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Britta
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Anzahl der Antworten 13
zuletzt 27. Aug.

Welpe bekommt keine Grenze von meiner älteren Hündin.

Die Kleine darf bei ihr alles. An den Fressnapf, ihr ein Leckerlie aus dem Maul klauen, in ihre Beine beißen etc. etc. Meine Große maßregelt sie gar nicht, das übernehme ich dann, wenns zuviel wird. Wie kann ich erreichen, dass die Große mal was dagegen tut bzw. die Kleine nicht immer so sehr penetrant ist?
 
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Sonja
20. Aug. 11:28
Sonjas Text spiegelt wieder, was ich mit meiner Hündin im Bezug auf Welpen oft erlebe. Mira hat mit den Welpen und wirbeligen Junghunden oft einen unendlich langen Geduldsfaden (was normalerweise nicht ihrem sonstigem Charakter entspricht 😅). Von Seiten der Besitzer wird da oft erwartet, dass meine Hündin mal „ein paar Takte zu dem frechen Verhalten sagt“. Tut sie aber in der Regel nicht, obwohl sie könnte und in der Situation keinesfalls hilflos ist. Stattdessen lebt sie selbst lieber vor, was gerade ihren Vorstellungen entspricht. Es dauert meist ein wenig, bis die Welpen verstehen und sich entsprechend anpassen. Ist die Welpenkonzentration am Ende, hört sie auf, auf den Kleinen einzugehen, geht sie einfach auf Abstand und beschäftigt sich mit anderen Dingen und gibt dem kleinen Wesen damit die Möglichkeit zu erlernen, wie man sich selber reguliert. Wenn da von Seiten der Besitzer kein ständiges Eingreifen erfolgt oder ein großes Happening passiert, funktioniert das in der Regel auch ganz gut, ohne das jemand Grenzen setzen muss oder härtere Ansagen vorkommen. Eingreifen würde ich aber auch, sobald der Eindruck entsteht, dass der ältere Hund damit nicht umgehen kann oder möchte oder Dinge passieren, die für mich ein Problem sind.
Ich würde das auch durchaus mit Kleinkindern vergleichen. Die klettern und springen im familiären Umfeld und näherem Bekanntenkreis auf den Erwachsenen herum, als seien sie unkaputtbare Klettertürme - ohne dass jemand was sagt oder sich einmischt. Was aber nicht bedeutet, dass sie sich das auch bei fremden Personen trauen würden.
 
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Vanessa
27. Aug. 07:40
Hi Britta, Bei uns ist es ganz ähnlich. Unser fünf Jahre alter Labrador setzt unserem inzwischen einjährigen Berner-Sennen-Mix leider auch nur wenig bis gar keine Grenzen. Gerade in der Anfangszeit haben wir unseren Labi deshalb bewusst unterstützt und die Dinge, die er nicht geregelt hat – wie Distanzlosigkeit, Futter wegnehmen usw. – selbst unterbunden.

Inzwischen hat sich das Ganze aber wirklich super eingespielt. In der Welpenphase war es deutlich schwieriger, aber obwohl unser Berner-Mix jetzt mitten in der Pubertät steckt, läuft es richtig gut und die beiden sind ein total harmonisches Paar.

Ich hätte ehrlich gedacht, dass das größere Probleme macht, weil der Große kaum Grenzen setzt, aber bis jetzt funktioniert alles hervorragend. Beide sind unkastrierte Rüden, und trotzdem passt es wunderbar. Klar, das muss nicht bei jedem so laufen und hängt sicher auch mit Rasse, Charakter und Genetik zusammen – aber bei uns hat es sich trotz aller anfänglichen Zweifel richtig positiv entwickelt.
 
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Rico
27. Aug. 11:49
Manche erwachsene Hunde sind sehr tolerant, gerade gegenüber Welpen oder Junghunden.

Andere sind strenger und korrigieren sofort.
Deine Große scheint zur sehr toleranten Sorte zu gehören. Das ist an sich nichts „Schlechtes“ – es ist einfach ihr Charakter.

Du kannst deine Große nicht wirklich „dazu bringen“, strenger zu sein – das ist eine Charakterfrage.

Was du tun kannst, ist ihr Schutz bieten, damit sie nicht genervt wird oder sich irgendwann in einer heftigen Situation wehren muss. Viele Hunde ertragen lange und explodieren dann plötzlich. Besser ist, dass du die Kleine rechtzeitig stoppst.