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Celine
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zuletzt 25. Mai

Neue Trendrasse - Bullydor und co.

Hey ihr lieben, ich bin durch Zufall auf eine deutsche Zucht gestoßen. Sie züchten Französische Bulldoggen mit Labradoren, Kleinpudel und Miniature Bullterrier. Einer der Labradordeckrüden ist Silber. Das alles läuft unter dem Deckmantel „Rückzüchtung der französischen Bulldogge, sprich Alternative Französische Bulldogge“. Darf man bei Zuchthunden wirklich einfach irgendwelche Rassen miteinander kreuzen und sagen, dass ist jetzt eine Alternative Zucht zur xy Rasse? Muss für eine Zucht bzw eine Rasse, die Nachkommen vom Aussehen her nicht vorhersehbar sein? In der Zucht werden sogar 2 Hybridrassen miteinander verpaart. Kann ich jetzt quasi auch einfach einen Chihuahua mit Jackrussel kreuzen und sagen, dass ist ein alternativer Chihuahua?
 
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Sonja
22. Mai 10:47
Das Foto des Frenchy x Bullterrier ist ja nicht das optische "Endresultat". Das ist die erste Einkreuzung. Daraus werden ja Hunde selektiert, die der französischen Bulldogge mehr ähneln, aber keine extremen Qaulzuchtmerkmale aufweisen. Dieser Hund hier entspricht in etwa dem was sie erreichen und festigen wollen. Ich meine das sei die F4 Generation. Einem Frenchy schon sehr ähnlich finde ich. Aber halt 100 Mal besser, als der aktuelle Standard.
Ich bezweifle aber stark, dass das Wesen genau so ist, wie ein Frenchy Halter es erwartet. Das ist ja das Problem, erst recht auf dem Weg zu diesem Ziel hin. Es gibt neue Rassen, die sogar mittlerweile in manchen Vereinen anerkannt sind, wo das Wesen trotz mehr als zwanzig Jahren Zucht noch immer extrem stark schwankt (Marxdorfer Wolfshund z.B.). Dass man mal eben mit ein paar Generationen eine Rasse verbessert ist eine Wunschvorstellung. Vor allem im Alleingang. Dazu braucht es wenn überhaupt eine ausreichend große Züchtergemeinschaft und halbwegs gesunde Ausgangsrassen, die auch zusammen passen. Das sehe ich hier nicht.
 
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Julia 🐾Nero
22. Mai 11:16
Ich bezweifle aber stark, dass das Wesen genau so ist, wie ein Frenchy Halter es erwartet. Das ist ja das Problem, erst recht auf dem Weg zu diesem Ziel hin. Es gibt neue Rassen, die sogar mittlerweile in manchen Vereinen anerkannt sind, wo das Wesen trotz mehr als zwanzig Jahren Zucht noch immer extrem stark schwankt (Marxdorfer Wolfshund z.B.). Dass man mal eben mit ein paar Generationen eine Rasse verbessert ist eine Wunschvorstellung. Vor allem im Alleingang. Dazu braucht es wenn überhaupt eine ausreichend große Züchtergemeinschaft und halbwegs gesunde Ausgangsrassen, die auch zusammen passen. Das sehe ich hier nicht.
Das sind ja alles valide Kritikpunkte.

Ich sagte ja, dass man die Zucht kritisieren kann.
Ich fand die Darstellung jedoch sehr ungerecht, weil der Eindruck vermittelt wurde, da werden einfach nur neue trendige Hybride gemixt ohne Ziel und Zweck (sie haben aber das Ziel durch Einkreuzung eine "gesunde = Alternative" Französische Bulldogge zu schaffen, keine Hybridrassen wie Bullydor).

Ich bin weder Befürworter von Frenchies, Bulldoggen allgemein oder dieser spezieller Züchter.
Ich finde nur, dass man sie richtig darstellen sollte.

Ich habe ja auch nur aus Neugier deren Seite besucht, weil ich dachte die hybridisieren da alles was 4 Beine und einen Schwanz hat. Ist aber nun mal nicht so. Die gehen auch transparent und offen mit den Nachteilen ihres Weges um.
Das kann man zumindest würdigen.

Ich habe mal ihre eigenen Statements angefügt.
 
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Sonja
22. Mai 13:01
Ich bezweifle aber stark, dass das Wesen genau so ist, wie ein Frenchy Halter es erwartet. Das ist ja das Problem, erst recht auf dem Weg zu diesem Ziel hin. Es gibt neue Rassen, die sogar mittlerweile in manchen Vereinen anerkannt sind, wo das Wesen trotz mehr als zwanzig Jahren Zucht noch immer extrem stark schwankt (Marxdorfer Wolfshund z.B.). Dass man mal eben mit ein paar Generationen eine Rasse verbessert ist eine Wunschvorstellung. Vor allem im Alleingang. Dazu braucht es wenn überhaupt eine ausreichend große Züchtergemeinschaft und halbwegs gesunde Ausgangsrassen, die auch zusammen passen. Das sehe ich hier nicht.
Das ganze "Konzept" von denen sehe ich mehr als kontrovers an, da geht genaugenommen nur wieder neue Mischlinge zu produzieren und (teuer) zu verkaufen wie bei allen Designerrasen. Wenn es denen wirklich um die Gesundheit gehen würde, wäre die Wahl auf einen gesunden Standart Labbi in Standartfarbe, Also ohne das "hochbrisante" Dilute-Gen /Gendefekt gewählt worden. Ist doch absolut unlogisch wenn es das Zielsein soll eine Rasse "gesund/gesünder zu züchten , dann mit Absicht einen Gendefekt reinzukreuzen...🙈. Selbst wenn der Silberne "Zucht"-Rüde selbst keine Probleme hat, trägt er das Gen/Gendefekt das nachweislich zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen kann, in sich und wird es auch vererben...Ist nichts anderes als wenn mit Hunden die z.B.; HD/ED B oder sogar C Befund "gezüchtet" wird
 
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Andrea
22. Mai 14:10
Ich bin da immer hin und her gerissen. Grundsätzlich bin ich überzeugt davon entweder beim VDH oder beim Tierschutz zu kaufen als "normaler" Hundehalter. Beim Tierschutz erzeugt man kein Leid und beim VDH ist zumindest eine gewisse Kontrolle garantiert. Sehr viele Hundehalter haben nicht den fachlichen Background eine gute Zucht von einer schlechten Zucht zu unterscheiden, wenn es tiefer geht. Ich zähle mich da ausdrücklich mit dazu.

Aber auf der anderen Seite empfinde ich den VDH als sehr konservativ und engstirnig in vielen Dingen. Beispielsweise wie von anderen schon angemerkt, dass Fellfarben (ich meine hier zB Flecken bei Labbis, nicht Dilute/Merle) und Schönheitsfehler häufig zuchtausschließend sind, Gesundheitsfehler aber nicht.
Dass sich eben so sehr gegen Einkreuzungen gewehrt wird und gleichzeitig kein Wille da ist konsequent gegen Qualzucht - wie auch immer- vorzugehen. Für mich gehört das tatsächlich das Ausschließen mancher Rassen, aber teilweise auch die Überarbeitung der Standards zB bei Dalmatinern dazu. Und dass sie sich im Gegenteil heftig dagegen wehren, dass Tierleid gesetzlich verhindert wird. Das ist für mich teilweise einfach widersprüchliches und tatsächlich auch abzulehnendes Handeln.
 
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Sonja
22. Mai 14:56
Ich bin da immer hin und her gerissen. Grundsätzlich bin ich überzeugt davon entweder beim VDH oder beim Tierschutz zu kaufen als "normaler" Hundehalter. Beim Tierschutz erzeugt man kein Leid und beim VDH ist zumindest eine gewisse Kontrolle garantiert. Sehr viele Hundehalter haben nicht den fachlichen Background eine gute Zucht von einer schlechten Zucht zu unterscheiden, wenn es tiefer geht. Ich zähle mich da ausdrücklich mit dazu. Aber auf der anderen Seite empfinde ich den VDH als sehr konservativ und engstirnig in vielen Dingen. Beispielsweise wie von anderen schon angemerkt, dass Fellfarben (ich meine hier zB Flecken bei Labbis, nicht Dilute/Merle) und Schönheitsfehler häufig zuchtausschließend sind, Gesundheitsfehler aber nicht. Dass sich eben so sehr gegen Einkreuzungen gewehrt wird und gleichzeitig kein Wille da ist konsequent gegen Qualzucht - wie auch immer- vorzugehen. Für mich gehört das tatsächlich das Ausschließen mancher Rassen, aber teilweise auch die Überarbeitung der Standards zB bei Dalmatinern dazu. Und dass sie sich im Gegenteil heftig dagegen wehren, dass Tierleid gesetzlich verhindert wird. Das ist für mich teilweise einfach widersprüchliches und tatsächlich auch abzulehnendes Handeln.
Beim VHD und vielen von deren Züchter steht schon lange nicht mehr Gesundheit und/oder Wesensfestigkeit/ "Gebrauchsfähigkeit " der Tiere im Vordergrund . Sondern rein Optisches....z.B die leichteren Arbeitslinie Labbis oder Kleineren/agileren "Arbeits-Berner Sennenhunde" ,verschwinden leider nach und nach... von QZ als Rassestandart gar nicht erst zu sprechen...was nützen schon Regeln und d Kontrollen wenn genau diese Regeln QZ und nicht gerade gesundheitsfördernde Anatomie Rassestandart oder auch nur bei Prämierung bevorzugt werden...🙄
 
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Andreas
22. Mai 17:09
Ganz so leicht, dass es dann leider doch nicht der FCI oder der VDH sind ja nicht einfach so aufgeploppt und waren dann da. Diese Vereine haben sich entwickelt. Sprich am Anfang waren ein paar Leute drin die gesagt haben wir finden Hunde cool komm wir schauen ob wir da mal zusammen Regelwerk aufstellen und diese Verbände sind dann gewachsen. Aber es gibt auch andere Verbände, die jetzt vielleicht kleiner sind, aber auch das Potenzial haben, zu einem großen Verband zu werden. Und es lässt sich als Privatperson wirklich schwierig nachvollziehen welche verbände jetzt seriös sind oder nicht. Deswegen würde ich mich als Privatperson immer an diese großen Verbände halten oder einfach TierschutzHunde holen, das ist eher mein Ding. Aber man kann nicht pauschal sagen, dass jeder der nicht in diesem Verband züchtet , unseriös ist. Es kann auch einfach sein, dass es ein Verband ist, der sagt, das was der VDH oder der FCI machen gefällt mir nicht. Ich möchte das eigentlich anders und deswegen eigene Spielregeln aufstellt. Es gibt ja durchaus berechtigte Kritik VDH zum Beispiel das Qualzuchtrassen weiter gezüchtet werden dürfen, muss man nicht gut finden. Und wenn man sich dann als Vereins zusammenfinden und sagt, ich möchte Hundezucht machen mit Ahn Tafeln mit nachvollziehbaren Vorgehen, aber ohne Qualzuchten, dann würde man sich vom VDH oder vom FCI absprechen. Und dieser Verein wäre vielleicht nicht weniger seriös, und eventuell würden sogar die Ahnentafeln irgendwann anerkannt werden von anderen Vereinen, aber das braucht erst mal Zeit. Wie gesagt, ich würde mich, einfach an die großen Verein halten, da macht man am wenigsten falsch. Wenn ich einen Rassehund möchte, ist das der sicherste Weg.
..danke Dir für Deine etwas differenzierende Sicht.
Meinen Schatz gibt es beispielsweise nur, weil sich Liebhaber (meist Schäfer) nicht an die vorgeschriebenen Standards halten wollten und die Arbeitsleistung vor alle optischen Standards stellten.

Noch vor vier Jahren wurde zB mein Schatz für seinen geraden Rücken und tendenzielle Verwandtschaft zur Statur von Belgiern gemassregelt.. wie hässlich 😉 "ein Schäferhund ohne abfallenden, krummen Rücken..."

Nichts gegen seriöse und tolle Vereine.. Ich kann leider nicht vergessen, was man vor allem den HZ Schäferhunden lange Zeit angetan hat. Zum Glück ist da inzwischen Bewegung drin... aber das dauert noch lange, bis die Zuchtfehler weitgehend rückgängig gemacht sind..
 
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Celine
22. Mai 17:11
Ich bin nicht sicher, Celine was du kritisierst. Diese Hunde können und sollen ja auch keine Frenchys in dem Sinne sein. Aber natürlich braucht es Zeit und halt auch harte Selektion wenn man was verbessern will. Egal in welche Richtung und vor allem geht das auch nicht in ein paar wenigen Generationen. Es braucht viel mehr Jahrzehnte um nachhaltige Änderung herbeizuführen. Natürlich fallen immer wieder Nachkommen raus, das tun sie aber auch bei reinrassiger Zucht in Maßen. Nicht jeder Hund hat nun mal die Eignung ein ,Zuchthund‘ zu werden. Den Versuch einen anderen Typ zu etablieren würde ich jetzt erstmal nicht nur negativ sehen.
Ich kritisiere, wie einfach es ist, heutzutage irgendwelche Rassen miteinander kreuzen zu dürfen und sagen zu können, dass ist jetzt die Alternative zur XY Rasse.

Eine bereits anerkannte Rasse mit ständigen Mischlingen zu kreuzen, finde ich echt grenzwertig, weil die daraus resultierenden Welpen einfach Mischlinge sind. Das heißt, dass bei den ganzen Würden sehr wenige Welpen mit einer Ähnlichkeit der alternativen Rasse rauskommen.
 
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Celine
22. Mai 17:15
Ich brauche auch keine französische Bulldoge. Wegen mir kann man die Zucht komplett einstellen. Nur sieht die Realität aber anders aus. Die französische Bulldoge ist extrem beliebt. Die Regierung scheut vor einem Zuchtverbot zurück. Solange es diese Rasse gibt, finde ich Bemühungen in die "richtige Richtung" zumindest besser, als in die falsche Richtung. Und die falsche Richtung läuft ja komplett aus dem Ruder, also diese Krötenahnlichen Exotic Bullies. Wenn ein Züchter dann versucht wieder auf Gesundheit und Fitness zu selektieren, dann ist das zumindest die bessere Variante. Wenn sie dann auch aktiv Werbung und Aufklärung betreiben (sie posten und erklären ja, wieso sie die "Alternative" schaffen wollen) auf Social Media und zeigen, dass Frenchy auch anders geht, ist es in der aktuellen Situation aus meiner Sicht "lobenswert". Also ein Frenchy kann auch sportlich sein, fit, mit ausgeprägtem Fang und Rute. Sonst beschwert man sich doch, die Züchter gäben keinen Wert auf die Gesundheit der Tiere. Wenn es dann einer tut ist es auch nicht gut genug.
Ich möchte auch keinen an den Pranger stellen. Für mich ist das einfach wieder nur unverständlich, wie in einem überbürokratischen Land einfach Mischlinge mit Rassen verpaart werden dürfen und man es als eine Alternative zur Rasse X verkaufen kann.

Deshalb ja mein Beispiel, dass ich jetzt zu meinem Chihuahua Rüden eine Jack Russel Hündin hole und dann sage „die Welpen sind Alternative Chihuahuas“.

Ich finde es viel wichtiger mehr zu kontrollieren und wie in einigen anderen Ländern einfach die Zucht zu verbieten.
Es bleiben durch die Rückzüchtung so viele Hunde auf der Strecke, warum kann man es nicht lassen. Es gibt so viele Rassen. 😵‍💫
 
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Celine
22. Mai 17:21
Steht das da so? Also wurde der Hund deshalb aussortiert? Ich finde deine Darstellung nicht gerecht. Man kann die Züchter gerne dafür kritisieren was sie machen, aber dann bitte auch dafür und nicht etwas Erfundenes.
Wenn drin steht, dass man sie nicht in der eigenen Zucht sieht.
Ich meine welche Rasse soll denn dieser Hund darstellen?
Das könnte auch einfach ein Straßenhund sein.

Also die schreiben sich da vieles einfach nur sehr schön..
 
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Celine
22. Mai 17:23
Ja aber die wollen ja keinen Bullydor etablieren. Das war so wie ich verstehe die erste Einmischung. Ziel ist es ja daraus eine Linie der Französischen Bulldoge rauszuzüchten.
Wie kann ich aber solch unterschiedliche Charakterliche Hunde miteinander verpaaren?
Noch dazu dieser Größenunterschied. Man geht dann scheinbar ein bewusstes Risiko von zu großen Welpen ein