Das kenne ich auch. Am heftigsten hat es mich bei Tessa erwischt, als sie vor 3 Jahren zu uns gekommen ist. Das größte Problem war im Nachhinein betrachtet ich selber: ich hatte mir selber zu viel Druck aufgebaut und wahrscheinlich auch zu hohe Erwartungen an Tessa. Jedenfalls hat die kleine Maus mir recht schnell und regelmäßig den " Stinkefinger" gezeigt. Geholfen hat mir persönlich, Gespräche mit anderen Welpenhaltern die in der gleichen Situation waren. Heute ist Tessa eine wundervolle Hundedame.
Seit einpaar Monaten haben wir eine 2. Hündin. Enie ist nun 5 Monate jung und hat unser Leben ebenfalls wieder komplett aufgerüttelt. Aber diesesmal hab ich mir weniger Druck gemacht und es läuft wunderbar. Ich bin zwar auch mit ihr in einer Welpengruppe, aber ich vergleiche mich nicht mehr mit den anderen Welpenhaltern. Ich habe für mich einfach verinnerlicht das es kein Beinbruch ist das unsere Enie mit 5 Monaten noch nicht perfekt Leinenführig ist, Sitz, Platz und Bleib astrein beherrscht. Dafür genieße ich es, das Enie jetzt schon zu mir eine tolle Bindung hat. Natürlich hab ich auch mit ihr Phasen, wo ich mich Frage ob das alles gut ist und sie mich auch ein Stück weit überfordert. Dann tut es mir gut sie auch einfach mal einpaar Minuten bei meinem Mann oder Freunden zu lassen.
Ich habe auch bis heute Tessa gegenüber immer wieder Phasen in denen mich das schlechte Gewissen plagt. Ich mache mir dann Gedanken darüber ob ich ihr gegenüber "gerecht" bin und sie nicht vernachlässige. Mein Mann hat mir dazu gesagt das es völliger Blödsinn wäre, da ich ja Hundesport mit ihr mache und sie immer noch den Kontakt zu mir sucht.