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Celine
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zuletzt 25. Mai

Neue Trendrasse - Bullydor und co.

Hey ihr lieben, ich bin durch Zufall auf eine deutsche Zucht gestoßen. Sie züchten Französische Bulldoggen mit Labradoren, Kleinpudel und Miniature Bullterrier. Einer der Labradordeckrüden ist Silber. Das alles läuft unter dem Deckmantel „Rückzüchtung der französischen Bulldogge, sprich Alternative Französische Bulldogge“. Darf man bei Zuchthunden wirklich einfach irgendwelche Rassen miteinander kreuzen und sagen, dass ist jetzt eine Alternative Zucht zur xy Rasse? Muss für eine Zucht bzw eine Rasse, die Nachkommen vom Aussehen her nicht vorhersehbar sein? In der Zucht werden sogar 2 Hybridrassen miteinander verpaart. Kann ich jetzt quasi auch einfach einen Chihuahua mit Jackrussel kreuzen und sagen, dass ist ein alternativer Chihuahua?
 
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Ulrike
22. Mai 09:48
Okay verstehe. Klar die Vereine müssen auch mal klein angefangen haben und alles ist mit Sicherheit auch nicht gutzuheißen. Die Frage, die sich mir aber noch stellt ist, wenn der VDH oder FCI eine alternative französische Bulldogge züchten würde es aber schon Züchter dafür gibt, siehe mein Beispiel, darf es dann unterschiedliche Alternative Französische Bulldoggen geben? Sprich der VDH züchtet zum Beispiel den Jackrussel rein aber die Zuchtgemeinschaft X nimmt den Labrador. Darf beides als alternative französische Bulldogge verkauft werden? Weil am Ende ist ein Husky, ein Schäferhund und co, ja immer dieselbe Rasse, derselbe Ursprung. Egal ob ein Vermehrer oder Züchter ihn produziert.
Im VDH werden in der Regel keine Einkreuzungen von Fremdrassen genehmigt. Da bei vielen Rassen der Genpool zu eng ist, oder die Gene, die z. B. eine weniger extreme Ausprägung eines Qualzuchtmerkmales bewirken, in der Rasse gar nicht mehr vorhanden sind, ist das meiner Meinung nach falsch. Um einen anderen Weg zu gehen, muss man dann außerhalb des VDHs züchten. Ich finde das im Grunde gut und richtig. Es ist nur nicht immer leicht seriöse Züchter zu erkennen. Aber auch in den großen Verbänden werden Hunde krank gezüchtet. Auch das Schönheitsfehler zuchtausschliessend sind finde ich seltsam, währen Gesundheitsprobleme oft keine Rolle spielen. Wenn ich also einen Dackel ohne das Knorpeldefektgen züchten möchte, dann muss ich evtl. eine Fremdrasse einkreuzen, falls alle Dackel das Defektgen haben. Des weiteren muss ich Kauf nehmen, das sich die Nachfolgegeneration z. B. durch längere Beine vom üblichen Dackel unterscheidet. Im Sinne der Gesundheit fände ich das gut und auch als Käufer liegt es in meinem Interesse keinen gelähmten Dackel zu haben.
 
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Nicole
22. Mai 09:58
Im VDH werden in der Regel keine Einkreuzungen von Fremdrassen genehmigt. Da bei vielen Rassen der Genpool zu eng ist, oder die Gene, die z. B. eine weniger extreme Ausprägung eines Qualzuchtmerkmales bewirken, in der Rasse gar nicht mehr vorhanden sind, ist das meiner Meinung nach falsch. Um einen anderen Weg zu gehen, muss man dann außerhalb des VDHs züchten. Ich finde das im Grunde gut und richtig. Es ist nur nicht immer leicht seriöse Züchter zu erkennen. Aber auch in den großen Verbänden werden Hunde krank gezüchtet. Auch das Schönheitsfehler zuchtausschliessend sind finde ich seltsam, währen Gesundheitsprobleme oft keine Rolle spielen. Wenn ich also einen Dackel ohne das Knorpeldefektgen züchten möchte, dann muss ich evtl. eine Fremdrasse einkreuzen, falls alle Dackel das Defektgen haben. Des weiteren muss ich Kauf nehmen, das sich die Nachfolgegeneration z. B. durch längere Beine vom üblichen Dackel unterscheidet. Im Sinne der Gesundheit fände ich das gut und auch als Käufer liegt es in meinem Interesse keinen gelähmten Dackel zu haben.
Werden sie schon nur halt im sehr kleinen Rahmen und dann gibt’s in der Regel auch ,nur Registerpapiere‘
Aber ja das Prozedere ist aufwendig, da ist es natürlich einfacher man sucht sich einen Verein bei dem Mischlingszucht sowieso nicht ausgeschlossen ist, oder aber man züchtet gänzlich ohne Papier - ist ja den meisten Käufern ohnehin völlig egal, weil sie nicht verstehen für was Ahnentafeln gut sind.
 
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Julia 🐾Nero
22. Mai 10:03
Der Bullydor
Ja aber die wollen ja keinen Bullydor etablieren.
Das war so wie ich verstehe die erste Einmischung.
Ziel ist es ja daraus eine Linie der Französischen Bulldoge rauszuzüchten.
 
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Julia 🐾Nero
22. Mai 10:09
Anscheinend zu viel Mischling, denn der Hund wurde aussortiert
Steht das da so?
Also wurde der Hund deshalb aussortiert?

Ich finde deine Darstellung nicht gerecht.

Man kann die Züchter gerne dafür kritisieren was sie machen, aber dann bitte auch dafür und nicht etwas Erfundenes.
 
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Julia 🐾Nero
22. Mai 10:19
Dabei bleiben aber genügend andere Franzosen auf der Strecke, weil die Nachkommen nie optisch einer Norm entsprechen, bei so viel Einkreuzungen. Ich finde es auch problematisch so große Rassen mit so kleinen Hunden zu verpaaren. Ich bin der Meinung, dass man einige Rassen, wie in anderen Ländern einfach nicht mehr züchtet. Dafür gibt es doch so viele neue Rassen. So ist die Entwicklung nun mal und wenn wir Menschen das selber in der Hand haben, dann ist es unsere Pflicht, solche Rassen nicht mehr zu züchten.
Ich brauche auch keine französische Bulldoge.
Wegen mir kann man die Zucht komplett einstellen.

Nur sieht die Realität aber anders aus.
Die französische Bulldoge ist extrem beliebt.
Die Regierung scheut vor einem Zuchtverbot zurück.

Solange es diese Rasse gibt, finde ich Bemühungen in die "richtige Richtung" zumindest besser, als in die falsche Richtung.
Und die falsche Richtung läuft ja komplett aus dem Ruder, also diese Krötenahnlichen Exotic Bullies.

Wenn ein Züchter dann versucht wieder auf Gesundheit und Fitness zu selektieren, dann ist das zumindest die bessere Variante.

Wenn sie dann auch aktiv Werbung und Aufklärung betreiben (sie posten und erklären ja, wieso sie die "Alternative" schaffen wollen) auf Social Media und zeigen, dass Frenchy auch anders geht, ist es in der aktuellen Situation aus meiner Sicht "lobenswert". Also ein Frenchy kann auch sportlich sein, fit, mit ausgeprägtem Fang und Rute.

Sonst beschwert man sich doch, die Züchter gäben keinen Wert auf die Gesundheit der Tiere. Wenn es dann einer tut ist es auch nicht gut genug.
 
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Nicole
22. Mai 10:20
Ich bin nicht sicher, Celine was du kritisierst.

Diese Hunde können und sollen ja auch keine Frenchys in dem Sinne sein.
Aber natürlich braucht es Zeit und halt auch harte Selektion wenn man was verbessern will. Egal in welche Richtung und vor allem geht das auch nicht in ein paar wenigen Generationen. Es braucht viel mehr Jahrzehnte um nachhaltige Änderung herbeizuführen.

Natürlich fallen immer wieder Nachkommen raus, das tun sie aber auch bei reinrassiger Zucht in Maßen.
Nicht jeder Hund hat nun mal die Eignung ein ,Zuchthund‘ zu werden.

Den Versuch einen anderen Typ zu etablieren würde ich jetzt erstmal nicht nur negativ sehen.
 
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Vivi &
22. Mai 10:29
Französische Bulldogge mit Miniature Bullterrier
Ich finde den Hund optisch nicht schlecht. Das hat halt wenig mit einer französischen Bulldogge zu tun. Und ich glaub das ist auch so ein bisschen der Trugschluss, wenn du einen Hund züchtest der gesünder sein soll als die französische Bulldogge, kommst du nie bei einem Hund raus der aussieht wie die französische Bulldogge. Du würdest maximal bei einem Hund landen, der aussieht wie ein Staffordshire Bullterrier und das wollen die Käufer nicht. Ich glaube auch, man würde bessere Resultate erziehen, wenn man nicht den Miniatur Bullterrier, sondern den Staffordshire Bullterrier nimmt, das geht aber nicht, weil der auf der der Rasseliste steht und dementsprechend nicht uneingeschränkt gezüchtet werden kann. Ich glaub auch, dass die Mischung aus einem Miniatur Bullterrier und einer französischen Bulldogge vom Charakter her durchaus dem entspricht, was die Kunden haben wollen. Nur nicht in Optik.

Wenn man sich anguckt, wie viele französische Bulldoggen im Jahr beim VDH fallen und gleichzeitig schaut, sich wieder angemeldet werden, weiß man, wo die herkommen. Nicht aus verantwortungsvoller Zucht. Ich persönlich finde es schöner, wenn die Leute solche Hunde kaufen, die zwar keine reinrassigen französischen Bulldoggen sind, aber bei denen garantiert weniger Leid hinter steht als bei der typischen französischen Bulldog vom Hinterhofvermehrer.
Und ja, da steht trotzdem leid hinter, aber weniger, als wenn man französische Bulldogge vermehrt.
 
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Julia 🐾Nero
22. Mai 10:32
Ich finde den Hund optisch nicht schlecht. Das hat halt wenig mit einer französischen Bulldogge zu tun. Und ich glaub das ist auch so ein bisschen der Trugschluss, wenn du einen Hund züchtest der gesünder sein soll als die französische Bulldogge, kommst du nie bei einem Hund raus der aussieht wie die französische Bulldogge. Du würdest maximal bei einem Hund landen, der aussieht wie ein Staffordshire Bullterrier und das wollen die Käufer nicht. Ich glaube auch, man würde bessere Resultate erziehen, wenn man nicht den Miniatur Bullterrier, sondern den Staffordshire Bullterrier nimmt, das geht aber nicht, weil der auf der der Rasseliste steht und dementsprechend nicht uneingeschränkt gezüchtet werden kann. Ich glaub auch, dass die Mischung aus einem Miniatur Bullterrier und einer französischen Bulldogge vom Charakter her durchaus dem entspricht, was die Kunden haben wollen. Nur nicht in Optik. Wenn man sich anguckt, wie viele französische Bulldoggen im Jahr beim VDH fallen und gleichzeitig schaut, sich wieder angemeldet werden, weiß man, wo die herkommen. Nicht aus verantwortungsvoller Zucht. Ich persönlich finde es schöner, wenn die Leute solche Hunde kaufen, die zwar keine reinrassigen französischen Bulldoggen sind, aber bei denen garantiert weniger Leid hinter steht als bei der typischen französischen Bulldog vom Hinterhofvermehrer. Und ja, da steht trotzdem leid hinter, aber weniger, als wenn man französische Bulldogge vermehrt.
Das Foto des Frenchy x Bullterrier ist ja nicht das optische "Endresultat".
Das ist die erste Einkreuzung.
Daraus werden ja Hunde selektiert, die der französischen Bulldogge mehr ähneln, aber keine extremen Qaulzuchtmerkmale aufweisen.

Dieser Hund hier entspricht in etwa dem was sie erreichen und festigen wollen.
Ich meine das sei die F4 Generation.
Einem Frenchy schon sehr ähnlich finde ich. Aber halt 100 Mal besser, als der aktuelle Standard.
 
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Julia 🐾Nero
22. Mai 10:37
Ich bin nicht sicher, Celine was du kritisierst. Diese Hunde können und sollen ja auch keine Frenchys in dem Sinne sein. Aber natürlich braucht es Zeit und halt auch harte Selektion wenn man was verbessern will. Egal in welche Richtung und vor allem geht das auch nicht in ein paar wenigen Generationen. Es braucht viel mehr Jahrzehnte um nachhaltige Änderung herbeizuführen. Natürlich fallen immer wieder Nachkommen raus, das tun sie aber auch bei reinrassiger Zucht in Maßen. Nicht jeder Hund hat nun mal die Eignung ein ,Zuchthund‘ zu werden. Den Versuch einen anderen Typ zu etablieren würde ich jetzt erstmal nicht nur negativ sehen.
Ich finde die Einkreuzung den besseren Weg.

Ich habe in einer Reportage eine Frenchy Züchterin gesehen, die auf traditionellem Weg, also reinrassiger Zucht, mehr Nase züchten wollte.
Was die für einen "Ausschuss" produziert hat für einen halben cm mehr Nase...
Und die Hunde mit 0,5 cm mehr Nase waren immer noch körperlich gedrungen und aus Keilwirbeln bestehend, im Kopf war immer noch alles zu dick, Gaumensegel und Zunge zu groß, die haben im Sitzen geröchelt, Luftwege zu eng, keine Rute etc.

Durch Einkreuzung bekommt man ja sehr schnell eine große Varianz an Phänotyp und Genotyp und kann aus dem Startpunkt große Veränderungen bewirken, wenn man es richtig macht und will.
 
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Katrin
22. Mai 10:46
Französische Bulldogge mit Miniature Bullterrier
Das finde sogar ich echt gelungen. Da profitieren beide Rassen zumindest optisch vom Mix. Was die nicht sichtbaren Probleme angeht, da kann ich alldings nix zu sagen.