucht und entsprechender Folgeerscheinungen. Einige Erbkrankheiten können daher gehäuft auftreten, beispielsweise Distichiasis (eine Augenerkrankung, bei der feine Haare aus den Talgdrüsen des Lidrandes heraus Richtung Augapfel wachsen), wodurch auch Hornhautschädigungen entstehen können.
Die Beschreibung der gewünschten und in der Zucht verstärkten Wesensmerkmale des Elos liest sich natürlich wunderbar – quasi so, als könne beim Training und bei der Erziehung dieses Hundes nichts mehr schiefgehen. Die Zuchtgemeinschaft gibt sogar an, dass etwa 80 Prozent der Elos diese gewünschten rassetypischen Eigenschaften zeigen. Das macht den Elo für viele Menschen interessant. Nichtsdestotrotz darf man nicht vergessen, dass ein Großteil der gewünschten Eigenschaften auch Trainingssache ist bzw. innerhalb einer Rasse – ja, sogar innerhalb eines Wurfes – ganz individuell ausgeprägt sein kann. Auf das Alleinbleiben, die Stubenreinheit, das entspannte Miteinander mit Kindern, Verträglichkeit mit Artgenossen, die Orientierung an den eigenen Menschen und viele Punkte mehr haben die Halter großen Einfluss, sowohl in die eine als auch in die andere Richtung. Daher macht es auch beim Elo Sinn, von Welpe an auf Regeln und Strukturen im Alltag zu achten und den Hund artgerecht zu beschäftigen und auszulasten. Genau wie das Aussehen können auch die Interessen des Elos sehr unterschiedlich sein. Bei der Suche nach der geeigneten Beschäftigungsform macht es Sinn, zu schauen, wofür die Ausgangsrassen „gemacht“ wurden. Mögliche Trainingsformen wären dann zum Beispiel Distanztraining, Hoopers, Apportieren und vieles mehr – ganz individuell je nach Hund und seinen zugehörigen Menschen.