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Stephanie
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Anzahl der Antworten 40
zuletzt 18. Okt.

Vögel jagen - Junghund 7 Monate

Hallo ihr Lieben, und zwar habe ich ein Thema, was mich nun seit mehreren Monaten mehr oder weniger belastet. Bella unsere 7 Monate alte Hündin ist ein Schäferhund Mix. Wenn ich mit ihr draußen bin lass ich sie so gut es geht überhaupt nicht mehr von der Leine. Selbst im Wald darf sie nur noch mit Schleppleine laufen. Sie jagd hauptsächlich Vögel, die nun leider überall sind. Sobald sie von der Leine ist, geht sie jagen und lässt sich auch überhaupt nicht mehr abrufen. Wie kann ich es mit ihr trainieren damit ich das umgehen kann?
 
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Joe
17. Okt. 09:06
Danke für deine ehrlichen Worte. Genau so empfinde und lebe ich das auch. Ich möchte das auch der Hund an mir orientieren und nicht anders herum.... Wo kommen wir denn da hin...😅
Ja wo kommen wie denn da hin? Vielleicht dorthin, wo der Hund dich als mehr als nur einen nörgeligen Störfaktor wahrnimmt und sich gerne und von selbst an dir orientiert? Dein theoretisch autoritärer Ansatz scheint ja auch nicht sooo prickelnd zu funktionieren...
 
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Joe
17. Okt. 09:13
Nicht bös sein, aber das "wo kommen wir da hin" empfind ich als fehlgeleitet und tatsächlich die Idee dahinter überhaupt nicht verstehend. Wie gesagt, ich kann mit den Allgemeingültigkeitsansprüchen solcher alternativen Ideen auch nix anfangen, das heißt aber nicht, dass keine brauchbaren Ansätze drinnen zu finden sind. Bei Kaisa wäre die passende Variante wahrscheinlich eine sehr ruhige, gemeinsam beobachtende bzw mal ganz entspannt zu ihren Fundstellen zu gucken und nicht, sie aktiv auf Spuren anzusetzen.
 
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Ilona
17. Okt. 09:35
Ok, ich habe jetzt alle kommentare gelesen zur Ulli Methode. Ich hab nach diesem Buch gearbeitet und viel für mich und meinen Hund rausziehen können. Yuna ist ja so ne Fährtensau, da war früher abrufen echt schwierig. Mittlerweile klappt das echt gut. Soweit ich mich noch erinnere, soll man sich ein Grösseres " jagdgebiet" suchen , wo man dann mit der SL und Hund sich die beschriebenen Dinge erarbeitet ob es jetzt 30m sein müssen,m sei mal so dahin gestellt. Dieses Jagdgebiet sollte man dann mehrmals die Woche besuchen. Also da steht nichts mit Sl und jagdgebiet in der Stadt . Ich hab für mich die Dinge raus gezogen, die ich brauchte. Wohne ja auch in der Stadt. Hier im Park gibt es sehr grosse Wiesen, da ist es allemal für Yuna soannend was Fährten angeht. Es geht auch einfach mal darum, mit dem Hund zusammen ne Fährte abzulaufen, sich zusammen interessante Dinge anzuschauen, zusammen sich das Eichhörnchen beobachten....es jetzt gänzlich zu verteufeln finde ich schade, weil es gute Ansätze hat.
 
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Daniela
17. Okt. 09:38
Nicht bös sein, aber das "wo kommen wir da hin" empfind ich als fehlgeleitet und tatsächlich die Idee dahinter überhaupt nicht verstehend. Wie gesagt, ich kann mit den Allgemeingültigkeitsansprüchen solcher alternativen Ideen auch nix anfangen, das heißt aber nicht, dass keine brauchbaren Ansätze drinnen zu finden sind. Bei Kaisa wäre die passende Variante wahrscheinlich eine sehr ruhige, gemeinsam beobachtende bzw mal ganz entspannt zu ihren Fundstellen zu gucken und nicht, sie aktiv auf Spuren anzusetzen.
Nee, das geht echt überhaupt nicht. Wenn ich schaue, was sie da schnuppert, dann fühlt sie sich bestätigt und dreht ganz extrem hoch. Dreht in irre schnellen Kreisen immer größere Kreise um das, was sie da vermeintlich gefunden haben könnte tatsächlich auch im Endeffekt zu erwischen. Sie gibt dann auch nicht auf, die sucht und sucht und sucht. Das pusht sich bei ihr tatsächlich so richtig hoch. Ich find die Idee mit dem „gemeinsamen entdecken“ ja tatsächlich gut, hab ich ja bereits geschrieben. Es ist für uns nur nichts für den Moment, trotzdem werde ich es irgendwann später wieder einfach mal wieder aufnehmen. Beispiel: vor über einem Jahr haben wir Rückruf auf pfiff trainiert. Im Haus saß es bombenfest, draußen: kannst vergessen. Vor ein paar Wochen hab ich es einfach mal draußen neu ausprobiert: plötzlich geht es 🤷🏻‍♀️. Manche Dinge übt man, aber offensichtlich zum falschen Zeitpunkt. Darf man aber nicht auf ewig sein lassen, sondern einfach zu einem anderen Zeitpunkt nochmal neu ansetzen.
 
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Chris
17. Okt. 10:24
Ich schließe mich den anderen an. Jagdersatztraining ist ein sehr individuelles Thema, bei dem man gut guckek muss, was zu Hund und Halter*in passt. Ich habe mir aus verschiedenen Ansätzen das für mich passende rausgesucht und arbeite daran seit ca. 2 Jahren. Langsam wird meine Beaglehündin immer verlässlicher, aber das braucht natürlich Zeit. Die für mich wichtigen Punkte: - Ich kann nur das an Impulskontrolle von meiner Hündin erwarten, was sie leisten kann. Alles andere ist unfair. Freilauf und Eigenverantwortung ist aktuell nur in bestimmten Situationen möglich. - Wir machen Mantrailing und Gegenstandssuche, damit der Trieb befriedigt wird. - Meine Hündin muss auf den Wegen bleiben und darf nicht im Unterholz stöbern. - Sie kann per Blick aber anfragen und darf dann mit Erlaubnis auch mal einer Fährte folgen. - Die selbstständige Rückorientierung wird hart gefeiert. 😉 - Bei Wildsichtung und dem Innehalten (bzw Vorstehen) gibt es die Party schlechthin. Mal mit der tollsten Futterbelohnung, mal mit Jagdersatzspielen. Ganz konkret zu dir: Du könntest die Leine halten, wenn dein Hund den Vodel jagen will und dann den vermutlich irgendwann zu dir kommenden Blick authentisch jubelnd belohnen. Toll wäre es, wenn du es schaffst, dass sich die Leine nach dem Halten kurz lockert. Ziel: Sie kombiniert: Vogel - geil, will ich jagen - lockere Leine - Blick zu meiner Bezugperson - tolle Stimmung / Belohnung Da Vögel bei uns nicht so sehr das Thema sind, da also einiges an Impulskontrolle zur Verfügung steht, hab ich Vögel übrigens mit einem Schau-Signal verbunden. Sind wir in einer gut machbaren Entfernung, bekommt sie das Signal und guckt mich an. Das hat sie soweit generalisiert, dass ich manchmal erst durch ihren Blicke checke, dass wir gerade an einer Taube vorbeigegangen sind. So nach dem Motto: "Hallooohooo, ich guck fich die ganze Zeit an und jage nicht die Taube. Kann ich jetzt wohl bitte was dafür kriegen???"
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 11:28
Ich bin vor einiger Zeit hier bei Dogorama in einem anderen Thread auf den „Uli-Hunde-Weg“ aufmerksam geworden, fand den Gedanken dahinter schön, dass ich gleich gesagt habe „Ja, genau das will ich!“ Hab das Praxis-Buch „Wege zur Freundschaft“ bestellt, gelesen und extra in einem ganz entspannten Zeitraum, nämlich im Urlaub, mit der Praxis begonnen. Im Vorwort erläutert die Autorin, wie sie ihren besonderen Weg der Hundeerziehung entwickelt hat. Beruflich ist sie konventionelle Hundetrainerin und war mit ihrem Tun wohl nicht mehr zufrieden, wollte es anders, besser machen. Ein Freund von ihr mit einem Jagdhund spielt dabei auch noch eine große Rolle, nagelt mich nicht fest, aber ich glaube, dieser Freund ist ein Schamane? In jedem Fall aber wohl ein „Hundeflüsterer“. Letztlich ist aus der Beobachtung von Jagdhunden bei der Arbeit der Weg entstanden, gemeinsam mit dem Hund zu jagen, bis zu einem bestimmten Punkt, ohne hetzen und töten. Aber du als Mensch sollst dich für deinen Hund interessieren, für das was er tut. Er schlägt dir in einer Tour draußen vor „oh, schau mal hier!“ und „was ist denn das?“ und der Mensch dackelt einfach weiter. Du als Mensch sollst auf die Vorschläge deines Hundes eingehen, dir anschauen, was der Hund dir zeigt. Selbst Spuren suchen und dem Hund zeigen. So würde sich der Hund ernst genommen und verstanden fühlen und so entstünde echte Freundschaft. Eine schöne Idee. In der Praxis sieht es dann so aus: an den Hund kommt eine lange Schleppleine, nicht 8 oder 10 m, sondern 20 oder 30 m. Und dann sollst du einfach beginnen. Rausgehen. Haben wir gemacht. Mehrfach, immer wieder. Im Ergebnis hatte ich jedes Mal einen hyper-aufgedrehten Hund, der nicht nur alleine zigundachtzig Spuren gefunden hat, sondern den ich dazu noch extra kirre gemacht habe mit all den Mauselöchern und Karniggel-Spuren, die ich gefunden und gezeigt hatte. Maximal aufgedreht, an der Schleppleine den Hund machen lassen. Ehrlich: was für eine bescheuerte Idee🤣 Ich bin froh, dass wir unfallfrei aus diesem Versuch rausgekommen sind. Gemeingefährlich sind diese Vorschläge mit der scheiß Schleppleine, wenn du einen maximal angeknipsten Hund hast. Wenn du dem Rat folgst, „den Hund Hund sein zu lassen“, und du die drittschnellste Hunderasse am Ende eben dieser langen Schleppleine hast- der Hund hat genug Anlauf um auf 30, 40 oder noch mehr km/h zu kommen. Und du dann womöglich noch so blöd bist und die Schleppleine weiter festhältst - gute Nacht. Eine entsprechende Warnung wird weder im Buch noch hier bei Ratschlägen mit der Schleppleine mitgeliefert. Mein Fazit: Nein, da ist Nix wissenschaftliches hinter. Es sei denn „antiautoritäre Erziehung“. Ich hab den Weg eine ganze Zeit lang versucht, aber es hat sich bei uns ins komplette Gegenteil verkehrt, es war eine Katastrophe. Für mich ist der „Uli-Hunde-Weg“ nichts weiter als eine nette Idee, später mal wenn auch die Kleine gut abrufbar und erzogen ist, unsere Spaziergänge zu gestalten. OHNE Leine. Bis dahin trainiere ich wie schon oben beschrieben mit Jagdersatz. Das ist mein Vorschlag an den Hund, den sie sehr gerne aufgenommen hat. Der Uli-Hunde-Weg mag funktionieren, aber wohl eher bei grundsätzlich ruhigeren Gemütern. Und sorry: wenn das Ergebnis des Uli-Hunde-Weges ist, dass mein Hund auf 200m ruhig Wild beobachten kann …. Das ist für mich nun so rein gar kein Erfolg, echt nicht. Letztlich muss man sich dadrüber im Klaren sein, was man will. Ich will meine beiden Hunde im Freilauf haben und sie sicher abrufen können. Dazu hab ich mir leider die falsche Hunderasse ausgesucht, sprich: das ist nicht einfach, das ist ekelhaft mühsam und sehr sehr sehr zeitaufwendig. Aber es geht. Es wird. Ich bin jedenfalls nicht damit zufrieden, den Hund an der Schleppleine zu führen und ihm hinter her zu rennen. Und ja: ich erhebe den Anspruch, die Führung zu haben, die sagt wo es lang geht, was Phase ist und was wir wann machen. Das mag jetzt wieder zu streng und zu wenig partnerschaftlich anmuten, aber was soll’s, wir kommen auf dieser Basis ziemlich gut klar. Das Buch hab ich übrigens an momox verkauft und einen sensationellen Preis dafür bekommen. War also finanziell kein großer Verlust. Es scheinen sich tatsächlich viele Leute dafür zu interessieren. Dann wünsche ich ihnen, besser klar zu kommen als ich 😉
Ich muss gestehen, langsam finde ich das seltsam. Das wievielte Mal hast du nun auf diese Buchempfehlung derart negativ reagiert? Um mal etwas konkreter zu werden. Und das nicht zum ersten Mal. 1. Der von dir erwähnte "Schamane" war ein Falkner. Liest sich so ein wenig, als würdest du es ins Lächerliche ziehen und dem eine esoterische Note verpassen wollen. 2. Die Länge der Schleppleine ist vollkommen individuell. Wenn einen 20m überfordern und eventuell nervös machen, dann ist das einfach (noch) zu viel. Nirgends steht geschrieben "Regel Nr. 35: Du darfst keine kürzere Leine nutzen, als eine 30m lange!" Wir z.B. sind sehr gerne mit 20m unterwegs, aber auch nur wenn wir alleine sind. Meist nutzen wir 8m in der Stadt und das funktioniert für uns ganz wunderbar. Meiner Gassihündin waren anfangs selbst 5m zu viel. 3. Einen aufgeregten Hund noch weiter hochzupushen ist einfach unklug. Nirgendwo wird das empfohlen und allein der eigene Verstand sollte einem doch vor solch einem Handeln bewahren. Ja, ich verstehe die anfängliche Euphorie und war selbst etwas überambitioniert. Doch ich habe das schnell hinterfragt und mein Handeln entsprechend angepasst. Schnell wurde mir dann auch viel klarer, dass es enorm wichtig ist, die Gefühle des Hundes im Blick zu haben und entsprechend darauf einzugehen (oder besser noch im Vorfeld passend zu agieren). Einem ehrgeizigen Mäusejäger noch voller Aufruhr ein Loch nach dem anderen zu zeigen und dies dabei aufgeregt zu verbalisieren kann doch nur nach hinten losgehen. Sinnvoller wäre es, ihn mit ruhiger Stimme zu begleiten, zu schauen, wie er die Mäusespuren konzentriert und achtsam untersuchen kann und ihn darin zu unterstützen. Es macht wirklich enorm viel aus, wie wir uns selbst verhalten. Das sollten wir uns eigentlich immer bewusst sein. Die Idee, gemeinsam zu "jagen" ist nicht bescheuert. Nur das eigene Vorgehen kann es sein. 4. Ich und viele andere plädieren hier im Forum regelmäßig für ein überdachtes und sinnvolles Schleppleinenhandling. Das kommt nicht von irgendwoher. 5. Tatsächlich geht es Ulli Reichmann insbesondere darum, gefühlvoll mit seinem Hund zu leben, ihn zu achten und ihm respektvoll und freundschaftlich auf Augenhöhe zu begegnen. Trotz dessen stecken da auch sehr viele Erfahrungswerte und (wissenschaftlich fundiertes) Wissen hinter. Sie selbst empfindet es auch als wichtig, Lerntheorien, Studien und Co. zu kennen und sich stetig weiterzubilden. Was sie und andere dann letztlich davon halten mögen, steht auf einem anderen Blatt. 6. Zum Thema "antiautoritäre Erziehung" hätte ich gleich den nächsten Buchtipp ;-) "Das Alphasyndrom" von Anders Hallgren. Diese ist wissenschaftlich betrachtet nämlich nicht so schlecht, wie viele es annehmen. 7. Nein, dieser Weg funktioniert prinzipiell bei allen Gemütern. Richtig verstanden und angewandt natürlich. Meine Yukina ist ein kleiner Wildfang und hat mich anfangs viel schwitzen lassen. Ohne die Philosophie von Ulli Reichmann hätte ich jetzt vermutlich ein Burn-Out vom vielen Trainieren, Verbieten und mich ärgern. 8. Ich finde es vollkommen daneben von dir, unseren persönlichen Erfolg als keinen solchen darzustellen. Du kennst doch die Vorgeschichte und die Relationen gar nicht. Vorher war Yukina schon beim Duft der Tiere außer Rand und Band, ohne dass sie auch nur ansatzweise sichtbar waren. Dass sie mittlerweile eigenständig stehen bleibt, sich dann setzt und die Tiere in aller Ruhe beobachtet, um anschließend freudig (ohne mein Einwirken) zu mir zurück zu kommen und mir zu signalisieren, dass wir in die andere Richtung gehen können, ist für uns ein riesiger Erfolg. Ich brauche und möchte keinen kleinen Roboter an der Leine, der auf meinen Befehl hin alles tut, was ich verlange. Ich bin mächtig stolz, dass sie es mit meiner Hilfe und meinem Verständnis vollkommen eigenständig schafft. Keine Ahnung, was daran kein Erfolg ist. Ich kann mir kaum vorstellen, dass du in meiner Situation weniger glücklich wärst. Aber scheinbar haben wir grundlegend unterschiedliche Vorstellungen von dem, wie ein Hund mit seinem Menschen durch die Welt geht. 9. Mit Vögeln ist es übrigens ähnlich. Während Yukina mir anfangs wie irre in der Leine hing, läuft sie jetzt mega lässig durch Taubengruppen oder an Krähen vorbei. Und das nicht, weil ich ihr perfekten Gehorsam abverlangt habe, dieses und jenes Signal einstudiert habe oder sonst was. Nein, das eben, weil ich auf ihre Bedürfnisse eingegangen bin, sie darin bestärkt habe, dass sie Dinge meistern kann und ich eben auch Vertrauen in sie habe. 10. Nein, du sollst deinem Hund nicht permanent sinnfrei hinterherdackeln. Das hat ja nun wieder eher wenig mit gemeinschaftlichem Erleben zu tun. Ja, du hast Recht. Man sollte wissen, was man will. Und ich denke, aus meinem Text geht gut hervor, was ich (nicht) will. Ich finde total gut, seine eigenen Erfahrungen zu teilen und auch seine Meinung zu äußern. Mich stört aber, wenn dann eben so Dinge als irgendwo "festgeschrieben" dargestellt werden, ohne dass dem so ist. Du hast deinen Weg gefunden und warst mit einem anderen unzufrieden. Das rechtfertigt doch aber nicht, den anderen Weg dann mit falschen Details zu schmücken.
 
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Daniela
17. Okt. 11:31
Ich muss gestehen, langsam finde ich das seltsam. Das wievielte Mal hast du nun auf diese Buchempfehlung derart negativ reagiert? Um mal etwas konkreter zu werden. Und das nicht zum ersten Mal. 1. Der von dir erwähnte "Schamane" war ein Falkner. Liest sich so ein wenig, als würdest du es ins Lächerliche ziehen und dem eine esoterische Note verpassen wollen. 2. Die Länge der Schleppleine ist vollkommen individuell. Wenn einen 20m überfordern und eventuell nervös machen, dann ist das einfach (noch) zu viel. Nirgends steht geschrieben "Regel Nr. 35: Du darfst keine kürzere Leine nutzen, als eine 30m lange!" Wir z.B. sind sehr gerne mit 20m unterwegs, aber auch nur wenn wir alleine sind. Meist nutzen wir 8m in der Stadt und das funktioniert für uns ganz wunderbar. Meiner Gassihündin waren anfangs selbst 5m zu viel. 3. Einen aufgeregten Hund noch weiter hochzupushen ist einfach unklug. Nirgendwo wird das empfohlen und allein der eigene Verstand sollte einem doch vor solch einem Handeln bewahren. Ja, ich verstehe die anfängliche Euphorie und war selbst etwas überambitioniert. Doch ich habe das schnell hinterfragt und mein Handeln entsprechend angepasst. Schnell wurde mir dann auch viel klarer, dass es enorm wichtig ist, die Gefühle des Hundes im Blick zu haben und entsprechend darauf einzugehen (oder besser noch im Vorfeld passend zu agieren). Einem ehrgeizigen Mäusejäger noch voller Aufruhr ein Loch nach dem anderen zu zeigen und dies dabei aufgeregt zu verbalisieren kann doch nur nach hinten losgehen. Sinnvoller wäre es, ihn mit ruhiger Stimme zu begleiten, zu schauen, wie er die Mäusespuren konzentriert und achtsam untersuchen kann und ihn darin zu unterstützen. Es macht wirklich enorm viel aus, wie wir uns selbst verhalten. Das sollten wir uns eigentlich immer bewusst sein. Die Idee, gemeinsam zu "jagen" ist nicht bescheuert. Nur das eigene Vorgehen kann es sein. 4. Ich und viele andere plädieren hier im Forum regelmäßig für ein überdachtes und sinnvolles Schleppleinenhandling. Das kommt nicht von irgendwoher. 5. Tatsächlich geht es Ulli Reichmann insbesondere darum, gefühlvoll mit seinem Hund zu leben, ihn zu achten und ihm respektvoll und freundschaftlich auf Augenhöhe zu begegnen. Trotz dessen stecken da auch sehr viele Erfahrungswerte und (wissenschaftlich fundiertes) Wissen hinter. Sie selbst empfindet es auch als wichtig, Lerntheorien, Studien und Co. zu kennen und sich stetig weiterzubilden. Was sie und andere dann letztlich davon halten mögen, steht auf einem anderen Blatt. 6. Zum Thema "antiautoritäre Erziehung" hätte ich gleich den nächsten Buchtipp ;-) "Das Alphasyndrom" von Anders Hallgren. Diese ist wissenschaftlich betrachtet nämlich nicht so schlecht, wie viele es annehmen. 7. Nein, dieser Weg funktioniert prinzipiell bei allen Gemütern. Richtig verstanden und angewandt natürlich. Meine Yukina ist ein kleiner Wildfang und hat mich anfangs viel schwitzen lassen. Ohne die Philosophie von Ulli Reichmann hätte ich jetzt vermutlich ein Burn-Out vom vielen Trainieren, Verbieten und mich ärgern. 8. Ich finde es vollkommen daneben von dir, unseren persönlichen Erfolg als keinen solchen darzustellen. Du kennst doch die Vorgeschichte und die Relationen gar nicht. Vorher war Yukina schon beim Duft der Tiere außer Rand und Band, ohne dass sie auch nur ansatzweise sichtbar waren. Dass sie mittlerweile eigenständig stehen bleibt, sich dann setzt und die Tiere in aller Ruhe beobachtet, um anschließend freudig (ohne mein Einwirken) zu mir zurück zu kommen und mir zu signalisieren, dass wir in die andere Richtung gehen können, ist für uns ein riesiger Erfolg. Ich brauche und möchte keinen kleinen Roboter an der Leine, der auf meinen Befehl hin alles tut, was ich verlange. Ich bin mächtig stolz, dass sie es mit meiner Hilfe und meinem Verständnis vollkommen eigenständig schafft. Keine Ahnung, was daran kein Erfolg ist. Ich kann mir kaum vorstellen, dass du in meiner Situation weniger glücklich wärst. Aber scheinbar haben wir grundlegend unterschiedliche Vorstellungen von dem, wie ein Hund mit seinem Menschen durch die Welt geht. 9. Mit Vögeln ist es übrigens ähnlich. Während Yukina mir anfangs wie irre in der Leine hing, läuft sie jetzt mega lässig durch Taubengruppen oder an Krähen vorbei. Und das nicht, weil ich ihr perfekten Gehorsam abverlangt habe, dieses und jenes Signal einstudiert habe oder sonst was. Nein, das eben, weil ich auf ihre Bedürfnisse eingegangen bin, sie darin bestärkt habe, dass sie Dinge meistern kann und ich eben auch Vertrauen in sie habe. 10. Nein, du sollst deinem Hund nicht permanent sinnfrei hinterherdackeln. Das hat ja nun wieder eher wenig mit gemeinschaftlichem Erleben zu tun. Ja, du hast Recht. Man sollte wissen, was man will. Und ich denke, aus meinem Text geht gut hervor, was ich (nicht) will. Ich finde total gut, seine eigenen Erfahrungen zu teilen und auch seine Meinung zu äußern. Mich stört aber, wenn dann eben so Dinge als irgendwo "festgeschrieben" dargestellt werden, ohne dass dem so ist. Du hast deinen Weg gefunden und warst mit einem anderen unzufrieden. Das rechtfertigt doch aber nicht, den anderen Weg dann mit falschen Details zu schmücken.
Na, dem ist dann ja Nix mehr hinzuzufügen 😉. Schönen Tag noch 👋🏻
 
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Joe
17. Okt. 11:41
Nee, das geht echt überhaupt nicht. Wenn ich schaue, was sie da schnuppert, dann fühlt sie sich bestätigt und dreht ganz extrem hoch. Dreht in irre schnellen Kreisen immer größere Kreise um das, was sie da vermeintlich gefunden haben könnte tatsächlich auch im Endeffekt zu erwischen. Sie gibt dann auch nicht auf, die sucht und sucht und sucht. Das pusht sich bei ihr tatsächlich so richtig hoch. Ich find die Idee mit dem „gemeinsamen entdecken“ ja tatsächlich gut, hab ich ja bereits geschrieben. Es ist für uns nur nichts für den Moment, trotzdem werde ich es irgendwann später wieder einfach mal wieder aufnehmen. Beispiel: vor über einem Jahr haben wir Rückruf auf pfiff trainiert. Im Haus saß es bombenfest, draußen: kannst vergessen. Vor ein paar Wochen hab ich es einfach mal draußen neu ausprobiert: plötzlich geht es 🤷🏻‍♀️. Manche Dinge übt man, aber offensichtlich zum falschen Zeitpunkt. Darf man aber nicht auf ewig sein lassen, sondern einfach zu einem anderen Zeitpunkt nochmal neu ansetzen.
Ob je, ich seh sie regelrecht vor meinem inneren Auge 🙈 Hast absolut recht.
 
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Kati
17. Okt. 12:16
Danke für deine ehrlichen Worte. Genau so empfinde und lebe ich das auch. Ich möchte das auch der Hund an mir orientieren und nicht anders herum.... Wo kommen wir denn da hin...😅
Was tust du aber, dass es sich für deinen Hund lohnt sich an die zu orientieren? 😉 Der Ansatz mit dem eigenständig zurückorientieren kam hier schon. Das ist auch unser Weg. Jetzt ist Bero (zum Glück) Sichtjäger. Also das Kaninchen muss aufspringen, damit er ins Hetzen geht. Inzwischen ist da ein Moment des Zögerns und oft auch schon ein Ohr oder sogar Blick zu mir und das wird gefeiert und mit Hetzen von Ball oder Futter belohnt. So richtig viel Emotionen! Da ist Arbeit gefragt. So Stichworte wie "Click für Blick", "Aufmerksamkeitssignal" und sowas fallen mir da ein. Das trainiert man aber nicht am riesigen Reiz, sondern erstmal im Kleinen. Eigentlich hast du einen kooperativen Hund, nutze das für dich. Hetzen ist selbstbelohnend. Das muss man nicht trainieren.
 
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Ulrike
17. Okt. 12:58
Es gibt da keine "Allgemein-gültige Trainings Methode", Jagdtrieb kann man auch nicht abtrainieren sondern nur kontrollierbar machen und/oder umlenken. Am besten suchst du nach einem Anti-Jagd Kurs und nimmst dort teil, viele Hundeschulen bieten solche an. In einem solchen Kurs lernst auch kleinste Anzeichen von "Jagdabsicht" zu erkennen bevor dein Hund dann losspurtet und/oder im Tunnel ist , denn dan ist es zu spät um das eigentliche jagen zu verhindern/unterbrechen . Es ist wichtig das dein Hund keinen Erfolg/Teilerfolg erzielt auch wen das heisst an der Schleppe zu bleiben bis ihr das im Griff habt, und das kann/wird Monate vielleicht auch Jahre dauern, besonders da sie erst Anfang Pubertät steht, denn der eigentliche Jagdtrieb bildet sich meist während diese Zeit aus. In dem alter lernen (wildlebende) Beutegreifer/Raubtiere das Jagen/überleben durch die Jagd... Wie gesagt es gibt viele Möglichkeiten die bei jedem Hund individuell sind . Bei Rionnag haben wir es mit "anzeigen und ruhig zusammen beobachten" in den Griff bekommen, eine Bekannte lenkt ihren Hund ab/um wenn er Wild sieht/wittert und es klappt ebenso gut...wie gesagt Patentlösung gibt's dafür nicht, daher ist ein möglichst erfahrener Trainer eine grosse Hilfe. Aber egal welchen Weg für den Hund der richtige ist ,...es ist harte Arbeit für Mensch und Tier und nicht mal wie "Sitz" und "Platz" nebenbei gelernt. Auch kann es helfen wenn du vermehrt kontrollierte Sicht/Kontakt zu dem "bevorzugten Jagdbeute", also bei euch Vögel, ermöglichst. Also zum Beispiel Tierpark, Bauernhof etc, natürlich mit angeleinten Hund und viel loben wenn sie eben nicht in "Jagdmodus" fällt. Wenn die Begegnung "alltäglich" wird ist es besonders für junge Hunde irgendwann nicht mehr (so) interessant.
Genau so wie beschrieben. Haben auch AJ- Kurs mitgemacht inkl. einkonditioniertem Abbruchsignal. Und paß auf, welche Spiele Du mit dem Hund machst: Bälle werfen, wo der Hund schon beim Wurf losflitzt triggern das Jagdverhalten.