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Sandra
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 127
zuletzt 7. März

Mehrhundhaltung

Hallo! Ich habe mal eine Frage an die Zweihundhalter. Meine Hündin ist ein Jahr alt, verträgt sich prima mit allem anderen Hunden. Wir würden gerne nächstes Jahr einen Welpen dazu holen. Welche Konstellation ist besser? Ŕüde oder Hündin zur Ersthündin? Freue mich über viele Erfahrungsberichte
 
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Sabine
4. Nov. 11:34
Oder alternativ der Podcast Hundestunde von Conny Sporrer und Marc Lindhorst (beide Trainer bei Rütter DOGS) und da die Folge 5 - „Eins, zwei, viele - Mehrhundehaltung“! Generell kann ich diesen Podcast total empfehlen! Ich höre den super gerne, weil beide eine richtig tolle Art haben, Wissen zu vermitteln!

Zu Deinem Thema:
Ich hätte jetzt auch total gerne noch einen zweiten Hund, aber die Vernunft sagt, dass wir auf jeden Fall noch warten sollten! Unser Hund ist jetzt 1,5 Jahre alt und mitten in der Pubertät, mit sexuellem Rüdengehabe, geringer Frustrationstoleranz und gleichzeitiger Unsicherheit allen neuen und vermeintlich unbekannten Dingen (z.B. Menschen mit Mützen oder Kopftüchern, fremden Hunden, Kindern auf Laufrädern oder auch mal ganz simplen leeren Eimern) gegenüber. Oftmals Dinge, die er während der Welpenzeit schon mal gesehen hat, jetzt aber wieder neu bewertet. Zu so einem unsicheren Hund jetzt einen Welpen dazu zu nehmen, wäre keine gute Idee. Auch wenn die Phase bei jedem Hund mehr oder weniger stark abläuft, sollte man dem Ersthund besser Zeit lassen, richtig erwachsen und souverän zu werden, bevor man das nächste „Baby“ ins Haus holt. Aber das ist, wie alles bei unseren geliebten Hunden, eine sehr emotionale Entscheidung und ich kann total verstehen, wenn jemand nicht so lange warten möchte. Ihr findet sicher den richtigen Weg für Euch! Liebe Grüße
 
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Juli
4. Nov. 11:47
Was noch nicht so klar angeklungen ist: Man kann natürlich zu dem etwas älteren Ersthund auch einen (halbwegs erwachsenen) Zweithund aus dem Tierschutz holen. Dann hat man zwar die Welpenphase nicht um muss uU einiges an Prägung mühsam nachholen, aber idealerweise können sich die Hunde zuvor mehrfach kennenlernen und man kann etwas besser einschätzen, ob die Charaktere „passen“. Ich finde diese Variante sehr sympathisch.
 
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Sandra
4. Nov. 12:47
Bei meinen isses ne Hassliebe. Sie machen es gut mit, aber sie wären alleine defenitiv erheblich glücklicher. Du hast völlig recht, wunschideal ablegen und das beste für alle draus machen. Hier ist alles friedlich und alle sind den Umständen entsprechend zufrieden. Aber es ginge sicher noch besser. Wir gehen hier den Mittelweg. Keilereien gibt's nicht, weil alle Bedürfnisse hier so gut es geht befruedigt werden. Bei 2 "gestörten" Tieren und einer chronisch und körperlich kranken, ist das hier schon ein wunder und ich muss sagen das es absolut keine leichte Konstellation hier is. Ich habe aber enormes Glück das Hunde von natur sus absolut gegen überflüssige Konflikte sind. Kein geschimpfe, kein altbackentraining und umstieg auf moderne Methoden, viel verhaltensanalyse und Bedürfnisserkennung und es läuft einfach. Man könnte die Tränen und verzweiflung von damals fast vergessen, als das prügelknäuel jeden Tag auseindergerupft werden musste, aber es war und ist ein Weg, der einem in einem Mehrhundehaushalt begegnen kann. Dessen sollte man sich bewusst sein und mir hätte es damals sehr geholfen, wenn die Leute einfach ehrlich nach außen gewesen wären.
Wieso Prügelknäul? Was war passiert?
 
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Sandra
4. Nov. 13:45
Ich hatte schon alle möglichen Konstellationen. Es hängt vor allem vom Halter und vom Hund ab. Ich finde man muss sich immer bewusst machen, das jedes Lebewesen seine Eigenheiten hat und man mit zwei Hunden oder drei oder vier einen anderen Alltag hat, als nur mit einem. Ich habe im Moment ein Wurfgeschwister Paar. Zwei Mädels. Würde ich jetzt niemandem raten der noch nie ein Rudel hatte. Mehrhundehaltung kann sich bedeuten das man zum Wohl des Hundes ihn auch ein neues Zuhause suchen muss oder auch mal (aus Fehlern die man macht) eine geteilte Wohnung hat und alles mehrmals machen muss mit viel viel Geduld (und vielleicht ohne Hoffnung das die Beziehung nochmal gut wird). Ich würde das Buch Mehrhundehaltung vom Animal learn Verlag empfehlen bevor ihr euch dafür entscheidet. Ich fand auch zwei Welpen gleichzeitig oder jetzt zwei Junghunde gleichzeitig sehr entspannt. Deshalb - das hängt von Hund und Mensch ab. Darf ich neugierig sein und warum ihr zwei Hunde möchtet?
Heisst die Autorin Clarissa V. Reinhardt?
 
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Dogorama-Mitglied
4. Nov. 14:09
Hallo Wir haben zu unserer Ersthündin einen Rüden dazugeholt.Das klappt super gut.
 
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Sandra
4. Nov. 15:22
Hallo Wir haben zu unserer Ersthündin einen Rüden dazugeholt.Das klappt super gut.
Wie alt sind die beiden jetzt?
 
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Dogorama-Mitglied
4. Nov. 15:32
Wieso Prügelknäul? Was war passiert?
Na es gab ordentlich zoff jeden Tag.
Mein Rüde hat ne Reizfilterschwäche und ist von natur aus hyperarousal, also übererragbar.
Heißt er hat auf Kleinigkeiten übermäßig agressiv reagiert.
Meine eine Hündin hat sich das nicht bieten lassen und die dritte ging aufgrund des Stresses in übersprungshandlung meine andere Hündin an.
Bild des jammers.
Da hat ausgereicht das mein Rüde gerade nen Staubkorn angesehen hat und iwer ihn schräg von der Seite angesehen hat. Da explodierte das ganze.

Der Rüde ist gut geprägt und stammt aus einer guten FCI Zucht mit Papieren. Hat sogar Zuchtzulassung bekommen.

;) Also Herkunft ist in dem Punkt auch keine Aussagekraftige Sache.
Er ist sonst ein sehr lieber Kerl. Aber das war massig Training ihn zu nem Alltagstauglichen Hund heranzuziehen.

Eigentlich wollte ich maln Hund ohne Macke. Aber naja, jetzt hab ich halt 3 mit xD

Muss aber sagen das zumindest sein energienieveau mir bekannt war.
Mir war lediglich nicht bewusst das er dieses hohe aktivierungslevel von natur aus durchgängig haben wird. Das brkommt man schwer auf "normalniveau". Für solche Tiere brauch man viel Wissen. Wusste ich nicht xD hab ich mir jetzt in einigen Jahren angeeignet.

Er ist als Welpe eingezogen, als meine Mädels gerade ca. 3,5Jahre alt waren. Und meine Mädels sind bis dato mit allem verträglich gewesen.

Wenns nen Welpe sein muss, achtet sehr darauf das der Züchter sehr viel Erfahrung hat im einschätzen seiner welpen hat!
Das ist gold wert.

Meine sagte damals: schwieriger Hund aber guter charakter.
Jap, stimmt 💯%ig

- ich bin aber der Menschtyp ich ziehs durch, egal was des für arbeit macht-
Wir hatten quasi über ein jahr keinen direkten kontakt mehr zu menschen und hunden um das in den griff zu bekommen.

-> nicht die regel, wir sind ein EXTREM beispiel, welches aber nicht unrealistisch ist! Es kann jeden erwischen wenn er Pech hat.
:) Man sollte es einfach nur im Hinterkopf behalten, ob man auch bereit für son crassen Fall wäre
 
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Dogorama-Mitglied
4. Nov. 15:40
Was noch nicht so klar angeklungen ist: Man kann natürlich zu dem etwas älteren Ersthund auch einen (halbwegs erwachsenen) Zweithund aus dem Tierschutz holen. Dann hat man zwar die Welpenphase nicht um muss uU einiges an Prägung mühsam nachholen, aber idealerweise können sich die Hunde zuvor mehrfach kennenlernen und man kann etwas besser einschätzen, ob die Charaktere „passen“. Ich finde diese Variante sehr sympathisch.
Ist tatsächlich die weit bessere wie ich finde, weil einen gefestigeten charakter kann ma besser abschätzen. Beim Welpi kann noch so viel passieren. Man kennt nur eine grobe Tendenz.
 
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Sarah
4. Nov. 16:03
Na es gab ordentlich zoff jeden Tag. Mein Rüde hat ne Reizfilterschwäche und ist von natur aus hyperarousal, also übererragbar. Heißt er hat auf Kleinigkeiten übermäßig agressiv reagiert. Meine eine Hündin hat sich das nicht bieten lassen und die dritte ging aufgrund des Stresses in übersprungshandlung meine andere Hündin an. Bild des jammers. Da hat ausgereicht das mein Rüde gerade nen Staubkorn angesehen hat und iwer ihn schräg von der Seite angesehen hat. Da explodierte das ganze. Der Rüde ist gut geprägt und stammt aus einer guten FCI Zucht mit Papieren. Hat sogar Zuchtzulassung bekommen. ;) Also Herkunft ist in dem Punkt auch keine Aussagekraftige Sache. Er ist sonst ein sehr lieber Kerl. Aber das war massig Training ihn zu nem Alltagstauglichen Hund heranzuziehen. Eigentlich wollte ich maln Hund ohne Macke. Aber naja, jetzt hab ich halt 3 mit xD Muss aber sagen das zumindest sein energienieveau mir bekannt war. Mir war lediglich nicht bewusst das er dieses hohe aktivierungslevel von natur aus durchgängig haben wird. Das brkommt man schwer auf "normalniveau". Für solche Tiere brauch man viel Wissen. Wusste ich nicht xD hab ich mir jetzt in einigen Jahren angeeignet. Er ist als Welpe eingezogen, als meine Mädels gerade ca. 3,5Jahre alt waren. Und meine Mädels sind bis dato mit allem verträglich gewesen. Wenns nen Welpe sein muss, achtet sehr darauf das der Züchter sehr viel Erfahrung hat im einschätzen seiner welpen hat! Das ist gold wert. Meine sagte damals: schwieriger Hund aber guter charakter. Jap, stimmt 💯%ig - ich bin aber der Menschtyp ich ziehs durch, egal was des für arbeit macht- Wir hatten quasi über ein jahr keinen direkten kontakt mehr zu menschen und hunden um das in den griff zu bekommen. -> nicht die regel, wir sind ein EXTREM beispiel, welches aber nicht unrealistisch ist! Es kann jeden erwischen wenn er Pech hat. :) Man sollte es einfach nur im Hinterkopf behalten, ob man auch bereit für son crassen Fall wäre
Das ist genau das Thema. Man kann eventuell sagen wie der Hund tickt ob vom Züchter oder aus dem Tierheim. Wenn ein neuer Hund dazu kommt, kann alles auf links gedreht werden. Das hat weder mit Erziehung noch schlechter Zucht noch sonst etwas zu tun. Es ist einfach dass da ein neues Individuum eintrifft. Herrschen nicht von Anfang an klare Spielregeln wird es nochmal abenteuerlicher. Bei uns ist es unter den Hunden fast immer gut gegangen. Aber es ist auch ganz klar kommt ein neuer Hund ist erstmal eine Neuordnung innerhalb der Strukturen angesagt und Training, Training, Training. Man braucht mehr Konsequenz Arbeit und Regeln als vorher. Und man sollte immer die Telefonnummer eines Trainers zur Hand haben. Ich gebe Dir recht. Wobei mir der Autismus ehrlich gesagt geholfen hat. Diese Struktur ist bei uns von Vorteil gewesen. Aber wie auch bei Dir waren in der Anfangszeit persönliche Kontakte stark eingeschränkt. Ich finde es aber richtig gut wie Du es hinbekommen hast.
 
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Sandra
4. Nov. 16:04
Heisst die Autorin Clarissa V. Reinhardt?
Ja