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Nastja
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Anzahl der Antworten 37
zuletzt 26. Sep.

Junghund lässt Frauchen nicht aus der Wohnung

Hallo zusammen, wir haben seit knapp 3 Monaten eine Bolonka-Pudel-Dame (6 Monate alt) und sind langsam ratlos, was wir machen sollen. Grob zusammen gefasst: Wenn ich (Frauchen) die Wohnung verlasse, macht sie total das Theater und bellt/jault/kratzt an der Tür. Sie ist dabei nie alleine, sondern mit meinem Freund in unserer gemeinsamen Wohnung. Die Beziehung zwischen ihr und meinem Freund ist super. Sie geht gerne mit ihm alleine spazieren und er kann sie auch für mehrere Stunden mitnehmen. Hierbei ist sie total entspannt und ihr auch egal, dass ich nicht dabei bin. Das Problem besteht nur, wenn ich die Wohnung verlasse. Wir haben hier schon einiges probiert, aber leider machen wir keine wirklichen Fortschritte. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und kann diese teilen? Über jede Idee sind wir sehr dankbar! Viele Grüße
 
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Sylvi
26. Sep. 07:24
Ich kann bei deiner Vorgehensweise gut mitgehen aber warum nimmst du ihm seine Selbstwirksamkeit, indem er nicht viel selbst entscheiden darf? Gerade Hunde die zur Kontrolle und Angst vorm Verlassen werden neigen, brauchen in erster Linie Selbstvertrauen. Das lernen sie besonders indem man ihnen die Selbstwirksamkeit lässt. Und wieso streichelst du ihn nicht? Oder meinst du nur den Moment wo er zur Kontrolle neigt? Mhh, wenn der Hund kontrollierend wird, ist er unsicher in Bezug deiner Signale und Gefühle. Er weiss buchstäblich nicht was als nächstes passiert. Ihn dann nicht zu streicheln bzw. ihn zu ignorieren, könnte das Verhalten eher verstärken. Wenn das nicht der Fall ist, wäre es eher Stress alleine bleiben zu müssen. Indem Fall ist es gut nicht viel Theater zu machen, ihn zu bedauern oder zu bemitleiden. Aber warum nicht streicheln? Ich habe meine Hunde immer gestreichelt und gesagt, "Ich komm gleich wieder. Schön lieb warten." Ohne bedauerlich zu klingen.
Ich denke es kommt darauf an was und wie sie entscheiden. Unsichere Hunde benötigen eine Person an der sie sich orientieren und auf die sie sich verlassen können. Sie sollten wissen wer den Tagesablauf vorgibt und gerade bei Mehrhunden ist es wichtig durch Routinen ihnen und uns den Ablauf zu erleichtern. Wenn jeder machen kann was er will dann gibt es nur Unruhe und dann nimmt der Hund dich nicht für voll und kann sich schwer an dir orientieren. Wenn unsichere Hunde das Gefühl haben zu viel entscheiden müssen und vor allem Dinge wo sie überfordert sind dann steigt nicht ihr Selbstbewusstsein sondern sie geraten immer mehr in Stress. Natürlich geht es nicht darum den Hund die ganze Zeit zu unterdrücken sondern einfach einen sicheren Rahmen zu schaffen. Ich glaub nicht das Sonja ihre Hunde nicht streichelt aber sie achtet darauf in welchen Situationen und wie genau. Ich glaub sie meint damit seine permanenten Aufforderungen nach Aufmerksamkeit was ja streicheln dann ist. Wenn ich keine Zeit habe dann kann der Hund auch mal warten bis er dran ist. Ich hole sie dann wenn ich wieder kann. Aber jeder hat da auch seine eigene Art manchmal reicht auch ein beruhigendes Wort oder ein freundlicher Blick. Das Selbstbewusstsein kann man gut steigern indem man gemeinsam Dinge überwindet und sie mutig sind und sich etwas trauen wo sie vorher ängstlich waren. Das verstärkt dann auch die Bindung zu dir in eine positive Richtung.
 
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Nastja
26. Sep. 07:44
Das klingt ja schön hoffnungsfroh! Bin gespannt, ob es hilft. Wäre toll, wenn du weiter berichten würdest. Die steile These mit der Tierpension halte ich für sehr fragwürdig, das kann schnell nach hinten losgehen. In Tierpensionen werden die Hunde ja nicht permanent kompetent beobachtet. Das wäre mir ehrlich gesagt zu riskant.
Ich kann deine Bedenken verstehen, aber diese Pension hat pro fünf Hunde einen Hundetrainer, der diese sehr intensiv betreut und trainiert. Daher haben wir hier kein Störgefühl
 
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Sonja
26. Sep. 07:56
Naja, wenn du den Hund kontrollierst und das machst du ja solange wie er nicht freiwillig aus eigenem Antrieb zum Ruheplatz geht zB., kann er ja nicht selbstwirksam handeln. Aber genau das Verfolgen schenkt ihm durch den resultierenden Erfolg ja Selbstwirksamkeit und somit wird er das nur schwer freiwillig einstellen (vergleichbar Jagderfolg), wenn der „Rahmen“ nicht verändert wird, sodass er „selbstwirksam“ eine Alternative findet. Da beißt sich die Katze dann in den Schwanz.
Aber er muss doch nicht in dieser Situation und zu diesem Zeitpunkt selbstwirksam handeln. Für sein Selbstvertrauen reicht es doch, wenn er überhaupt Gelegenheit bekommt, selbstwirksam zu handeln. Ich weiß, was ich geschrieben habe klingt nach permanenter Kontrolle. Tatsächlich ist es ein paar Tage hart für uns beide, dient aber nur dem Durchbrechen der eingeschlichenen Gewohnheit, permanent an meiner Seite zu sein. Aber selbst in dieser Zeit wird er nicht zu 100% auf seinen Platz geschickt. Oft, ja, als Hilfestellung, was ich von ihm will. Er kommt sehr schnell an den Punkt, dass er auf einen strengen Blick hin, der ihm sagt, dass er nicht hier bei mir sein sollte, freiwillig woanders hin geht. Und nicht zu vergessen, auch wenn es für ihn das Höchste ist, bei mir zu sein, kuschelt er doch auch äußerst gerne mit den anderen Hunden. Ist sein Verhaltensmuster erst mal durchbrochen, darf er wieder öfter selber entscheiden, was er macht. Ich zeige ihm nur Alternativen.
 
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Sylvi
26. Sep. 08:06
Wenn Sie selbstständig auf ihren Platz warten sollen wo sie es doch gewohnt sind immer an dir zu kleben eben aus Unsicherheit, dann ist es auch erst mal eine Überwindung für sie dort zu bleiben. Wenn sie dann dafür gelobt werden dann wissen sie das sie etwas tolles geschafft haben und nix negatives passiert ist ohne uns. Somit steigert sich auch ihr Selbstbewusstsein. Das sollte man natürlich immer erst so kurz halten das sie es gut schaffen können um ein positives Erlebnis daraus zu machen. Sonst entsteht Frust und das ist nicht das Ziel. So haben wir es von unserem Trainer gelernt.
 
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Sonja
26. Sep. 11:26
Wenn Sie selbstständig auf ihren Platz warten sollen wo sie es doch gewohnt sind immer an dir zu kleben eben aus Unsicherheit, dann ist es auch erst mal eine Überwindung für sie dort zu bleiben. Wenn sie dann dafür gelobt werden dann wissen sie das sie etwas tolles geschafft haben und nix negatives passiert ist ohne uns. Somit steigert sich auch ihr Selbstbewusstsein. Das sollte man natürlich immer erst so kurz halten das sie es gut schaffen können um ein positives Erlebnis daraus zu machen. Sonst entsteht Frust und das ist nicht das Ziel. So haben wir es von unserem Trainer gelernt.
Es ist offensichtlich schwer zu beschreiben, immer neue Missverständnisse. Ich schicke Yoshi auf seinen Platz. Damit er weiß, das ist ein Ort, wo er sich jetzt entspannen kann. Ich mache es ihm für den Moment unmöglich, in meiner Nähe Entspannung zu finden. Er muss nicht auf dem Platz bleiben, er muss nur von mir weg gehen. Ein Blick von mir reicht, er weiß genau, was er soll und was nicht. Wenn ich ihn nicht nur von mir weg schicke, sondern auf seinen Platz, wird er gelobt, wenn er dort angekommen ist. Kurz und ruhig. Dann gehe ich meiner Wege. Sofortiges wieder Aufstehen wird im Keim erstickt. Auch da reicht ein Blick, ein Mal umdrehen von mir. Dadurch, dass ich ihn ein paar Tage lang immer wieder weg oder auf seinen Platz geschickt habe, weiß er, dass er in meiner Nähe keine Ruhe findet (in der Situation). Auf seinem Ruheplatz schon. Egal, welchen er sich aussucht. Komme ich dort das nächste Mal vorbei, finde ich ihn meistens auf dem Rücken liegend völlig entspannt vor, siehe Fotos. Dieser Zustand hält teilweise 2-3 Stunden an. So wahnsinnig frustriert sieht er für mich nicht aus.
 
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Sylvi
26. Sep. 14:29
Es ist offensichtlich schwer zu beschreiben, immer neue Missverständnisse. Ich schicke Yoshi auf seinen Platz. Damit er weiß, das ist ein Ort, wo er sich jetzt entspannen kann. Ich mache es ihm für den Moment unmöglich, in meiner Nähe Entspannung zu finden. Er muss nicht auf dem Platz bleiben, er muss nur von mir weg gehen. Ein Blick von mir reicht, er weiß genau, was er soll und was nicht. Wenn ich ihn nicht nur von mir weg schicke, sondern auf seinen Platz, wird er gelobt, wenn er dort angekommen ist. Kurz und ruhig. Dann gehe ich meiner Wege. Sofortiges wieder Aufstehen wird im Keim erstickt. Auch da reicht ein Blick, ein Mal umdrehen von mir. Dadurch, dass ich ihn ein paar Tage lang immer wieder weg oder auf seinen Platz geschickt habe, weiß er, dass er in meiner Nähe keine Ruhe findet (in der Situation). Auf seinem Ruheplatz schon. Egal, welchen er sich aussucht. Komme ich dort das nächste Mal vorbei, finde ich ihn meistens auf dem Rücken liegend völlig entspannt vor, siehe Fotos. Dieser Zustand hält teilweise 2-3 Stunden an. So wahnsinnig frustriert sieht er für mich nicht aus.
Ah OK jetzt hab ichs verstanden 👍. Mir ging es mehr darum dem Hund es erst einmal bei zubringen auf seinem Platz zu bleiben. Denn das können sie ja auch nicht auf die schnelle und kann dann deshalb zu Frust führen. So war das von mir gemeint 😅
 
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Sonja
26. Sep. 15:50
Ah OK jetzt hab ichs verstanden 👍. Mir ging es mehr darum dem Hund es erst einmal bei zubringen auf seinem Platz zu bleiben. Denn das können sie ja auch nicht auf die schnelle und kann dann deshalb zu Frust führen. So war das von mir gemeint 😅
Es ist ein komplexes Thema, und bei manchen Hunden ein langer Weg. Ich habe nur über meine letzten Schritte berichtet. Insofern natürlich unvollständig. Yoshi ist der erste von meinen Hunden, der auf jede Kleinigkeit empfindlich reagiert, so dass ich schon öfter wieder ein paar Trainingsschritte zurück gehen musste. Ich habe erst kürzlich bemerkt, dass es bei ihm auch einen riesigen Unterschied macht, ob ich ihn vorher gut ausgelastet habe oder nicht. Die anderen Hunde sind da nicht so empfindlich.