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Celine
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zuletzt 25. Mai

Neue Trendrasse - Bullydor und co.

Hey ihr lieben, ich bin durch Zufall auf eine deutsche Zucht gestoßen. Sie züchten Französische Bulldoggen mit Labradoren, Kleinpudel und Miniature Bullterrier. Einer der Labradordeckrüden ist Silber. Das alles läuft unter dem Deckmantel „Rückzüchtung der französischen Bulldogge, sprich Alternative Französische Bulldogge“. Darf man bei Zuchthunden wirklich einfach irgendwelche Rassen miteinander kreuzen und sagen, dass ist jetzt eine Alternative Zucht zur xy Rasse? Muss für eine Zucht bzw eine Rasse, die Nachkommen vom Aussehen her nicht vorhersehbar sein? In der Zucht werden sogar 2 Hybridrassen miteinander verpaart. Kann ich jetzt quasi auch einfach einen Chihuahua mit Jackrussel kreuzen und sagen, dass ist ein alternativer Chihuahua?
 
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Celine
23. Mai 12:02
Nein es ist eben nicht nur America, der Trend schwappt immer mehr rüber.....Vor sagen wir vor 7, 8 Jahren wussten die wenigsten dass sowas wie "American Bullys" (egal welche) gibt obwohl die in USA schon davor "gezüchtet" wurden. In den letzten Jahren wurden die auch hier immer bekannter ( nicht zuletzt auch wegen der Fälle und Verbot in UK) . Es kommt also auch nach Europa und D. Ein bekannterer extrem Bully "züchter" lebt ja in Spanien ( das sind glaube sogar Deutsche)
Also mir sind diese Krötenbullys noch nie hier weiter aufgefallen.

American Bully ok aber die sind doch noch frischer auf dem Markt also diese „Kröten“ Bullys oder nicht?
 
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Julia 🐾Nero
23. Mai 12:02
Bis die Individuen einer Rasse weitgehendst dieselben Grundeigenschaften aufweisen vergehen hielt Jahrzehnte, nicht selten auch mal ein Jahrhundert . Neuere Beispiele die beiden VDH/FCI anerkannten Wolfhunderassen ( SWH, TWH) : die die entstandenen in den 60er ( letzte ofzielleVerpaarung mit reinrassigen Wolf war glaube Ende 70er Anfang 80er) also bei beiden schon über 50 Jahre her, und dennoch sind WH (egal welche) immer noch extrem unterschiedlich selbst im essentiellen Grundwesen. z.b scheuheit Menschen gegenüber ( damit meine ich nicht "angelernte" scheuheit durch schlechte Behandlung /Erfahrungen etc.)
Und diese Unterschiede im Wesen stören die Fans von Wolfhunderassen aber kein bisschen.

Für die Frenchy Halter soll es aber ein unüberwindbares Problem darstellen?
Was sie selber auch nicht äußern, sondern ihnen stehts unterstellt wird?
 
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Celine
23. Mai 12:04
Jupp. Meine Bekannte findet es auch toll, dass ihr Hund so "bequem" und "gemütlich" ist. "Der liegt echt nur rum und ist froh, wenn er seine Ruhe hat, hehe. Und das als Welpe, der ist echt total entspannt!" - ich reiße mich ehrlich zusammen und warte auf jeden passenden Moment, in dem ich unbestreitbar aufzeigen kann, dass das eigentlich ein Trauerspiel ist. Mittlerweile wird er draußen auch "ungemütlich" da er jede Chance nutzt, anderen Hunden irgendwo hin zu zwicken. Sehr gezielt. "Warum macht der das?! Das ist doch nicht normal..." - naja, es ist ne Bulldogge... Die teilen sich die Luft und Kraft ein die sie haben und setzen sie gezielt in ihren Trieb 😅 Und das fängt jetzt erst an. Das ist noch gar nichts. Ich bin immer wieder irritiert, wie überrascht man davon ist. Man wollte doch diese Rasse. Und das "schon immer" 🤷‍♀️🤔 Ich mag diese Person wirklich gerne und auch der Hund verhält sich so, wie ich es erwarten würde. Aber über die Einstellung muss ich mich schon arg wundern.
Erschreckend, dass so viele Hundehalter dieser Rassen ähnlich sind.
Aber klar, ohne die gäbe es keine Abnehmer.

Ein Hund sollte ein agiler Wegbegleiter sein und nicht bei 20 grad schon röchelnd in der Ecke liegen.
 
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Sonja
23. Mai 12:05
Bis die Individuen einer Rasse weitgehendst dieselben Grundeigenschaften aufweisen vergehen hielt Jahrzehnte, nicht selten auch mal ein Jahrhundert . Neuere Beispiele die beiden VDH/FCI anerkannten Wolfhunderassen ( SWH, TWH) : die die entstandenen in den 60er ( letzte ofzielleVerpaarung mit reinrassigen Wolf war glaube Ende 70er Anfang 80er) also bei beiden schon über 50 Jahre her, und dennoch sind WH (egal welche) immer noch extrem unterschiedlich selbst im essentiellen Grundwesen. z.b scheuheit Menschen gegenüber ( damit meine ich nicht "angelernte" scheuheit durch schlechte Behandlung /Erfahrungen etc.)
Genau. Das darf man sich nicht so einfach vorstellen. Deswegen finde ich ja, dass es nicht fair ist, so viele kranke Hunde in die Welt zu setzen nur weil man sich denkt, diese Rasse ist bestimmt bald gesund. Dieser Zweck heiligt nicht die Mittel.
 
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Celine
23. Mai 12:06
Das ganze Rück- und Retro- gezüchte ist sowieso absoluter Quatsch. Man kann nicht etwas "Rückzüchten" das es nie gab. Die ganzen Brachyzephalen Rassen haben den Ursprung in "Deformierten Hunden" . Die Gründungsväter und Mütter waren Tiere mit abnormaler/deformieter Anatomie. ! Es waren also um es einfach zu sagen bereits kranke/gehandikapte Tiere die eigentlich ohne Hilfe des Menschen schlechte Überlebenschancen gehabt hätten...statt die jedoch von der Zucht auszuschließen wurden die untereinander verpaart , so wurde die Deformation immer mehr verstärkt und so vererbt....so entstanden z.b die Brachys...🤗
Es ist ja sogar so, dass zum Beispiel englische Bulldoggen einen hohen Inzuchtkoeffizienten haben.
Solche Inzuchtrate führt am Ende wiederum zu erhöhten Anfälligkeiten von Erkankungen..aber auch hier gibt es ja genug Liebhaber, die diese Hunde süß finden.
 
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Celine
23. Mai 12:09
Es soll sich halt alles wie im Wunderland verändern. Das klappt aber nicht. Die Leute wollen den gleichen Hund, nur in gesund. Wird es nicht geben, deswegen halte auch ich von solchen Projekten wenig. Sind die Hunde gesund, entsprechen sie nicht mehr der Rasse, um die es geht. Bleibt man dem wesen.und der Optik weitestgehend treu, bleiben auch die meisten Defizite. Und sie sprechen ja auch selbst davon, dass sogar die Hunde, die ja schon ach so toll sind, ihre Defizite haben, an denen man noch arbeiten will. Irgendwie widerspricht sich das für mich. Da scheint es selbst in der F4 noch viel zu viel zu geben, was Baustelle ist. Wie viele Hunde müssen für das angestrebte Idealbild diese Defizite nach wie vor tragen? Die Idee in allen Ehren, aber die Realität ist einfach eine andere.
Eben mir machen diese ganzen massen an produzierten Welpen, die dabei auf der Strecke bleiben sorgen. Es ist ja nicht nur der eine Züchter, der das Ziel anstrebt. Sprich die Welpen von anderen Züchtern und Projekten gehen ja auch in den Markt über.
 
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Sonja
23. Mai 12:10
Und diese Unterschiede im Wesen stören die Fans von Wolfhunderassen aber kein bisschen. Für die Frenchy Halter soll es aber ein unüberwindbares Problem darstellen? Was sie selber auch nicht äußern, sondern ihnen stehts unterstellt wird?
*räusper* Doch. Google mal nach Marxdorfer Wolfshund. Da sind etliche Erfahrungsberichte von Leuten, die den Züchtern glaubten sie bekämen einen familientauglichen Hund in Wolfsoptik. Davon können viele gar nicht alleine bleiben, haben Angst vor allem und jedem (trotz HuSchu) und gehören eigentlich in eine Außenanlage und nicht ins Haus (laut den Aussagen). Manchmal sind zufriedene Leute dabei, aber ob das der Sinn ist... Ich weiß nicht.
 
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Celine
23. Mai 12:13
Und diese Unterschiede im Wesen stören die Fans von Wolfhunderassen aber kein bisschen. Für die Frenchy Halter soll es aber ein unüberwindbares Problem darstellen? Was sie selber auch nicht äußern, sondern ihnen stehts unterstellt wird?
Ich kenne einige Frenchy Besitzer, die sagen, einmal Frenchy, immer Frenchy. „Weil es Clownshunde sind, sie süß aussehen“.

Dasselbe beim Mops.
Versuch mal einem Mopsliebhaber, der immer beim selben Züchter seine Hunde holt einen Puggle zu verkaufen.
Ich glaube, das klappt nicht. 😄
 
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Sonja
23. Mai 12:16
Und diese Unterschiede im Wesen stören die Fans von Wolfhunderassen aber kein bisschen. Für die Frenchy Halter soll es aber ein unüberwindbares Problem darstellen? Was sie selber auch nicht äußern, sondern ihnen stehts unterstellt wird?
Das eigentliche ist doch das diese "Züchter" etwas unmögliches Vorhaben nähmlich ein "gesunder Frenchie" weshalb nennen sie es Franchie und nicht "schlagmichtod-rassename" das ist in erster Linie Verkaufstrategie, warum unbedingt eine QZ Rasse verpaaren...aus QZ x Gesund wird nicht = gesund. Und der absolute Witz ist die Mischung von eben zwei so unterschiedlichen Hundetypen seis nun bez. grösse wie auch vom Grundwesen..( ein Labbi ist und bleibt ein Jagdhund/Apportierhund, eine Bulldoge ist es aber nicht, und auch nie gewesen) ..das ist ungefähr dasselbe wie Golden Dox ( Dackel x Goldie) oder Pomsky . Warum wurde da z.b nicht Cattle Dog, oder Appenzeller reingekreutzt ( da währe z.b. die Ursprüngliche gewollte Grundwesen ähnlicher, die ursprünglichen Bulldoggen wurden u.A. zum Rinder treiben gezüchtet)
 
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Vivi &
23. Mai 12:16
Erschreckend, dass so viele Hundehalter dieser Rassen ähnlich sind. Aber klar, ohne die gäbe es keine Abnehmer. Ein Hund sollte ein agiler Wegbegleiter sein und nicht bei 20 grad schon röchelnd in der Ecke liegen.
Ich finde es unfair das so zu verallgemeinern. Nicht jeder Hund muss agil und quirlig sein. Der gemütliche schnüffler kann ein genauso angenehmer Begleiter sein, nur vielleicht nicht für dich. Das heißt nicht, dass man die röchelnde Frenchie gut heißen muss, aber zum Beispiel der gesunde Herrenschutzhund kann ein gemächlicher Begleiter sein.