Bitte unterschätzt das nicht.
Meine Hündin war schwanger als ich sie vom Vorbesitzer übernommen habe (zusammen mit dem Rüden) ich habe es erst erfahren als die beiden bereits bei mit waren. Meine damalige Tierärztin sagte mir, ich brauche mir da keine Sorgen machen mit Geburt etc, "die Natur regelt das schon von allein"
Tatsache war aber, dass die Natur gar nichts geregelt hat. Ich hatte riesiges Glück dass ich um den Geburtszeitraum mitbekommen habe, das ihre Fruchtblase geplatzt ist. (Wäre es unbemerkt draussen passiert, wäre es richtig schief gelaufen) Die Welpen werden eigentlich zusammen mit der Blase geboren.
Nachdem zwei Stunden danach noch immer keine Welpen kamen und auch keine Wehen eingesetzt haben, bin ich in die Tierklinik. Dort wurde festgestellt dass sie eine angeborene Wehenschwäche hat. Das ist häufiger als man denkt, und kann vorher nicht festgestellt werden..
Sie bekam dort über 12 Stunden Wehenförfernde Mittel, nach und nach kamen die Welpen, nur beim letzten fehlte dann die Kraft.
Dadurch dass die Medikamente wäre es sehr riskant gewesen sie noch in Narkose zu setzen. Der letzte wurde tot geboren. Kaiserschnitt nicht mehr möglich.
Als wir dann wieder zuhause waren ging es nicht besser, sie verlor eine Menge Blut, war völlig geschwächt, immer wieder bin ich in die Klinik gefahren, musste stündlich Fieber messen. Um die Welpen konnte sie sich kaum kümmern. Die Gebärmutter hat sich nicht mehr zurück gebildet wie es sein soll.
Also wurde irgendwann operiert, die Gebärmutter entnommen, nach der OP verlor sie mehrmals an Bewusstsein, hat sich mehrfach übergeben. Mein Rüde musste ihr eine Bluttranfusion geben, dadurch hat sie überhaupt überlebt.
Danach ging es ihr besser, nur konnte sie durch die fehlende Gebärmutter dann nicht mehr genug Milch produzieren. Durch die ständigen Klinikaufenthalte hat sie den Bezug zu den Welpen auch weitgehend verloren.
Ich musste also alle mit der Flasche aufziehen. Heisst Alle zwei Stunden füttern. Kaum mit dem letzten fertig, ging es wieder von vorne los. Dazu muss man auch manuell das Pinkeln der einzelnen Welpen auslösen. Ebenfalls alle zwei Stunden.
Es war eine richtig harte Zeit und es war einfach nur Glück, dass alles gut gegangen ist. Muss nicht so sein. Man darf hier auf keinen Fall zuviel romantisieren.
Tapfer dass du das gepackt hast. Muss eine megaselbstlose Zeit gewesen sein. Das ist auch der Faktor, der mich so triggert, wenn ich von Hobbyzüchtern lese... Es gibt genug Hunde...man muss sie nicht "produzieren". Es ist ein Haustier, dass immermehr zum Wunschkasper der Familien mutiert... Und wenn's dann kommt, wie es kommt, ist nicht Mal der erfahrensten kompetent genug in meinen Augen - warum sollte man dabei so lustig über Hoffnungen nachdenken?!...
Als ich die 6-7jahre nach Hunden geguckt habe, war auch oft nur reine deckrüden und ausgediente Deckhündinnen in den anzeigen. Ich hab nicht gedacht, dass das jemand macht. Was ich verstehe, wenn man ländlich lebt, wirklich mehr Zeit als andere bietet und es in der Umgebung eher Hunde rar ist, dann ist das alles auch ein sehr schöner Anblick...aber freiwillig kann ich die Arbeit, die Risiken und auch die Chancen verantwortungsvolle Besitzer für den Nachwuchs zu finden, für Anfänger nicht nachvollziehen...
Ob's geklappt hat, mit dem decken, werdet ihr ja sehen....
Der Hündin gesunde Welpen gewünscht und euch Zeit nerven Geld und hoffentlich keine unvorhergesehenen Pannen.